Blasensteine, Harngrieß, Harnsteine - wie verhindern?
Verfasst: 28.01.2008, 14:07
Im Thread "Diagnostische Glanzleistung - 10 l Urin im Bauchraum"
wurde von Mimoka (Andrea), Irene und Fridolin die Frage aufgeworfen, wie man die Bildung solcher Steine und die oft tödlichen Folgen verhindern könne.
Immer wieder wird behauptet, besonders kastrierte Böcke seien gefährdet, insbesondere Zwergböcke.
Als häufige Erklärung dient: genetische Ursache (=Vererbung), daneben
hormonelle Umstellung durch (angeblich oft zu frühe) Kastration, Phytohormone (also ungünstige Hormonaufnahme aus bestimmten Pflanzen).
Die genetische "Erklärung" können wir allein schon deshalb verwerfen, weil niemand bei einem an Harnsteinen verendeten Tier die genetische Dispositon der Vorfahren des Tiers untersuchen kann oder untersucht hat(reiner herbeigeredeter Mythos also, zumal Untersuchung wirtschaftlich völlig uninteressant).
Die hormonelle Erklärung mag insofern zutreffen, als es Phytohormone gibt und die Kastration durch die hormonelle Umstellung nachweislich einen Einfluß auf das Wachstum der Bulbourethraldrüse (Bulbo-Urethral-Drüse) hat, einer kleinen Drüse bei männlichen (wohl nicht beim Hund) Säugetieren; dies Drüse (Sitz in der Nähe der Prostata) - einmal vergrößert - verengt den Harnleiter und verhindert den Abgang von Harngrieß und -steinen. Durch die gewundene Form (Sigmabogen) des Harnleiters beim Ziegenbock wird dies zum besonderen Problem, ja zum Verhängnis.
Es gilt also, die Steinbildung zu verhindern
Normaler pH-Wert von gesundem Urin liegt bei 6,6 bis 6,7.
Andrea nannte als Wert des Trinkwassers in ihrer Gegend laut Wasserwerk pH 7,9 - in meiner Gegend liegt der Wert bei 5,5.
In unserer Gegend ist der Wert zu sauer, bei Andrea zu basisch (alkalisch).
Nun wird die Produktion von Steinen nicht etwa allein durch den pH-Wert des Wassers bestimmt.
Von daher ist es auch nahezu sinnlos, wenn man einem Eimer Trinkwasser
mit einem pH-Wert von 7,9 einen Schuß Apfelessig (pH-Wert 3,5 z.B.) hinzufügt .
Das A und O dürfte die Fütterung sein.
Es ist nach meiner Meinung davon auszugehen, daß dadurch, daß insbesondere kastrierte Böcke als "Kuscheltiere" gehalten werden, diese auch besonders von der Familie, Besuchern, Kindern, gar Fremden
fehlgefüttert werden, statt mit banalem Grundfutter immer wieder mit Leckerli versorgt werden, es zu der genau nicht gewünschten Erkrankung mit oft tödlichem Ausgang kommt. Auch viele Gelenkprobleme dürften darauf zurückzuführen sein.
Die Zuneigung zum Tier, die sich so äußert, erweist sich ungewollt als
schädigend bis tödlich.
Harnsteine bilden sich bei zu saurem Harnstatus, aber auch bei zu hohem (alkalischen) pH-Wert.
Es kommt darauf an, kein Kraftfutter zu füttern, Müsli und Ähnliches, kein Obst, Möhren und jegliche Fettleibigkeit zu vermeiden.
Das fällt natürlich Leuten, die ihre Tiere lieben, zunächst schwer, zumal sie sehen, wie gerne die nichts ahnenden Lieblinge zuschlagen.
Säuerung des Harns durch Kraftfutter und viele andere spezielle biochemische Vorgänge führen zum Bilden von Kristallen und letzlich Steinchen, die zur Blockade der Harnwege ausreichen. Dabei gibt es Oxalat- oder Struvitsteine, das kann man jedoch erst nach der Entnahme aus dem toten Tier bestimmen, weil sie praktisch per Sonde nicht zu holen sind.
Nochmals Quintessenz: so natürlich wie möglich füttern.
Nach meinen Beobachtungen reicht es völlig aus, Lecksteine höchstens in den Wochen des Fellwechsels (Frühjahr u. Herbst) für kurze Zeit zu bieten, wenn sonst ausreichendes Futter (Heu, Gras, Kräuter, Zweige) vorhanden ist.
Kein Zusatzfutter für Klauen, Haut, Fell, keine Bierhefe (Phosphor-Anteil viel zu hoch), kein Mineralfutter (Granulat, Pulver), um den Kleinen etwas "Gutes" zu tun. Eine Überversorgung dieser Art ist die Garantie für Steinbildung. Wie beim Menschen: eine Ernährung am Rande des Mangels garantiert (statistisch) langes Leben. Es ist kein Mangel.
