Handaufzucht

Birgit10
Beiträge: 11
Registriert: 04.01.2009, 22:39

Handaufzucht

Beitrag von Birgit10 »

Hallo,
ich bin neu hier.
Haben gestern unerwartet Ziegennachwuchs bekommen, zwei kleine Böcke.
Mein Problem ist nun: Die Mutter wollte die Ziegen erst nicht annehmen. Der eine blöckte vor Hunger der zweite
war schon total schwach. Mit Hilfe und Tips eines bekannten Schaf- und Ziegenhalters ist es mir gelungen das stärker
Junge mit der Mutter zu vereinnen. Das zweite hat sich durch Wärmelampe warmrupeln und so weiter gut erholt.
Und wird nun mit der Flasche aufgepäppelt. Nun habe ich euer Forum durchgesucht welche Milch am besten ist.
Da gehen ja die Meinungen auseinander. Ich futtere Bergin Milch L wurde mir vom bekannten geliehen. Ob er Biestmilch erhalten hat weiß ich nicht da ich ihn erst am Morgen schwach im Stall gefunden hatte. Konnte auch keine auftreiben.
Meine Frage, ist die von mir verabreichte Milch in Ordnung. Hatte bis jetzt auch noch keinen Durchfall und wird zunehmend
aktiver. Wollte ihn heute der Ziege wiede zuführen und sein es nur zum säugen. Geht sie hier noch agressiver zur Sache
wie gestern.

Nachtrag: Habe gestern versucht etwas Milch abzumelken habe 2 ca. 5 -10 ml bekommen habe das Gefühl sie hat
recht wenig Milch. Oder ich kann es einfach nicht richtig.

Danke für eure antwort

Birgit


Günter
Beiträge: 783
Registriert: 27.03.2003, 23:09

Re: Handaufzucht

Beitrag von Günter »

Hallo Birgit,

Biestmilch ist ja extrem wichtig. Falls du niccht sicher bist ob das Lamm getrunken hat, kannst Du nicht evt. die Ziege ein wenig abmelken und die Milch aus der Flasche dem Lamm geben ? Falls es nicht schon zu spät dafür ist, da nur anfangs das Lamm die Wirkstoffe auch aufnehmen kann.

Ich persönlich habe mit H-Milch sowie - viel sympathischer - frischer Kuhmilch vom Nachbarbauern bessere Erfahrungen als mit Milchaustauscher gemacht. Mit Milchaustauscher gabs immer irgendwie Durchfallprobleme.

viele Grüße
Günter


Folge denen, die die Wahrheit suchen.
zweifle an denen, die sie gefunden haben.
Birgit10
Beiträge: 11
Registriert: 04.01.2009, 22:39

Re: Handaufzucht

Beitrag von Birgit10 »

Hallo,
mein kleiner hat nun über nacht Durchfall bekommen. Liegt evtl. am Milchaustauscher. Tierarzt kommt jetzt und
schaut es sich an. Auch hat er keine riesige Ausdauer mehr meim saugen.

Birgit


sanhestar
Beiträge: 8258
Registriert: 17.03.2003, 11:56

Re: Handaufzucht

Beitrag von sanhestar »

Hallo,

ohne Biestmilch hat er kaum Chancen. Die beste Quelle wäre die Mutter gewesen - abmelken, notfalls mit Zwang.


Sabine M.H.
http://www.working-goats.de Pack- und Fahrziegen
Therapiehof

Re: Handaufzucht

Beitrag von Therapiehof »

sofort! die umliegenden Milchbauern anrufen und nach gefrorener Biestmilch/Kolostrum fragen. Die meisten haben für Notfälle was eingefroren und geben es sich auch gerne ab. Dann in kleinsten Mengen geben, vorsichtig mit Spritze, zuvor im Wasserbad auf 37 Grad erwärmen, keinesfalls wärmer.

lg
Andreas


Loise

Re: Handaufzucht

Beitrag von Loise »

Hallo!

