Hallo zusammen,
ich benötige etwas Hilfe bezüglich des Verhaltens meiner lieben Abigale.
Kurze Erläuterungen: ich habe ca. 30
Schafe und zwei Ziegen. Da die Ziegen nicht auf die Obstweiden der Schafe mit können, war der Plan, sie dann einfach innerhalb der Schafweide einzuzäunen wo keine Obstbäume sind. Die beiden sind jetzt ca. ein Jahr und waren über den Winter natürlich im Stall. Dabei ist Abigale sehr zutraulich geworden.
Jetzt sind sie auf der Weide, ringsherum die Schafe, und die beiden in ihrem „Abteil“.
Sobald ich die Wiese verlasse, fängt sie an zu Blöcken und irrt herum und springt mir über meine Konstruktion ( oberste Litze gut 1,60m) Amalie ist immer völlig verwirrt und springt hinterher. Schafft es aber nicht immer. Ich hab das beobachtet, sobald ich weg gehe scheint sie Panik zu bekommen und will raus, bin ich aber da, grast sie ganz brav und ist völlig entspannt. Dabei ist sie gar nicht soooooo zutraulich, mich verwundert das.
Wenn sie ausbüxen, jagen sie meine Schafe umher und sind völlig außer Rand und band. Das ist super gefährlich für meine Schafe, da diese wie in Panik vor den Ziegen fliehen.
Der Strom scheint ihr nichts auszumachen.
Was könnte das sein? Sind die zwei kein gutes Team und Abigale fühlt sich allein sobald ich weg bin ?
Ich sehe andere ziegenhalter, die haben grad man nen 90er Zaun stehen und da hüpft keine davon…
Über Tipps würde ich mich freuen.
Ziege büxt erst aus wenn sie mich nicht mehr sieht
Ziege büxt erst aus wenn sie mich nicht mehr sieht
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Re: Ziege büxt erst aus wenn sie mich nicht mehr sieht
Da sie schon gelernt hat, über den E-Zaun zu springen, wird es nur schwer bis nicht mehr möglich sein, dass wieder zu unterbinden.
Bei einem konventionellen E-Zaun erhält sie ja auch keinen Stromschlag, wenn sie nicht Zaun und Boden gleichzeitig berührt, sprich im Sprung macht ihr der Kontakt nicht aus.
Ob es mit einer +/--Verdrahtung (das Netz links im Vordergrund schein +/--Netz) zu sein?) und entsprechender Zaunhöher noch heben lässt, ist fraglich.
Vermutlich musst du einen Drahtgeflechtzaun in für sie nicht überspringbarer Höhen bauen, wenn du sie behalten willst.
E-Zäune funktionieren ja überwiegend auf psychologischer Basis. D.h. das Tier muss überzeugt sein, dass der böse Zaun so weg tut, dass es sich nicht damit anlegt.
Früher hat man aus dem Stall kommende, noch keinen E-Zaun kennende Tiere angeführt, sprich sie am E-Zaun lang geführt (bei größeren, starken Tieren evtl. am Traktor angebunden), wie sie mehrfach dagegen gefasst und den Zaun als gefährlich eingestuft hatten.
Heute macht man das Anlernen eher in einem Fest umzäunten Auslauf oder im Stall, anfangs unter Aufsicht, damit sich die Tiere nicht im ersten Schreck im Leiter verheddern.
Wenn das Tier mal gelernt hat, über oder durch den Zaun zu gehen, ist es schwer, das wieder zu korrigieren.
Das muss dann schon richtig weg tun, um die Angst vor dem Zaun wieder herzustellen.
Schafe hat man früher manchmal mit Salzwasser eingeweicht und dann mit der Nase gegen den Zaun gehalten (wobei man selbst mit Gummihandschuhen und Gummistiefeln dabei idR selbst ein paar Anständige gepatscht bekam).
Manche machen solchen Tieren auch eine stählerne Halskette um, mit einem Stückchen hängende Kette unten dran. Kommt diese Ketten gegen den Zaun, gibt es auch einen stärkeren Stromschlag, durch den geringeren Widerstand.
Springenden Rindern wurden in den USA schon erfolgreich aufgeschnittene Autoreifen um den Hals gegurtet. Warum das funktioniert, weiß keiner so genau. Einige vermuten, dass Rind könne nicht einschätzen, wie hoch und tief der Reifen sei und ob es damit evtl. hängen bleibe. Aber in D kann man sowas eh kaum bringen.
Unter den häutigen Umständen könnte man evtl. versuchen, innerhalb einer festen Umzäunung ein stück E-Draht mit richtig starkem Weidezaungerät zu montieren und zu hoffen, dass sie Angst vor dem E-Zaun lerne, wenn sie damit ein paar mal in Kontakt kommt.
