CAE, wie Ansteckungsrisiko mindern?
CAE, wie Ansteckungsrisiko mindern?
Hallo,
zwei Interessante Artikel zu CAE,
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.schattauer.de/index.php?id=1 ... x.php?id=1 ... tikel=2097</a><!-- m -->
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.raumberg-gumpenstein.at/file ... in.at/file ... sch_II.pdf</a><!-- m -->
Wie seht ihr die horizontele, aerogene Übertragung?
Wie hoch glaubt ihr ist das Ansteckungsrisiko, wie läßt es sich mindern?
Hat die ganze CAE-Saniererei bei Millionen ungetesteter Schafe eine Chance?
(bitte keinen Glaubenskrieg)
Gruß
Werner
zwei Interessante Artikel zu CAE,
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.schattauer.de/index.php?id=1 ... x.php?id=1 ... tikel=2097</a><!-- m -->
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.raumberg-gumpenstein.at/file ... in.at/file ... sch_II.pdf</a><!-- m -->
Wie seht ihr die horizontele, aerogene Übertragung?
Wie hoch glaubt ihr ist das Ansteckungsrisiko, wie läßt es sich mindern?
Hat die ganze CAE-Saniererei bei Millionen ungetesteter Schafe eine Chance?
(bitte keinen Glaubenskrieg)
Gruß
Werner
Hallo Werner,
nach Erfahrungen aus USA und Australien ist die horizontale Übertragung fast zu vernachlässigen, zumindest der (rein) aerogene Weg. Ansteckungsmöglichkeiten über gemeinsam genutzte Futtertröge, Melkzeuge, Injektionsnadeln, Ohrmarkenzangen sind danach deutlich stärker zu werten.
Eine gesunde Herde, entsprechend gutes Management und Versorgung sind meiner Meinung nach noch immer die beste Prävention, auch gegen horizontale Übertragung. Zeigt sich ja auch im erhöhten Auftreten seropositiver Tiere, bei den Gruppen, die im Stall aufgewachsen sind.
Interessanterweise werden in den Artikeln auch wieder rassetypische Anfälligkeit für CAE genannt, z.B. in Afrika leiden an CAE die importierten Rassen, nicht die heimischen. Und was mir immer wieder zu denken gibt, ist eine Studie aus Australien, nach der alle Prävention gegen CAE-Infektionen nicht hilft, wenn die Kupferversorgung nicht stimmt. Da darauf leider in den Studien nicht eingegangen wird, wir aber alle wissen, wie hartnäckig sich die "Kupferempfindlichkeit" der Ziegen in den Köpfen vieler Halter und Futtermittelhersteller hält, sehe ich hier eine weitere Ursache.
Die Verwandtschaft zu Maedi ist/war nur kritisch, solange die Tests auf CAE noch nicht ausgereift waren. Der Test (nicht Elisa) reagierte falsch positiv auf Maedi-Antikörper, tritt beim Elisa-Test nach Aussagen vieler Labors jedoch nicht mehr auf.
Gruss
nach Erfahrungen aus USA und Australien ist die horizontale Übertragung fast zu vernachlässigen, zumindest der (rein) aerogene Weg. Ansteckungsmöglichkeiten über gemeinsam genutzte Futtertröge, Melkzeuge, Injektionsnadeln, Ohrmarkenzangen sind danach deutlich stärker zu werten.
Eine gesunde Herde, entsprechend gutes Management und Versorgung sind meiner Meinung nach noch immer die beste Prävention, auch gegen horizontale Übertragung. Zeigt sich ja auch im erhöhten Auftreten seropositiver Tiere, bei den Gruppen, die im Stall aufgewachsen sind.
Interessanterweise werden in den Artikeln auch wieder rassetypische Anfälligkeit für CAE genannt, z.B. in Afrika leiden an CAE die importierten Rassen, nicht die heimischen. Und was mir immer wieder zu denken gibt, ist eine Studie aus Australien, nach der alle Prävention gegen CAE-Infektionen nicht hilft, wenn die Kupferversorgung nicht stimmt. Da darauf leider in den Studien nicht eingegangen wird, wir aber alle wissen, wie hartnäckig sich die "Kupferempfindlichkeit" der Ziegen in den Köpfen vieler Halter und Futtermittelhersteller hält, sehe ich hier eine weitere Ursache.
Die Verwandtschaft zu Maedi ist/war nur kritisch, solange die Tests auf CAE noch nicht ausgereift waren. Der Test (nicht Elisa) reagierte falsch positiv auf Maedi-Antikörper, tritt beim Elisa-Test nach Aussagen vieler Labors jedoch nicht mehr auf.
Gruss
Sabine M.H.
http://www.working-goats.de Pack- und Fahrziegen
http://www.working-goats.de Pack- und Fahrziegen
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Anonymous
Re: CAE, wie Ansteckungsrisiko mindern?
