Beistellziege

Yannick
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Registriert: 24.08.2016, 16:36

Beitrag von Yannick »

Natürlich ist es eine reine Spekulation. Deswegen fragte ich ja auch nach, ob jemand eine ähnliche Situation mit Tieren kennt, die in gemischten Herden leben.
Ich habe einmal einen Artikel gelesen in dem stand, dass man Ziegen und Schafe nicht zusammen in einer Herde halten sollte, weil sie ganz unterschiedlich von ihrem Verhalten und Instinkten sind. Auch sei es schwierig für Ziegen das Verhalten von Hunden zu verstehen, wenn diese als Hirtehunde eingesetzt werden. Die Begründung war, dass die Tiere einer Art untereinander mit Gestiken kommunizieren und diese von anderen Tieren oft falsch gedeutet werden.

Gruß Yannick


Leela
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Registriert: 31.07.2014, 22:29

Beitrag von Leela »

Schafe und Ziegen werden oft (besonders auch in südlichen Ländern) gemeinsam in Herden gehalten.
Es ist sicher nicht völlig unproblematisch aber durchaus möglich.


Jassi
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Registriert: 26.04.2014, 12:19

Beitrag von Jassi »

Wird meist auch hier gemacht, zumindest die Schäfer die ich kenne, haben immer ein paar mit dabei. Das kommt aber drauf an, wo sie ihre Schafe hüten/pferchen. Die Ziegen lohnen ja nur, wenn sie sich um Verbuschung kümmern. In einer solchen Mischlingsherde konnte ich beim hüten wunderbar beobachten, wie sich Schafe und Ziegen miteinander arrangieren. Das sah dann so aus, wie auf dem angehängten Bild. Die Ziegen (vorallem natürlich die kleineren) nutzen die Gelegenheit, um an die leckeren Blätter oben im Baum zu gelangen. Beim fressen auf freier Wiese gab es keinen Unterschied zu sehen. Aber in den Ruhepausen, die wir einlegten, sah man schon, dass sie vom Wesen her sehr unterschiedlich sind. Ziegen immer auf Achse, am schnuppern und gucken, während die Schafe wiederkäuend im Schatten liegen. Die Ziegen die ich mit hatte, haben sehr wohl verstanden, was der Hund will. Aber, dass ist auch Lernerfahrung. Meine Herde daheim kennt einen Hütehund nicht und würde wahrscheinlich nicht verstehen, was der will. Gegen unseren Hofhund richten sie die Hörner. Aber da gibt es auch Schafe, die das tun (meist ohne Hörner). In den Alpen wird viel mehr mit Hütehunden an Ziegen gearbeitet. Alles eine Frage der Gewöhnung.


Zippe
Beiträge: 1499
Registriert: 29.01.2005, 17:44

Beitrag von Zippe »

In einem Fernsehbericht über Wanderschäfer wurde unter anderem berichtet, dass die mitgeführten Ziegen als Ammen dienen sollen, wenn z. B. ein Mutterschaf sein Lämmchen nicht annimmt bzw. als Milchlieferant.

LG Conny


Man kann dem Leben keine Tage geben, aber dem Tag mehr Leben
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Yannick
Beiträge: 77
Registriert: 24.08.2016, 16:36

Beitrag von Yannick »

[quote='Zippe','http://ziegen-treff.de/forum/index.php? ... post207789']In einem Fernsehbericht über Wanderschäfer wurde unter anderem berichtet, dass die mitgeführten Ziegen als Ammen dienen sollen, wenn z. B. ein Mutterschaf sein Lämmchen nicht annimmt bzw. als Milchlieferant.
[/quote]Ja das habe ich auch schon öfter gehört und gelesen. Die Ziegen haben oft auch mehr Milch und können die Schaflämmer damit sehr gut versorgen. Ein Bekannter von mir macht das auch und meint dass die Lämmer, die von den Ziegen die Milch trinken sich besser entwickeln. Seiner Meinung nach gibt es keine Probleme bei der Haltung von Schafen und Ziegen in einer Herde.

Gruß Yannick


ElliBesch
Beiträge: 3694
Registriert: 17.03.2008, 10:35

Beitrag von ElliBesch »

Bei uns in der Gegend gibt es auch einen Schäfer, der Schafe ( ca. 350 Tiere) mit ca. 20 Ziegen zusammen laufen lässt. Unser direkter Nachbar hat seine Weideflächen an diesen Schäfer verpachtet, der die Tiere dort 2x pro Jahr für ca. 2 Wochen drauflässt.