Und die Leistung des Weidezaungeräts, die Erdung und die Kontakt müssen natürlich passen. Auf deinem Bild kann man dass nicht wirklich erkennen.
Ich empfehle für Ziegen auch für kurze Zäune Geräte mit 5 Joule Impulsenergie aufwärts. Da sollten dann auch 4 bis 5 m Erdstablänge in den Boden.
Es gibt zwar Ziegen, die auch bei 9 V Kitzelgeräten mit 0,15 Joule brav drin bleiben. Aber andere gehen durch Litzenzäune mit 5000 V aufwärts und hohe Impulsenergie, als wären die Zäune gar nicht da...
Die gängige Lösung ist Kopf ab, bevor weitere Tiere sich das Verhalten abschauen.
Oder halt ein mechanisch sicherer Zaun, sprich hohes Drahtgeflecht.
Zur den psychologischen Gründen des Verhaltens deiner Ziege können andere hier sicher besser Auskunft geben.
Ich vermute, dass die 2 noch recht unsicher sind und daher Anschluss an eine starke Führung suchen.
Diese Rolle haben sie dir wohl in der Stallzeit zugesprochen.
Schafe scheinen für viele Ziegen eher Opfer als Herde darzustellen, gerade wenn sie nicht von klein auf mit Schafen aufgewachsen sind.
Waren die vorher halbwegs mit deinen Schafen vergesellschaftet, sprich rennen die Schafe jetzt nur durch die Aufregung bei der kurzen Wiedervereinigung herum, oder haben die Ziegen und Schafen bisher nie recht zusammen gefunden?
Bei einem konventionellen E-Zaun erhält sie ja auch keinen Stromschlag, wenn sie nicht Zaun und Boden gleichzeitig berührt, sprich im Sprung macht ihr der Kontakt nicht aus.
Ob es mit einer +/--Verdrahtung (das Netz links im Vordergrund schein +/--Netz) zu sein?) und entsprechender Zaunhöher noch heben lässt, ist fraglich.
Vermutlich musst du einen Drahtgeflechtzaun in für sie nicht überspringbarer Höhen bauen, wenn du sie behalten willst.
E-Zäune funktionieren ja überwiegend auf psychologischer Basis. D.h. das Tier muss überzeugt sein, dass der böse Zaun so weg tut, dass es sich nicht damit anlegt.
Früher hat man aus dem Stall kommende, noch keinen E-Zaun kennende Tiere angeführt, sprich sie am E-Zaun lang geführt (bei größeren, starken Tieren evtl. am Traktor angebunden), wie sie mehrfach dagegen gefasst und den Zaun als gefährlich eingestuft hatten.
Heute macht man das Anlernen eher in einem Fest umzäunten Auslauf oder im Stall, anfangs unter Aufsicht, damit sich die Tiere nicht im ersten Schreck im Leiter verheddern.
Wenn das Tier mal gelernt hat, über oder durch den Zaun zu gehen, ist es schwer, das wieder zu korrigieren.
Das muss dann schon richtig weg tun, um die Angst vor dem Zaun wieder herzustellen.
Schafe hat man früher manchmal mit Salzwasser eingeweicht und dann mit der Nase gegen den Zaun gehalten (wobei man selbst mit Gummihandschuhen und Gummistiefeln dabei idR selbst ein paar Anständige gepatscht bekam).
Manche machen solchen Tieren auch eine stählerne Halskette um, mit einem Stückchen hängende Kette unten dran. Kommt diese Ketten gegen den Zaun, gibt es auch einen stärkeren Stromschlag, durch den geringeren Widerstand.
Springenden Rindern wurden in den USA schon erfolgreich aufgeschnittene Autoreifen um den Hals gegurtet. Warum das funktioniert, weiß keiner so genau. Einige vermuten, dass Rind könne nicht einschätzen, wie hoch und tief der Reifen sei und ob es damit evtl. hängen bleibe. Aber in D kann man sowas eh kaum bringen.
Unter den häutigen Umständen könnte man evtl. versuchen, innerhalb einer festen Umzäunung ein stück E-Draht mit richtig starkem Weidezaungerät zu montieren und zu hoffen, dass sie Angst vor dem E-Zaun lerne, wenn sie damit ein paar mal in Kontakt kommt.
Und die Leistung des Weidezaungeräts, die Erdung und die Kontakt müssen natürlich passen. Auf deinem Bild kann man dass nicht wirklich erkennen.
Ich empfehle für Ziegen auch für kurze Zäune Geräte mit 5 Joule Impulsenergie aufwärts. Da sollten dann auch 4 bis 5 m Erdstablänge in den Boden.
Es gibt zwar Ziegen, die auch bei 9 V Kitzelgeräten mit 0,15 Joule brav drin bleiben. Aber andere gehen durch Litzenzäune mit 5000 V aufwärts und hohe Impulsenergie, als wären die Zäune gar nicht da...