Definitionsgemäss versteht man unter "horizontaler Übertragung" die Übertragung *innerhalb* einer Wirtspopulation, hier ist wohl eher die Übertragung innerhalb einer Generation gemeint, also die Ansteckung von Ziege A auf Ziege B usw. - im Gegensatz zur vertikalen Übertragung von der Mutter aufs Lamm.Wie seht ihr die horizontele, aerogene Übertragung?
Über klassische aerogene Übetragung habe ich noch nichts gelesen, Transport der Viren über Aerosole kann ich mir vorstellen.
So hart wie es klingt: keine Ausstellungen mit den eigenen Tieren besuchen.Wie hoch glaubt ihr ist das Ansteckungsrisiko, wie läßt es sich mindern?
Besatzdichte im eigenen Stall nicht zu hoch halten, damit sich die Tiere nicht "stapeln".
Ich bin mir nach wie vor nicht ganz sicher, ob der Erreger bei Schaf und Ziege der selbe ist. Beide sind Lentiviren, OK.Hat die ganze CAE-Saniererei bei Millionen ungetesteter Schafe eine Chance?
(bitte keinen Glaubenskrieg)
Man hört aber immer mal wieder, dass der einzige mögliche Übertragungsweg bei einem positiven Nachweis Schafe gewesen sein können. Vielleicht können Schafe ja Träger beider Viren sein, erkranken aber selbst nur an einem....
Das Tückische an dieser Erkrankung ist die enorm lange Inkubationszeit, in der Literatur finden sich auch immer wieder Hinweise darauf, dass Antikörper erst bei adulten Tieren (ca 2J) ausgebildet werden, die Tiere das Virus aber schon länger tragen...dann wären in der Tat Ausstellungen ein wichtiger "Umschlagplatz"...in der Zeit zwischen der letzten Untersuchung und der nächsten kann viel im Bestand passiert sein.
Es stellt sich für mich auch die Frage, inwiefern CAE *wirklich* ein wirtschaftlich derart schädlicher Faktor ist, dass in dieser Konsequenz (?) dagegen vorgegangen wird.
Wie oft kommen denn tatsächlich *Erkrankungen* damit vor? Unter welchen Bedingungen brechen sie aus? Für mich stellt sich CAE als eine Art "Ziegenherpes" dar: solange die Ziege bei guten Haltungsbedingungen (wenig Stress, guter Ernährungsstatus, geringe Besatzdichte) und gutem Immunstatus (geringe Wurmlast etc.) passiert nichts, wenn aber bei suboptimalen Haltungsbedingungen noch eine Ablammung hinzukommt, kann es sein, dass der Virus nicht mehr im Schach gehalten werden kann.
Ich habe neulich erzählt bekommen, dass die südhessischen Ziegenzüchter sich aus der CAE-Sanierung ausgeklinkt haben, weil sie das ganze Brimborium für Käse halten.
Gruss,
Michael
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T/D Hespelt
Hallo zusammen, vorab: meine Frage bezieht sich am Rande zu CAE. Da wir uns keinen eigenen Bock halten wollen und können bringen wir unsere Mädels zum decken zu dem Züchter ( CAE freier Betrieb) wo wir sie gekauft haben. Ich würde nun gerne meine Ziegen auf CAE untersuchen lassen, wird vom Züchter zwar nicht gefordert, aber ich bin mir nach lesen diverser Artikel über den besten Zeitpunkt der Blutentnahme nicht ganz klar. Sind momentan noch hochtragend und 1,5 Jahre alt. Diese ganze CAE Sache verwirrt mich!!!! Ein guter Freund von uns hat Schafe, der darf z.B. unser Stallgelände nur frisch geduscht und ohne Stallschuhe betreten, wenn Kunden kommen und z.B. Schaffelle abgeben laufe ich fast Amok da mir nicht klar ist ob sich der Erreger dort "hält" und somit " Gefahr" bedeuten könnte....Reagiere ich irgendwie paranoid??? Hoffe jemand kann ein bissle Licht ins Dunkel bringen und bedanke mich vorab. Liebe Grüße Tanja
Winnie, diese Personen sollten namentlich sicherlich nicht in einem Forum erwähnt werden.
Meine Meinung zum Thema CAE-Sanierung ist, daß es sich praktisch um einen wirtschaftlichen Faktor handelt.
Tiere mit dem CAE-Frei-Status lassen sich einfach teurer und besser _lebend_ vermarkten.
Mir ist am Anfang meiner Ziegenhalterzeit diese Kreuzresistenzkiste mit Schafen passiert! Und solange die Wege dieser Krankheit nicht klar herausgefunden wurden, heißt das für mich, daß ich auf den CAE-Frei-Status dankend verzichte. Dementsprechend habe ich meine Ziegenhaltung und Zucht eingerichtet.
