Aggressiver Bock bei Fuß
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				Liesel
 
Aggressiver Bock bei Fuß
Hier ein Auszug aus meiner biografie          8) 
Es gab da mal so ne Frau, die kam frisch aus der Hauptstadt und zog aufs schöne weite Land. Sie hatte sich vorgenommen, Kindheitsträume sind mehr als Schäume und wollte endlich Bäuerin werden, mit Gans, Huhn, Hund, Ziege, Kaninchen, Gemüse- und Staudengarten - alles freilaufend, versteht sich.
Sie setzte sukzessive in dem von ihr gewöhnten Tempo alles in die Tat um, gab sich größte Mühe bei der Auswahl der Tiere. Schafe gab's damals noch keine für sie, waren zu schafig. *oops*
Da kam nun nach einem Jahr die zeit, als sie für ihre Thüringer Waldziege aus HB CAE-frei ein Böckchen suchte. Sie wollte ja Käse machen. Und kleine Ziegen sind ja sooo süß. Leider vergaß sie ob ihrer nicht gerade schwach ausgeprägten Emotionalität und fachlichen blondheit, dass auch männliche Tiere inkarnieren. #baeh#
Zuerst mußte aber der Papa her, frau wollte sich ja nichts einschleppen auf den Hof. Also ab nach Thüringen zum damaligen 1.Vs. des Zuchtverbandes. Er hatte 2 Böckchen in einem Freilichtmuseum stehen, eins, das schönere, mit starkem Gehörn bereits im Alter von 4 Monaten, der mußte mit.
Es ging bei Fuß, schmuste und genoß die uneingeschränkte Liebe einer einzelnen Ersatzmama und darüber hinaus die Zuneigung seiner ihm Angetrauten. Und entwickelte sich prächtig, wurde ein großer stattlicher Bock mit einem noch stattlicheren Gehörn.
Wenn ich am Morgen aus meiner Haustür trat im Sommer, wie gewohnt mit meinem Milchkaffee in der Hand, um den Tag zu begrüßen, war schon einer da. Im Gemüsegarten. Durch die mannshohe Hecke gebrochen. Und meckerte mich freudig auffordernd an: Komm her, hier gibt's Leckerli!
Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Aufgrund sich mehrender einschlägiger Erfahrungen stand ein brauchbarer Knüppel in erreichbarer Nähe: "Warte Du Arsch, raus aus meinem Garten!" und schwang drohend das Hölzchen über meinem Haupt.
"Meckmeck!"
Eine Attacke war Programm. Als er noch kleiner war, legte ich ihn aufs Kreuz. Als er größer war, nicht mehr. da gab es nur noch: Hörner fixieren und physische Kräfte ausüben. Es gab da sicher die ein oder andere youtube-werte Einstellung.
Nachdem er das unwirtliche Dasein eines im gut gesicherten Steinstall gesicherten Bocks mit dem Umlegen von diversen Steinmauern zu Staub quittierte, erwachte ich aus meinem Dornröschenschlaf #engel# und beschloß das Unvermeidliche: senkrechte Rechnung!
Ich begleitete ihn auf den Hof des kleinen Schlachters auf dem Lande. Es waren nur wenige Schritte bis zu Herrn Blitz-Kerner (der Ausdruck von Schäfern für das Bolzenschußgerät). Er ging sie erhobenen Hauptes ohne den geringsten Schrecken (am Mamas seite ist mann ja sicher). Der Schlachter war entsetzt: "Solch einen traumhaften Bock wollen Sie schlachten?"
Nur mit Mühe entrang sich mir ein hingehauchtes "Ja, sofort".
Er fiel wie ein Mann.
			
			
									
