An die Offenstallbesitzer in (Mittel)Hessen

Ela
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An die Offenstallbesitzer in (Mittel)Hessen

Beitrag von Ela »

Hallo Ihr Hessen,
ein unschöner Grund wegen welchem ich mich mal wieder melde. Vor etwas über einer Woche hatten wir unbewusst das erste Geschehniss. Schatzi hatte sich stark an der Scheide verletzt. Da die Herde auf ca. einem halben Hektar zusammen einen Bauwagen und Offenstall bewohnt, dachte ich die Oberzicke, hochtragend und extrem übellaunig, hat zugeschlagen. Einen Tag später fand ich im Rundballen ein Stück mitgepressten Stacheldraht und ein durchstochenes Euter bei Heydy. Bis dahin schlimme Sache, aber kann passieren. Ich total grippig mit Fieber, war nicht in der Lage klar zu denken...Jeden cm Weide abgesucht, mit beiden flachen Händen entlang der Hütteninnenseite und im Bauwagen, nix! Ab da gab es jeden Tag eine weitere Ziege mit leichten, bis tiefen Verletzungen rund um die Scheide. Als am Wochenende dann auch die Oberzicke herself einen tiefen Schnitt aufzeigte, kam mir dann endlich ein ganz ganz übler Gedanke... eine Ärztin der Tierklinik war schliesslich am Samstag und Sonntag bei uns und riet zur Anzeige, bzw. Mitteilung ans Vetamt. Es hat immer nur die zutraulichsten Tiere erwischt. Der Stall ist bezogen seit Oktober und es gab bis Dato keine Verletzungen. Die Verletzungen selbst sind direkt neben der Scheide, teilweise auch in die Scheide gehend. Bei Heydy ist es das Euter. Nachdem wir ab Sonntag nachts fast alle 2 Stunden Kontrollfahrten machen, die nächsten Anlieger benachrichtigt haben, Lichter also auch schon mal nachts brennen bleiben, ist seitdem nichts mehr vorgekommen. Ausserdem lag ab da Schnee... es wären also Spuren entstanden. An einem der Vorfalltage war das Stromgerät ausgeschaltet.
Ich denke jeder kann sich nun zu diesem Thema etwas denken. Die Polizei ist informiert, den geschädigten Ziegen geht es jedoch gut, wurden sofort erstversorgt und schliesslich auch antibiotisch behandelt. Haben allerdings keine grosse Lust mehr auf Menschen.
Somit an alle Offenstallbesitzer, oder Stallbesitzer mit für Fremde zugänglichen Stallungen: Haltet die Augen auf. Und bitte, wenn Ihr so ein perverses Schwein erwischen solltet, macht es öffentlich. Mir scheint, so etwas passiert öfter als vermutet, aber zu gerne wird es tot geschwiegen. Wir werden zumindest "aufrüsten" um bei einer evtl. Wiederholung der Vorfälle nicht ohne Beweise da zu stehen.

Kleine Anmerkung von mir: Seit 1969 ist Sodomie nicht mehr strafbar! Aber ein Tier mit einem scharfen oder spitzen Gegenstand im Genitalbereich zu verletzen ist Tierquälerei und sehr wohl strafbar, allerdings sind die Strafen lächerlich! Deutschland!

Fassungslose, traurige, aber auch rachsüchtige Grüsse Ela


Das Niveau mancher Menschen hat selbst im Keller noch extreme Höhenangst!
ElliBesch
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Re: An die Offenstallbesitzer in (Mittel)Hessen

Beitrag von ElliBesch »

Hallo Ela,

das ist ja entsetzlich! Mein Mitgefühl für Deine Ziegen und Dich sei Dir gewiss, genau so wie mein Hass den Menschen, die so etwas perverses machen!
Wozu Menschen fähig sein können, belegen viele, viele schlimme Taten gegen Tiere und Menschen...tagein, tagaus... #shock#

Mich bestärkt es in meinem Gefühl, dass ich sehr froh bin, meine paar Ziegen direkt am Haus zu haben, 3 Hunde im Haus und wenn jemand bei uns auf dem Gelände wäre, würde mindestens ein Hund Alarm schlagen.

Offenstallhaltung betreiben wir und ich glaube, dass ein geschlossener Stall, der nicht in Sichtweite/Hörweite vom Wohnhaus steht, solche Verbrechen nicht verhindern würde. Im Gegenteil, ich hätte dann Sorge, dass die Tiere bei einem (gelegten) Brand zum Beispiel nicht ins Freie fliehen könnten...

Ich wünsche allen, deren Tiere nicht in der Nähe sein können, alles Gute und vor allem gute Nerven.
Und dass Sodomie nicht als Verbrechen geahndet wird, ist ein Skandal.

