Zicklein von Hund gebissen

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Cordula

Zicklein von Hund gebissen

Beitrag von Cordula »

Hallo,

heute muß ich mich leider an Euch mit einem Problem wenden. Eins von meinen knapp zwei Wochen alten Zicklein ist gestern vom Nachbarshund durch den Zaun gebissen worden. Wir sind dann gleich zum TA gefahren, da er einen ca. 10 cm langen Riss am hinteren Bein hatte (dort wo der Bauch ins Bein übergeht - blöde Stelle). Es sah beim TA dann doch schlimmer aus als im ersten Moment ersichtlich war. Nach der Rasur kam ein großes Loch und einiges zerfetztes Gewebe zum Vorschein. Auch einige Stellen oberhalb hat der Hund mehrfach versucht zuzubeißen und ist abgerutscht - kleinere Löcher und Schürfwunden. Die Wunde wurde gesäubert, überschüssiges Gewebe und Lymphknoten entfernt, einige Nerven waren durchtrennt, die wurden auch entfernt und dann vernäht und eine Drainage gelegt. Innere Verletzungen schließen wir erstmal aus.

Die Nacht hat er gut überstanden, keine Pansenaufblähung oder ähnliches.
Heute morgen stand er neben Mama und Schwesterchen. Nur leider wollte Louise ihn nicht trinken lassen, hat ihn immer weggestoßen. Wir werden ihn heute mit der Flasche ernähren, ich hoffe er trinkt daraus. Die drei sind in einem separaten Teil des Stalles, denn bei den beiden anderen Mütter mit ihren Zicklein und dem Vater wäre es doch zu hektisch. Zumal er ja noch etwas unsicher auf den Beinchen ist.

Nun meine Frage: Wird Louise ihn wieder annehmen, wie kann ich das fördern? Was kann ich sonst noch tun?


Lafayette
Beiträge: 1256
Registriert: 13.05.2005, 12:53

Beitrag von Lafayette »

Hallo Cordula,

wahrscheinlich wird sich die Ablehnung der Mutter wieder geben, wenn das Lamm den Stallgeruch wieder hat. Vielleicht ist Deine Ziege verwirrt über die Desinfektionsmittelgerüche des Lammes. In dem Alter läuft der Sozialkontakt eben noch über die Geruchsebene.

Das wäre natürlich die beste Lösung. Aber um das Fläschchen kommst Du erst mal nicht drumherum.

Als zweite Variante wäre die Maggimethode von Eifelhexe zu nennen. Mutter und beide Kinder mit Maggi beduften, um die Zugehörigkeit über den Geruch wieder herzustellen.
Wie das ganz genau geht erfährst Du am Besten von Eifelhexe direkt. Sie hat viel Erfahrung damit.

Dritte Variante wäre das dauerhafte Flaschenkind.
Freunde Dich mit dem Gedanken ans Flaschenbaby an und freue Dich, wenn Variante 1 oder 2 funktionieren.

Nun wünsche ich dem Lämmchen gute Besserung. Cordula, ich drücke Dir die Daumen, daß es keine Entzündung gibt.

Grüßle
Lafayette


Moritz

Beitrag von Moritz »

Wenn das Lamm fit genug zum Stehen ist, Du die Ziege so fixieren kannst, dass sie ihn nicht ständig mit Hörnern oder Fuß wegboxen kann (was ja bei seiner Verletzung nicht das Tollste wäre), würde ich dem Lamm auch immer wieder helfen, aus dem Euter zu trinken. Natürlich viel Zeitaufwand, anderer Aufwand, vielleicht kann jemand helfen. Das Lamm wird es Dir danken! Sobald es sich eingespielt hat, es kann mehrere Tage dauern, ist es nachher einfacher, wenn es wieder angenommen wird, als wenn Du Monate mit der Flasche operieren mußt.
Letztlich mußt Du ja ohnehin oft nach dem Lamm schauen wegen der Verletzung.
Ziege natürlich nur beim Trinkenlassen fixieren.

Weiß nicht, ob das zeitlich praktikabel für Dich ist.

Man lernt auch viel dabei - das ist nicht zynisch gemeint. Ich finde es toll, dass Du Dich so einsetzt. Guter "Hegetrieb".

