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bin neu und habe wahrscheinlich häufig gestellte Frage..
Verfasst: 21.01.2008, 19:43
von Iris
Hallo! bin neu und habe wahrscheinlich häufig gestellte Frage. Dafür schon mal : ENTSCHULDIGUNG! Bin froh, dass es dieses Forum gibt und habe dadurch festgestellt, dass ich wahrscheinlich alles falsch gemacht habe. Habe einen ca. 12 Jahre allten kastrierten Ziegenbock und halte ihn zusammen mit dem Pferd. Er bekommt ein Händchen Nösenberger light (Eiweißreduziertes Kraftmüsli ohne Hafer für Pferde), Äpfel,Möhren,Birnen und natürlich Heu und Stroh. Dazu 2 mal die Woche Kleie und Leinsamen und Weide- oder Paddockgang. Soviel zur Fütterung (habe hier gelesen, dass Kraftfutter und Kleie nicht so toll sind). Seit 12 Jahren geht es ihm super. Sein Blut und Kot wird regelmäßig untersucht. Nun wurde festgestellt, dass sein "...."-Werte (muss ich wohl nochmal nachfragen) etwas unter optimal sind. Dazu wurde eine Eigenblut Therapie gemacht aber die Werte wurden nicht besser. TA meint, es könnte sein, dass er ein Milztumor hat. kommt wohl häufiger bei älteren Ziegen vor , aber solange er so topfit ist wäre kein Grund zur Sorge. Der wäre auch schwer feststellbar, da die Milz so eingebettet ist , dass ein Tumor nur durch Offenlegung zusehen wäre. Und vollnakose bei Ziegen, wäre so eine Sache.
Nun fängt er an am Hals sein Langhaar zuverlieren (Kein Viehzeug entdeckt auch nicht mit Lupe, kein Jucken keine Schuppen)und heute hatte er garkeine Lust auf sein Kraftfutter, ass aber Heu und Stroh.
Hat jemand ne Idee, auf was ich den TA ansetzen könnte? Und auch so praktische Tipps? Lieben Gruß
Verfasst: 21.01.2008, 20:26
von Therapiehof
Hallo Iris, willkommen hier im Forum.
Nein Deine Frage ist nicht häufig gestellt...
Doch zunächst ein Lob, Du hats bei der Fütterung des Bocks wohl einiges verbockt, nicht alles, sonst wäre er nicht 12 Jahre geworden.. aber hier hast Du fast alles richtig gemacht. Ein ausgefülltes Profil und eine gute Beschreibung.
Was mir fehlt ist die Rasse und der Entwurmungsstatus. Wann wurde er mit was zuletzt entwurmt, auf Verdacht oder nach Kotprobe? Und die Mineralfütterung? Fieber gemessen?
Gut wäre natürlich zu wissen, welche Werte mich stimmen. Unsere Spezialisten (zu den ich mich nicht zähle) können damit sicher was anfangen.
Also ich habe noch nie etwas von einem Milztumor gehört und auch noch nie, daß man bei Ziegen auf Verdacht Eigenbluttherapie macht. Das scheint mir etwas "abstrus" bzw. teuer. Bei der Fütterung wäre auch an einen Harn/Blasenstein zu denken, pinkelt er reglmäßig und trinkt viel?
Kannst Du ein Foto vom Hals einstellen?
Zu Strohfütterung hab ich hier schon meine Bedenken geäußert, andere sehen da kein Problem. Einstweilen würde ich nur Heu und Tannenreisig füttern.
lg
Andreas
Verfasst: 21.01.2008, 20:56
von Moritz
Nabend nach Hagen,
Heu ok., Stroh vielleicht belastet?? Tränken ist angesagt mit (mehr als lauwarmem) Wasser. Alles andere erst einmal weglassen.
Die Werte der Blutanalyse hätten wir gern genau.
Ist es möglich, daß ihm das Pferd da die Haare ausreißt?
Ist es möglich, daß er Haarbruch durch Halsband hat? Wie sieht die Haut an der Halsstelle aus?
Mit dem Tumor laß Dich nicht verunsichern, statistisch absolut unwahrscheinlich, hört sich aber als gesagte Diagnose beeindruckend-bombastisch an (quasi divinatorische Fähigheit des TA). Wir haben zwar im Forum Flüsterer, ein Seher würde uns noch fehlen.
Gruß Moritz
Verfasst: 21.01.2008, 21:02
von Fridolin
Servus
Nachdem Pferde ein noch sensibleres Verdauungssystem haben als Ziegen, war Deine bisherige Fütterung - was man ja am Alter Deines Bocks sehen kann - nicht ganz verkehrt. Das Obst und das Gemüse solltest Du aber trotzdem auf ein sehr geringes Maß reduzieren.
