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Durchfall bei Ziegenlämmern

Verfasst: 26.09.2007, 06:05
von Patzolo
Ich habe eine Koppel, auf der ich unter anderen auch die drei restlichen Bocklämmer dieses Jahrganges halte. Bei einem habe ich gestern starken Durchfall festgestellt. Das gleiche Problem ist vergangenes Jahr um diese Jahreszeit schon aufgetreten. Mein Tierarzt hat die Herde damals gegen Kokzidien behandelt. Allerdings sind mir damals alle Lämmer sowie zwei Alttiere eingegangen. D.h. alle Tiere, die Krankheitsanzeichen hatten, gingen trotz intensiver Behandlung verloren.
Mir fällt auf, dass im Gegensatz zu früheren Jahren, grosse Mengen Eicheln fallen, die von den Tieren auch gerne aufgenommen werden. Dieses Phänomen konnte ich auch letztes Jahr beobachten.
Ich stelle mir deshalb die Frage, ob nicht etwa die Eicheln die Ursache für die Erkrankung sind. Was meint Ihr dazu?

Verfasst: 26.09.2007, 15:55
von Role1989
hallo
ich kann dich beruhigen, mit den eicheln hat das nichts zu tun. ich bin auch noch am rätseln, was das sein kann. mir sind dieses jahr schon mind. 10 jungtiere und 3 alttiere eingegangen und immer das gleiche. erst bekommen sie durchfall, der immer stärker und stärker wird, dadurch magern sie ab und es kommt früher oder später zum tot dieser tiere. erst gestern und heute morgen ist mir wieder ein jungtier eingegangen, habe sie jedoch jetzt gleich zum untersuchen gabracht. ich hoffe dabei kommt etwas raus.

mfg
robert

Verfasst: 26.09.2007, 17:18
von Anonymous
Kokzidien sind dieses Jahr durch die Feuchtigkeit,eine große Ursache das Tiere eingehen.Man muss nur frühzeitig handeln

Alle Jungtiere sind dagegen anfällig.Ich lasse mit drei Monaten schon Kotuntersuchung machen,wenn der Durchfall da ist ,ist es wesentlich schwerer der Sache herr zu werden,eine Behandlung ist allerdings zu wenig, sollte nach 10 Tagen wiederholt werden.

Mehrmals jährlich ist eine Kotuntersuchung zwingend erforderlich.
Im Handel gibt es verschiedene Mittel die helfen,ein guter TA kann da Auskunft geben.

Kokzidien können lange überleben und die Tiere infizieren sich immer wieder
auf ein Neues,wenn sie ein schwaches Immunsystem haben noch schneller.

Hat man dann die Kokzidien im Griff,geht es meistens mit den Magen Darm-Parasiten los,ist auch bei der Kotuntersuchung meistens beides vorhanden,daher auch unmittelbar dagegen auch behandeln.

Homöopathisch kann man 1/2 jährlich Abrotanum einsetzen.

schöne Grüße
NORA

Verfasst: 26.09.2007, 18:24
von Fridolin
Servus

Mich würde interessieren, ob Ihr Eure Tiere immer auf derselben Koppel haltet und ob die auch gleichzeitig ihr Weideplatz ist. Wenn das so sein sollte, würde das nämlich die These bestätigen, dass Tiere, die immer auf derselben Weide stehen, ein schweres Parasitenproblem bekommen.

Verfasst: 26.09.2007, 18:33
von Role1989
hallo fridolin,
ja ich habe meine tiere immer auf der selben weide, aber ich habe die ca 1 ha große fläche in der mitte geteilt und wechsele die weide so alle 8-10 wochen, der rest, den sie noch stehen gelassen haben wird abgemäht und getrocknet.

gruß robert

Verfasst: 26.09.2007, 22:30
von Patzolo
Vielen Dank für Eure Antworten.
Ich habe am frühen Morgen den Jungbock von der Koppel geholt und zu Hause in der Lammbox aufgestallt. Frisches Heu, das ich ihm mehrfach vorgelegt habe, hat er wie mir schien mit grossem Appetit gefressen. Der immer noch weiche Kot, den er absetzt stinkt erbärmlich. Wenn Ihr mich fragt kann man die Pansenübersäuerung geradezu riechen. Dennoch schien es ihm heute Abend doch um einiges besser zu gehen als heute Morgen.
Die auf der ca. 1ha grossen Koppel verbliebenen 8 Alt- und 2 Jungtiere habe ich heute Nachmittag noch einmal intensiv beobachtet und überprüft. Ich konnte keine Beeinträchtigung feststellen. Sie waren lebhaft und agil wie gewohnt. Und auch ihre Ausscheidungen sind absolut unauffällig.
Wenn ich mir vor Augen führe, wie Ziegen zum Beispiel auf eine Überfütterung mit Weizen oder anderem Kraftfutter reagieren, sind nach Lage der Dinge die Eicheln für mich nach wie vor die hauptverdächtige Ursache des Übels.
Nun, ich werde die Sache weiterverfolgen.

Verfasst: 27.09.2007, 11:46
von Jenny1908
Hallo ihr Lieben!

Ich habe dieses Jahr auch die Probleme, dass andauernt immer mal eine Ziege Durchfall hat ( gestorben ist mir zum Glück noch keine, und ich hoffe das bleibt auch so)
Wir hatten sie nicht immer auf einer Wiese. Wir haben zwar eine Hauptwiese wo sie am meisten sind, aber sie waren dieses Jahr auch schon oft auf anderen Wiesen.