Die gängige Lösung ist Kopf ab, bevor weitere Tiere sich das Verhalten abschauen.
Oder halt ein mechanisch sicherer Zaun, sprich hohes Drahtgeflecht.
Zur den psychologischen Gründen des Verhaltens deiner Ziege können andere hier sicher besser Auskunft geben.
Ich vermute, dass die 2 noch recht unsicher sind und daher Anschluss an eine starke Führung suchen.
Diese Rolle haben sie dir wohl in der Stallzeit zugesprochen.
Schafe scheinen für viele Ziegen eher Opfer als Herde darzustellen, gerade wenn sie nicht von klein auf mit Schafen aufgewachsen sind.
Waren die vorher halbwegs mit deinen Schafen vergesellschaftet, sprich rennen die Schafe jetzt nur durch die Aufregung bei der kurzen Wiedervereinigung herum, oder haben die Ziegen und Schafen bisher nie recht zusammen gefunden?
Re: Ziege büxt erst aus wenn sie mich nicht mehr sieht
Hallo Manfred,
danke für deine ausführliche Nachricht.
Leider bleibt da nur wenig Raum für Hoffnung.
Tatsächlich habe ich gar nicht bedacht, dass die obere Litze ja am Ende nur eine optische Barriere ist, da sie ja in der Luft ist in dem Moment.
Allein das war ein Augenöffner grade. Für mich sowieso nicht so geil alles mit den E-Sachen da.
Jetzt habe ich sogar noch ein Band 40mm mit Zubehör gekauft gestern, weil ich dachte dann ist da mehr „in der Luft“ wie nur ein Seil mit kleinem Durchmesser. Bringt ja aber dann auch nichts.
Ich habe ihr allerdings ums Halsband ein Stück Litze gebunden, falls Sie dann damit dran kommt, dass sie es eher merkt. Aber mit dem Hals kommt sie ja auch nicht dran, also auch unnötig.
Ich habe in meinem Repertoire 3 Wolfszäune mit Plus Minus Anschluss, da für mehr das Geld aber nicht gereicht hat, hab ich mir den Rest normale Netze auf 1,05 Höhe bestellt und schalte die dann hintereinander. Auch nicht Sinn der Sache ist aber genug drauf damit. Ich könnte das jetzt tauschen, die Plus Minus für die Ziegen und die Normalen für die Schafe.
Das Sirus 8 Gerät hat 12V mit 7,6 Joule (was auch immer das genau heißt) und das kleinere hat 12 W mit 2 Joule, das wäre dann zu wenig wie du schreibst. Allerdings ist der Auslauf da als Testversion nur 50m E-Zaun + die zwei Litzen + frei gemäht.
Eigentlich sollten die Ziegen auf die Weinbergsbrachen und sich dort austoben, ein fester Zaun ist fast gar nicht umsetzbar im Steilhang. Das wäre wirklich schwer schade, zumal sie E-Zaun kannten (90cm höher war der nicht). Wie das alles passieren konnte ist mir ein Rätsel.
Zu den Schafen haben Sie eig. keinen engen, guten Kontakt, die Schafe möchten keinen Kontakt offensichtlich und sie sind auch nicht mit Schafen aufgewachsen. Sie waren zwar jung als Sie mir direkt am zweiten Tag nach Kauf aus dem Stall ausgebüxt sind und dann den ganzen Sommer bei den Schafen auf der Weide waren ( die Schafe immer im für Sie sicheren Abstand) bis ich sie fangen konnte ( fast keine Chance). Erst als Sie gegen Winter an die Obstbäume des Nachbarn sind hab ich sie unter Mühe und mit Glück in den Stall bekommen.
Die Ziegen jagen die Schafe regelrecht, zum Spiel. Sie springen dann in die Luft und drehen sich und machen die Köpfe hoch und runter.
Ich muss eine Lösung finden, wenn ich sie abgebe, ist es ihr Todesurteil.
Blöde Idee falls es schief geht, dann habe ich 3 Ziegen: aber wäre eine Alt-Ziege, ohne Ambition zu springen mit einer enormen Gelassenheit, eine Option oder auch eher zu spät? Oder würde die dann auch auf dumme Ideen
Noch kommen?
Danke sehr.
Grüße,
Sophie
danke für deine ausführliche Nachricht.
Leider bleibt da nur wenig Raum für Hoffnung.
Tatsächlich habe ich gar nicht bedacht, dass die obere Litze ja am Ende nur eine optische Barriere ist, da sie ja in der Luft ist in dem Moment.
Allein das war ein Augenöffner grade. Für mich sowieso nicht so geil alles mit den E-Sachen da.