Wie Sabine schon geschrieben hat "Biestmilch wäre das beste gewesen", allerdings ist der Kleine jetzt schon weit über die max. 48 Stunden der möglichen Biestmilchgabe drüber.
Jetzt noch Biestmilch zu geben, noch dazu nicht von der eigenen Herde, halte ich für eine reine Beruhigungsmaßnahme für den Besitzer.

@Birgit: zu deiner Beruhigung: Ich habe schon einige Ziegenkinder und auch Hochlandrinderkälber ohne Biestmilch großbekommen. Meine Erfahrungen sind mit Milchtauscher und frischer Milch eigentlich die selben, allerdings tendier ich zu Frischmilch, weil es mir sympatischer ist das frische Produkt zu verfüttern. Das Wichtigste ist bei der Flaschenaufzucht die Temperatur der Milch. Sie darf während des Fütterns auf keinen Fall unter 37 Grad fallen. Bei mir wird die Milch im Haus auf ca. 41 Grad erwärmt, da ich ein kleines Stück zum Stall gehen muss und so sichergestellt ist, dass sie auch mit 37 Grad im Bauch der Kleinen ankommt.

Alles Gute für den Zwerg
Jutta


Therapiehof

Re: Handaufzucht

Beitrag von Therapiehof »

@Jutta: auch jetzt mach es noch hochgradig Sinn, auch mit Fremdbiestmilch die Immunglobuline und andere Abwehrstoffe zu füttern, das eigene Immunsystem des Lammes braucht normal 1 Woche zum Aufbau, ohne Biestmilch auch länger, d.h. das kleine ist jedem Infekt hilflos ausgeliefert! Klar kann es auch ohne Biestmilch gehen, ist dann eben Glückssache/Zufall.

Wird Milch auf 41 Grad erwärmt, beginnen die ersten Eiweisse zu degenerieren und weitere nicht näher bekannte Inhaltsstoffe (die in der oft hier empfohlenen H-Milch ja schon gar nimmer drin sind) sich zu verändern. Daher der Rat, die Milch im max. 38 Grad warmen Wasserbad in den Stall zu bringen. Jeder, der Milch verkäst, wird wissen, welchen enormen Unterschied 3 Grad +/- beim Käsen hinterher auf den Käse ergeben, so ist es hier auch.

lg
A.


Birgit10
Beiträge: 11
Registriert: 04.01.2009, 22:39

Re: Handaufzucht

Beitrag von Birgit10 »

Hallo,

habe nochmal alle Landwirte angerufen. Gestern hat jemand Welche eingeforen und mir freundlicherweise
zu verfügung gestellt. Wie lange soll ich diese füttern ist ca 3/4 rvoll.
Werde diese auf jeden Fall erstmal fütter kann auf jeden Fall nicht schaden denk ich mir als
Laie. (Wollte eigentliche keine Nachzucht aber meine Jungs waren da Woll heimlich schneller als wir mit
dem Kastrieren.)
Finde euer Forum jetzt schon toll werde mich noch öfters an euch wenden müssen.

Gruss Birgit


sanhestar
Beiträge: 8258
Registriert: 17.03.2003, 11:56

Re: Handaufzucht

Beitrag von sanhestar »

Hallo,

Biestmilch: würde sagen 1 Woche bis 10 Tage. Dann nochmal frisch vom Bauern nachholen, hat er eine Kuh, die frisch abgekalbt hat? Wenn ja, dann nimm diese Milch weiterhin, die Umstellung von Biestmilch auf normale Milch erfolgt dann schön schrittweise.


Sabine M.H.
http://www.working-goats.de Pack- und Fahrziegen
Therapiehof

Re: Handaufzucht

Beitrag von Therapiehof »

ich würde die Biestmilch geben, bis sie aufgebraucht ist, war es 750 ml? dann so ca. 3-4 Tage. Sie hält sich solange gut im Kühlschrank, danach wenn es tatsächlich ginge, auf melkwarme Kuhmilch von jenem netten Bauern zurückgreifen.

Nebenbei: manchmal darf unsereiner Landwirt, von vielen als lästige Subventionsgeier und Tierquäler hingestellt, auch noch Stolz sein auf die Hilfsbereitschaft seiner Kollegen

lg
A.


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