Grüßle
Lafayette
Meine Meinung zum Thema CAE-Sanierung ist, daß es sich praktisch um einen wirtschaftlichen Faktor handelt.
Tiere mit dem CAE-Frei-Status lassen sich einfach teurer und besser _lebend_ vermarkten.
Mir ist am Anfang meiner Ziegenhalterzeit diese Kreuzresistenzkiste mit Schafen passiert! Und solange die Wege dieser Krankheit nicht klar herausgefunden wurden, heißt das für mich, daß ich auf den CAE-Frei-Status dankend verzichte. Dementsprechend habe ich meine Ziegenhaltung und Zucht eingerichtet.
Grüßle
Lafayette
-
Anonymous
Re: CAE
Es ist ja nach wie vor keine Forderung des Herdbuchs, an der Sanierung teilzunehmen.Winnie23 hat geschrieben:hallo
ich untersuche jährlich und werde das auch weiterhin tun.
um welche sühhessischen züchter handelt es sich denn???
kann mir nicht vorstellen das sich HERDBUCHZÜCHTER!!!! aus dem programm ausklinken!!!
mfg
Und wie ich oben geschrieben habe, ist der Heppenheimer Ziegenmarkt eine Veranstaltung für Züchter im Herdbuch *ohne* Status.
Gruss,
Michael
-
Anonymous
Das ist auch der einzige Grund, warum wir zur Zeit in der Sanierung sind. Nicht alle Tiere kann man behalten und es tut in der Seele weh, Top-Tiere zum Metzger fahren zu müssen, weil man keinen Status hat.Lafayette hat geschrieben: Tiere mit dem CAE-Frei-Status lassen sich einfach teurer und besser _lebend_ vermarkten.
Michael
Hallo Tanja,
ja, meiner Meinung nach überreagierst Du. Es handelt sich nicht um eine hochansteckende Erkrankung, wie z.B. MKS sondern um eine Erkrankung, bei der viele Faktoren zusammenspielen müssen. Ich denke, man kann CAE mit HIV vergleichen, zum einen von der langen Inkubationszeit her, der Wirkung des Virus auf den Organismus und der Übertragbarkeit (wobei die Übertragung von Bock auf Ziege lt. Aussagen aus Australien so gut wie nicht gegeben ist).
Hochträchtige Tiere zu testen, macht wenig Sinn, in der Hochträchtigkeit kann es zu falschen Testergebnissen kommen, wenn, dann ca. 6-8 Wochen nach der Geburt testen.
Ganz wichtig für Halter, die eine CAE-positive Ziege - die ja nicht zwingend erkrankt sein muss (wieder Vergleich zwischen HIV und AIDS) - solche Tiere nicht mit immunsteigernden Mitteln (z.B. Echinacae usw.) behandeln bei akuten Infekten. Die Lentiviren verbergen sich inaktiv in den Immunzellen und werden aktiv, sobald sich diese vermehren. Bei HIV-Patienten sieht man daher schon länger von aktiver Stimulierung des Immunsystems ab und arbeitet mit passiver Unterstützung. Auch andere Stress-Situationen vermeiden, diese können, wenn auch nicht zum Ausbruch der Krankheit, so doch zu einem sprunghaften Anstieg des Titers führen.
Gruss
ja, meiner Meinung nach überreagierst Du. Es handelt sich nicht um eine hochansteckende Erkrankung, wie z.B. MKS sondern um eine Erkrankung, bei der viele Faktoren zusammenspielen müssen. Ich denke, man kann CAE mit HIV vergleichen, zum einen von der langen Inkubationszeit her, der Wirkung des Virus auf den Organismus und der Übertragbarkeit (wobei die Übertragung von Bock auf Ziege lt. Aussagen aus Australien so gut wie nicht gegeben ist).
Hochträchtige Tiere zu testen, macht wenig Sinn, in der Hochträchtigkeit kann es zu falschen Testergebnissen kommen, wenn, dann ca. 6-8 Wochen nach der Geburt testen.
Ganz wichtig für Halter, die eine CAE-positive Ziege - die ja nicht zwingend erkrankt sein muss (wieder Vergleich zwischen HIV und AIDS) - solche Tiere nicht mit immunsteigernden Mitteln (z.B. Echinacae usw.) behandeln bei akuten Infekten. Die Lentiviren verbergen sich inaktiv in den Immunzellen und werden aktiv, sobald sich diese vermehren. Bei HIV-Patienten sieht man daher schon länger von aktiver Stimulierung des Immunsystems ab und arbeitet mit passiver Unterstützung. Auch andere Stress-Situationen vermeiden, diese können, wenn auch nicht zum Ausbruch der Krankheit, so doch zu einem sprunghaften Anstieg des Titers führen.
Gruss
Sabine M.H.
http://www.working-goats.de Pack- und Fahrziegen
http://www.working-goats.de Pack- und Fahrziegen