Seite 1 von 1

Ziege lag auf dem Rücken

Verfasst: 17.02.2008, 20:21
von Poloszene
Hallo,

heute hat meine schon 14 jährige Bergziege mir einen gehörigen Schrecken eingejagt.
Sie lag auf dem Rücken in einer Matschkuhle, was normalerweise gar nicht ihre Art ist.
#shock# #shock#
Die Beine zeigten in die Luft. Es war irgendwie eine Starre eingetreten. Den Kopf hatte sie weit nach hinten übergestreckt.
Sie konnte maximal zwei Stunden dort so gelegen haben. Ich ging zu ihr hin, ich dachte echt, sie ist tot, aber sie atmete. Ich stieß sie an, aber es tat sich nichts. Ich musste sie komplett hochheben und konnte sie so auf die Beine setzten. Dann lief sie aufeinmal so, als sei nichts gewesen. Sie fraß auch sofort normal. Was war das? War das die typische Stellung, wei bei Schafen, wenn sie geschoren werden? Ich mach mir da echt Sorgen, sie ist ja auch nicht mehr die Jüngste.
Bin für konstruktive Ratschläge dankbar.

Kathrin

Verfasst: 17.02.2008, 21:01
von Moritz
Sie müssen damit rechnen, daß sich ein solcher Vorfall sogar unerklärbar wiederholt, in ein paar Tagen, in ein paar Monaten, dann vielleicht nie wieder; oder von Anfang an nie wieder. Das kommt vor. Eigene Anschauung.
Es kann sich auch um einen Stupor handeln, ausgelöst durch eine Stress-Situation (Tiefflieger, Kampf).
Es kann sich aber auch um einen epileptischen Anfall handeln, auch um den Beginn einer zentralnervösen Erkrankung Visna, schubweise voranschreitend und unheilbar (erst gelegentliches Absondern von anderen Tieren, langsames Abmagern, manchmal Durchfälle, normales Freßverhalten, Stehenbleiben und Umherstarren, lauter leichte Abweichungen) mit plötzlichem Zusammenbrechen, später nicht mehr Aufstehen können ohne Hilfe.

Es gibt nahezu alles in der Natur.
Sie sollten sich jedoch nicht zu sehr beunruhigen, die genannten Erkrankungen sind extrem selten. Das Tier gut beobachten.
Viel Glück Moritz

Verfasst: 17.02.2008, 21:19
von Poloszene
Vielen Dank für die Info,
das sind ja nicht die schönsten Hoffnungen.
Sie lebt in einem Offenstall mit ihrer Tochter und noch einer anderen Ziege, weiter noch mit zwei Pferden. Aufgrund ihres hohen Alters (sie ist bereits taub und zahnlos) rechnete ich schon im letzten Jahr mit ihrem Ableben, aber sie rappelt sich immer wieder auf und genießt ihr Gnadenbrot.

Verfasst: 17.02.2008, 21:28
von Moritz
Nun bitte, ich schrieb doch, die Krankheiten sind extrem selten. Beunruhigen Sie sich bitte nicht. Wenn die Ziege tatsächlich schwer hört, wird es schon mal kein Flugzeug gewesen sein, sondern eher ein rempelndes Pferd. Taubheit auf beiden Ohren gleichermaßen????
Etwas Resthören vielleicht doch erhalten?
Daß sie dann aufsteht (aufgerichtet wird), kotet und uriniert und dann losfrißt, ist auch normal (!) und ein gutes Zeichen. Vom Koten und Urinieren schrieben Sie zwar nichts, aber so ist der Gang der Dinge.
Ich wünsche der Ziege, daß sie bei Ihnen 22 wird, dann sind Sie 39 (es sei denn, Sie haben geschummelt).
Einen schönen Abend
wünscht Moritz

Verfasst: 17.02.2008, 21:38
von Poloszene
Na Na Na, schummeln hab ich nich nötig (glaub ich #engel# )
Hab das mal nachgelesen mit diesem fainting goats, das dauert nur 15 bis 20 Sekunden. Bei der Ziege war es erheblich länger, weil die Fläche, wo sie lag, ganz platt gwälzt war. Die Pferde waren definitiv nicht schuld, mit denen war ich zwei Stunden weg. Tiefflieger scheiden auch aus, da Sonntag ist. Hauptsache, es geht ihr wieder gut. Sie ist so gut wie taub, sie reagiert nicht auf Ansprache. Wenn ich rufe, kommen wohl die anderen Ziegen, aber sie nicht, wenn sie mich nicht sieht (gucken kann sie noch).

Gruß Kathrin

Verfasst: 17.02.2008, 22:22
von Therapiehof
Hallo Kathrin, es kann auch ein dummer Zufall gewesen sein. Meine Susi lag auch schon ein paar mal "tot" im Stall, sie hat so tief geschlafen, den Hals weit überstreckt und kaum sichtbar geatmet, als ich sie dann gerufen habe ist sie erst beim dritten Mal ganz erschrocken und benommen zu sich gekommen. Ich glaube zwar nicht, daß Deine Ziege im Wald mit allen vieren nach oben schläft, aber vielleicht ist sie ausgerutscht, konnte sich nicht mehr allein drehn, hat es evtl. zuerst versucht und dann halt aus Erschöpfung ein Nickerchen gemacht #sleep# Wie dem auch sei, schön, daß es ihr wieder gut geht, meine Sympathie gilt eh allen älteren Gnadenbrottieren.

lg
Andreas

Verfasst: 18.02.2008, 11:11
von Ramonas-Ziegenranche
Hallo Kathrin,
habe so einen Fall auch schon mal erlebt, da stehst du selbst total perplex da, nach geraumer Zeit stand die damalige Ziege auf und fraß als sei nix gewesen. Eine Woche später das selbe Spiel, nur des sie diesmal eine Halbseitige Lähmung und auf dieser Seite blind war. Es kam auch soweit das die Lähmung auch beim Fressen eine sehr große behinderung war und die Ziege auch nicht mehr schlucken konnte. Nach dem TA besuch haben wir sie dann leider Gottes erschossen. Der TA diagnostizierte einen Eptileptischen Anfall beim zweiten mal mit Schlaganfall.
Trotzdem alles Gute Ramona