									Es gab da mal so ne Frau, die kam frisch aus der Hauptstadt und zog aufs schöne weite Land. Sie hatte sich vorgenommen, Kindheitsträume sind mehr als Schäume und wollte endlich Bäuerin werden, mit Gans, Huhn, Hund, Ziege, Kaninchen, Gemüse- und Staudengarten - alles freilaufend, versteht sich.
Sie setzte sukzessive in dem von ihr gewöhnten Tempo alles in die Tat um, gab sich größte Mühe bei der Auswahl der Tiere. Schafe gab's damals noch keine für sie, waren zu schafig. *oops*
Da kam nun nach einem Jahr die zeit, als sie für ihre Thüringer Waldziege aus HB CAE-frei ein Böckchen suchte. Sie wollte ja Käse machen. Und kleine Ziegen sind ja sooo süß. Leider vergaß sie ob ihrer nicht gerade schwach ausgeprägten Emotionalität und fachlichen blondheit, dass auch männliche Tiere inkarnieren. #baeh#
Zuerst mußte aber der Papa her, frau wollte sich ja nichts einschleppen auf den Hof. Also ab nach Thüringen zum damaligen 1.Vs. des Zuchtverbandes. Er hatte 2 Böckchen in einem Freilichtmuseum stehen, eins, das schönere, mit starkem Gehörn bereits im Alter von 4 Monaten, der mußte mit.
Es ging bei Fuß, schmuste und genoß die uneingeschränkte Liebe einer einzelnen Ersatzmama und darüber hinaus die Zuneigung seiner ihm Angetrauten. Und entwickelte sich prächtig, wurde ein großer stattlicher Bock mit einem noch stattlicheren Gehörn.
Wenn ich am Morgen aus meiner Haustür trat im Sommer, wie gewohnt mit meinem Milchkaffee in der Hand, um den Tag zu begrüßen, war schon einer da. Im Gemüsegarten. Durch die mannshohe Hecke gebrochen. Und meckerte mich freudig auffordernd an: Komm her, hier gibt's Leckerli!
Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Aufgrund sich mehrender einschlägiger Erfahrungen stand ein brauchbarer Knüppel in erreichbarer Nähe: "Warte Du Arsch, raus aus meinem Garten!" und schwang drohend das Hölzchen über meinem Haupt.
"Meckmeck!"
Eine Attacke war Programm. Als er noch kleiner war, legte ich ihn aufs Kreuz. Als er größer war, nicht mehr. da gab es nur noch: Hörner fixieren und physische Kräfte ausüben. Es gab da sicher die ein oder andere youtube-werte Einstellung.
Nachdem er das unwirtliche Dasein eines im gut gesicherten Steinstall gesicherten Bocks mit dem Umlegen von diversen Steinmauern zu Staub quittierte, erwachte ich aus meinem Dornröschenschlaf #engel# und beschloß das Unvermeidliche: senkrechte Rechnung!
Ich begleitete ihn auf den Hof des kleinen Schlachters auf dem Lande. Es waren nur wenige Schritte bis zu Herrn Blitz-Kerner (der Ausdruck von Schäfern für das Bolzenschußgerät). Er ging sie erhobenen Hauptes ohne den geringsten Schrecken (am Mamas seite ist mann ja sicher). Der Schlachter war entsetzt: "Solch einen traumhaften Bock wollen Sie schlachten?"
Nur mit Mühe entrang sich mir ein hingehauchtes "Ja, sofort".
Er fiel wie ein Mann.
Re: Aggressiver Bock bei Fuß
das ist aber ne traurige geschichte #heul# 
aber sehr schön erzählt.
ich hab da eine ähnliche von meinem bock, paul.....
werd sie bei gelegenheit nierderschreiben ;0)
lg
dirk
			
			
									
									aber sehr schön erzählt.
ich hab da eine ähnliche von meinem bock, paul.....
werd sie bei gelegenheit nierderschreiben ;0)
lg
dirk
Die Dinge Singen, Hör Ich So Gern
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				Liesel
 
Re: Aggressiver Bock bei Fuß
Ich heul heute noch. Er war ein echter Kerl. 
Aber eins weiss ich bestimmt: er wird den weg wieder zu uns finden, wenn die Zeit gekommen ist. *oops*
			
			
									
									Aber eins weiss ich bestimmt: er wird den weg wieder zu uns finden, wenn die Zeit gekommen ist. *oops*
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				Rauti
 
Re: Aggressiver Bock bei Fuß
Musste direkt mit heulen. Puh. das könnte ich glaub ich nicht.
Schreib doch mal ein richtiges Buch. Super geschrieben, würde bestimmt ein Renner! Hast Du Zeit dazu?
			
			
									
									Schreib doch mal ein richtiges Buch. Super geschrieben, würde bestimmt ein Renner! Hast Du Zeit dazu?
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				Liesel
 
Re: Aggressiver Bock bei Fuß
Schreiben dürfen Andere, keine Zeit, vielleicht als Urgroßmutter...            #ka#
			
			
									
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				Judith Schmidt
 - Beiträge: 1033
 - Registriert: 16.03.2001, 00:00
 
Re: Aggressiver Bock bei Fuß
Also ich verstehe gar nicht, was an der Geschichte so traurig sein soll. Ich finde es vielmehr tragisch, dass wegen eines Wunschtraumdenkens ein Ziegenbock letztendlich beim Schlachter enden mußte, oder habe ich da irgendwas falsch verstanden, oder nicht mitbekommen #ka# ?
			
