Totgeburt bei junger Ziege

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Claudi

Re: Totgeburt bei junger Ziege

Beitrag von Claudi »

nun mal langsam, immerhin hat der TA ein bild vor ort und wir nur die (subjektiven) aussagen.


ShizzleMONIzzle
Beiträge: 273
Registriert: 04.01.2009, 21:36

Re: Totgeburt bei junger Ziege

Beitrag von ShizzleMONIzzle »

Ich werde sie nicht trennen, denn sie sucht auch nach dem ganzen Stress den Kontakt zu den anderen. Sie kann sich auf einen Heuballen zurückziehen, wenn zum Beispiel die anderen in der Nische stehen oder eben umgekehrt. Ich kann Leni ansehen, dass sie jetzt einfach nur Ruhe in der Gruppe braucht und ich denke, wenn keiner um sie herumschwirrt und Fieber messen muß, oder ihr Blut entnehmen muß.....,sie in der Gruppe schon in Ruhe gelassen wird. Wie gesagt, die zwei anderen Ziegen gehen nicht frontal auf sie zu, es ist eher, wenn es ums Fressen geht, oder sie Ziegen halt merken, dass wir Menschen im Stall stehen.
Ich muß sie jetzt aufpäppeln und das kann ich nur in Ruhe machen. Sie ist nach der Totgeburt und vor 3 Wochen wurde sie noch entwurmt auch etwas mager. Der TA sieht das Ganze positiv, dass sie sich wieder erholen wird. In einer Woche können sie sich Draußen aus dem Weg gehen-oh mann, ich zähle schon die Tage. Fieber hatte sie heute auch keins mehr, aber etwas blutverschmiert war sie noch am Hinterteil. Das sind wohl noch Rückstände der Nachgeburt. Sie frisst aber ganz normal und trinkt.Sie ist sehr ängstlich, wenn Menschen in den Stall gehen, kann ich aber auch verstehen, nach den Untersuchungen.
Ich hoffe einfach, dass am Montag die Blutergebnisse gut sind, dann ist das Schlimmste überstanden!!!
Ich habe heute etwas Ziegenfutter gekauft, damit Leni nicht nur Heu und etwas Apfel und Möhre bekommt.


Annabella
Beiträge: 1746
Registriert: 19.11.2003, 10:48

Re: Totgeburt bei junger Ziege

Beitrag von Annabella »

hallo Moni,

ich habe auch eine "Problemziege", wenn auch älter.
Sie kam vor einiger Zeit aus Anbindehaltung zu uns und hatte sich recht gut in die Herde eingefunden. Sie hatte die letzten beiden Jahre problemlos gelammt (im Ablammboxe, nach wenigen Tagen zurück in die Herde).
Heuer ergeben sich Probleme, schon in der Trächtigkeit. Und dabei kommt zutage, dass sie nicht wirklich in die Herde integriert ist:
Sie ergreift die Flucht, wenn eine andere Ziege nur in ihrer Richtung marschiert! Bisher hatte ich nur registriert, dass sie rangniedrig ist und flüchtet, wenn die andere zu nahe kommt....der Abstand zum Auslösen der Flucht hat sich zunehmend verringert. Und damit für diese Ziege die Ruhe zm Fressen, zum Schlafen....
Ich würde jede Ziege (so auch diese) , die ín einem angegriffenen Gesundheitszustand ist, sofort separieren!
Das Herdengefüge stabilisiert sich, wenn die betreffende Ziege gesund ist. In angegriffenem Zustand hat eine Ziege keine Chance, was auch immer ein Tierarzt sagt (wobei sich die wenigsten TA´`s bei Ziegen auskennen, und mit der Psyche der Tiere Null Erfahrungen haben).
Nimm bitte die Ziege in Einzelhaft, das ist besser für sie als alles andere!
Wenn sie wieder fit ist, wird sie Kraft haben um ihren Platz in der kleinen Herde zu behaupten- und wenn es der letzte Platz ist:
sie wird diesen Platz mit Würde tragen können, denn den hat sie sich im vollem Masse ihrer Kräfte erkämpfen können- und das ist in jedem Fall besser als ein Verlust unter Krankheit....