Liebe Grüße Jenny

Verfasst: 28.09.2007, 22:18
von Günter
Hallo Helmut,

vielleicht könnte auch Bandwurm im Spiel sein ?
Bei mein jungen Schaflämmern trat das jedes Jahr immer in Verbindung mit Durchfall auf.
Die Bandwurmglieder müßtest Du eigentlich im Kot finden, wenn Du darauf achtest (sie werden allerdings nicht täglich ausgeschieden).
Ob Bandwürmer über eine Kotprobe erfaßt werden, glaube ich weniger.
An die Eicheln als Ursache glaube ich auch weniger.

Grüße
Günter

Verfasst: 29.09.2007, 08:58
von Auenländerin
@Friedolin: ich halt mittlererweile seit 6 1/2 Jahren ZZ und sie haben nur eine Weide und ein zusätzliches Stück mit Sträuchern, wo sie nur ab und zu hindürfen.. außerdem dürfen sie manchmal in den Auslauf meiner Minischweine.... sie bekommen natürklich Heu , im Sommer frisch gemähtes Gras und viele Zweige und ich hatte noch fast keine Schwierigkeiten mit Parasiten - nur 1 Mal hatten sie Haarlinge, die hatte damals wohl eine neu hinzugekommene Ziege mitgebracht, aber ansonsten sind meine 6 quietschfidel!

Ich denke auch, dass zu viele Eichln bestimm nicht besonders gut für die Ziegen sind.. ich habe auch etliche Eichen, da ich mitten im Wald wohne und achte immer darauf, dass alle Tiere... seien es die Minischweine, Ziegen oder Pferde, nur eine geringe Menge Eicheln am Tag fressen können. Eicheln enthalten ja ein große Menge an Blausäure und außerdem denke ich auch, dass sie wie Kraftfutter wirken, sind ja z.B. für Wildschweine auch Mastfutter vor dem Winter!
Bei bekannten von mir sind highland-Ringer eingegangen nach übermäßigem Verzehr von Eicheln - warum sollte es dann für Ziegen unschädlich sein?

Verfasst: 29.09.2007, 13:46
von Patzolo
Hallo liebe Ziegenfreunde,
Weil mich das Befinden meines Jungbockes ständig beschäftigt habe ich mehrere Seiten diese Forums mal durchgearbeitet und relativ erstaunt festgestellt, dass auf nahezu jeder Seite die Durchfall und Kokzidienproblematic beschrieben ist.
Es erstaunt mich deshalb so, weil ich schon seit 15 Jahren Ziegen halte und mir glücklicherweise mit Ausnahme diesen und letzten Jahres solches oder ähnliches erspart geblieben ist.
Nun hat mich scheinbar die Wirklichkeit eingeholt und es gilt der Sache Herr zu werden.
Da meine Erfahrungen vom letzten Jahr und mein Streben nach einer möglichst natürlichen Tierhaltung den Einsatz chemisch pharmazeutischer Mittel auf den absoluten Notfall beschränken, möchte für die Zukunft den Ausbruch solcher Epidemien möglichst verhindern.
Zur Entstehung der Durchfallerkrankung habe ich infolge eigener Wahrnehmung und dem Studium der entsprechenden Beiträge in diesem Forum folgende Hypothese entwickelt.
Die Eicheln sind für sich betrachtet nicht die unmittelbare Ursache, haben aber gewissermassen den Boden für die Erkrankung bereitet. Der Zusammenhang ergibt sich aus der Tatsache, dass vermutlich jedes Individium mit Kokzidien in Kontakt kommt und die Krankheit im vorliegenden Fall in den Jahren mit verhältnismässig ausgeprägter Eichelmast ausgebrochen ist. Das ist der einzige, erkennbare Parameter, der sich im Vergleich mit anderen " normalen" Jahren geändert hat. Selbstverständlich können auch andere Futtermittel bzw. Früchte den Ausbruch der Erkrankung förden, was ich im vorliegenden Fall aber ausschliessen kann.
Der Zukauf von Tieren, den ich ursprünglich als Ursache in Betracht gezogen habe, schließe ich mittlerweile aus. Denn wenn Kokzidien überall sind, können sie ja nicht eingeschleppt werden. Dann sind sie einfach vorhanden und es gilt die Ursachen zu verhindern, die den Ausbruch begünstigen und andererseits die individuellen Abwehrkräfte zu stärken, die das Tier entgegenzusetzen hat.
Soweit meine These.
Bei der Bedeutung des Themas auch für andere, fände ich es sinnvoll, dass jeder der kann und mag seine Erfahrungen und Tips in diesem Rahmen ins Netz stellt. Wenn das bereits geschehen ist, bitte ich um einen Hinweis, wo ich solches finde. Es ist nämlich unglaublich mühsam, das ganze Forum darauf abzuklopfen.
Was meinen erkrankten Jungbock angeht, ist zu berichten, dass er heute morgen neben ein wenig Heu, frisches Fichten und Steinobstreisig gefressen hat. Trotzdem glaube ich nicht, dass er schon über den Berg ist. Auch deshalb wäre ich für jeden Tip der erfahrenen Ziegenhalter in diesem Forum dankbar.
Soweit so gut. Ich wünsche Euch allen eine Gute Zeit