Eilt!! Ziege nach Fehlgeburt krank!

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Anonymous

Eilt!! Ziege nach Fehlgeburt krank!

Beitrag von Anonymous »

War grad beim Nachbarn, der 2 Ziegen für die Landespflege versorgt (nicht seine eigenen). Die eine Ziege hat heute morgen versucht zu werfen, er kam zu spät und hat dann dass bereits tote Kitz (in Hinterendlage) ausgezogen. Nachgeburt scheint abgegangen. Jetzt macht die Ziege einen sehr kranken Eindruck, immerhin steht sie wieder.

Er hat den Eigentümer (Landwirt, nicht Liebhaber) informiert, aber der kam bisher noch nicht. Vereinbarungen über TA etc. gibts nicht, aber der Wert eines Gestrüppfressers ist nicht so hoch - deshalb hat der Bauer auch noch keinen TA geholt.

Die erste Frage: abmelken ja oder nein? Kann man, wenn man jetzt abmelkt, die Ziege nach z.B. einer Woche trotzdem noch trockenstellen? Dann könnte man wenigstens die Kolostralmilch für die andere Ziege retten, die auch jeden TAg werfen muss. Falls da was schiefgeht, oder man hat eine Ammenziege, falls es zuviele Kitze sind. Der Bauer meint, bei Kühen geht das nícht, einmal Milch, immer Milch.
Langfristig kann ich die Ziege auf keinen Fall melken, zu weit weg.

Die andere: Wie lange ist so ein schlechter Zustand nach der Geburt überhaupt tolerierbar, auch nach einer Schwergeburt? Unsere haben immer gleich wieder gefressen, außer in einem Fall von Nachgeburtsverhaltung und einem anderen von Milchfieber. Aber wir hatten da dann immer gleich den TA da.

Bitte antwortet bald!

Uli


MelanieSchw
Beiträge: 146
Registriert: 30.04.2001, 00:00

Beitrag von MelanieSchw »

Hallo Uli,
ich würde die Euter nicht anmelken, denn dann hast du nachher wieder das Theater mit dem Trockenstellen. Die Milch bildet sich von alleine wieder zurück, man darf aber auf keinen Fall den Pfropf entfernen, der den Zitzenkanal versperrt, damit keine Keime rein kommen.
Bei einer schwachen Ziege nach der Geburt hat mir der Tierarzt empfohlen, eine Calciumtablette(aus dem Aldi...) aufzulösen und mit einer Spritze ins Maul zu geben, unsere hats sogar gern genommen. Wenn Du aber das Gefühl hast, mit der Ziege stimmt heftig was nicht, dann muss der TA her oder die Ziege muss zum TA. Säuft sie denn Wasser?
Gute Besserung dem Mädel
Melanie


Anonymous

habe nicht abgemolken!

Beitrag von Anonymous »

Danke für Deine Antwort!

Hab auch schon an Milchfieber gedacht - das hatte unsere Ziege vor 8 Wochen. Noch während der Kalzium-Infusion hat sie angefangen, Heu zu knabbern. Bei dieser Ziege jetzt ist das Problem, dass ich sie gar nicht kenne und der Bauer auch nicht weiß, ob sie säuft oder frisst. Sie sah auf alle Fälle sehr krank aus, und ich nehme stark an, dass sie nicht frisst/säuft.

Er hat mich um Rat gefragt, weil ich zufällig bei ihm (Kuh)-Milchholen war - wir sind ziegenmässig insofern lose verbandelt, als dass unser (inzwischen geschlachteter ) Bock Papa des toten Kitzes ist und er selbst dort eigentlich seinen Lebensabend hätte verbringen sollen (Landespflege). Aber der Bock hat ein Schaflamm totgeboxt - das war schon das zweite Attentat und damit das Todesurteil.

Jedenfalls werde ich dem Bauern (und der Ziege) wirklich gerne helfen. Calziumpräperate hat er selbst allerdings vermutlich eher als ich (Aldi erst Montag wieder), bei Rindviechern kommt das öfters vor, es gibt da so Portionstuben. Ich werde es ihm empfehlen. Ansonsten hoffe ich wirklich, dass sich der Eigentümer zum TA durchringen kann!


Brigitte

Beitrag von Brigitte »

Hallo,
in diesem besonderen Fall würde ich dem Bauern raten ein Tetracyklin - Stäbchen (für Kühe) in die Gebärmutter einzulegen.
Evtl. Antbiotika zusätzlich noch spritzen!
Und dies alles so schnell als möglich !!! Wartet nicht mehr allzu lange, das Leben der Ziege ist in Gefahr!
Am besten sofort den Tierarzt holen !
Grüßle Brigitte


Anonymous

Ziege ist tot

Beitrag von Anonymous »

Hallo Brigitte,

die Ziege war heute morgen schon tot. TA war keiner da, wie schon befürchtet, lohnt sich das nicht (brrr..zum Glück hab ich meine als Hobby, da lohnt sich das immer)

Uli


Angoraziege
Beiträge: 550
Registriert: 20.08.2003, 21:37

Beitrag von Angoraziege »

Hallo Uli!

