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Dosierung Wurmmittel

Verfasst: 04.07.2007, 13:17
von Anonymous
Nachdem mir ein Zicklein trotz erfolgter Entwurmung eingegangen ist und ich nun gelesen habe, daß man bei den Ziegen die doppelte Dosis der Schafdosis verabreichen soll, wollte ich euch mal fragen wie ihr eure Wurmmittel dosiert. Schafdosis oder mehr?
Gilt eine höhere Dosierung auch für Kokzidienmittel wie z.B. Baycox?

Verfasst: 04.07.2007, 16:13
von sanhestar
Hallo,

Wurmmittel, die per os (in's Maul) verabreicht oder auf die Haut aufgetragen werden (Spot-ons) = doppelte Dosierung. Wurmmittel, die gespritzt werden = Rinderdosierung nach aufgerundetem Gewicht. Sprich, Ziege hat meinetwegen 52 kg, dann dosiere ich auf 60 kg.

Baycox muss nach Auskunft des Herstellers nicht überdosiert werden.

Gruss

Re: Dosierung Wurmmittel

Verfasst: 04.07.2007, 16:52
von Anonymous
Habermus hat geschrieben:Nachdem mir ein Zicklein trotz erfolgter Entwurmung eingegangen ist und ich nun gelesen habe, daß man bei den Ziegen die doppelte Dosis der Schafdosis verabreichen soll, wollte ich euch mal fragen wie ihr eure Wurmmittel dosiert. Schafdosis oder mehr?
Ich halte mich (und damit auch mein TA #engel# ) an die Hinweise des TGD NRW (Dr. Winkelmann):

Benzonidazole: doppelte Schaf-Dosis
makrozyklische Laktone: Schafdosis
Levamisol: 1,5x

Wichtig ist die richtige Strategie beim entwurmen.
1. kein "Dose-and-move": Tiere *nicht* nach der Entwurmung auf eine frische Fläche bringen (habe ich bei meinem Geflügel früher so gemacht), letztendlich erhöht man so die Resistenzen.

2. von einer Entwurmung zur anderen zwischen den Wirkstoffgruppen springen.

Und noch ein kostenloser Tip von mir :-)
Weide kalken. Kalkstickstoff ist das Mittel der Wahl. Düngt und kalkt nicht nur, sondern murkst auch die Parasiten auf dem Untergrund ab.

HTH,
Michael

Verfasst: 04.07.2007, 18:20
von Regina
Hallo Michael,

wie bringst du den Kalkstickstoff auf die Wiesen?
Habe gelesen das man das Zeug nicht berühren und auch nicht einatmen soll. Wie soll das gehen wenn man keinen Trecker oder ähnliches hat?
Und wie lange dürfen die Tiere dann nicht mehr auf die gekalkte Weide?


LG, Regina

Verfasst: 04.07.2007, 21:50
von Anonymous
Regina hat geschrieben:Hallo Michael,
wie bringst du den Kalkstickstoff auf die Wiesen?
Mit dem Traktor und nem Anhänger :-)
Habe gelesen das man das Zeug nicht berühren und auch nicht einatmen soll. Wie soll das gehen wenn man keinen Trecker oder ähnliches hat?
Man sollte den Kalkstickstoff in der geperlten Variante verwenden, wenn nicht die gemahlen/geölte, beide stauben kaum noch.
Ich habe bisher mit dem Schlepper und Nachbars Düngerstreuer gearbeitet.
Die geperlte und die geölte Version sind meiner Meinung nach aber auch aus der Hand mit dem Wind zu streuen.
Eine Staubschutzmaske sollte man aber sicherlich tragen. Lange Gummihandschuhe, evtl. ein Einwegoverall aus dem Baumarkt.

Vor der Anwendung Sicherheitshinweise des Herstellers unbedingt beachten, Kalkstickstoff ist nicht harmlos!

