Vertrauen gewinnen, wie?

Zuckerziege
Beiträge: 88
Registriert: 19.06.2018, 08:25

Beitrag von Zuckerziege »

Waldrebe war auf der Liste nicht rot markiert - also ist sie wohl nicht so giftig wie Herbstzeitlose oder Eibe...

Wir haben hier kaum giftiges, gott sei Dank.
Wir haben Oleander im Garten stehen, Jakobs Greiskraut und Kreuzkraut wachsen wild, aber nicht dort wo die Ziegen laufen.

Alles in allem haben meine Ziegen es hier relativ sicher. Wobei sie auch schon Kirschloorbeer gefressen haben. Scheint ihnen aber (Gott sei Dank) nicht so zu schmecken.

Ich weiß nicht in welchen Mengen welche Pflanzen schaden. Hochgiftige, wie Eibe, vielleicht schon bei wenigen Bissen. Andere vielleicht nur, wenn sonst das Speiseangebot niedrig ist und sie es fressen MÜSSEN?

Ich würde einfach achtsam sein... Wenn ich so viel Waldrebe im Garten hätte und es nicht in den Griff bekomme, vielleicht einen Gärtner ranschaffen der sie gezielt entfernen kann?
Wenn es wirklich ein Problem bei euch ist, wäre es schade wenn die Ziegen nicht alle Flächen nutzen könnten.

Liebe Grüße
Zuckerziege :saint:


DreiZiegen
Beiträge: 186
Registriert: 30.09.2018, 16:22

Beitrag von DreiZiegen »

Zuckerziege hat geschrieben:Waldrebe war auf der Liste nicht rot markiert
Was für eine Liste meinst Du da?
Zuckerziege hat geschrieben:Wenn ich so viel Waldrebe im Garten hätte und es nicht in den Griff bekomme, vielleicht einen Gärtner ranschaffen der sie gezielt entfernen kann?
Seufz. Über 1000 Euro bereits dafür bezahlt. Erst eigentlich, um den Brombeeren den Garaus zu machen. Unter denen kamen u.a. ein Zwetschgenbaum, ein Olivenbaum und ein Kirschenbaum zum Vorschein, ebenso zwei Reihen Rebstöcke. Kein Witz, die waren total im Gestrüpp verschwunden. An den Brombeeren wachsen die Waldreben entlang. Erst hat der Mann 16 Std. mit der Hand/Motorsense hinterm Haus alles zerkleinert, dann ist er mit einem ferngesteuerten Kettenfahrzeug in der Größe eines Kleinwagens gekommen und hat am Hang am Waldrand weitere 2500-3000 qm von Gestrüpp befreit. Das Ding schafft Neigungen bis 40 Grad (wie zB die Dämme bei Autobahnauffahrten) und zerkleinert dabei armdicke Bäumchen wie Stroh.

Ich habe danach auch versucht, das alles schön kurz zu halten, meist mit einem gemieteten Mulcher mit Walzenschlagwerk. Es reicht aber ein Regen und alles treibt wieder gewaltig aus. Das Blöde ist aber, dass ich dort die Tiere dennoch nicht laufen lassen kann, weil zwischen den Neutrieben der Brombeeren und Waldreben durch die jetzt besser durchkommende größere Lichtmenge jede Menge Adlerfarn, Dulcamara und Herbstzeitlose gewachsen sind. Und die sind ein ganz anderes Kaliber als die Waldrebe in Sachen Gift! Dazu auch noch andere Pflanzen, die ich noch nicht bestimmen konnte.

An anderer Stelle habe ich Arum italicum gefunden (20 cm hoch, aber erst erkannt an den roten Früchten, also relativ spät im Jahr). Der ist natürlich auch giftig, und da waren sogar schon die Schafe eine Zeitlang gestanden! GsD haben sie den stehen lassen... Wohl weil die Obstbäume attraktiver waren.

Zurück zum Thema Verhalten. Die letzten Tage habe ich sie weitestgehend ignoriert. Jetzt bleiben sie schon stehen, laufen nicht mehr weg, wenn ich vorbeigehe. Sie kommen sogar bis auf 1-2 Meter an den Zaun heran. Ich rede sie zwar an, aber mache ansonsten keine Anstalten, dass ich die Hand nach ihnen ausstrecke oder sonst irgendwas von ihnen will, wenn ich sie mit Heu beliefere. Sogar Frau Mama ist zuversichtlicher geworden.

Das Bisschen Getreide letztens im Futternapf hat übrigens niemand gefressen. Das habe ich am nächsten Tag ausgeleert.