			
									
									Schönen Gruß aus der belgischen Eifel
Judith
Für mich ist das Leben eines Lamms nicht weniger wertvoll, als das Leben eines Menschen. (Mahatma Gandhi)
Caprino Seminare & Vorträge
www.ziegenworkshop.com
						Judith
Für mich ist das Leben eines Lamms nicht weniger wertvoll, als das Leben eines Menschen. (Mahatma Gandhi)
Caprino Seminare & Vorträge
www.ziegenworkshop.com
Re: Aggressiver Bock bei Fuß
Da muss ich Judith leider recht geben.
Ausserdem geht man mît einem Bock um wie mit einem König (nicht lachen ich mein das ernst!) den packt man doch nicht einfach an den Hörnern Sattva, wie bei den Männern mit dem Horn muss man ganz liebevoll und zart umgehen :P
Wenn man mit einem Bock "richtig" umgeht hat man einen Freund fürs Leben!
Und gratis Parfum gibts auch noch *fg*
lg Gabi
			
			
									
									Ausserdem geht man mît einem Bock um wie mit einem König (nicht lachen ich mein das ernst!) den packt man doch nicht einfach an den Hörnern Sattva, wie bei den Männern mit dem Horn muss man ganz liebevoll und zart umgehen :P
Wenn man mit einem Bock "richtig" umgeht hat man einen Freund fürs Leben!
Und gratis Parfum gibts auch noch *fg*
lg Gabi
Macht hat nur der über Dich dem Du diese Macht auch gibst....
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				Liesel
 
Re: Aggressiver Bock bei Fuß
Soluna hat geschrieben: Ausserdem geht man mît einem Bock um wie mit einem König (nicht lachen ich mein das ernst!) den packt man doch nicht einfach an den Hörnern Sattva, wie bei den Männern mit dem Horn muss man ganz liebevoll und zart umgehen :P
lg Gabi
Gabi, warum habe ich dich bloss zur Milleniumswende noch nicht gekannt? #hail#
Dann hätte ich nicht nur den Bock, sondern auch meinen 15 Jahre jüngeren lover vielleicht noch #damdidam#
Re: Aggressiver Bock bei Fuß
Sabrina,deine Geschichten sind ja nett geschrieben,aber auch mir fehlt die Erleuchtung was an der Geschichte genau traurig ist.Das der Bock geschlachtet wurde,weil er von der Halterin falsch behandelt wurde?
Eigentlich kann ich nämlich aus deiner Geschichte nichts genaues über die Haltung herauslesen.Nur etwas von Knüppel und an den Hörnern packen und auf den Rücken schmeißen.
Für mich liest sich die Geschichte so: Bock wird von Halterin verhätschelt,wurde nicht ordentlich eingezäunt,weswegen er unerwünschte Ausflüge in den Gemüsegarten unternimmt,welches wiederrum mit Gewalt mittels eines Knüppels quittiert wird.
Ist der Bock in einer ausreichend großen Herde gehalten worden? Wen wundert es,wenn er,in Einzelhaft im Stall gehalten,frustriert Wände demoliert?
Ich bitte um Erklärung deinerseits.Ich bin nämlich zu blond um genaueres aus deiner Geschichte rauszulesen.
			
			
									
									Eigentlich kann ich nämlich aus deiner Geschichte nichts genaues über die Haltung herauslesen.Nur etwas von Knüppel und an den Hörnern packen und auf den Rücken schmeißen.
Für mich liest sich die Geschichte so: Bock wird von Halterin verhätschelt,wurde nicht ordentlich eingezäunt,weswegen er unerwünschte Ausflüge in den Gemüsegarten unternimmt,welches wiederrum mit Gewalt mittels eines Knüppels quittiert wird.
Ist der Bock in einer ausreichend großen Herde gehalten worden? Wen wundert es,wenn er,in Einzelhaft im Stall gehalten,frustriert Wände demoliert?
Ich bitte um Erklärung deinerseits.Ich bin nämlich zu blond um genaueres aus deiner Geschichte rauszulesen.
Liebe Grüße
Christine
Der Optimist sieht die Rose,der Pessimist nur die Dornen.
						Christine
Der Optimist sieht die Rose,der Pessimist nur die Dornen.
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				Liesel
 