Sehr traurige Grüsse und Danke für die Warnung!

Elli&Co


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Not being vegan is a mistake. ^^
ElliBesch
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Re: An die Offenstallbesitzer in (Mittel)Hessen

Beitrag von ElliBesch »

...Upps, war ja nur für die Hessen. Dennoch ist das wohl leider ein Deutschlandweites Problem, oder? #ka#


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Bunnypark
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Re: An die Offenstallbesitzer in (Mittel)Hessen

Beitrag von Bunnypark »

hallo

ich empfehle jeden in eventuellen problemzonen, welcher art auch immer, wildtier-kameras aufzustellen.
man glaubt es kaum, was da alles auf foto gebannt wird *fg*

wer sich bei tierquälerei auf die gesetze und darausfolgend gerechtigkeit verlässt....bleibt verlassen - einfach selbst in die hand nehmen #daumen_hoch*


Herrchen unser, der du bist am Hofe; geheiligt werde deine weide; das astwerk komme, unser Wille geschehe, wie im stall so auch auf der Weide; Uns're täglichen Kräuter gib uns heute; Und vergib uns unsere Schuld, wenn wir hopsen auf nachbars Weide; führ uns also nicht in Versuchung, sondern Erlöse uns von dem Astwerkmangel....so is'es .Bild
Laurien+Biene
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Re: An die Offenstallbesitzer in (Mittel)Hessen

Beitrag von Laurien+Biene »

ach du scheiße
mir isses eisekalt geworden
vor allem, daß da jemand jede Nacht wiederkommt, dazu gehört schon einiges, wofür
man doch eigentl. einen lebenslangen Platz in der Psychiatrie bekommen müßte


Ela
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Re: An die Offenstallbesitzer in (Mittel)Hessen

Beitrag von Ela »

Guten Morgen,

@Elli: natürlich ist es nicht nur für die Hessen intern, ich wollte nur nicht die riesen Welle machen, darum hab ich das Forum gewählt. Danke für so viel Mitgefühl :-(
@Alex: Ich Rindvieh habe 6 Tage auch an alles andere geglaubt. Stacheldraht, hervorstehender Nagel, Eisblock aus dem Tränkebecken welcher auf die Wiese umgekippt war, auch Hund, sogar Krähen (was wohl mein allerdümmster Gedankengang war) wenn man es aber ganz nüchtern und mit Abstand betrachtet, sind es tatsächlich Schnitte und Stiche. Ausser bei Heydy nur mm neben, bzw. in der Scheide. Das schafft kein Hund, zumal die Oberzicke Johanna sich von keinem Hund der Welt am Hintern zwacken lassen würde, zumindest sie hätte sich gestellt und wäre sicherlich nicht ohne Verletzungen am Kopf ausgekommen. Nochmal zu Heydy: sie stand in einem anderen Zaunabteil zusammen mit unserer Problemziege, kann sich auf dem Hauptareal also nicht verletzt haben. Und die "Problemziege" ist in der Rangfolge noch tiefer als Bodennebel.
Ich musste von der Polizei aus Bilder machen und könnte sie hier einstellen, nur ob das was für Jedermanns Augen ist weiss ich nicht. Leider, oder eher zum Glück, war bei Urmeli, Schatzi und auch an Heydys Euter beim Fototermin ausser blauer Farbe und Grind nicht mehr sooo viel zu sehen. Isabo hat es 2mal im Abstand von 3 Tagen erwischt. Sie wurde auch intensiver von der Ärztin behandelt, da sich Eiter bildete und es für sie durch die Schwellung kaum noch möglich war Urin abzusetzen.
Und an dieser Stelle muss ich sagen: Ich kann die Giessener Tierklinik nur empfehlen. Die Ärztin hat sich sehr viel Zeit genommen, mit Bedacht alles angesehen (obwohl das Handy heiss lief...) keine meiner Tanten hatte wirklich Angst vor ihr, was ich von meinem Doc welchen ich noch vor 3 Jahren hatte nicht sagen konnte, ( kein Wort a la es sind doch NUR Ziegen und das wird schon von alleine irgendwie heilen...) alles wurde so gut behandelt, dass es den Mädels inzwischen wieder den Umständen entsprechend gut geht, nichts hat sich "richtig" entzündet. Und das alles an einem Samstag und Sonntag!

