Bronchitis ?

[ZeselCharlie]

Guten Morgen !

Jetzt hab ich auch mal eine Frage:
Ich habe eine Burenziege, die mir jetzt bereits seit MItte /Ende Oktober Sorgen bereitet. Man hört eigentlich fast immer ihre Atmung - hört sich an, als wenn sie Nasenpopel in der Nase hätte (kein Ausfluß). Wenn sie frisst, hört es sich an, wie wenn jemand schnarcht. Sie hat keine erhöhte Temperatur und ist auch sonst normal. Der Tierarzt war schon 5 x da, hat auch eine Bronchitis diagnostiziert und ihr Antibiotika gespritzt - auch Langzeitantibiotika. Ist aber fast immer gleich, wird auch nie schlimmer.
Alle Ziegen wurden nach Kotprobe im November entwurmt, auch gegen Kokzidien behandelt, wobei ich sicher bin, den Stall nicht zufriedenstellend desinfiziert haben zu können.

Mein Stall ist sicher nicht ganz optimal (niedrige Decke, noch kein Auslauf, aber Fenster fast immer auf).

Meine Frage:
Könnte es auch was anderes sein ? Kann ich irgendwie selber was gegen die Bronchitis unternehmen ? Antibiotika wirkt auf jeden Fall mal nicht.

Danke im voraus und Gutes Neues Jahr !!

Gabi

Danke im voraus

[sanhestar]

Hallo,

folgende weitere Möglichkeiten:

- Zinkmangel, dadurch erhöhte Infektionsanfälligkeit
- Lungenwürmer, durch die Wurmkur nicht abgedeckt - welcher Wirkstoff in welcher Dosierung wurde verwendet?
- Resistenzen gegen die Wurmkur, diese hat nicht gegriffen (s. oben)
- Lungenschaden durch Lungenwürmer, dauert lange, bis das ausheilt
- Reizung der Lunge durch: Ammoniak (bodenschweres Gas, wird von den Ziegen beim Wiederkäuen dann vermehrt eingeatmet) = Durchlüftung im Stall verbessern, Tiere in Frischlufthaltung / Staub, Schimmel im Heu = Qualität prüfen
- selten, aber nicht auszuschliessen: Lungenadenomatose oder Maedi

Wie hat der TA die Bronchitis diagnostiziert, was für Untersuchungen wurden gemacht.

[ZeselCharlie]

Hallo !

Danke für die Infos !!!!

Hier noch von mir paar Anmerkungen:
Ziegen haben bisher MIneralleckstein, habe aber bereits Mineralfutter von Dr. Schaette gekauft.
Der TA hat nach dem Ergebnis der Kotprobe gespritzt - was und Dosierung weiss ich nicht.
Auf meine Frage, ob wir nicht noch eine (Sammel) Kotprobe nehmen sollte, meinte er, wir sollten damit bis Mitte Januar warten.
Bzgl. Haltungsbedingungen: Auslauf ist geplant, Heu ist von guter Qualität, Fenster sorgen für gute Lüftung, aber es gibt noch einige Mängel an dem Stall ...
Der TA hat die Ziege nur abgehört

[Moritz]

Wir bezweifeln sehr stark die Diagnose "Bronchitis", schliessen sie - mutig gesprochen - aus. Begründung: Geräusche treten insbesondere beim Fressen (Nasenatmung) auf, Ort des Geschehens also Nasenhöhlen. Hätte der Tierarzt aufgrund des Berichts erkennen müssen.

Neben den von Sabine genannten Möglichkeiten gibt es, wenn auch selten, krebsartige, zunächst langsam wuchernde Tumoren weiter oben in der Nase auf den Schleimhäuten. Tränen denn die Augen manchmal? Gibt es im oberen Kopfbereich unterhalb der Augen leichte Verdickungen (Vergleich mit anderen Tieren).

Gehe ich zu weit anzunehmen, dass im selben Stall andere Tiere gehalten werden?
Falls Vermutung zutrifft, handelt es sich um Kaninchen?

[ZeselCharlie]

Hallo Moritz !

Hört sich jetzt erst mal wie ein Volltreffer an !