Liebe Grüße,
Katja
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Ich bin wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich!
(Konrad Adenauer)
Milla

Re: Totgeburt bei junger Ziege

Beitrag von Milla »

Gut, ich bin Pferdezüchter und habe 27 Pferde - aber auch ich würde bei wirklichen Gesundheitsproblemen IMMER ein Pferd sofort aus der Herde nehmen. Es gibt Herden, die so gut gefügt sind, daß es auch dann nicht zu "Übergriffen" kommt, aber die Regel ist das nicht und sei die Herde noch so stabil.

Auch ich würde - da man als Mensch ja immer auch nur kurze Einblicke nehmen kann - ein sichtlich krankes oder angegriffenes Tier immer separieren.

Und ich nehme mir da die Natur zur Hilfe: ein krankes Tier geht von der Herde selbst weg!!! Das hat einige Gründe: die Herde will ein krankes Tier nicht mitführen, da es die Geschwindigkeit der Herdenbewegung maßgeblich beeinträchtigt. Desweiteren zieht es (Geruch, Verhalten etc) auch die Aufmerksamkeit von möglichen natürlichen Feinden auf die Herde (nicht nur auf sich). Daher ist es ganz normal, daß sich ein krankes Tier absondert - oder eben notfalls von den ranghöheren Tieren zur Absonderung gezwungen wird.

Wenn alles überstanden ist, kommen die Tiere zur Herde zurück und werden dort sofort aufgenommen, müssen sich nicht einmal ihren Rang neu erkämpfen.

Das habe ich bei Pferden oft erlebt - und Ziegen sind ja nun eben auch Flucht- und Herdentiere. Ich glaube, die Grundregeln dürften sehr ähnlich sein.

Ute


Claudi

Re: Totgeburt bei junger Ziege

Beitrag von Claudi »

@ShizzleMONIzzle


von deiner beschreibung her, würde ich sie vermutlich auch nicht trennen, zumal es der TA bestätigt hat.
ich bin der meinung das es für ein herdentier oft mehr stress ist, wenn es alleine steht. man unterschätzt beim tier oft die psychsomatische komponente und das stress immer eine immunsupression zur folge hat. beim menschen ist man mittlerweile schlauer, deshalb gibt es auch selbst auf intensivstationen nur noch in in hinterwaldkliniken feste besuchszeiten.
wenn du den eindruck hast, dass nur mensch (mit futter) die rangelei auslöst, versuch da einen anderen ablauf reinzubringen.
ich hatte ähnliches wie du diese woche, bei einer ziege mit kaiserschnitt. ich habe sie aber auch bei den anderen beiden müttern gelassen, boxerei gab es nur beim füttern.
von daher versuche ich "heimlich" durch die hintertür für jeden die futterschüsseln zu verteilen. leckereien füttere ich grundsätzlich nie aus der hand um solche rangeleien zu vermeiden und gar nicht erst anzuerziehen.

@milla

mit dem zurückziehen kranker tiere konnte ich bisher weder bei pferd noch bei ziege so beobachten. im gegenteil bei den ziegen habe ich beobachtet das sich einer "kümmert". ausser zum sterben, dann wollen sie alleine sein. das ist dann aber auch für mich ein deutliches signal, dem leben seinen lauf zu lassen.

ich habe gute erfahrung damit gemacht die pferde (wenn es denn absolut sein muss) so zu trennen das haut- und sichtkontakt erhalten bleibt.


Milla

Re: Totgeburt bei junger Ziege

Beitrag von Milla »

Peanuts hat geschrieben: ich habe gute erfahrung damit gemacht die pferde (wenn es denn absolut sein muss) so zu trennen das haut- und sichtkontakt erhalten bleibt.
So ganz richtig weg kann ich hier kein Tier nehmen - sehen können sie sich immer, egal wie ich trenne.

Aber ich habe durchaus die Erfahrung gemacht, gerade wenn man sehr dominante Leit-Tiere hat, daß das kranke /schwächere Tier nicht mehr in den Unterstand, nicht mehr ans Heu (selbst bei 10 Freßstellen) und sogar nicht mal mehr an die Tränke darf. Es kommt auf das Leit-Tier an. Bei Hannis Gruppe würde ich nie ein krankes Tier entfernen, da ist die Leitstute "mütterlich". Aber ich habe Gruppen, da würde ich es niemals riskieren...