Noch 'ne Futterfrage: Fressen Ziegen Tannenzapfen?


Zuckerziege
Beiträge: 88
Registriert: 19.06.2018, 08:25

Beitrag von Zuckerziege »

[quote='DreiZiegen','https://ziegen-treff.de/forum/index.php ... post215640']
Zuckerziege hat geschrieben:Waldrebe war auf der Liste nicht rot markiert
Was für eine Liste meinst Du da?

Ich habe mich einfach an dieser Liste orientiert: Liste giftiger Pflanzen für Nutzvieh
Zuckerziege hat geschrieben:Wenn ich so viel Waldrebe im Garten hätte und es nicht in den Griff bekomme, vielleicht einen Gärtner ranschaffen der sie gezielt entfernen kann?
Seufz. Über 1000 Euro bereits dafür bezahlt. Erst eigentlich, um den Brombeeren den Garaus zu machen. Unter denen kamen u.a. ein Zwetschgenbaum, ein Olivenbaum und ein Kirschenbaum zum Vorschein, ebenso zwei Reihen Rebstöcke. Kein Witz, die waren total im Gestrüpp verschwunden. An den Brombeeren wachsen die Waldreben entlang. Erst hat der Mann 16 Std. mit der Hand/Motorsense hinterm Haus alles zerkleinert, dann ist er mit einem ferngesteuerten Kettenfahrzeug in der Größe eines Kleinwagens gekommen und hat am Hang am Waldrand weitere 2500-3000 qm von Gestrüpp befreit. Das Ding schafft Neigungen bis 40 Grad (wie zB die Dämme bei Autobahnauffahrten) und zerkleinert dabei armdicke Bäumchen wie Stroh.
Ich habe danach auch versucht, das alles schön kurz zu halten, meist mit einem gemieteten Mulcher mit Walzenschlagwerk. Es reicht aber ein Regen und alles treibt wieder gewaltig aus. Das Blöde ist aber, dass ich dort die Tiere dennoch nicht laufen lassen kann, weil zwischen den Neutrieben der Brombeeren und Waldreben durch die jetzt besser durchkommende größere Lichtmenge jede Menge Adlerfarn, Dulcamara und Herbstzeitlose gewachsen sind. Und die sind ein ganz anderes Kaliber als die Waldrebe in Sachen Gift! Dazu auch noch andere Pflanzen, die ich noch nicht bestimmen konnte.

An anderer Stelle habe ich Arum italicum gefunden (20 cm hoch, aber erst erkannt an den roten Früchten, also relativ spät im Jahr). Der ist natürlich auch giftig, und da waren sogar schon die Schafe eine Zeitlang gestanden! GsD haben sie den stehen lassen... Wohl weil die Obstbäume attraktiver waren.


Ich habe mal ein bisschen gegoogelt... Sie lieben feuchten, frischen Boden, umgeben von anderem Gewächs,wächst besonders gut auf "ungepflegten" Böden... also Urwaldmäßig.

Laut anderen Erfahrungen hilft da nur großzügiges ausbuddeln und/oder vertrocknen lassen, da sie feuchte Böden bevorzugen. Wenn sie blüht, runter schneiden, damit sie sich nicht noch mehr vermehren kann. Laut Erfahrungen gehen die da konsequent mit Heckenschere und Rosenschere bei.

Umso kleiner das Areal wo die Pflanzen sich aufhalten, desto besser. Umso mehr du davon hast, umso schwieriger wird es natürlich.

Blöd wenn das bei dir ein reines Giftpflanzenlager ist... Ansonsten wirklich mal alles platt machen, wenn du es nicht in den Griff bekommst? Alles was gut ist ausbuddeln (deine Brombeersträucher) soweit es geht und den Rest platt machen... Dann eine große Plane drüber und es erst mal dabei belassen. WENN das bei euch irgendwie möglich ist. Praktisch wäre da vielleicht ein Nachbarsbauer der euch alles platt macht/ausgräbt. Die Plane darüber hilft, damit überbleibsel vielleicht nicht doch noch wieder wachsen.

So haben wir es zumindest mit unserer Ecke gemacht. Da liegt heute noch die Plane drauf (1 Jahr), hab letztens mal drunter geguckt, nur Erde.

Und DANN eventuell etwas neues anpflanzen, was schnell wächst und was die Ziegen fressen können.



Das wäre so meine (radikale) Idee... Wegspritzen würde ich nichts, das geht auf die umliegenden Flächen und Sträucher... auch nicht besser für die Schafe und Ziegen.