Der Verlust der Haare am Hals könnte durch ein zu enges Halsband hervorgerufen worden sein, das aber müsste der Tierarzt auch gesehen haben. Im Nachbarthreat wird gerade das selbe Thema behandelt und dort habe ich auf Kupfermangel getippt. Wenn er einen Mineralleckstein mit Kupfer zur Verfüguing hat, sollte er mit dem Fell kein Problem haben. Nachdem mir hier im Forum bereits der Titel eines Bierhefegurus vorauseilt, halte ich auch diesmal nicht mit meinem Tipp zurück, ihm wöchentlich einmal ein, zwei Esslöffel Bierhefe zu verabreichen.
Allerdings muss ich gestehen, dass ich den Zusammenhang zwischen einem Nierenproblem und Haarausfall nicht ganz verstehe, da fehlt mir einfach das nötige Wissen.
Wäre übrigens interessant zu wissen um welchen Blutwertmangel es sich handelt!
Verfasst: 21.01.2008, 21:31
von Moritz
Wegen des hohen Phosphoranteils geben wir einem kastrierten Ziegenbock keine Bierhefe, weil dies die Harnsteinbildung fördern und letztlich zum Tod führen könnte.
Oder?
Gruß Moritz
Verfasst: 22.01.2008, 08:13
von Iris
WoW, Das geht ja wirklich super schnell mit den Antworten! Ich werde alle Fragen heute klären und auch versuchen ein bild vom Hals reinzustellen. Also bis später!
Verfasst: 22.01.2008, 19:48
von Fridolin
Servus Moritz
Welche begleitende Maßnahmen könnte man eigentlich setzen, damit man seine Kastraten vor Harnsteinen bewahren kann? Die sind ja auch ohne Bierhefe recht anfällig auf Harnsteine. Meine drei Burschen wurden übrigens blutig kastriert, das ist ja schon einmal eine Methode, die die Harnsteinbildung hint anhalten soll, habe ich gelesen. Auch gebe ich ihnen ja auch keine Unmengen und das auch nur einmal die Woche.
Trotzdem möchte ich natürlich vermeiden, dass sie Schaden davon nehmen könnten.
Verfasst: 24.01.2008, 16:08
von Iris
Hier die Antworten: Seine Phosphat-Werte liegen bei 3,8. Die Norm liegt bei 4,5. Dagegen habe ich vom Tierarzt: Bloddsupport + Hepaforte bekommen. Wasser aber die Werte nur minimal verbesserte. Daraus schließt die Klinik Hannover auf Milztumor...den Rest kennt ihr ja. Fressen tut er nun wieder aber auch mal nicht. Er ist sonst normal vielleicht noch ein bisschen kuscheliger als sonst. Ich habe versucht ein Bild vom Hals hochzuladen, aber PC spinnt irgendwie. Man kann sich das so vorstellen: Unterwolle ist komplett, Langhaar geht aus, Haarkamm ist auch noch da! Vielen Dank schonmal für Eure Antworten! Gruß Iris
Verfasst: 24.01.2008, 18:39
von Moritz
"
Fressen tut er nun wieder aber auch mal nicht."
Soll der Satz heißen: "Fressen tut er nun wieder -, aber manchmal auch wieder nicht."??? Ich hoffe das jetzt. Das ist aber zu ungenau, wir müßten wissen, ob dann einen ganzen Tag nicht, umgekehrt, was er denn frißt und ob er wiederkäut.
Solange das Mümmeln ok ist, keine Totalaussetzer zu beobachten sind, keine Schmerzeichen auftreten, ist doch alles nicht beunruhigend.
Zu den Laborwerten:
Das ist ein sehr weites und hochkomplexes Feld! Warum?
Weil diese Werte ja auch schwanken und sehrt stark abhängig davon sind,
was und
wann das Tier
vorher gefressen hat und wie es dieses Gefressene verstoffwechselt hat. Wahrscheinlich auch davon abhängig, wie es verwurmt ist, war oder bis vor kurzem war. Hinzu kommt Stress, wenn der Onkel Doktor kommt.
Über die Sorgfalt einzelner Labormitarbeiter will ich gar nicht schreiben, habe aber unlängst ein Gespräch mit erschütterndem Inhalt gehabt.
Das soll nicht verallgemeinert werden, sondern nur Denken in verschiedene Richtung ermöglichen.
Das soll lediglich relativieren.
Unbeschadet der Tatsache, daß Tumore vorkommen.
Hinzuzufügen ist, daß die Referenzwerte schwanken, die Theorien auseinandergehen.
Gerade habe ich mal die Doktorarbeit von Nicole Pöhler (Tiermedizin, München 2004, 105 Seiten) überflogen.
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http://edoc.ub.uni-muenchen.de/2650/1/P ... e/2650/1/P ... Nicole.pdf</a><!-- m -->
Auf Seite 24 findest Du die Erkenntnis, daß der Phosphatwert allein nicht aussagekräftig ist, weil die Ergebnisse leicht dadurch verfälscht werden, daß unsachgemäße Gewinnung, Aufbewahrung, verzögertes Zentrifugieren des entnommenen Blutes blutspezifische Verschiebungen bewirken. Folge: scheinexaktes Ergebnis - aber falsch.
Lies mal nach unter dem Link oben.
Gruß Moritz