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HILFE !!! Geschwollene Augen als ansteckende Krankheit ????
Verfasst: 26.02.2007, 12:14
von Frosti
Brauch bitte mal eure Hilfe...... vor ca. 4 Wochen hatte eine meiner Ziegen ein zugeschwollenes eitriges Auge. Trotz Pflege wurde es trüb und milchig, TA geholt, 2 Salben rein und es wurde besser.
Jetzt nachdem 2 sorgenfreie Wochen rum waren, haben plötzlich meine andere Ziege und mein Bock die selben Symtome aber noch kein milchiges Auge (beide Tiere wieder nur 1 Auge betroffen).
TA war eben da und meinte erstmal Salben und vorbeugend Antibiotika gespritzt für alle !!!
Er meinte es würde eine ansteckende Krankheit dieser Art bei Ziegen geben, er will sich aber nochmal genau schlau machen. Achso... Augenuntersuchung hat keinerlei Verletzungen ergeben.
Habt ihr evtl. Erfahrungen mit sowas gemacht ????????
Verfasst: 26.02.2007, 13:07
von Ziegenfreundin
Hallo Frosti,
dasselbe Problem hatte ich vorletzte Woche mit meiner WDE. Das Auge war eitrig und zugeschwollen. Der Ta machte zuerst einen Test, um zu sehen ob eine Hornhautverletzung vorliegt. Er tropfte eine gelbe Flüssigkeit ins Auge und nach kurzer Zeit wurde eine Hornhautverletzung ausgeschlossen. Es lag eine bakterielle Entzündung vor. Der TA spritzte zum einen Antibiotika und verabreichte noch zwei Salben, die ich zusammen in das Auge geben soll. Das Auge besserte sich in den nächsten zwei Tagen. Ich konnte bis jetzt auch noch nicht feststellen, dass meine anderen drei Ziegen betroffen sind. Hoffentlich bleibts dabei.
Das war meine Erfahrung mit dem geschwollenen Ziegenauge.
Liebe Grüsse
Anouschka
Verfasst: 26.02.2007, 13:12
von Moritz
Mahlzeit,
lies Dich mal durch den Thread "Hilfe!!!! Meine Ziegen werden blind" -
Da ging es um Ziegen im Sudan, den Thread findest Du in diesem Krankheitsteil etliche Einträge (Seiten) zurück.
Dort werden Symptome abgefragt und Therapien genannt, auch Hygiene-Ratschläge für die behandelnden Menschen, die Frage, welche Tiere laufen daneben her......usw. usw.
Damals waren die Erreger Chlamydien, die aber oft als Mischinfektions-Beteiligte vorkommen.
Leg Dir Papier daneben und mach Notizen oder Druck Dir die Beiträge aus, wenn ich Dir so direkt raten darf.
PS: Im Moment steht der Thread auf Blatt 3 unten, ich weiß nicht wie man das verlinkt.
Viel Glück bei der Lösung MO
Verfasst: 26.02.2007, 13:15
von Werner
Hallo Heike,
achte auf alle Fälle auf deine Gesundheit bei der Behandlung, manches geht auch auf den Menschen über. Es gibt auch meldepflichtige Erreger.
Allgemein Bakterien und Viren, wenn die vorige Behandlung mit Antibiotika geholfen hat werdens wohl Bakterien sein. zB. Mycoplasmen, Clamydien.
zum Lesen gibts einiges über google.
<!-- m --><a class="postlink" href="
http://www.pubmedcentral.nih.gov/articl ... gov/articl ... tid=421305</a><!-- m -->
Gruß
Werner
Verfasst: 26.02.2007, 19:15
von Frosti
erstmal danke für eure Antworten.