Gruß Moritz
wurde von Mimoka (Andrea), Irene und Fridolin die Frage aufgeworfen, wie man die Bildung solcher Steine und die oft tödlichen Folgen verhindern könne.
Immer wieder wird behauptet, besonders kastrierte Böcke seien gefährdet, insbesondere Zwergböcke.
Als häufige Erklärung dient: genetische Ursache (=Vererbung), daneben
hormonelle Umstellung durch (angeblich oft zu frühe) Kastration, Phytohormone (also ungünstige Hormonaufnahme aus bestimmten Pflanzen).
Die genetische "Erklärung" können wir allein schon deshalb verwerfen, weil niemand bei einem an Harnsteinen verendeten Tier die genetische Dispositon der Vorfahren des Tiers untersuchen kann oder untersucht hat(reiner herbeigeredeter Mythos also, zumal Untersuchung wirtschaftlich völlig uninteressant).
Die hormonelle Erklärung mag insofern zutreffen, als es Phytohormone gibt und die Kastration durch die hormonelle Umstellung nachweislich einen Einfluß auf das Wachstum der Bulbourethraldrüse (Bulbo-Urethral-Drüse) hat, einer kleinen Drüse bei männlichen (wohl nicht beim Hund) Säugetieren; dies Drüse (Sitz in der Nähe der Prostata) - einmal vergrößert - verengt den Harnleiter und verhindert den Abgang von Harngrieß und -steinen. Durch die gewundene Form (Sigmabogen) des Harnleiters beim Ziegenbock wird dies zum besonderen Problem, ja zum Verhängnis.
Es gilt also, die Steinbildung zu verhindern
Normaler pH-Wert von gesundem Urin liegt bei 6,6 bis 6,7.
Andrea nannte als Wert des Trinkwassers in ihrer Gegend laut Wasserwerk pH 7,9 - in meiner Gegend liegt der Wert bei 5,5.
In unserer Gegend ist der Wert zu sauer, bei Andrea zu basisch (alkalisch).
Nun wird die Produktion von Steinen nicht etwa allein durch den pH-Wert des Wassers bestimmt.
Von daher ist es auch nahezu sinnlos, wenn man einem Eimer Trinkwasser
mit einem pH-Wert von 7,9 einen Schuß Apfelessig (pH-Wert 3,5 z.B.) hinzufügt .
Das A und O dürfte die Fütterung sein.
Es ist nach meiner Meinung davon auszugehen, daß dadurch, daß insbesondere kastrierte Böcke als "Kuscheltiere" gehalten werden, diese auch besonders von der Familie, Besuchern, Kindern, gar Fremden
fehlgefüttert werden, statt mit banalem Grundfutter immer wieder mit Leckerli versorgt werden, es zu der genau nicht gewünschten Erkrankung mit oft tödlichem Ausgang kommt. Auch viele Gelenkprobleme dürften darauf zurückzuführen sein.
Die Zuneigung zum Tier, die sich so äußert, erweist sich ungewollt als
schädigend bis tödlich.
Harnsteine bilden sich bei zu saurem Harnstatus, aber auch bei zu hohem (alkalischen) pH-Wert.
Es kommt darauf an, kein Kraftfutter zu füttern, Müsli und Ähnliches, kein Obst, Möhren und jegliche Fettleibigkeit zu vermeiden.
Das fällt natürlich Leuten, die ihre Tiere lieben, zunächst schwer, zumal sie sehen, wie gerne die nichts ahnenden Lieblinge zuschlagen.
Säuerung des Harns durch Kraftfutter und viele andere spezielle biochemische Vorgänge führen zum Bilden von Kristallen und letzlich Steinchen, die zur Blockade der Harnwege ausreichen. Dabei gibt es Oxalat- oder Struvitsteine, das kann man jedoch erst nach der Entnahme aus dem toten Tier bestimmen, weil sie praktisch per Sonde nicht zu holen sind.
Nochmals Quintessenz: so natürlich wie möglich füttern.
Nach meinen Beobachtungen reicht es völlig aus, Lecksteine höchstens in den Wochen des Fellwechsels (Frühjahr u. Herbst) für kurze Zeit zu bieten, wenn sonst ausreichendes Futter (Heu, Gras, Kräuter, Zweige) vorhanden ist.
Kein Zusatzfutter für Klauen, Haut, Fell, keine Bierhefe (Phosphor-Anteil viel zu hoch), kein Mineralfutter (Granulat, Pulver), um den Kleinen etwas "Gutes" zu tun. Eine Überversorgung dieser Art ist die Garantie für Steinbildung. Wie beim Menschen: eine Ernährung am Rande des Mangels garantiert (statistisch) langes Leben. Es ist kein Mangel.
Gruß Moritz