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Clostridien - Impfung

Verfasst: 06.07.2007, 16:58
von ClaudiaH
Hallo,

seit wir im neuen Stall sind (etwa ein Jahr), kommt es in unregelmäßigen Abständen bei einzelnen Kitzen zu massiven Durchfällen oder Aufblähen. Jetzt habe ich wieder ein Kitz (7 kg), das ich nicht wieder auf die Beine kriege und welches wohl die Nacht nicht überleben wird. Ursachenforschung war bisher leider ergebnislos. Nach eingehender Beratung mit meiner sehr fähigen TÄ denken wir über eine Clostridien - Impfung nach. Das Problem ist, daß es hier wenige Ziegen(halter) gibt und insofern de facto keine Erfahrungswerte, welche Impfstoffe geeignet sind und wie die Verträglichkeit ist.

Kennt sich jemand mit Clostridien- Impfungen aus und kann mir berichten?

Vielleicht hat auch noch jemand eine tolle Idee, wie ich den Durchfall gestoppt bekomme, bis ich heraus habe, was mit diesem Lamm ist. Durchfallpulver N und Colosan von Schaette, Pansenstimulans, Wurmkur, Antibiotika (gespritzt), Fenchel-Anis-Kümmel-Weidenrindentee, nix hilft. Kann ihm ja keinen Korken in den Hintern schieben.....

Und nein, die klassischen Fehler habe ich nicht gemacht (viel Kraftfutter, schlechtes Heu etc.) Die anderen beiden Zickel starben innerhalb einer Stunde an Aufblähung, obwohl sie seit mehr als 24 Stunden in der Box standen und nur Heu hatten. Beide Fälle ereigneten sich im Abstand von mehreren Monaten. In 12 Jahren Schaf- und Ziegenhaltung ist mir nur ein Lamm eingegangen, und nun das.

Ich weiß bald echt nicht mehr weiter. Wir haben inzwischen das Heu von drei Bauern gehabt, jedesmal um die 20 Ballen, wir haben alles gekärchert und desinfiziert, Heu und Wasser 1-2 x tgl. frisch, keine für die Ziegen erreichbaren Geflügelfutterstellen/-tränken, Portionsweiden, Heu wird auch bei Weidegang aus der Raufe zugefüttert, wir misten einmal pro Woche komplett durch und streuen zwischendurch reichlich auf. Kraftfutter gibt es als Mineral- und Bierhefeträger (Quetschhafer, so ca. 100 g pro Tier). Heu und Stroh lagern abgeschlossen in einer Extra-Box, um Verunreinigungen zu vermeiden.

Bin für jeden Hinweis dankbar.

Liebe Grüße,
Claudia

Verfasst: 07.07.2007, 05:45
von Werner
Hallo Claudia,

Erfahrung hab ich nur aus einer Saison, Heptavac war da der Impfstoff.
Zweimaliges Impfen im Abstand von 14 Tagen. Laut Tierarzt kommen Ziegen vor, bei denen der Impfschutz nur ein halbes Jahr hält, entgegen den Herstellerangaben.
Betroffene haben bei uns nicht überlebt, es sind aber keine mehr erkrankt.

Gruß

Werner

Verfasst: 07.07.2007, 06:51
von sanhestar
Hallo Claudia,

mir fällt auf, dass es erst seit dem Umzug in den neuen Stall Probleme gibt.

Ich würde untersuchen: Wasserqualität bzw. Wasserquelle und Störzonen im Stall (geopathische Felder).

Treten die Probleme in den Zeiten von Weidegang auf oder auch im Winter?

Gruss

Verfasst: 07.07.2007, 07:41
von Elise
Hallo Claudia, was stand im neuen Stall vorher drin? Oder ist er tatsächlich neu gebaut?

Vlg Claudia

Verfasst: 07.07.2007, 08:14
von Buren-IZ
Hallo Claudia,
wenn bei uns mal einer sehr starken Durchfall hatte, dann hat der Ta Baytril gespritzt.Am nächsten Tag war der Durchfall dann gestoppt.

Bei einer Bekannten von uns lagen die immer wiederkehrenden Durchfälle am Wasser. Vor den Ziegen waren Rinder in den Ställen und die hatten keine Probleme da sie viel mehr Wasser aus der Leitung genommen haben, da aber die Ziegen ja weniger trinken blieb das Wasser länger in der Leitung stehen so das sich Bakterien bilden konnten.