@ziegenfreundin.... genau so ist es bei unserem TA Besuch abgelaufen
@Moritz... ich habe heftigst gelesen und frage mich, wie die Krankheit von jetzt auf gleich in meine kleine Herde kommen konnte (ist zwar noch nicht bestätigt aber abwarten). Es sind keine neuen oder andere Tiere dazu gekommen und außer wildlebenden Vögeln kommt da auch nix hin
@Werner... danke für deinen Link aber leider ist mein Englisch nicht ausreichend dafür
Morgen soll ich nochmal beim TA anrufen und wir schließen uns kurz über evtl. weitere Maßnahmen. Er lässt auch "Krankheitsvorschläge" von mir zu, er hat heute selber gesagt, dass Ziegen die Stiefkinder seiner Branche wären, aber er bemüht sich und hat kein Problem damit, andere zu fragen und sich somit selber schlau zu machen. FINDE ICH GUT.
Ich werd morgen nach dem Gespräch mal Info dazu geben.
Trotzdem nochmal danke an euch.
Verfasst: 26.02.2007, 20:14
von Moritz
Ich hatte Dir schon nach Abschicken meines Beitrags noch schreiben wollen, daß Du einen ganz tollen Tierarzt hast und (natürlich von Dir zu entscheiden) ihn behalten solltest.
Imponiert hat uns (m. Frau u. mir), daß er zugeben kann, daß er etwas nicht weiß bzw. sich erst einlesen muß.
Leider hast Du wenig zur Symptomatik gesagt:
krempeln sich die Augenlider um, gibt es blutigen Kot, hast Du Fieber gemessen, blinzeln sie sehr stark, merkt man, daß es sie schmerzt, stört usw.
Chlamydien sind weit verbreitet, Staub, kommen natürlich gern über Vögel, aber dann auch ziemlich ansteckend, gehen in den ganzen Körper, und - wie gesagt - Mischinfektionen. Obendrein resistente Stämme.
Achte auf Eigenhygiene - kauf Dir eine Riesenpackung Latexhandschuhe, wasch Dir immer die Hände, faß Dir nicht ins Gesicht, in die Haare während und unmittelbar nach der Behandlung, Kleidung wechseln, Schuhe wechseln, Kinder fernhalten etc etc. Wenn es geht, mit Mundschutz arbeiten.
Freßplätze desinfizieren (heiß abschrubben)
Je eher behandelt wird, um so besser.
Vielleicht Laboruntersuchung.
Schreib Dir die Wirkstoffe aus dem Thread raus. Rede mit dem TA über diese. Hornhautablösung sollte vermieden werden, das hast Du ja aber alles gelesen.
Entschuldige den "Befehlston" - so ist es nicht gemeint, muß mich sputen.
Doch noch ein, zwei Nachsätze:
Natürlich kommt auch Übertragung durch Fliegen in Betracht, Du hast vielleicht welche im Stall. Selbst wenn es zu Beginn nur eine "leichte" Bindehautentzündung ist/war, egal durch welchen Bakterienstamm ausgelöst, kommt dann leicht die gefürchtete Chlamydie hinzu, die die Hornhaut befällt, eindringt, im Körper wandert, schwerste Gelenkerkrankungen auslöst, Fehl-, gar Totgeburten. Deshalb mit oder ohne Labor volle Pulle behandeln und Hygiene im Stall u. am Menschen.
Gruß MO
Verfasst: 27.02.2007, 09:42
von Frosti
Hallo Moritz,
den Eigenschutz habe ich schon groß geschrieben mit Handschuhen und allem was noch so dazu gehört.
Zu den Symptomen: keine Schmerzen (jedenfalls für mich nicht sichtbare), kein Fieber, keinerlei Einschränkungen in ihrem täglichen Leben außer dass halt ein Auge zugeeitert ist aber nur das Unterlied stülpt sich nach außen und unter dem Unterlind ist das Auge geschwollen.
Bei der Ziege die zuerst betroffen war, war von jetzt auf gleich das ganze Auge zugeschwollen.
Die noch mit in der Herde lebenden Schafe zeigen keinerlei Anzeichen.
Aber ich warte noch auf das Telefonat mit meinem TA heute Abend.
