Penelope hat geschrieben:hallo
bei uns hatte mindestens eine ziege bandwürmer, dass problem hat letzten herbst ein bock eingeschleppt und trotz mehrfacher entwurmung mit der richtigen dosis hatte jetzt wieder einer bandwürmer.
der tierarzt meinte jetzt, dass sie, wenn die wiese durch bandwürmer verseucht wurde, nach vier wochen wieder bandwürmer haben.
wenn man jetzt diese wiese aber weiter nutzen will/muss empfahl er mir das kalken der wiese
wie ist dazu eure meinung?
bringt das was?
oder kann ich mir das direkt sparen?
ich habe jetzt 5 mal mit Panacur entwurmt.
sollte ich das entwurmungsmittel das nächste mal wechseln, wegen resistenzbildung, oder werden die würmer so schnell nicht resistent?
mein tierarzt ist ziegentechnisch nicht so fit, hat nur panacur da, meinte aber, er würde mir auch was anderes bestellen.
welche entwurmungen nehmt ihr denn?
gibt es eine, bei der man nicht 5 tage warten muss, bis man die milch wieder verwenden darf?
freue mich über zahlreiche meinungen und erfahrungen :-)
1. Panacur ist ungefähr so wirksam wie lauwarme Milch!
2. Kalken: Wirkung auf den Boden: pH-Wert angleichen bei zu sauren Böden.
Calziumoxid (ungelöschter gebrannter Kalk(stein) wird unter Hinzugabe von Wasser zu gelöschtem Kalk (Calziumhydroxid).
Die Reaktion ist stark exotherm (große Hitzeentwicklung bis hin zu Brandgefahr beim Kalken von Liegeboxen in Kuhställen).
Ein Teil des an der Reaktion beteiligten Wassers verdampft. Das Milieu an der Oberfläche wird stark alkalisch und hierin zeigt sich die Wirkung auf z.B. die Neodermis der Bandwürmer:
Die Neodermis oder das Tegument ist eine „sekundäre Körperbedeckung“ bei den Angehörigen der Neodermata, zu denen die Bandwürmer (Cestoda), die Hakensaugwürmer (Monogenea) und die Saugwürmer (Trematoda) gehören, sowie den Kratzwürmern (Acanthocephala).
Die Neodermis wird aus Zellen mesodermalen Ursprungs gebildet und ersetzt die ursprüngliche Epidermis. Dies geschieht durch larval bereits vorhandenes Mesodermgewebe, welches sich durch Ausläufer unter die Epidermis schiebt und diese ablöst. Die einzelnen Zellen der Neodermis verschmelzen nachher zu einem einheitlichen Gewebe ohne Zellgrenzen, welches als Synzytium bezeichnet wird und bei dem die Zellkerne weiter im Körperinneren, unterhalb der basalen Matrix, liegen. Die Bildung der Neodermis erfolgt bei der Entwicklung der Erstlarven in eine erste parasitäre Form.
Als saugender Darmparasit hält die Neodermis einen pH-Wert von 8-8.5 aus und ist so in der Lage, sich vor Verdauung durch den Wirt im Darm zu schützen.
Beim Kalken können durchaus pH-Werte von 9-11 erreicht werden (müssen auch, zumindest wenn die Desinfektionswirkung gewährleistet werden soll), von der Hitzeentwicklung ganz zu schweigen.
Und dieses Milieu ist vermutlich für die Wirksamkeit von Brandkalk/Branntkalk als Desinfektionsmittel (wird sogar so vom Robert-Koch-Institut benannt) verantwortlich.
LG, Silke