Ich drücke Dir ganz fest die Daumen das du die Ursache rausbekommst #freunde#

Viele liebe Grüße Nicole

Verfasst: 07.07.2007, 08:43
von ClaudiaH
Guten Morgen,

unser Stall ist so ein riesiges DDR- Betonding, Bj. '63. Bis zur Wende wurden hier Schafe gehalten, danach Pferde. Boden und Decke sind übrigens aus Beton, die Boxenwände aus Holz und Stahl. Angeblich wurden unsere Weiden für die Schafe nicht genutzt. Die Wasserleitungen haben wir neu verlegt, sie bekommen ganz normales Trinkwasser. Wir tränken täglich drei Pferde, 26 Ziegen und 120 Hühner, am Rückstau im Rohr kann es also nicht liegen.

Heute morgen lebte mein Lamm noch, aber es baut schon ziemlich ab - wat Wunder. Interessanterweise frißt es, gestern Eichenblätter und Heu. Die Mutter hatte am ersten Tag ebenfalls Dünnpfiff und seit gestern habe ich noch ein Lamm damit. Die Kranken sind natürlich separiert, das zweite Kitz stand schon seit 24 Stunden in der Box, mit ausschließlich Heu, als es krank wurde. Bei den beiden hat sich der Durchfall allerdings nach der ersten Gabe von Holzkohle und Pansenstarter nicht fortgesetzt. Kot ist aber trotzdem sehr weich.

Sabine, an Störzonen habe ich auch schon mal gedacht. Schlechtes Karma heißt das bei mir :D . Probleme mit den Kitzen habe ich nur in einer Box. Der Laufstall ist schon geplant, aber so lange müssen die in diese Box.

Übrigens, falls Clostridien, was aber (noch) nicht nachgewiesen ist, kann eigentlich nur Wild die Wiesen kontaminiert haben. Montag früh geht die Kotprobe weg, früher hätte sie sich mit dem WE überschnitten.

Hat noch jemand eine Idee, wie ich den Durchfall gestoppt/ verringert kriege? Diese ganze Flüssigkeit muß man doch irgendwie binden können?

Danke euch und liebe Grüße,
Claudia

Verfasst: 07.07.2007, 08:53
von Anonymous
Mal eine Frage an die Fachleute:
Durchfallstopper und Pansenstimulanz, ist das nicht kontraproduktiv oder muß das so sein um den Pansen wieder ins Lot zu bringen?

@Claudia, hast du eines der toten Tiere untersuchen lassen?

Verfasst: 07.07.2007, 09:03
von ClaudiaH
Ich hätte ein Tier untersuchen lassen, wenn ich dafür nicht pro Strecke 120 km fahren müßte. Da ich meine drei Kinder zu Hause habe und nicht im Kindergarten, kann ich solche Sachen immer nur mittwochs mit dem Kurier vom Vet.amt mitschicken. Schlimmstenfalls könnte ich das Lamm zeitlich passend einschläfern lassen, falls absehbar ist, daß es nix mehr wird.

Meine TÄ sagte auch, daß man Durchfall nicht sofort mit Holzkohle o.ä. stoppen soll, da der Körper was loswerden will (sinngemäß). Aber dem kleinen Kerl läuft seit vier Tagen die Soße aus dem Popo. Das wird nicht einmal ein bißchen dicker, obwohl ich ihm mehrfach täglich seine Mischung gebe.

Liebe Grüße,
Claudia

Verfasst: 07.07.2007, 09:11
von Anonymous
Also wenn es irgendwie geht, dann würde ich auf jeden Fall ein verendetes Tier untersuchen lassen, denn dann kann man die restlichen gezielter behandeln.

Der Durchfall war bei meinen meistens nach den Injektionen vom TA weg (+ zusätzlich Stullmisan oder Durchfallpulver von Schaette), allerdings hat er immer mehrere Mittel gespritzt, so daß ich nicht wirklich sagen kann WAS geholfen hat, vermutlich das AB.

Verfasst: 07.07.2007, 09:31
von ClaudiaH
Er kriegt Baytril 5% unter die Haut, hilft aber nichts. Mir ist natürlich klar, daß ohne Kotprobe und Ursachenermittlung alles auf Spekulation beruht. Hatte die Hoffnung, ihn bis dahin einigermaßen stabil halten zu können.
--> Schadensbegrenzung. Der Mann meiner TÄ sagte mir eben, am besten alle Flächen tief pflügen, gründlich kalken und neu ansäen. Na, pflügen stand nicht auf dem Plan, nur schleppen.

Liebe Grüße,
Claudia