Zurück zum Thema Verhalten. Die letzten Tage habe ich sie weitestgehend ignoriert. Jetzt bleiben sie schon stehen, laufen nicht mehr weg, wenn ich vorbeigehe. Sie kommen sogar bis auf 1-2 Meter an den Zaun heran. Ich rede sie zwar an, aber mache ansonsten keine Anstalten, dass ich die Hand nach ihnen ausstrecke oder sonst irgendwas von ihnen will, wenn ich sie mit Heu beliefere. Sogar Frau Mama ist zuversichtlicher geworden.


Das ist doch super, Glückwunsch, nur weiter so :)


Das Bisschen Getreide letztens im Futternapf hat übrigens niemand gefressen. Das habe ich am nächsten Tag ausgeleert.

Noch 'ne Futterfrage: Fressen Ziegen Tannenzapfen?


Tun sie. Dürfen Zwergziegen aber wohl auch wieder nicht allzu viel (weil sie, wie immer, sonst zu fett werden).

Meine nächsten Ziegen werden glaube ich keine Zwergziegen, da muss man nicht so arg aufpassen was das angeht... ich habe hier die Jack Russell unter den Ziegen erwischt irgendwie.... *oops*
[/quote]


DreiZiegen
Beiträge: 186
Registriert: 30.09.2018, 16:22

Beitrag von DreiZiegen »

Hallo,

Aktualisierung: Gestern abend hat Frau Mama (die scheue, die immer auf Distanz geht) mir zweimal ein Kräuterpellet direkt aus der Hand gefressen! Und heute morgen, als ich (eine Banane essend) an ihrem Gehege vorbeiging, habe ich den dreien etwas davon angeboten - und wieder kam Frau Mama und nahm die Ministückchen direkt aus der Hand! *freu*

Freudige Grüße,

Olga


Zuckerziege
Beiträge: 88
Registriert: 19.06.2018, 08:25

Beitrag von Zuckerziege »

Glückwunsch! Das können sich die Kiddies ja schnell abgucken! Max ist auch sehr scheu, aber wenn Moritz was aus meiner Hand frisst, ist er auch sehr schnell da!

Freut mich, siehst du, das wird schon #freunde# #jubel#


DreiZiegen
Beiträge: 186
Registriert: 30.09.2018, 16:22

Beitrag von DreiZiegen »

Hallo in die Runde,

Mal eine Aktualisierung. Sehr viel hat sich in Sachen Vertrauensbildung nicht getan, also nicht im Sinne, dass sie sich jetzt anfassen lassen würden. Aus der Hand wird zwar schon was genommen (auch von der Frau Mama), sie kommen auch auf mich zu, weil sie etwas Feines erwarten, aber grundsätzlich nur, wenn ich AUSSEN am Zaun stehe. Sowie ich IM Gehege bin, gehen sie immer noch ans andere Ende. Bloß weit weg von mir...

Bevor das schlechte Wetter kam, kam das neue Weidezelt aus Österreich. Ich hab's auch rechtzeitig fertig aufgebaut bekommen, damit die armen Geschöpfe es trocken und windgeschützt hatten - aber es kam anders als ich mir das gedacht hatte.

Gedacht war: Zaun so weit erweitern, dass sie von selber umziehen ins neue Zelt. Nix da. Die sind in ihrem alten klapprigen Gestell geblieben.

Eines Morgens (die Nacht über war's windig und geregnet hatte es auch) lag der alte Unterstand außerhalb des Zauns auf dem Dach und Ziegen dort, wo der Unterstand gestanden hatte, auf pitschnasser Einstreu. Ins neue Zelt waren sie nicht gegangen, ich konnte sie auch nicht in dessen Nähe treiben.

Also nach und nach den Zaun immer enger gesetzt, so dass sie in dessen Nähe MUSSTEN.

Am nachsten Tag lag ein Stück des Zauns (Elektronetz) am Boden, und die Ziegen standen wieder im Regen auf der pitschnassen Einstreu am alten Platz.

Allein konnte ich sie nicht einfangen und zurücktreiben (wir sind nur andauernd im Kreis um einen Haufen alter Zweige hintereinander hergelaufen). Also blieben sie eben da, wo sie waren. 5 Tage lang. Im Regen. Bei Wind und Wetter. Sie haben sich nicht groß wegbewegt. Sie standen nur da und zitterten vor sich hin, das trockene Zelt mit Stroh und Heu und Obstzweigen nur 20 m weiter weg, aber nein, dahin wollten sie nicht.

Am 6. Tag kam die Vorbesitzerin und ihr Mann, und zu dritt ist es uns dann gelungen, sie solange an einem Platz zu halten, damit ich einen Elektrozaun um sie herum aufstellen konnte. Den alten Unterstand (verbeult und kaputt) haben wir ihnen wieder reingestellt, damit die wenigstens ein Dach über dem Kopf hatten.

