Hörner schärfen bis sie abbrechen

JuliaCh
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Beitrag von JuliaCh »

...na Hirschläuse sind ja riesig, die würde ich sehen! Und warum sollten die Lämmer meiner beiden Ziegen, in Bayern, die gleichen Verhaltensweisen zeigen, obwohl sie schon vier Monate nicht mehr hier sind?
Ziegen können alles anknabbern- ich glaube an den Hörnern spielen lassen sich meine Damen aber nicht. Und wenn, das Zeugs ist verdammt zäh! Darüber mache ich mir momentan die wenigsten Sorgen. Ich finde die Lösung super, da sie, wenn sie denn wollten, neben der Stalleinrichtung sicher mehr Möglichkeiten zum Scheuern finden würden.


Harvestinn
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Beitrag von Harvestinn »

Nachdem nun eigentlich von Vergiftungen durch Pflanzen oder Umweltgifte, ausgeprägter Schmerzsymptomatik, Krebs und MRSA-Befall alles in Betracht gezogen wurde, bleibt ja unausdiskutiert nur eines: eine anerlernte "Unart" und davon würde ich tatsächlich auch ausgehen.

Ziegen reagieren immer sehr interessiert, wenn sich in ihrer Umgebung etwas verändert, wenn ich mit dem Akkuschrauber komme, bin ich immer ganz glücklich, wenn sie ihn mir nicht aus der Hand nehmen um selber zu schrauben. Tests an den Neuerungen macht die Ziege mit Hörnern natürlich gerne mit denselben. Ich habe dieser Tage einen Durchlauftunnel für den Sommer auf einer Seite mit einer Plane versehen, damit er im Winter als zugluftfreier Unterstand dient und die Resonanz war toll: kann man die Plane ordentlich buffen, durchstoßen, beharken, zerfetzen...... :cursing:

Also zum Hörnerschleifen: eine Ziege hat z. B. den neuen Putz entdeckt und angefangen, die Hörner daran zu reiben. Und: es macht Spaß. Egal, ob die Vibration in der Nase kribbelt, der Staub gut riecht oder was auch immer: Hörner schleifen wird zu einer Art "Lustgewinn". Ziege zwei und drei probieren es auch und finden es auch toll, Ziege vier hingegen kann der Sache nichts abgewinnen und zieht das Ding nicht weiter durch. Ab einer gewissen Abnutzung der Hörner wird die Sache allerdings zum Selbstläufer. Die Anfangsfrage: " Haben die denn kein Schmerzempfinden?" war insofern berechtigt. Doch, haben sie, aber erst, wenn die Sache "ins Leben geht", es also zu Blutungen kommt. Und damit schließt sich schon der Kreis: alles was blutet, juckt, wenn's heilt. Also: es wird weitergeschrubbelt auf Deubel komm raus.

Und jetzt setzen wir mal bei uns an: wir als hochentwickelte denkende Menschen sollten es eigentlich besser wissen und können und jetzt mal nachgedacht..... wer hat sich noch nicht einen Mückenstich blutig gekratzt weil die Erleichterung des Kratzens die Schmerzen der Hautläsion bei weitem überwiegt????????

Pferdehalter unter uns werden auch wissen dass Pferde, die koppen oder weben, in Ställen nicht gerne gesehen sind, weil ein Teil der Stallgenossen dieses Verhalten nachahmt (Lustgewinn), ein anderer jedoch nicht, weil es ihnen nichts bringt. Gerade deswegen sind natürlich nicht alle gestört, unterversorgt oder was auch immer. Nichts desto trotz ist es eine leidige Angewohnheit, die auf die Gesundheit der Tiere geht.

Mein Ansatz wäre schlicht und einfach, den Lustgewinn zu unterbinden. Also tatsächlich erst einmal die Bretter vor den Putz und eventuell statt der Gummischläuche (geht den Tieren wahrscheinlich wegen des Geschlabbers gewaltig auf die Nerven und lassen sich schlecht fixieren) selbsthaftende Binden besorgen (Tierarzt). Diese werden von den anderen nicht so sehr als Fremdkörper wahrgenommen, da sie sich nicht bewegen, halten gut und dämpfen das Geschrubbel.

Desinfektion mit Oktanisept, da es nicht brennt und schleimhautgeeignet ist und die frischen offenen Stellen mit Brand- und Wundgel von Medice (gibt es in jeder Apotheke und ist ideal für die Wundversorgung, Grundwirkstoff: Harnsäure!!!!!) behandeln. Dieses dämpft auch stark den Juckreiz.

Nun hoffe ich mal, keine Forenregeln verletzt und vielleicht auch geholfen zu haben.

In diesem Sinne.....