Wenn man keine riesiggrossen Flächen zu bearbeiten hat, dürfte es auch ein Streuer für den Rasen zum Hinterherziehen tun.
Und wie lange dürfen die Tiere dann nicht mehr auf die gekalkte Weide?
Alzchem schreibt von 2-3 Wochen. Als Maß für die "Wiederbeweidungsfähigkeit" (puh, was ein Wort) ist das Wiederergrünen des Grases genannt.
Überhaupt ist die Seite von Alzchem in dieser Hinsicht wirklich lesenswert:
http://www.kalkstickstoff.de/allgemeine_hinweise.htm
Gruss,
Michael

Verfasst: 04.07.2007, 23:05
von Anonymous
sanhestar hat geschrieben:Hallo,
Baycox muss nach Auskunft des Herstellers nicht überdosiert werden.
Weißt Du die Dosierung, d.h. Verdünnung o.ä. für Ziegen? Es gibt ja nur Dosierungshinweise für Kälber und Ferkel.

Re: Dosierung Wurmmittel

Verfasst: 04.07.2007, 23:15
von Anonymous
Habermus hat geschrieben: Benzonidazole: doppelte Schaf-Dosis
makrozyklische Laktone: Schafdosis
Levamisol: 1,5x
Valbazen enthält als Wirkstoff Albendazol, das gehört wohl zu den Benzonidazolen, was bedeutet, daß wir mal wieder unterdosiert haben! Und ich hab den TA extra nochmal gefragt... :-( Kann ich jetzt einfach 2 Tage später nochmal dieselbe Dosis geben oder nützt das so nichts?
Habermus hat geschrieben: Wichtig ist die richtige Strategie beim entwurmen.
1. kein "Dose-and-move": Tiere *nicht* nach der Entwurmung auf eine frische Fläche bringen (habe ich bei meinem Geflügel früher so gemacht), letztendlich erhöht man so die Resistenzen.
Hm, aber wenn ich nun geschwächte Kitze habe, mit Fieber, Anämie, Haemonchus und Kokzidien, dann hätte ich eigentlich schon Lust sie am Wochenende auf eine neue Weide zu stellen. Will ja, daß sie gesund werden!

Verfasst: 04.07.2007, 23:17
von Regina
Hallo Michael,

vielen Dank für deine Antwort und den Link. Ich denke das wir mal Kalkstickstoff ausprobieren werden.

LG, Regina

Verfasst: 05.07.2007, 06:35
von sanhestar
Hallo Habermus,

das "neue" Baycox (5%) muss nicht mehr verdünnt werden.

Zur Entwurmungsdosis: ich würde heute nochmal die korrekte = doppelte Dosierung geben, Valbazen ist in Überdosierung gut verträglich. Zweimal eine zu geringe Dosis hilft nicht.

Beim nicht Dose-and-Move geht es NICHT darum, die Tiere auf der verwurmten Fläche zu lassen, nur darum, nach dem Entwurmen einige Tage zu warten, bis die Würmer abgegangen sind und dann erst auf eine neue Fläche zu wechseln.

Gruss

Verfasst: 05.07.2007, 08:51
von Anonymous
O.k., danke für die schnelle Info, ich besorge heute Baycox und Valbazen und geb das gleich nochmal doppelt.

Ich kannte den Begriff: Doseand-Move nicht, aber ich hätte sowieso ein paar Tage gewartet. Wieviel Tage wären ideal? Ich gebe heute nochmal Valbazen und hoffentlich bekomme ich auch das Baycox, das hat mein Doc nämlich nicht da. Und am Wochenende muß ich erst die neue Weide einzäunen, würde sie dann Sonntagabend oder Montag drauftun, kommt auch auf's Wetter an weil ich die Unterstände bei Nässe nicht umstellen kann.

Habe gerade mit einem kompetenten Rinder-TA telefoniert, der scheint sich ja mal ausnahmsweise auszukennen, von dem bekomme ich heute Abend alles was wichtig ist.... :-)