Sobald der Regen nachlassen würde, wollte ich Räder an das Weidezelt montieren und es mit dem Auto näher zu ihnen ranschaffen.

Dazu kam es aber auch nicht, denn der Bock lahmte plötzlich. Toll.

Die Tierärztin kam am Sonntag. Den Bock (der ja lahmte) hat sie selber ganz allein packen können. Ihr Verdacht hat sich auch bestätigt: er hatte zwischen den Zehen hinten links eine offene wunde Stelle. Ich musste ihn am Boden halten, während sie ihres Amtes waltete und ihm, da sie schon mal dabei war, zum ersten Mal in seinem Leben alle Klauen stutzte. Nach Desinfektion und AB (er hatte auch weniger gefressen) haben wir ihn zu zweit ins "neue" Gehege mit dem Weidezelt getragen.

Dasselbe haben wir auch mit den beiden Damen gemacht, nachdem sie auch denen die Klauen geschnitten hatte.

Nur hatten die beiden sich gar nicht fangen lassen wollen, und die waren auch noch sehr gut zu Fuß unterwegs. Es war einfach kein Rankommen an sie. Deswegen wurde einer der Hütehunde hinzugezogen (drei saßen im Auto der TÄin, das sind ihre eigenen, alles Border Collies), und mit der hündischen Hilfe hat es dann geklappt. Die Hündin hatte zwar bisher nur mit Schafen zu tun, hat auch von der Frau Mama einen sauberen Kopfstoß bekommen, aber schlußendlich hatte die Hündin sie dann am Horn zu Boden gezogen und gehalten, bis wir da waren.

Mittlerweile stellt das Weidezelt keine Bedrohung mehr dar, auch nicht, nachdem ich es hinten wieder geschlossen habe (es musste erst partout auf beiden Seiten offen sein, um sie zu überzeugen). Jetzt gehen sie gern rein. Auch die neue Futterraufe wurde inspiziert und für ok befunden. Was sie mit dem Stück Salz anfangen sollen, das da seit einer Woche hängt, wissen sie aber immer noch nicht.

Heute habe ich dem Meerschweinchen Paprikaschoten gebracht, und mal sehen wollen, ob die drei erwartungsvoll am Zaun wartenden Gesellen sowas mögen. Oh ja, besonders Frau Mama LIEBT Paprikaschoten! Die ging gleich gar nicht mehr von mir weg!

Nur der Bock, dem schmeckt scheinbar nie was... Der mag kein Blatt... Keine Selleriestange... Keine Nuss... Keinen Zweig... Nur Brot und Pferdeleckerlis und Pappkartons würde der fressen. An den 5 Tagen, an denen sie so im Regen gestanden sind, hat er sich über die Verpackung eines Geräts hergemacht. Dabei stand 3 m entfernt ein niedriger Apfelbaum.

Komische Viecher, meine Ziegen... :-)
Zuletzt geändert von DreiZiegen am 03.12.2018, 02:24, insgesamt 1-mal geändert.


sanhestar
Beiträge: 8258
Registriert: 17.03.2003, 11:56

Beitrag von sanhestar »

es gibt Ziegen, die nichts aus der Hand nehmen, wenn die Hand "riecht" oder wenn vorher andere Ziegen mit dieser Hand gefüttert wurden und Speichel und/oder ihren Eigengeruch auf der Hand hinterlassen haben.

Hände waschen, dann nochmal Futter anbieten. Oder Futter in einer kleinen Schüssel reichen.

Oder er hat weiterhin zuviel Stress durch Deine Anwesenheit, dann verschwindet die Fähigkeit zu fressen als Erstes.


Sabine M.H.
http://www.working-goats.de Pack- und Fahrziegen
DreiZiegen
Beiträge: 186
Registriert: 30.09.2018, 16:22

Beitrag von DreiZiegen »

Hm, der kriegt die Sachen immer als erster angeboten, weil er auch immer als erster da ist. Er schnuppert dann an dem betreffenden Stück (wobei meine Hand nicht als Schüssel dient, eher halte ich ihm das Stück mit zwei langen Fingern hin, er riecht also nur an dem Stück), und solange das Kräuterpellets sind, nimmt er sie ja auch.

Von der Vorbesitzerin weiß ich, dass sich alle drei gern im Gemüsebeet bedient haben und Stangensellerie nicht abgeneigt waren. Mutter und Tochter nehmen mir die Stangen aus der Hand und knirschknirsch sind sie nach und nach weg. Er kriegt sie zwar als erster angeboten, wendet sich aber nach Inspektion ab. Er geht nicht ganz weg, nur zur Seite und schaut enttäuscht drein.