Die Stanzlöcher durch den Hund auch gut beobachten, gehen meist tief, sind gefährlich, müssen eigentlich offengehalten werden, damit sie von innen nach außen heilen.

Wichtig: das Trinken sollte von sehr früh morgens bis in die Nacht immer wieder erfolgen können.
Er hat natürlich starke Wundschmerzen, hoffentlich bekommt er ein Schmerzmittel, bitte nicht oral bei kleinen Wiederkäuern.


Cordula

Beitrag von Cordula »

Hallo Moritz,

wenn die Ziege im Melkstand steht, kann der Kleine trinken. In der Box lag er eben mit der Schwester gekuschelt unter der Wärmelampe. Vielleicht nimmt er so mehr Geruch an. Das mit dem Ansetzen werden wir auf jeden Fall auch noch probieren. Vielen Dank. Ich denke auch, es ist für den Kleinen bessser, wenn er von Muttern direkt trinken kann. Auch wegen seiner phsychischen Verfassung.

Die Wunde sieht gut aus, aus der Drainage kommt noch ein wenig Wundwasser heraus. Er schont das Bein noch, aber ansonsten scheint er sehr fitt zu sein. Ich warte noch auf die Rückmeldung meiner Homöopathin, denn er soll auch noch begleitend klassisch homöopathisch behandelt werden. Morgen sollen wir nochmal zum TA wegen AB-Spritze. Aber ich denke es wäre viel besser, daß der TA hierher kommt. Nicht das der Kleine nochmal weg muss.


Moritz

Beitrag von Moritz »

Wärmelampe sehr gut!!!! Vor allem, da er teilrasiert sein dürfte.
Er braucht alle Kalorien.
Darauf achten, daß er oft genug trinkt, oft erwischt man einen Moment, in dem sie zu müde sind. Dann Geduld nicht verlieren. Normalerweise leckt dann die Mutter an den Lämmern herum, das soll die Verdauung und das Ausscheiden fördern, es ist enorm wichtig.
Kannst Du ersetzen, falls sie es nicht tut, indem Du mit nassem, lauwarmem Schwamm den Hintern bearbeitest, lauwarmfeuchtes
Küchenpapier kann auch die Zunge der Mutter ersetzen. Durchaus auch mal das Bäuchlein vorsichtig massieren.
Durch die Verletzung u. OP ist das ohnehin noch nicht stabile Immunsystem des Kleinen stark geschwächt, also Achtung: nicht in den Regen, keine Zugluft, aber das wirst Du alles wissen. Viel Glück, das Du Dir erarbeitest!!


Cordula

Beitrag von Cordula »

Hallo Moritz,

super, danke für die Erinnerung, dass mit dem Bäuchlein kraulen und Lecken hätte ich glatt wieder vergessen #bonk#
Gepieselt hat er schon :D

Heute nachmittag habe ich ihn mit Ausfluss und Pipi von Mama am Popo und am Rücken eingerieben, die Schwester auch. Mama hat zwei mal versucht ihn wegzuschubsen, es aber gelassen. Zwar irritiert, aber es hat schonmal funktioniert. Er dürfte auch ganz nah an sie ran, den Kopf in den Leckercheneimer stecken und mal ganz kurz an die Milchbar :D

Wir sind eh alle paar Stunden bei den Ziegen, da müßte es doch sicher wieder klappen *freu*


Cordula

Beitrag von Cordula »

Hier mal ein Bild von meinem Süßen :D
Bild
Das Hinterteil links gehört seiner Schwester.


Winnie23

hund

Beitrag von Winnie23 »

hallo

lebt denn der hund noch????
das wäre der erste gewesen den ich dafür ge.... hätte

mfg


Moritz

Beitrag von Moritz »

Winnie, dafür kann nicht der Hund, sondern die Hundehalter, selbst die nicht immer, wenn der Reiz zu groß. Das solltest gerade Du wissen!


Cordula

Beitrag von Cordula »

Hallo Winnie,

natürlich lebt er noch. Auch wenn der Besitzer ihn dafür einschläfern lassen möchte. Dagegen wehre ich mich wehemend. Der Hund kann nichts dafür. Ich habe selber 6 Hunde und weiß wovon ich spreche. Unverständliche Grüße über so eine Antwort


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