Finn hat geschrieben:bei einer notschlachtung wäre mir das egal, da geht es um schmerzvermeidung im sinne des tierschutzgesetzes und läßt sich plausibel darstellen. aber jede andere schlachtung läuft regulär.
Hier ging es ja zuletzt, ausgelöst durch den Beitrag von Heinz, ausdrücklich um das Thema Notschlachtung. Die anderen von Dir angeführte Punkte gehen schon klar. Ich sagte ja bereits, daß ich nicht grundsätzlich gegen Sachkundenachweise bin, und daß ein Sachkundenachweis immer besser ist als kein Sachkundenachweis. Trotzdem sollte man sich gerade in Zeiten EUrokratischer Rundumbevormundung noch ein gesundes Gespür dafür bewahren, wo Sinnvolles aufhört und blanker Bürokratismus beginnt. - Selbst wenn man im Moment nichts dagegen machen kann. Doch ich bin mir sicher: Je mehr es die EUdSSR auf die Spitze treibt mit der Bevormundung und Entrechtung und Überwachung - desto schneller wird die Stunde des zivilen Ungehorsams schlagen!
Grüße aus Portugal!
Richard
Edit: Korrektur "Sachnachweis" in "Sachkundenachweis"
Der Hirte hat geschrieben:Hier ging es ja zuletzt, ausgelöst durch den Beitrag von Heinz, ausdrücklich um das Thema Notschlachtung. Die anderen von Dir angeführte Punkte gehen schon klar. Ich sagte ja bereits, daß ich nicht grundsätzlich gegen Sachnachweise bin, und daß ein Sachnachweis immer besser ist als kein Sachnachweis.
ich hab gelesen um was es ziegenhund ging. dennoch halte ich generell einen sachkundenachweis für sinnvoll. nicht um des gehorsams willen sondern um sicher mit dem gerät umgehen zu können und um zu wissen wo ich bei welchem tier ansetze, was es sonst noch zu beachten gibt usw. - das alles kann man sich auch zeigen lassen oder tagelang selbst üben. aber: das gerät kaufen, in den schrank legen und dann erst im notfall herausziehen und nicht wissen wo vorn und hinten ist, DAS halte ich für blanken unfug.
Finn hat geschrieben:das gerät kaufen, in den schrank legen und dann erst im notfall herausziehen und nicht wissen wo vorn und hinten ist, DAS halte ich für blanken unfug.
Ich lese hier immer "Erlösen durch den Bolzenschußapparat" beim Thema Notschlachtung. Allerdings dachte ich bislang, die Dinger seien nur zur Betäubung da, der Tod tritt ein durch anschließendes Ausblutenlassen. Wie soll das gehen, wenn man ein Tier nur erlösen will, weil es einen Unfall hatte: Bolzenschuß und dann das Messerchen ansetzen? Vielen Dank, da ziehe ich doch den TA vor. Als verantwortungsvolle TierhalterIn hat man ein paar Notfalladressen parat, u.a. auch von Kliniken. Da ist im Ernstfall schnellstens jemand auf der Wiese und setzt die Todesspritze. Finde ich für Leute, die eigentlich nicht schlachten, immer noch die beste Lösung.
Grüße von Akela
Vor mehreren Jahren gab es im alten Stall auf dem Paddock eine sehr ernste Auseinandersetzung zwischen zwei Pferden. Bei einem der vielen Tritte wurde dem einen Pferd das Vorderbein kaputtgetreten; es hatte einen offenen Bruch.
Ich habe noch nie in meinem Leben ein Pferd so schreien hören und möchte es auch nie wieder hören.
Wir haben fast eine Dreiviertelstunde auf einen Tierarzt gewartet - die längsten 45 Minuten meines Lebens.
Glaube mir, in dieser Situation hätte ich das Pferd gerne erlöst, aber die anwesende Besitzerin wollte das nicht.
Unsere beiden Stammtierärzte waren beide schon bei anderen Notfällen und konnten nicht weg; wir mussten einen TA anrufen, der deutlich weiter weg war.
Das dauert - und voraussehen konnte das auch keiner.
Man sollte sich die Ruhe und Nervenstärke eines Stuhles zulegen. Der muss schließlich auch mit jedem Ar*** klar kommen!
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Die meisten Tiere haben Besitzer - Ziegen haben Personal!
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Ja, es kann im ungünstigsten Fall auch mal länger dauern. Aber mir ist immer noch ein TA lieber, als wenn ich dem Tier einen Bolzen ins Hirn zittere. Man muß auch wissen, wo die eigenen Grenzen liegen. Und TierhalterInnen, die meinen, das ginge so einfach von der Hand mit dem "Erlösen" richten mit flatternden Nerven mehr Schaden an als Nutzen. Wenn man dann erst das Telephonbuch rauszieht, ist es definitiv zu spät. Ich habe im äußersten Notfall, wenn mein HausTA nicht erreichbar ist oder nicht wegkann, eine Tierklinik in der Umgebung, die rund um die Uhr besetzt ist.
Eine andere Überlegung: Ich würde mir nicht zutrauen, gerade in der Panik, zu beurteilen, ob ein Tier noch zu retten ist oder ob es erlöst werden sollte.
Grüße von Akela
Ja Akela, ich sehe das auch so. Wenn jemand sich nicht eine Nottötung nicht zutraut, muss er wissen, wer kanns schnell. Das ist wichtig. Also vorher schlau machen.
Nichts ist für mich schlimmer als ein stundenlang leidendes Lebewesen, ohne Hoffnung.