Verfasst: 27.02.2007, 11:26
von Moritz
Man darf sich natürlich nicht auf Chlamydien fixieren (ich aus der Ferne), unwahrscheinlich ist jedoch, daß sie alle eine mechanische Verletzung am Auge und dann "harmlose" bakterielle Infektion hätten. Konjunktivitis (Bindehautentzündung) bei ganz starkem Luftzug (alle von der einen Seite??, vielleicht stehen sie in Zugluft auch mit dem Kopf in verschiedene Richtung?) als Erstursache, aber die milchige Eintrübung in Verbindung mit dem Umstülpen läßt nahezu 100%ig auf Chlamydien schließen.
Muß dann tagelang ganz konsequent behandelt werden, auch um Rückfälle zu vermeiden.
In dem anderen Thread ( Stichwort SUDAN) hatte ich die beiden Medikamente genannt, die nachher gegen die Hornhautablösung unbedingt gleichzeitig gegeben werden müssen.
Verfasst: 27.02.2007, 18:34
von Frosti
habe eben mit dem TA telefoniert. Er meinte es wäre die sogen. "Pink Eye"-Krankheit, die hauptsächlich bei Kühen und Schafen vorkommt und auf Bakterien zurück zuführen wäre. Warum keines meiner 11 Schafe auch nur den Hauch (zum Glück) einer Erkrankung zeigt, ist ihm jedoch ein Rätsel. Und die Krankheit kann durch Vögel oder Staub oder Fliegen übertragen werden.
Es gibt verschiedene Arten von "Pink Eye" , von Albinos bis zur Pferdezucht aber hier betrifft es halt Kühe und Schafe udn bei mir auch Ziegen.
Als Salben habe ich Actihaemyl und eine antibiotikahaltige Salbe bekommen und die helfen, sehe ich ja bei ex-kranker Ziege Nr. 1. Alle Ziegen haben Antibiotika bekommen und dürften eigentlich nichts mehr bekommen. Sollte ich jedoch weiter Symptome bei Ziegen oder Schafen sehen, wäre der TA sofort zur Stelle um wieder zu helfen.
Clamydien schließt der TA vorerst aus, da die Tiere keinerlei Begleiterscheinungen haben und auch die Wöllbung des Unterlieds ist wegen der Schwellung so, umstülpen würde anders bzw. heftiger aussehen.
Die Ziegen stehen tagsüber im Freien und nachts im Zugluftfreien Stall. Ziege Nr. 1 hatte es am rechten Auge, Ziege Nr. 2 hatte es erst links dann etwas rechts, der Bock steht in einem anderen Stall und hat es nur links.
Mal abwarten, was noch passiert
Verfasst: 27.02.2007, 19:37
von Moritz
Ein sehr nachdenkliches NAJA!
Er hat es vor Ort gesehen, wir gar nicht.
Pink Eye ist ja unsere Konjunktivitis und die ist in dieser Form hochansteckend, dies auch für Menschen.
Da er vor Ort das "Umstülpen" des Lids gesehen hat und nicht als Umstülpen, sondern als starke Schwellung erkannt hat, wird es wohl so sein.
Behalte im Hinterkopf, daß es eine Chlamydien-Konjunktivitis gibt. Sie führt zu sogenannter Corneaulcera (Cornea = Hornhaut, ulcera = Geschwür), Hornhautgeschwür, dann Ablösung u. Erblinden, auch erst Erblinden und dann Ablösung, wie man es sehen will.
Da Bindehautentzündungen oft Mischinfektionen sind (eben gern gepaart mit Chlamydien) und Du erwähntest, das Auge sei milchig-eingetrübt (typisch für Chlamydien), betrachte mich nicht als penetranten Nörgler, wenn ich Dir nahe lege, das eng zu beobachten.
Vielleicht kannst Du auch googeln, ob die Wirkstoffe (im Antibiotikum) und in den beiden heute genannten Präparaten gegen Chlamydien ebenfalls helfen.
Wir sind für Dich da. MO