Die Augen tränen manchmal wirklich ganz leicht und die Augen kamen mir auch irgendwie leicht verändert vor. Allerdings werden in dem Stall keine anderen Tiere (außer Ziegen) gehalten. Ist ein freistehender, ehemaliger Hennenstall (vor ca. 20 Jahren letztes Mal bewohnt)

Ich hab auch nochmal nachgeschaut: Die Kotprobe war in Bezug auf Lungenwürmer negativ.

Ich nehme an, dass es da wohl keine Therapie gibt ? Es aber auch keine ansteckende Krankheit ist ?

Danke für die Infos !!

[sanhestar]

Hallo,

es wäre falsch, sich jetzt mit einer vermeintlichen Diagnose zurückzulehnen.

All das geschriebene ist als Anregung für weiteres Nachforschen gedacht, wir können hier im Forum keine Ferndiagnosen stellen.

[Moritz]

Viele Tierärzte haben 4 Lieblings"diagnosen" im Ärmel: Arthrose, Kolik, Vergiftung, Bronchitis.
Irgendein Symptom lässt sich immer darunter einordnen. Beim Humpeln wird dann gar nicht nach einem Fremdkörper in der Klaue oder dem Abszess gesucht.
Das Tollste, was uns hier geboten wurde, war ein TA, der auch Grossbetriebe betreute, und der Ziegenhalterin, deren Bock den Bauchraum voller Urin hatte, sagte, Tannennadeln würden seinen Darm blockieren - als würden Tannennadeln unverdaut bis in den Darm gelangen.
Man kann nicht alles mit der Nichtspezialisierung der T'Ärzte entschuldigen.

Bei der angeblichen Bronchitis hier hätte klar sein müssen: hält nicht 2,5 Monate an ohne
Folgeerkrankungen (Lunge, Fieber, Husten), Abmagerung wegen zu wenig Sauerstoff im Blut, verringerter Nährstoffaufnahme (Stoffwechsel).
Lungengeräusche sind bei Ziegen nicht einfach abzuhorchen.
Aber wenn die Geräusche in der Nasenhöhle entstehen und wie beschrieben sich anhören, nix Bronchitis.

Ammoniak würde man selbst riechen, die Nase und die Augen müssten tropfen/laufen, bei den anderen Ziegen auch.
Neben Kaninchen hätte ich auch nach Schafen fragen können.
Nach meiner Erinnerung nennt sich die Erkrankung "Papillomatose", ist unheilbar, schwach übertragbar, krebsartig, langsam voranschreitend, sich auch durch Metastasen ausbreitend.

Ich würde mich jetzt aber nicht auf meine Fern-Verdachtsdiagnose verlassen, sondern
(je nachdem, wo Du wohnst) in einer Klinik mit einem Laryngoskop oder einem für Nasen geeigneten beleuchteten --Skop reinschauen lassen, vielleicht eine Gewebeprobe entnehmen.
Möglicherweise sind es nicht -bösartige Wucherungen.
Das bedarf der konkreten Inaugenscheinnahme und Gewebeuntersuchung.
Wenn denn meine Überlegungen überhaupt in die richtige Richtung laufen.

[ZeselCharlie]

Hallo !

Ich fasse alle Informationen als Anregungen auf, um zum einen meinem Tierarzt evtl. Überlegungen mitteilen zu können und zum anderen um evtl. selbst die Iniative ergreifen zu können.

An dieser Stelle würde ich mich über Tipps freuen, wo ich eine o.g. Spezialklinik finden kann. Ich wohne im tiefsten Allgäu, in der Nähe von Kempten.

Nochmals Danke

[Locura]

Hallo,

schau mal hier, ob Du was in der Nähe findest...sind auch Tierkliniken dabei, die Dich eventuell weiterleiten können.

http://www.webadress.de/ortskatalog/kem ... eite6.html

LG, Petra

[sanhestar]

V
Ammoniak würde man selbst riechen, die Nase und die Augen müssten tropfen/laufen, bei den anderen Ziegen auch.

Moritz,

nicht unbedingt. Da Ammoniak eben bodenschwer ist und sich nur wenige Zentimeter über dem Boden hält (nicht aufsteigend), ist es für Menschen oft schwer erkennbar, denn in unserer Nasenhöhe von 1,70 durchschnittlich ist davon oft nichts mehr zu bemerken.

Deswegen wird Pferdehaltern auch oft empfohlen, sich durch hinhocken mal auf ungefähre Nasenhöhe mit ihren Tieren zu bringen (fressen vom Boden).