Solche Berichte, wie Deiner lassen mir immer wieder die Haare zu Berge stehn.
Solch ein Verhalten von Landwirten, Tiere, die es ihrer Meinung nach nicht wert sind nicht Tierärztlich versorgen zu lassen, sondern einfach VERRECKEN lassen, bringt unseren ganzen Berufsstand in Verruf. Ich kenne diese Einstellung leider auch, aber meist nur in Bezug auf Katzen, was mich aber auch schon immer ärgert.
Für die Ziege tut es mir aufrichtig leid. Vielleicht sollte man dafür sorgen, das er keine Ziegen mehr hält? Weil, wenn er es nicht für nötig hält einer Kranken Ziege zu helfen wer weiß ob er sie sonst richtig versorgt und hält.

Viele Grüße
Damaris


Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum
Anonymous

Beitrag von Anonymous »

Hallo Damaris,

zu der von Dir beschriebenen Einstellung, die durchaus vorhanden ist (nicht aus Bösartigkeit sondern aus Tradition) kommt hier noch die Tatsache hinzu, dass die zwei Ziegen gar nicht dem Landwirt gehören. Der Eigentümer (auch Landwirt, 5 km weit weg) selbst liess sich nicht blicken (war informiert und hatte bis zum Ableben immerhin 12 Stunden Zeit).

Ich hab selbst Pensionspferde und regelmässig zwei andere Ziegen einer anderen Nachbarin bei mir, hier bestehen ganz klare Regelungen, in welchem Fall ein TA geholt wird, und dass der Besitzer das auch kostenmässig übernimmt.

Eine solche Regelung gabs in diesem Fall nicht.

Dass die Ziegen da überhaupt sind, ist dem Naturschutz zu verdanken: sie bestehen auf Ziegen bei den Schafen, um das Gestrüpp in Schach zu halten. Allerdings erst seit Herbst, deshalb haben sie auch noch so gut wie gar keine Erfahrung mit Ziegen.

Im Moment denken wir an eine andere Lösung, wegnehmen lassen wollen wir dem Bauer (so schlimm ist es nicht) die Tiere nicht: wir wollen evtl. für die verbliebene Ziege den ersten CAE-Test übernehmen und hoffen, dass sie neg. ist: dann könnten wir alle unsere Ziegen auf diese (traumhaft schöne)Weide dazustellen. Weil das in Sichtweite unseres Schlafzimmerfensters ist, wäre dann für alle Ziegen gut gesorgt und der Naturschutz auch zufrieden (der besteht wohl auf 12 Ziegen, wir haben ohne Bock 11). Und der Bauer muss sie übern Winter nicht durchfüttern.
Uli


Loise

Beitrag von Loise »

Liebe Uli;

deine Mithilfe find ich toll. Bei uns ist das Wegschauen immer mehr
in Mode gekommen. Ich selbst werde dann bei Einschreiten in Not-situationen immer als Spinner abgetan.

Zu CAE wollte ich nur sagen, daß lat meinem Wissenstand die Inkubationszeit bis zu 4 Jahren dauern kann.

Viel Glück Jutta


Anonymous

Beitrag von Anonymous »

Das CAE oft erst nach Jahren nachgewiesen kann, weiss ich. Aber unsere eigenen Ziegen haben auch erst einen Test hinter sich, der zweite ist heute beauftragt (TA war wahrscheinlich schon da). Bei diesem ersten Test waren die damals 4 Ziegen (aus einem Bestand) negativ, der Bock aus einem anderen positiv. Ich kann also auch nicht wirklich ausschliessen, dass unsere Ziegen nicht doch CAE haben, auch wenn die horizontale Übertragung von erwachsenem Tier zum anderen erwachsenen Tier nicht so leicht geht wie z.B. bei Windpocken oder Grippe (***schneuz***).

Der Besitzer der anderen Ziege wusste gar nicht, was CAE ist, es war ihm auch bei unserem infizierten Bock egal (der ja in diese "noch-nicht-Herde" sollte, aber eben nach zwei Tagen ein Schaf gemordet hat).

Muß auch sagen, für den Zweck (Gestrüpp roden und essbare Junge kriegen) ist das ja auch wirklich egal. Man kann nicht alle Krankheiten ausrotten, sonst rottet man die Tiere mit aus.

Ich habe den Bauern noch nicht gefragt, ob er mit meinem Plan einverstanden wär.

Gruß Uli


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