LG Ela


Das Niveau mancher Menschen hat selbst im Keller noch extreme Höhenangst!
Uzou

Re: An die Offenstallbesitzer in (Mittel)Hessen

Beitrag von Uzou »

Hallo,
evtl ist das jetzt off topic, aber dennoch: ich hatte vor Jahren etliche sich absolut gleichende Schnittverletzungen am Jochbein bei meinen Pferden und dachte natürlich wie Ela: Uppss irgendwo ist etwas, wo sie sich dran verletzen. Also suchen, suchen, suchen... Mein TA aber sah schon damals einen Zusammenhang in diese Richtung und bat mich die Tiere wenigstens nachts in den Stall zu nehmen. Am nächsten Tag hatte meine eine Stute einen sauberen Schnitt an einer Stelle am Hinterbein (Sprunggelenk), wo ein Laie Sehnen zum Laufen vermutet. Gott sei Dank laufen dort keine, sondern ein paar cm weiter oben. Danach war mir klar, dass mein Ta Recht hatte und ich nahm die Tiere in den Stall, wo ein Corgi wachte. Sofort war der Spuk vorbei. Nach vier Wochen durften sie wieder nachts raus und nichts passierte mehr.
Ich weiß noch immer nicht, ob solche Leute, die so etwas machen Machtphantasiene ausleben oder echt psychisch krank sind???
Grüß Dich und alles Gute Für Deine Ziegen
Marion


Henry
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Registriert: 23.05.2006, 20:05

Re: An die Offenstallbesitzer in (Mittel)Hessen

Beitrag von Henry »

Hi Ela ,
hoffentlich erwischt Ihr diesen gestörten Menschen ....!!!!
Die Geschichte die Alex beschrieb ist bei uns hier passiert und es wurden bei den ersten 3 toten Alpakas
sofort eine Bisswunde ausgeschlossen und auch bei dem 4 toten Tier hatte die Tä einen Hund völlig ausgeschlossen .Alle Wunden waren fast ausschleißlich im Genitalbereich .
Erst als die Nachbarin , die sich auf die Lauer gelegt hat , gesehen hatte , wie sich der Hund hinten an der Heidschnucke festgebissen hatte und die gleichen Verletzungen aufwies , wurden alle Tiere obduziert und es wird jetzt mit hoher Wahrscheinlichkeit von Bisswunden ausgegangen ....aber ob das jetzt die Wahrheit ist , wird nicht 100% gesagt ...
Es ist in jedem Fall immer ein Mensch schuld ... entweder ein völlig gestörter Mensch der so etwas tut oder einer der soo verantwortungslos ist seinen Hund immer wieder entwischen zu lassen , obwohl er des öfteren mit Blut am Fell nach Hause kommt ...

LG
martina


Brigitte

Re: An die Offenstallbesitzer in (Mittel)Hessen

Beitrag von Brigitte »

Hallo,
meine Antwort hat zwar nicht`s mit Tieren zu tun...
Bei meinen Freunden einem Winzer wurden in den Weinbergen 3 Jahre lang immer die jungen frisch gepflanzten Reben in der Nacht abgeschnitten. Aber nicht nur ein paar, es war jedesmal der ganze Weinberg.
Immer wieder. Der Schaden war sehr groß...
Nachts auf die Lauer legen brachte nichts außer einem Schnupfen....

Nun haben meine Freunde auf Anraten der Polizei eine Videokamera heimlich nachts installiert.
Und wer war da nach einiger Zeit an den wieder frisch gepflanzten Reben mitten in der Nacht an der Arbeit....
Der liebe Nachbar... eindeutig zu erkennen.
Dieser hatte keine Ahnung, dass er gefilmt wurde.
Die Angelegenheit wurde zur Anzeige gebracht .

Vielleicht könnte man zumindest über eine Videokamera sehen wer sowas macht.
Den Tieren wäre leider in dem Moment nicht geholfen, aber man hätte die Möglichkeit denjenigen
zu ermitteln der für die Verletzungen verantwortlich ist.
Egal ob Tier oder Mensch oder wie auch immer....

Grüßle Brigitte


Klaus Heitele

Re: An die Offenstallbesitzer in (Mittel)Hessen

Beitrag von Klaus Heitele »

Hallo,
in den letzten 4 Jahren habe ich 15 Stafanzeigen wegen bösartigen Beschädigungen gestellt. Zurzeit habe ich Wildkameras im Einsatz. Diese gibt es über Google-Suche oder Ebay. Ich habe Acorn 12 mit 940 NM ( blauer Blitz=absolut unsichtbar). Es gibt auch welche mit SMS-Mitteilung. Kurzvideo oder 3 Bilder in Serie sind möglich. Es gibt auch andere Fabrikate wie Schwarzer Keiler oder Bolyguard.
Auf jeden Fall immer Stafanzeige stellen!!!
Bei mir macht die Polizei wegen der Häufigkeit der Vorfälle vermehrte Kontrollen.
Ungelöste Fälle belasten die Polizeistatistik unangenehm und es wird mehr im Außenbereich kontrolliert.
Gruß Klaus


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