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Eiterknoten im Euter, chronische Euterentzündung

Verfasst: 06.06.2007, 08:44
von Anja M.
Hallo!
Meine Milch-Mixziege hat seit etwa 2 Wochen eine Eiterbeule am Euter, hinten fast in der Mitte (an der "Naht"), etwa eine handbreit unter dem Euteransatz; also wahrscheinlich noch über dem eigentlichen Milchgewebe. Aber auch im Milchgewebe lassen sich einzelne kleine Knoten finden. Auf der rechten Seite ist der Schalmtest leicht positiv, lässt sich also noch bewegen. Nach einer Penicillin-Spritze hörte die Beule bei ca. Eigröße (XXL) das Wachsen auf und verhält sich seitdem ruhig.
Die eingeschickte Probe hat zum Glück Pseudo-TBC ausgeschlossen, aber Befall mit Saphylokokken ergeben. Ansonsten ist die Ziege ganz normal, und säugt ein 3 Wochen altes Lamm. Zusätzlich melke ich auf der befallenen Seite ca. 1 Liter ab (und gebs den Hühnern).
Der Tierarzt meint das eine Behandlung erst Sinn macht, wenn die Ziege trocken gestellt werden kann, sonst wären die Erreger nicht zu erreichen. Einschmieren mag ich das Euter nicht um das Lamm nicht vom Trinken abzuhalten.
Ich würde gerne einen Versuch mit Homöopathie wagen, aber auch für andere Naturheilkundliche Tipps bin ich dankbar! Wer hat Erfahrung?
Vielen Dank im Voraus,
Anja

Verfasst: 06.06.2007, 10:39
von Lafayette
Hallo Anja,

wurde der Abszeß punktiert, oder hat man die Erreger anhand der Milch von der betroffenen Euterhälfte festgestellt?

Grundsätzlich finde ich das Aufhalten des Abszesses mit Antibiotika über das Blut nicht so toll, weil man den Erreger eben nur aufhält und nicht abtötet. Das führt ruckzuck zu einer Resistenz des Erregers!
Mein Vorschlag wäre, den Abszeß äußerlich mit Zugsalbe einzureiben, um ein Aufbrechen nach außen auszulösen. Die Stelle ist lt. Deiner Beschreibung nicht in Zitzennähe, also wäre das machbar.
Wenn die Beule auf ist, kann man dann den Heilungsprozeß von innen starten. Hier entweder nochmal mit Antibiotika (dann aber über das Euter direkt), oder auf naturheilkundlicher Basis.

Den Abszeß zu lange aufzuhalten führt u. U. zu einer Verkapselung, oder im Schlimmsten Fall geht das Ding irgendwann nach innen auf.

Grüßle
Lafayette

Verfasst: 08.06.2007, 04:37
von FarmerMike
Hi!

Wir haben auch ein Problem mit Eiterbeulen zZ. Allerdings bei Kühen.

Normalerweise gehen die nach außen auf. Dass die nach innen öffnen hab ich eigentlich noch nie gehört.
Aber was wir machen ist ganz einfach: Wir geben dem ganzen etwas Zeit... #sleep#
und die Natur regelt den Rest von selber... Wenn die Beule aufgegangen ist versuchen wir es etwas auszupressen und dann spritzen wir normalerweise etwas weißes Pennicillin rein, ohne Nadel - einfach in die Öffnung um eine weitere Entzündung zu vermeiden.
Ob das das beste ist (wg. Resistenzen etc.) bleibt dahingestellt, mein Chef sagt jedoch, dass er es immer so gemacht hat - and there we go...

Good night...

Mike

Verfasst: 08.06.2007, 09:54
von Hitzewelle
FarmerMike hat geschrieben:
Wenn die Beule aufgegangen ist versuchen wir es etwas auszupressen und dann spritzen wir normalerweise etwas weißes Pennicillin rein, ohne Nadel - einfach in die Öffnung um eine weitere Entzündung zu vermeiden.
Ob das das beste ist (wg. Resistenzen etc.) bleibt dahingestellt, mein Chef sagt jedoch, dass er es immer so gemacht hat - and there we go...

Good night...

Mike
Und dann schüttet ihr die Milch tagelang weg wegen der Wartezeit von dem Pennicillin?? Oder wird das in Kanada (dort bist du doch Momentan, oder?) noch nicht so eng gesehen?? Ein Deutscher Bauer kann es sich nicht mehr erlauben, eine Hemmstoff-positive Milch abzuliefern, sonst muss er unter Umständen den ganzen Tankzug Milch bezahlen, wenn sie da drin gelandet ist!!!
#shock#

Ich denke, etwas desinfizierendes (Jod??) würde auch reichen.

Verfasst: 09.06.2007, 11:19
von Lafayette
#shock# gerade bin ich ähnlich irritiert wie Hitzewelle. Spülen mit steriler Kochsalzlösung reicht völlig aus.

Mike, bei einer meiner Ziegen ist im vergangenen Jahr tatsächlich ein Abszeß nach innen ins Euter aufgegangen. Es war ihr Todesurteil! Das Euter war unrettbar kaputt.

Grüßle
Lafayette