Harvestinn
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Beitrag von Harvestinn »

Sorry, Aspekt der Bayernziegen vergessen:

da kann man tatsächlich genetisch ansetzen, denn genau so, wie es Kinder gibt, die sich beim Zahnen sehr schwer tun und andere, bei denen es einfach so passiert, dürfte das auch mit den Hörnern sein. Diese wachsen beständig, aber in mehr oder weniger ausgeprägten Phasen und wenn nun die Bayernziegen auch ein "Juckproblem" und eine Lösung dafür haben, nämlich das Schubbern, sollte der Ansatz ganz gut passen. Wir schaffen letztendlich die Bedingungen für schadfreies oder schadhaftes Hörnerschubbern, in der Natur schubbern die Tiere ja auch, aber eben nicht an einer Stelle, da sie auf Wanderschaft sind und nicht einen einzigen "Kratzfelsen" haben ähnlich wie eine Salzlecke. Ich will es hier nicht zu kompliziert machen, aber wenn Einzelfragen sind, bitte E-Mail.


Ziegentrekking Altmühlfra
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Beitrag von Ziegentrekking Altmühlfra »

Haut mich dafür, aber daran, dass es sich hierbei schlichtweg um eine "Unart" handelt, habe ich eben auch schon gedacht. Nicht, dass ich Mängel, Überversorgung, etc. ausschließen will (oder kann), mich wundert einfach nur, warum es dann nur diese drei betrifft und nicht etwa z. B. meinen Leitkastraten, den ich nun schon von Anfang an (also seit etwa 2 Jahren) so versorgt habe.


Harvestinn
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Beitrag von Harvestinn »

Ich habe das kleine/große Glück, eine Freundin zu haben, die Dr. med. vet. und nebenbei Fachtierärztin für kleine Klauentiere ist und so ein bisschen tierärztliche Erfahrung habe ich dann persönlich bedingt auch...... #engel# Wir schließen eine Über/-Unterversorgung etc. eher aus, der Ansatz sollte in anderen Bereichen zu suchen sein. Frei nach dem Motto: warum in die Ferne schweifen wenn das Gute liegt so nah!


Harvestinn
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Beitrag von Harvestinn »

Um den Hintergrund eines solchen Verhaltens zu eruieren bedarf es sicherlich keines Forums, sondern kostenaufwendiger Feindiagnostik, wenn man denn immer von einem Krankheitsbild ausgeht. Wie soll diese denn von Mangelerscheinungen über Überversorgung, Krebs und MRSA aussehen? Über ein großes Blutbild hinaus müssen immer Einzeluntersuchungen auf bestimmte Faktoren hin stattfinden, wer soll das denn ohne konkreten Verdacht auf bestimmte Dinge bezahlen? Die Ziege röntgen, MRT einer Ziege, CT einer Ziege????????? Wo denn, bei welchem Organ denn, in welchem Teil des Körpers?

Die Ziegen leben doch nun schon einige Zeit mit diesem Verhalten, ohne vitale Probleme zu haben. Was spricht dagegen, erst einmal naheliegende Dinge zu probieren, bevor man weitergehende Untersuchungen in die Wege leitet? Warum muss immer alles, was sich nicht "menschenkonform" verhält, krank sein? Der Individualismus eines Tiere ist immer so lange erhalten, wie er in das Bild des Menschen passt. Das Beispiel mit den Pferden hat sehr viel mit erlerntem Verhalten zu tun, denn schlussendlich am Ende eines Tages gehen alle Ziegen doch.....in ihren Stall, auf ihre "Zuhauseweide" etc. Die unendlichen Weiten der Berge stehen unseren Ziegen generell sicherlich nicht zur Verfügung, egal, wie menschlich optimal die Haltung ist. Nehmt's mir nicht übel, ich bin da eher der robuste Typ, aber es ist eben auch nur eine Meinung.... meine nämlich


JuliaCh
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Beitrag von JuliaCh »

Hallo Piroschka,

meine Tierärztin ist ratlos worauf sie genau testen soll und wendet sich erstmal an die Uniklinik. Auf welche Einzeller sollte ich denn genau testen lassen? Eisen überprüfen, ok. Gibt es noch etwas was im ersten Durchgang getestet werden sollte?

Vielen Dank und Grüße!

Julia


Ziegentrekking Altmühlfra
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Beitrag von Ziegentrekking Altmühlfra »

Ich schließe mich Julias Fragen an.

Und zu der Frage mit dem Eisen: Nach wie vor schließe ich nichts aus. Also auch keinen Eisenmangel/-überschuss.
Zuletzt geändert von Ziegentrekking Altmühlfra am 16.10.2013, 20:18, insgesamt 1-mal geändert.


Ziegentrekking Altmühlfra
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Beitrag von Ziegentrekking Altmühlfra »

Aus Gründen der Übersichtlichkeit fasse ich die vorgeschlagene bisherige Vorgehensweise mal eben zusammen:

- Ein Blutbild erstellen lassen (auf jeden Fall mit Blick auf Calcium, Magnesium und Eisen)
- Eine Haaranalyse machen lassen
- Auf Einzeller (welche?) testen lassen

Habe ich irgendetwas vergessen?


JuliaCh
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Beitrag von JuliaCh »

www.traceelements.de/smapferd.pdf

Hallo,

hier noch eine Analysemöglichkeit die ich nutzen werde. Ich werde damit anfangen.

Grüße!


Julia


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