Seitdem ich ihn kenne, verstehe ich plötzlich, warum die Ziege in Grimms Märchen so dargestellt wird: von wegen "ich mag kein Blatt" und ich krieg nix zu fressen.

Bei einem meiner Versuche, mich einzuschleimen und sie ins Weidezelt zu locken, hatte ich mich ins frische Stroh gesetzt, leise vor mich hin geredet und ansonsten nur beobachtet.

Die Mutter versuchte, ihren Sohn dazu zu bewegen, die Lage auszukundschaften: sie wollte, dass er in meine Richtung geht, sie hat ihn leise angemeckert, mit dem Kopf in meine Richtung geschoben, aber er traute sich nicht.

Jedesmal, wenn er (am liebsten HINTER seine Damen) zurück wollte, verstellte ihm die Mutter aber den Weg. Das Geschimpfe wurde etwas intensiver und lauter, die Kopfstöße etwas heftiger, sie hat sogar einmal mit dem Fuß aufgestampft. Ihm war so gar nicht wohl, er traute sich eben nicht näher zu mir her, aber eine zusehends ansäuernde Mutter ist offensichtlich auch kein erstrebenswerter Zustand.

Zuletzt standen sie auf halbem Weg zwischen mir und dem Zaun, so weit hatte die Mutter ihren Sohn schon. Es sah aus, als wollte sie, dass er als anständiger Bock agierte, nicht als Memme. Die Tochter stand derweil hinter der Mutter, und es sah aus, als wollte sie ein gutes Wort für ihn einlegen, indem sie der mittlerweile ungehaltenen Mutter vorsichtig die Stirn ans Hinterteil drückte. Woraufhin auch sie einen Anschiss bekam (Mama meckerte sie an und deutete einen Kopfstoß gegen sie an) und sie ein paar Schritte wegging.

Derweil sah der Sohn immer wieder verunsichert zwischen mir und der Mutter hin und her. Ich habe es dann vorgezogen, den familiären Stress durch meinen Weggang zu entschärfen.


DreiZiegen
Beiträge: 186
Registriert: 30.09.2018, 16:22

Beitrag von DreiZiegen »

Schönen guten Tag in die Runde!

Wollte nur kurz mitteilen, dass wir mit viel Geduld und "Ziegen einfach Ziegen sein lassen" (kein Sich-Aufdrängen; leise reden/flüstern; sich entfernen, solange sie noch in der Nähe sind) nach 5 1/2 Monaten mittlerweile soweit sind, dass ich Frau Mama beim Möhrengeben hin und wieder an der Stirn kraulen darf. Handzahm geworden ist sie natürlich nicht, aber das bereits Erreichte freut mich riesig.

Wenn ich mit dem Heusack komme, warten sie auf mich, sie kommen mir jetzt auch schon entgegen zum Tor, verlassen das Weidezelt auch nicht mehr, wenn ich reingehe.

Leckerlies (Stangensellerie, Mangold, Möhren, Apfelschnitze, Krauterlinge) gibt's nur unregelmäßig, etwa ein- oder höchstens zweimal in der Woche, und dann grundsätzlich nur aus der Hand für den, der auch von sich aus zu mir herkommt und sich sein Stück holt.

Frau Mama (sie wird diesen Monat 9 Jahre alt) hat erst dreimal von der Ferne zusehen müssen, wie ihre beiden Kinder (die werden im August 6) wiederholt Sachen bekommen haben und ich dann einfach gegangen bin, ohne sie selbst eines Blickes zu würdigen; sie wollte ja nicht zu mir her... Aber gucke da, das vierte Mal stand sie dann aber auch an und hat sich ihren Anteil geholt. Ohne theatralisch davonjagen zu müssen.

Gestern war die Vorbesitzerin zu Besuch bei "ihren Mäusen"; wir standen beide mitten im Gehege und alle drei Ziegen unmittelbar bei uns. War vor 3 Monaten noch unvorstellbar.

Schöne Grüße,

Olga


Nadua
Beiträge: 208
Registriert: 02.02.2018, 10:33

Beitrag von Nadua »

Danke für das Update. Es ist immer interessant zu lesen, wie es weiter gegangen ist. Und um so schöner, wenn es positive Nachrichten sind.
Freut mich sehr für Dich, dass ihr so gute Fortschritte macht :-) Und für die Tiere, dass sie einen so verständigen und geduldigen Halter gefunden haben.


Antworten