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H I L F E ! weicher Stuhl mit dunklem Blut ! ! !

Verfasst: 12.05.2007, 21:51
von Mex
Hallo ihr lieben,

brauche dringend eure Hilfe.

Meine Ziege ( circa 5 Jahre alt) hatte gestern grünen total flüssigen Durchfall.

Als ich heute zu ihr kam konnte ich beobachten dass sich der Durchfall nun zu einem sehr weichen Stuhl mit dunkel rötlicher Färbung ( sieht aus wie rostige Farbe) verändert hat.

Nachdem ich ihren After angeschaut habe konnte ich feststellen dass es sich hierbei um Blut handeln muss.

Sie hat kein Fieber, frisst ganz normal, wirkt jedoch ein wenig müde.

Habt ihr eine Vermutung welche Ursache dieser dunkelrote weiche Stuhl haben könnte bzw. wie ich ihn behandeln kann?

Könnte es sein, dass es sich hierbei eventuell um Kokzidien handelt ? (entwurme regelmässig mit Oxfendazol - Handelsname Systamex).

Zur Anamnese: Leider jedoch frisst diese Ziege jedes runterfgefallene Korn vom noch so dreckigen Boden auf und schnappt jedes mitgebrachte essbares Etwas von vorbeilaufenen Wanderern auf (unsere Weide liegt direkt am Wanderweg).

Ich wäre euch sehr dankbar, wenn ihr mir helfen könntet, es handelt sich hierbei nämlich um meine Lieblingsziege die mir mehr als heilig ist !

Vielen herzlichen Dank
Sonja

Verfasst: 13.05.2007, 10:10
von sanhestar
Hallo Sonja,

Ziege dem Tierarzt vorstellen, Kotprobe am besten gleich mitbringen/bereit halten. Auch wenn's nicht so aussieht, das ist HOCHAKUT!!


Gruss

Verfasst: 13.05.2007, 10:27
von Moritz
Besser spät als nie!
Hatte hier gestern nächtens noch einen Beitrag geschrieben, der offensichtlich sich verflüchtigt hat.

Sabine hat es schon geschrieben, das hat nicht bis Montag Zeit!

Vor allem auch für das Trinken sorgen (Flüssigkeitsverlust ausgleichen).

Entsprechend den Zitaten von Theo Heuss und Alexander von Humboldt, die Ihr Euch auf Eurer Homepage als Motti gegeben habt, hätte schon am Freitag (wenn man weiß, das Wochenende steht bevor) bei Auftreten von hellgrünem Durchfall sofort ein TA-Mikroskop, ein Labor, eine Klinik aufgesucht werden müssen.
Rostfarbener Kot?? Blut?? Können wir aus der Ferne nicht beurteilen.

Mögliche Ursachen:
-Vergiftung (Pflanzen, mitgebrachte Pflanzen von extra Angereisten)
-Rattengift
-Schimmel-Futter
-Salmonellen
-Würmer (Dein Wirkstoff hilft z.B. nicht immer gegen Taenia multiceps, eine Bandwurmart)

Rostfarben ist relativ, Blut sieht im Kot unterschiedlich aus, je nach Austrittsstelle und Durchgangsgeschwindigkeit, ist viel Schleim dabei, spricht manches für Salmonellen.

Unabhängig davon, ob es Deine heilige Lieblingsziege ist, sollte ihr geholfen werden.

Wenn man weiß, daß neben den Eigentümern selbst auch "Wanderer" gern ungewollt Ziegen über den Zaun vergiften ( siehe die vielen Beiträge dazu hier im Forum), sollte man einen doppelten Zaun errichten, um die Tierfreunde auf Abstand zu halten.

Viel Glück MO

Verfasst: 13.05.2007, 11:21
von Mex
Hallo ihr lieben,

vielen Dank für die Antwort.

Für Moritz:

Ich habe meiner Ziege am Freitag als der grüne flüssige Durchfall aufgetreten ist Rurex gegeben.
Analog dazu wurde der Tierarzt verständigt und war auch schon vor Ort.