Re: Aggressiver Bock bei Fuß
ooch, da gibt es nicht viel zu erzählen...
Das Böckchen ging täglich mit seiner Liebsten (eineinhalb Jahre älter) und der Halterin samt Junghund spazieren, die Gegend unsicher machen. Wenn man schon einen Einödhof bewohnt, will man ja was erleben. Da gibt es zwar die Koppel von 2 ha in Hanglange mit Wald, Klettermöglichkeiten, altem Hänger als Unterstand, diversen Möglichkeiten, seine Ausbruchskünste zu erproben, einem geschlossenen Innenhof mit diversen Unterhaltungswerten, die Möglichkeit, selbigen zu verlassen um beispielsweise die Eicheln draußen oder die Kräuter am Wegrand oder das Fallobst vom Nachbarn zu erbeuten, aber frauchen war der Meinung, ein guter Bock muss mehr lernen. Außerdem liebte sie es, die umliegenden Hügel zu erklimmen und den Blick ins Weite schweifen zu lassen... Sonnenaufgänge und Sonnenuntergänge aus dem Überblick aufzusaugen.
Die ersten Nachkommen, 2, gingen auch bald mit. Die zweiten Nachkommen, nochmal 2, auch.
Dann war er groß, ganz groß, und immer noch nicht gut ausgebildet.
Er setzte all seine männliche Kraft in die Chance, unerwünschte Arbeit zu machen. frauchen erinnert sich noch dunkel und mit schlechtem gewissen an das Nachbargrundstück, Millionärs aus Lübeck, die gern am Wochenende auf ihr gepflegtes Rosengrundstück kamen und Parties feierten. Leider war ihr Grundstück nicht eingezäunt, dafür lag der Weg zur Koppel genau dort entlang, nur schlappe 200 m. Die unglaublich lang sein konnten. vor allem, wenn Papa vormachte, was man auf diesen 200 m so alles anstellen konnte.
Und die Winter waren lang.
Und frauchen war allein, mit Holz, Wald, Hühnern, Gänsen, Ziegen, Kaninchen, Hund, Katzen, Marder...
Und alten Stallungen, die nie, aber auch niemals zugfrei zu bekommen waren, ebenso wenig wie die alte Hütte, die sie bewohnte.
Fortsetzung s.o.
			
			
									
									Das Böckchen ging täglich mit seiner Liebsten (eineinhalb Jahre älter) und der Halterin samt Junghund spazieren, die Gegend unsicher machen. Wenn man schon einen Einödhof bewohnt, will man ja was erleben. Da gibt es zwar die Koppel von 2 ha in Hanglange mit Wald, Klettermöglichkeiten, altem Hänger als Unterstand, diversen Möglichkeiten, seine Ausbruchskünste zu erproben, einem geschlossenen Innenhof mit diversen Unterhaltungswerten, die Möglichkeit, selbigen zu verlassen um beispielsweise die Eicheln draußen oder die Kräuter am Wegrand oder das Fallobst vom Nachbarn zu erbeuten, aber frauchen war der Meinung, ein guter Bock muss mehr lernen. Außerdem liebte sie es, die umliegenden Hügel zu erklimmen und den Blick ins Weite schweifen zu lassen... Sonnenaufgänge und Sonnenuntergänge aus dem Überblick aufzusaugen.
Die ersten Nachkommen, 2, gingen auch bald mit. Die zweiten Nachkommen, nochmal 2, auch.
Dann war er groß, ganz groß, und immer noch nicht gut ausgebildet.
Er setzte all seine männliche Kraft in die Chance, unerwünschte Arbeit zu machen. frauchen erinnert sich noch dunkel und mit schlechtem gewissen an das Nachbargrundstück, Millionärs aus Lübeck, die gern am Wochenende auf ihr gepflegtes Rosengrundstück kamen und Parties feierten. Leider war ihr Grundstück nicht eingezäunt, dafür lag der Weg zur Koppel genau dort entlang, nur schlappe 200 m. Die unglaublich lang sein konnten. vor allem, wenn Papa vormachte, was man auf diesen 200 m so alles anstellen konnte.
Und die Winter waren lang.
Und frauchen war allein, mit Holz, Wald, Hühnern, Gänsen, Ziegen, Kaninchen, Hund, Katzen, Marder...
Und alten Stallungen, die nie, aber auch niemals zugfrei zu bekommen waren, ebenso wenig wie die alte Hütte, die sie bewohnte.
Fortsetzung s.o.