Ute


Ulli
Beiträge: 3007
Registriert: 13.03.2008, 07:18

Re: Totgeburt bei junger Ziege

Beitrag von Ulli »

Hallo!

Wie geht es der Ziege?

LG Ulli


Leben ist gefährlich und endet immer tödlich
Claudia-SH
Beiträge: 250
Registriert: 28.10.2004, 22:11

Re: Totgeburt bei junger Ziege

Beitrag von Claudia-SH »

Hallo,

jetzt gebe ich meinen Senf auch nochmal kurz dazu.

Also, nach 25 Jahren Pferde-Selbsversorgung und 12 Jahren Ziegenhaltung kann ich nur sagen, Pferde und Ziegen kann man - gerade was Soziales Verhalten untereinander betrifft - überhaupt NICHT vergleichen. Aber ist ja auch egal, es ja nicht um Pferde sondern um Ziegen.

Ich würde eigentlich nach Möglichkeit auch niemals eine Ziege einzeln stellen. Aber mir scheint der Stall, in dem die 3 eingesperrt sind, sowieso sehr sehr klein. Auch wenn Alle gesund wären...
Auf solcher Fläche eingesperrt würden sich meine Ziegen (die eigentlich sehr gut miteinander klar kommen) die Köppe einhauen.

Wann wird denn der Auslauf fertig?

Kann man die Box nicht so unterteilen, dass sie sich weiter sehen und beschnuppern können? Als Alternative... #engel#
In Sicherheit und trotzdem noch dabei.

Alles Gute


Viele Grüße von
Claudia
ShizzleMONIzzle
Beiträge: 273
Registriert: 04.01.2009, 21:36

Re: Totgeburt bei junger Ziege

Beitrag von ShizzleMONIzzle »

ich habe vor einer guten Stunde die gute Nachricht vom TA bekommen, dass Leni´s Blut in Ordnung ist, also besteht keine Seuchengefahr oder Sonstiges. Grüne für die Totgeburt gibt es immer noch viele, aber Leni wird sich erholen!! ioch war so froh und mir ist echt ein Stein vom Herzen gefallen, weil ich sie so lieb gewonnen habe. Ja, ich weiß der Stall ist zu klein, aber sie waren jetzt 2 Wochen da drinnen und spätestens am Samstag kommen sie in Freigeheege und dann können sie laufen und sich aus dem Weg gehen wie sie lustig sind. KLar, ich würde auch durchdrehen, wenn ich den ganzen Tag im Stall sitze und nicht die Natur sehen könnte. Jetzt geht auch hoffentlich der Frost weg und wie halten es Draußen gut aus. Der Stall (10qm) auf dem Außengelände wird Freitag definitiv fertig und ich setze schon alles in Bewegung, dass mein Bekannter schneller baut....Jetzt nur noch ein paar Tage!!!
Leni frisst ganz normal und so wie es aussieht, ist die Nachgeburt jetzt auch komplett draußen. Um die Hüften herum sieht sie etwas mager aus, aber ich päppel sie schon hoch. Ich gebe zum Heu etwas Mineralfutter und achte darauf, dass Leni genug bekommt und die anderen Zwei aus einer anderen Schüssel fressen. Wie viel sollte man den Ziegen eigentlich überhaupt von dem Futter geben? Ich gebe immer so knapp zwei gute Hände voll, von dieser kleinen Pelletts. Ist das ok?


sanhestar
Beiträge: 8258
Registriert: 17.03.2003, 11:56

Re: Totgeburt bei junger Ziege

Beitrag von sanhestar »

Hallo Monika,

von Mineralfutter sollten Ziegen nur so viel erhalten, wie sie benötigen (Inhaltsstoffabhängig, oft stehen die Dosierungen auf den Verpackungen).

Mineralfutter sollte nicht im Übermaß gefüttert werden.

Ich hab's jetzt nicht mehr im Kopf: wann war die letzte Kotuntersuchung/Wurmkur. Nach solch einem Stress kommen gerne Würmer "hoch", prüfen.

Langsam wieder auffüttern mit gutem Heu, evtl. Grascobs, Sonnenblumenkernen, evtl. Fermentgetreide und Bierhefe ist schonender als schnell hochpuschen.


Sabine M.H.
http://www.working-goats.de Pack- und Fahrziegen
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