Ich wollte lediglich wissen, ob euch hierzu noch was einfällt.
Wenn ich ehrlich bin, komme ich mir von dir (Moritz) angegriffen vor.
Das was wir auf unserer Homepage schreiben wird natürlich auch gelebt ! ! !

Zu deiner Aussage Wochenende /Tierarzt kann ich dir nur sagen, unserer ist immer erreichbar ! Das gilt auch für das Labor (weil privat)

@sanhester: Lieben Dank für deine schnelle Antwort

Grüße
Sonja

Verfasst: 13.05.2007, 11:42
von Moritz
Liebe Sonja,
viele mögen sich von mir "angegriffen" fühlen. Warum nicht auch Du? Dein gutes Recht.

Ich erkläre mir das mit der immer größeren Kluft zwischen Selbstwahrnehmung und Fremdwahrnehmung.

Ach, was sind wir empfindlich, wenn es um uns selbst geht.

Mir ging es darum (letzte Nacht und heute früh), der Ziege zu helfen.

Am späten Samstag Abend gegen 22 Uhr eröffnest Du einen Thread mit einem Titel: "HILFE" in Großbuchstaben und 4 (v i e r) Ausrufezeichen.

Im Text selbst erwähnst Du mit keiner Silbe, daß ein Tierarzt bereits tätig war.
Den Begriff "Anamnese" verwendest Du leider völlig falsch.

Etliche von uns sind hier auch am Wochenende und nachts bereit, im
Forum oder telefonisch zu helfen.
Wenn aufgrund mangelnder Informationen in einem so gravierenden Fall
es zu solchen Mißverständnissen kommt, würde ich an Deiner Stelle mich eher entschuldigen für unzureichende Infos und für unnötige Arbeit, die
ich dadurch auslöse.

Aber sicher kann man das - wie ich lerne - auch anders sehen: Selbstrwahrnehmung und Fremdwahrnehmung, wie gesagt.

Für weitere Ratschläge für Deine heilige Ziege und die Nachrangigen
stehe ich zur Verfügung.

Was der Tierarzt gesagt hat, würde uns interessieren, wir lernen noch alle dazu.

Viele Grüße Moritz

Verfasst: 13.05.2007, 13:43
von Mex
Hallo Moritz,

ja vielleicht hätte ich das erwähnen sollen - insofern tut es mir leid und ich möchte mich hiermit entschuldigen.

Ich möchte hier noch kurz erwähnen, dass ich heute morgen meine liebe Ziege tod vorgefunden habe.

Laut Tierarzt handelte es sich um einen Darmverschluss. Es hing eine 30 cm lange schwarze Teerstuhl Artige Schnur aus dem After. Das innere war weich und mit Blut durchsetzt, die Äussere Hülle war Teerstuhlartig.

Euch allen vielen Dank für Eure Hilfe und mehr Glück als mir

Ich hoffe ihr versteht wenn ich diesen Thread hiermit beenden möchte. Ich muss das jetzt erst einmal verarbeiten...

Grüße
Sonja

Verfasst: 14.05.2007, 11:03
von Leiliche
Hallo,

@ Sonja mein Beileid zum Tod Deiner Ziege

@ all Wie kommt es zu einem Darmverschluß, habe keine Ahnung davon und zum Glück auch noch nie erlebt/mitmachen müssen.
Vielleicht kann es mir jemand erklären.

