Ziege mit Moderhinke

Hinweis: Dieses Forum ersetzt nicht den Gang zum Tierarzt!
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Marina
Beiträge: 2
Registriert: 29.05.2007, 21:11

Ziege mit Moderhinke

Beitrag von Marina »

Hallo!
Ich habe vor ca. 6 Wochen eine Ziege mit Moderhinke von einem alten Bauernhof weggeholt. Alle vier Füsse waren stark von dieser Krankheit betroffen. Mittlerweile hat sie den Eiter nur noch an einem Zeh eines Vorderfußes, dieser lässt sich jedoch nicht erfolgreich mit Blauspray und Verband behandeln. Des weiteren fällt es im Moment schwer, einen Stellplatz mit Artgenossen für das Tier zu finden, da viele Leute denken, Moderhinke sei ansteckend. Da ich mich selbst mit Ziegen noch nicht sehr gut auskenne, habe ich einige Fragen zum jetzigen Verlauf der Krankheit und zu gewissen Haltungsbedingungen. Ich wäre aus diesem Grund sehr erfreut, wenn jemand, der sich mit Ziegen fachkundig auskennt, sich die Zeit nehmen würde, mit mir einen E-mail Kontakt zu beginnen, bis meine Fragen beantwortet sind.
Mfg, Marina


Sven
Beiträge: 8291
Registriert: 06.03.2001, 00:00

Beitrag von Sven »

Hallo Marina,

wieso per Mail? Ist doch hier im Forum viel besser, da können vielleicht andere, die das gleiche Problem haben, später mal von diesem Thema profitieren.

So wie Du evtl. aus folgenden Beitrag:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ziegen-treff.de/forum/viewto ... 71</a><!-- m -->

Schau's Dir mal an, ob er für Dich nützlich ist.

Viele liebe Grüße,
Sven


Vera
Beiträge: 474
Registriert: 03.12.2005, 11:26

Beitrag von Vera »

Hallo Marjna

sorry mejne Tastatur jst jm Ejmer.

Herzljch Wjllommen jm Forum Jch freue mjch schon mehr zu erfahren.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.wikipedia.org/wiki/Moderhinke ... ke</a><!-- m -->

Baterjelle Eranung. Jch gebs auf.

Auf jeden Fall sauberes Streu njcht mjt anderen Tjeren gut zurücschnejden dje clauen. Versuchs auch mal mjt Cupfersulfat Lösung.
Rjchtjg Acute Stellen behandel jch mjt Wasserstoffperoxjd.

Gruß Vera

PS: Entschuldjgt vjelmals


Das Leben ist zu kurz um sich zu Streiten....
sanhestar
Beiträge: 8258
Registriert: 17.03.2003, 11:56

Beitrag von sanhestar »

Hallo Marina,

die Befürchtungen anderer Tierhalter sind schon berechtigt, Moderhinke ist ansteckend, wobei sich einer der beiden Erreger, die für die Erkrankung verantwortlich sind, im Boden befindet und in "Zusammenarbeit" mit einem Erreger am Tier dann die Erkrankung auslöst.

Regelmässiges Zurückschneiden/Entfernen der befallenen Klauenteile. Das anfallende Hornmaterial unschädlich und sicher entsorgen (verbrennen), alle Werkzeuge desinfizieren, ggfs. Handschuhe tragen.

Kupfersulfatlösung oder Zinksulfatlösung sind die "Mittel der Wahl" für die äusserliche Behandlung, in schweren Fällen muss der Tierarzt mit einem Antibiotikum unterstützen. Regelmässig, alle paar Tage kontrollieren und nachbehandeln.

Im abklingen begriffene Fälle können dann auch mit Eichensud oder anderen gerbstoffhaltigen Pflanzenauszügen weiter behandelt werden.

Unterstützende Maßnahmen zur Mobilisierung des Immunsystems helfen, die Erkrankung zu überwinden: Echinacea, Umckaloabo, Krallendorn

Mineralstoffversorgung überprüfen: es besteht ein Zusammenhang zwischen Anfälligkeit für Moderhinke und Kupfermangel. Klauengesundheit festigen durch zuführen ausserdem von Zink, Schwefel, Biotin, Kieselerde.