Was ich so beobachten kann, ist absolutes Desinteresse an der jeweils anderen Tierart.
Innerhalb der großen Herde gehen sich Schafe und Ziegen dort aus dem Weg ( auch bedingt durch ihr unterschiedliches Fressverhalten)

Meine Ziegen sind nur in den ersten 1-2 Tagen interessiert an dem Geblöke und Gemähe und beobachten von ihrer Aussichtsplattform das muntere Treiben. Danach ist völliges Ignorieren angesagt.

Mir fällt übrigens immer wieder auf, dass sich in solch großen Herden relativ viele Humpeltiere befinden. Und bedingt durch die Wildzäune meines Nachbarn haben sich dort schon einige Ziegen jämmerlich mit ihren Köpfen eingeklemmt (Köpfe durchgesteckt- nicht wieder haben zurückziehen können wegen ihrer Hörner :-o ). In solchen Fällen laufe ich dann dorthin und befreie die armen Wesen oder ich rufe beim Verpächter an (er wohnt nah bei und schneidet dann gerne seine eigenen Zäune kaputt)

Da frage ich mich, was das alles soll mit solch großen Herden, wo das Individuum Tier u.U. völlig untergeht. Denn leider ist der Schäfer nicht ständig dabei ( das ganze, große Areal ist umzäunt)

Ich denke, man muss nicht unbedingt verschiedene Tierarten zusammen halten. Von Kindesbeinen an kennen wir jedoch durch Bücher/Zeichnungen/Märchen leider die "Landhausidylle" mit allerlei Getier, was scheinbar munter durcheinanderwuselt. Ob das gesund ist, wage ich zu bezweifeln...


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Not being vegan is a mistake. ^^
Leela
Beiträge: 471
Registriert: 31.07.2014, 22:29

Beitrag von Leela »

Ich habe gerade ein Gemeinschaftsgehege von Schafen, Hühnern und Kaninchen,geht tip top.

[quote='ElliBesch','http://ziegen-treff.de/forum/index.php? ... post207793']Da frage ich mich, was das alles soll mit solch großen Herden, wo das Individuum Tier u.U. völlig untergeht. Denn leider ist der Schäfer nicht ständig dabei ( das ganze, große Areal ist umzäunt)
[/quote]Na ja, ich nehme an 20 Schafe reichen nicht für den Lebensunterhalt des Schäfers.


ElliBesch
Beiträge: 3694
Registriert: 17.03.2008, 10:35

Beitrag von ElliBesch »

Mit dem zweiten Satz triffst du den Kern des Übels. Genau das meine ich: Masse statt Klasse. Oder Profit vor Sensibilität. Wie man das auch immer nennen will.

Wer starke Nerven hat, kann sich gerne mal die Wollproduktion unserer australischen Freunde anschauen.

Ich finde es jedenfalls sehr traurig, dass ich hierzulande schon Humpeltiere und sehr ausgemergelte( wahrscheinlich stark verwurmte?) Tiere in einer (für mich) großen Herde sehen muß.

Thema "Landidylle":

Hast Du wegen Krankheitsübertragungen keine Bedenken, Leela? Ich denke da an die rote Vogelmilbe zum Beispiel...?


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Leela
Beiträge: 471
Registriert: 31.07.2014, 22:29

Beitrag von Leela »

Ich denke das Wort "Lebensunterhalt" trifft es im Bezug auf Schäfer eher als "Profit". Es gäbe sicherlich leichtere Arten, sein Geld zu verdienen...und im Zusammenhang mit nicht artgerecht gehaltenen Nutztieren, kommt mir das Schaf jedenfalls nicht zuerst in den Sinn.

Wegen der Vogelmilbe kann ich Dir nicht ganz folgen....die Leben ja im Stall in Ritzen und nicht auf den Tieren (ausser Nachts).
Die Schafe kommen selbstverständlich nicht in den Hühnerstall rein.
Eher gefährlich wären wohl Salmonellen aber die haben unsere Hühner nicht.


ElliBesch
Beiträge: 3694
Registriert: 17.03.2008, 10:35

Beitrag von ElliBesch »

Säugetiere können als Fehlwirte von der roten Vogelmilbe 'genutzt' werden.

Hier im Forum gibt es dieses Thema seit Jahren. Bei Interesse einfach mal 'Rote Vogelmilbe' eingeben. Da gab/gibt es Forianer, die davor eindringlich warnten.

Mir persönlich wäre es zu heikel, die Tierarten durcheinander wuseln zu lassen. :)


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