den Gruß entsendet
Andreas

Verfasst: 14.05.2007, 11:50
von Moritz
@ Andreas
Wir haben uns gestern mehrmals per PN noch mit den Haltern ausgetauscht. In solchen Fällen ist die Verzweiflung natürlich groß.
Ich kann, da auch ich kein steinernes Herz habe, es gut nachfühlen, hatte ich doch vor einigen Jahren nach dem Tod einer Ziege Gleichgewichtsstörungen (schwankte beim Gehen, konnte, wenn ich mich aus dem Liegen aufrichtete, nicht das Gleichgewicht halten, kippte beim Hinsetzen zur anderen Seite rüber). Hielt fast einen Monat an. Alle Untersuchungen (Herz, Ohren, Augen, Hirnströme, Gefäße im Halsbreich zur Versorgung des Hirns) waren unauffällig: rein psychisch also, was - wie ich später lernte - bei bis zu 40 % der Gleichgewichtsprobleme der Fall sein soll. Therapie: Meditation, Weinen, Arbeiten.
Zurück zur Ziege:
Darm"verschluß" halte ich bei normaler Fütterung für höchst unwahrscheinlich (bleibt Restmöglichkeit trotz Kotabgangs).
Wahrscheinlicher etwas ganz Schlimmes (logisch):
Die schwarze Kotumhüllung muß von geronnenem Blut stammen mit Schleimhautablösung (deshalb der Strang).
Clostridien, besonders agressiver Stamm mit hoher Toxinbildung;
Leberegel
Salmonellen, besonders agressiver Stamm
Vergiftung durch Fremde
Vergiftung durch Alkaloide
multifaktorielle Erkrankung (Mischinfektion)
Vergiftung durch Pilztoxine (sie fraß gern alte Körner; z.B. Aflatoxine)
Erkrankung durch Übertragung einer bei Wildtieren oder im Boden vorkommenden Erregergruppe, sie haben ein weitläufiges Areal.
Viel Möglichkeiten also; und sicher noch mehr.

Das Hochakute, von dem auch Sabine sprach, legt solcherlei nahe.

Clostridien lassen sich leider nicht lange nachweisen, da muß man die anderen Organe befragen.

Warten wir die Obduktion ab, zu der sie sich entschlossen haben (ich hoffe, das hier erwähnen zu dürfen).
Wir sollten ihnen das hoch anrechnen, denn nur dadurch können wir Klarheit bekommen. Und ein Tier, das einem besonders nahe war, zerlegen zu lassen, fällt schwer.
Gruß MO

P.S.
Darmverschluß: durch Wurmknäuel, Fremdkörper, Polypen

Verfasst: 14.05.2007, 14:42
von Leiliche
Hallo Moritz,
auch mir geht der Tod eines geliebten Tieres, egal ob Huhn, Ziege oder ähnliches Wesen sehr nahe, und es bleibt lange in unserer Erinnerung.
Noch heute werden die leeren Pferdeställe mit den Namen der Tiere benannt die darin standen obwohl die Pferde schon 10 Jahre weg sind.
Auch unser Puschelhuhn (Zwergseidenhuhn) bleibt uns Erinnerung, weil es so lustig war. Ganz zu schweigen von den Ziegen die schon von uns gegangen sind, und deren Tod wir sehr bedauerten.
Danke Moritz für die schnelle Erklärung, woher ein Darmverschluß kommen kann.

den Gruß entsendet
Andreas

Verfasst: 14.05.2007, 21:52
von Mex
Hallo zusammen,

ersteinmal vielen lieben Dank für Eurer Beileid.

Wie Moritz bereits erwähnt hat, haben wir unsere Ziege heute zur Obduktion gebracht und es viel uns wirklich weiss Gott nicht leicht - Mex und ich waren ein unzertrennliches Team....

Ich habe lange mit mir gerungen diesen Schritt zu tun doch ich denke ich bin ihr schuldig herauszufinden, was genau passiert ist.

Das Ergebnis liegt noch nicht vor.

Meine liebe Mex hat mir 2 kleine Mädels hinterlassen ( 3 Monate alt ).
Ich würde gerne versuchen, mir diese Mädels ein bisschen handzahm zu ziehen ( wir betreiben Freilandhaltung) , da ich hoffe, sie mögen vielleicht das Gen ihrer Mutter geerbt haben und ich kann vielleicht so einen Teil von ihr in ihnen wiederentdecken.

Noch dazu möchte ich sie nicht auch noch verlieren.

Ich halte normalerweise nichts von Flaschenaufzucht, bin nun aber etwas ängstlich und möchte es zumindest versucht wissen (vielleicht wird dadurch auch unsere Bindung größer).

Könnt ihr mir sagen, welches Milchpulver oder evtl. Kuhmilch ich dazu am besten verwende und in welcher Menge bzw. wie oft ?
Wir hatten solch einen Fall noch nie und unsere Kleinen konnten bisher immer bis zum Absetzen an ihrer Mutter trinken.

Vielen Vielen Lieben Dank
Sonja