Jetzt habe ich sogar noch ein Band 40mm mit Zubehör gekauft gestern, weil ich dachte dann ist da mehr „in der Luft“ wie nur ein Seil mit kleinem Durchmesser. Bringt ja aber dann auch nichts.
Ich habe ihr allerdings ums Halsband ein Stück Litze gebunden, falls Sie dann damit dran kommt, dass sie es eher merkt. Aber mit dem Hals kommt sie ja auch nicht dran, also auch unnötig.
Ich habe in meinem Repertoire 3 Wolfszäune mit Plus Minus Anschluss, da für mehr das Geld aber nicht gereicht hat, hab ich mir den Rest normale Netze auf 1,05 Höhe bestellt und schalte die dann hintereinander. Auch nicht Sinn der Sache ist aber genug drauf damit. Ich könnte das jetzt tauschen, die Plus Minus für die Ziegen und die Normalen für die Schafe.
Das Sirus 8 Gerät hat 12V mit 7,6 Joule (was auch immer das genau heißt) und das kleinere hat 12 W mit 2 Joule, das wäre dann zu wenig wie du schreibst. Allerdings ist der Auslauf da als Testversion nur 50m E-Zaun + die zwei Litzen + frei gemäht.
Eigentlich sollten die Ziegen auf die Weinbergsbrachen und sich dort austoben, ein fester Zaun ist fast gar nicht umsetzbar im Steilhang. Das wäre wirklich schwer schade, zumal sie E-Zaun kannten (90cm höher war der nicht). Wie das alles passieren konnte ist mir ein Rätsel.
Zu den Schafen haben Sie eig. keinen engen, guten Kontakt, die Schafe möchten keinen Kontakt offensichtlich und sie sind auch nicht mit Schafen aufgewachsen. Sie waren zwar jung als Sie mir direkt am zweiten Tag nach Kauf aus dem Stall ausgebüxt sind und dann den ganzen Sommer bei den Schafen auf der Weide waren ( die Schafe immer im für Sie sicheren Abstand) bis ich sie fangen konnte ( fast keine Chance). Erst als Sie gegen Winter an die Obstbäume des Nachbarn sind hab ich sie unter Mühe und mit Glück in den Stall bekommen.
Die Ziegen jagen die Schafe regelrecht, zum Spiel. Sie springen dann in die Luft und drehen sich und machen die Köpfe hoch und runter.
Ich muss eine Lösung finden, wenn ich sie abgebe, ist es ihr Todesurteil.
Blöde Idee falls es schief geht, dann habe ich 3 Ziegen: aber wäre eine Alt-Ziege, ohne Ambition zu springen mit einer enormen Gelassenheit, eine Option oder auch eher zu spät? Oder würde die dann auch auf dumme Ideen
Noch kommen?
Danke sehr.
Grüße,
Sophie
Re: Ziege büxt erst aus wenn sie mich nicht mehr sieht
Hallo Sophie,
die Vorgeschichte mit dem Ausbüchsen und erstmal nicht mehr erwischten deutet natürlich darauf, dass sie ziemlich scheu geworden sind.
Das starke Weidezaungerät und die +/--Netze für die Ziegen zu verwenden, macht Sinn.
Evtl. war/ist auch schon die sehr kleine Fläche mit nur einem Netz ein Problem für sie, wenn sie das nicht gewohnt sind, und was immer Nähe zum E-Zaun haben.
Eine ältere, ruhige Ziege als Leittier dazu zu holen, kannst du natürlich versuchen.
Evtl. aus der Herde, aus der sie stammen? Mit Glück kannst du eine leihweise bekommen, um erstmal zu sehen, ob das überhaupt was bringt.
Wenn deine "Problemziege" schon ein paar mal über den Zaun ist, ist die Hemmschwelle nicht mehr hoch. Aber mit Glück will sie wirklich nur Anschluss und bleibt dann brav.
die Vorgeschichte mit dem Ausbüchsen und erstmal nicht mehr erwischten deutet natürlich darauf, dass sie ziemlich scheu geworden sind.
Das starke Weidezaungerät und die +/--Netze für die Ziegen zu verwenden, macht Sinn.
Evtl. war/ist auch schon die sehr kleine Fläche mit nur einem Netz ein Problem für sie, wenn sie das nicht gewohnt sind, und was immer Nähe zum E-Zaun haben.
Eine ältere, ruhige Ziege als Leittier dazu zu holen, kannst du natürlich versuchen.
Evtl. aus der Herde, aus der sie stammen? Mit Glück kannst du eine leihweise bekommen, um erstmal zu sehen, ob das überhaupt was bringt.
Wenn deine "Problemziege" schon ein paar mal über den Zaun ist, ist die Hemmschwelle nicht mehr hoch. Aber mit Glück will sie wirklich nur Anschluss und bleibt dann brav.