Hier bei uns, wir haben Rinder und auch Ziegen - die müssen irgendwann geschlachtet werden. Unser erstes Bullkälbchen hier auf Kwetu war Silver. Franz hat ihn zuerst gesehen und gesagt , er glänzt wie Silber, also Silver. Ich schreib das nun bewusst, Silver war sehr sehr lieb als Bulle (Simmentaler&Jersey),aber er ist zu gross geworden für die kleinen Jerseykühe, hat sie einfach plattgemacht. Franz sagt, wir verkaufen Silver auf einer Auction. Ich sag, das ist ungerecht gegenüber dem Tier. Er ist hier grossgeworden, hatte nie Stress. Wir haben ihn grossgemacht, wir werden ihn denn auch schlachten. Das haben wir dann auch so gemacht. Franz hatte Tränen und ich hab geheult, aber ich denke, Silver hatte keine Qualen.
Gruss
Inge
Auch auf die Gefahr hin, von verschiedenen Foren Teilnehmern, mit drei lieben Zicklein, falsch verstanden zu werden, hier meine persönlich Meinung. Ich bin Jäger und Landmensch, für mich gehört das Heranziehen von (essbaren) Haustieren, nebst deren Schlachtung genauso zum Lebensgang, wie deren Geburt. Mein Hauptmotiv Ziegen zu halten ist und war deren toller Charakter und dass sie gut schmecken. Wir, die wir damit Umgang haben, tragen die Verantwortung, dass es diesen Tieren gut geht, sei es Futter, Geburten, Betreuung bei Krankheiten aber auch zum Ende des Lebens, sei es Schlachtung oder halt sagen wir mal das "andere Ende allgemein wegen Krankheit". Jedem der mit dem Tod, welchem auch immer eines solchen Tieres nicht umgehen kann, sollte sich gar nicht erst mit diesen Tieren umgeben. Jeder der einem Tier durch zulanges Fehlverhalten oder Zögern, unnötige also überflüssige Qualen, zufügt, gehört nach dem Tierschutzgesetz angezeigt! Das sind die, die nicht wissen wie man einem Tier ein schnelles Ende bereitet aber auch die, die da stunden-/ oder gar tagelang mit der Entscheidung des Erlösen oder auf andere Hilfe warten. Mir ist mit diesem Beitrag wichtig, den Tieren duch das Vermeiden von Qualen zu helfen. Ich habe schon viele Tiere, die alle einen Namen trugen, mich mochten und ich sie mochte, geschlachtet, aber auch schon einige nur erlöst und danach halt nicht verwertet. Dabei ist das "Erlösen" immer das gleiche, und gesetzlich so vorgeschrieben, alle Tiere müssen vorab sicher betäubt werden und dann durch Ausbluten aus dem Leben scheiden. Dies geht stets schnell und ohne dass die Tiere dabei irgendwie leiden. Das Betäuben kann eigentlich nur durch Bolzenschuss oder Pistole (Jäger) mit unmittelbar vor den Hörnern senkrecht aufgesetzem "Schlag ins Hirn" erfolgen, danach müssen die Halsschlagadern durchtrennt werden und das Tier blutet dabei innerhalb einer Minute aus. "Notgeschlachtet" = erlöst habe ich einige Tiere auf genau die selbe vorgeschriebene Weise halt ohne diese dann zu verwerten, sondern bei Lämmern iunter 4 Wochen diese vergraben oder größere Tiere der Tierkörperbeseitingung zugeführt, so z.B. zwei Muttern deren Gebärmuttern innerlich zerrissen waren.
Der ggf. Stunden später eintreffende Tierarzt verabreicht zwei Spritzen und rechnet 60 Euro dafür ab.
Wer also selbst dies Erlösen nicht sicherstellen kann dem bleibt nur TA oder guter Jäger.
18ender hat geschrieben:
Wer also selbst dies Erlösen nicht sicherstellen kann dem bleibt nur TA oder guter Jäger.
Hallo,
so jemanden aber durch die Blume als "Weichei" und nicht der Tierhaltung fähig zu bezeichnen, ist auch nicht doll.....
Zur Info, wir schlachten auch nach Bedarf und ich stehe bei jedem Bolzenschuss und Kehlschnitt direkt daneben und halte das Tier fest. Trotzdem kommt für mich nicht in Frage, diesen letzten Schritt selbst zu erlernen (noch nicht....) und alle Tiere, die bei uns sterben, haben Namen und werden genauso liebevoll und achtsam behandelt wie die Nicht-Schlachttiere.
Er/sie hat es nicht nur durch die Blume gesagt, sondern auch dirket:
18ender hat geschrieben:Jedem der mit dem Tod, welchem auch immer eines solchen Tieres nicht umgehen kann, sollte sich gar nicht erst mit diesen Tieren umgeben.
Das schreckt mich nicht, ich weiß, was ich im Ernstfall zu tun habe. Meine Ziegen sind Kuschelziegen, Haustiere, wie Hund, Katze, Maus. Und von einer KatzenhalterIn erwartet auch niemand, daß die Katze im Notfall persönlich ins Jenseits befördert wird.
Eine JägerIn kann sich nicht in mich hineinversetzen, ich mich aber auch nicht (zum Glück) in eine JägerIn.
Meine Tiere werden nicht geschlachtet. Ich halte auch nur eine überschaubare Anzahl und zumeist sind es Tiere, die woanders schon "aussortiert" wurden - Stichwort Gnadenbrot. Ach ja und falls die Frage mit dem Ernährungsplan auftauchen sollte: Nein, ich esse kein Fleisch, weder von mir persönlich bekannten noch unbekannten Tieren.
Grüße von Akela