Die erkrankten Klauen müssen noch wochenlang korrigierend nachgeschnitten werden (Kontrolle 1x pro Woche), damit sich durch das Fehlen der Hornwand keine "Klumpfüsse" bilden.

Falls Du einen guten Homöopathen an der Hand hast, frag' ihn, ob er/sie Dir aus (noch nachweislich) infektiösem Hornmaterial eine sog. Eigennosode herstellen kann, die zur Immunisierung gegen weitere Schübe im Herbst dient.

Gruss


Sabine M.H.
http://www.working-goats.de Pack- und Fahrziegen
Locura
Beiträge: 4653
Registriert: 31.05.2007, 10:01

Beitrag von Locura »

Hallo Marina,

versuche es mal mit Jodoformäther (gibts in der Apotheke).
Aus der Flasche in eine 10ml-Spritze ziehen und von allen Seiten auf die Klaue träufeln...im Normalfall nach spätestens einer Woche eine Verbesserung, Behandlung aber mindestens zwei Wochen durchziehen, um erneuten Befall zu vermeiden.

Hast Du weitere Fragen, kannst Du gerne eine PN schicken :-)

Äh, hatte ich vergessen:
Vor der Behandlung mit Jodoformäther die Klaue in warmen Wasser reinigen und gut abtrocknen lassen.

Man kann die Behandlung bis zu 3x am Tag wiederholen - je regelmäßiger, desto schneller wird ein Erfolg sichtbar.

Manche wickeln die Klaue auch in eine mit Jodoformäther getränkte Watte...damit wäre ich vorsichtig, da dies die Klaue auch zu stark austrocknen kann. Also am besten konsequent bis zu 3x am Tag beträufeln und alles wird gut!


Gabi

Beitrag von Gabi »

Hallo

Unsere Heilpraktikerin hat mir Hypericum D6 und Propolistinktur für die Klauen empfohlen. Die Propolistinktur wird auf die saubere Klaue gestrichen das verschließt und heilt. Das Hypericum sind Tabletten.


Marina
Beiträge: 2
Registriert: 29.05.2007, 21:11

Beitrag von Marina »

Hallo ihr alle!

Vielen Dank für die vielen Informationen und Tips! Die eine Zehe von Abby ist nun auch auf dem Weg der Heilung. Ich habe nun auch einen Stellplatz für sie gefunden, eine reiseige WEide mit einer kleinen Herde von Kameron- Schafen. Da ich jedoch bemerkt habe, dass die Ziege nicht in diese Herde integriert wird, möchte ich nun noch eine zweite Zwergziege dazustellen. Weiß vielleicht jemand von euch einen Ziegenhalter in der Nähe von Neuburg an der Donau, der eine weibliche Zwergziege abzugeben hätte?
Gruß, Marina


Bougle
Beiträge: 233
Registriert: 16.12.2005, 11:24

Beitrag von Bougle »

Marina hat geschrieben:Hallo ihr alle!

Die eine Zehe von Abby ist nun auch auf dem Weg der Heilung. Ich habe nun auch einen Stellplatz für sie gefunden, eine reiseige WEide mit einer kleinen Herde von Kameron- Schafen.
und was ist mit der Krankheit? Ich halte es allgemein für nicht gut, ein krankes Tier zu anderen empfänglichen Tieren zu stellen, die es dann schön nett anstecken kann.
Sehr gut, danke für die Mithilfe bei der Ausbreitung anstatt zur Verhinderung und Eindämmung. Der Moderhinkeerreger hält sich über Wochen und Monate im Boden, also kann er auch noch nach längerer Zeit infizieren. Also bitte bei allen Tieren etwas mitdenken.

klingt jetzt ev. etwas hart, aber ich bin immer für das Wohl der Tiere und in diesem Fall muss die Ziege halt alleine bleiben, aus medizischen Gründen, bis sie gesund ist. Ist mir lieber, als mehrere angesteckte Tiere.


Und ein Schaf ist keine Ziege und umgekehrt, daher die Nichtintegration.


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