Trächtige Ziegenmädchen

Helga Geißler
Beiträge: 76
Registriert: 13.02.2007, 09:20

Trächtige Ziegenmädchen

Beitrag von Helga Geißler »

Hallo miteinander,

wir dachten, wir machen diesmal alles richtig. Wir hatten vor zwei Jahren schon mal das Problen. Dachten Bruder und Schwester geht nicht - menschliche Ethik - Ziegen sehen das anders. Das Ziegenmädchen ist nicht sehr groß geworden und ihre Babys haben wir nicht über 6 Wochen gekriegt. Sie war dann leider ein Fall für den Metzker.

Dieses Jahr haben wir die genau nach 4 Monaten die Böckchen von den Mädchen getrennt. Aber eine Nacht zu spät. #damdidam#
Das war Pfingsten. Jetzt bekommen unsere drei Mädchen Euter und sehen nie mehr hungrig aus.

Habe ich irgendwelche Chancen, dass aus den Mädchen noch ordentliche Ziegen werden?

Sie sind den ganzen Tag auf der Weide, erhalten tgl. Baum- bzw. Strauchschnitt dazu, plus Heu und eine Hand voll Schrot.
Heute haben wir angefangen, das Schrot mit Rübenschnitzel zu mischen. Leckstein steht auch zur Verfügung.

Bin gespannt auf Eure Tipps.

Gruß Helga


Alrun
Beiträge: 244
Registriert: 03.08.2008, 10:42

Re: Trächtige Ziegenmädchen

Beitrag von Alrun »

Manche lernen es nie...

Entschuldigung für meine Direktheit. Aber was soll man denn da noch sagen?

Alrun


Trisha88
Beiträge: 584
Registriert: 06.05.2010, 17:00

Re: Trächtige Ziegenmädchen

Beitrag von Trisha88 »

Nun ja, also 4 Monate sind eigentlich auch viiieeeeeeeelllllllll zu spät um die Geschlechter zu trennen. Also wenn ich von meinen Ziegen ausgehe, dann werden die Weibchen meist bereits mit 9-10 Wochen das erste Mal bockig und manche Böckchen fangen auch schon mit 10 Wochen an den Penis auszufahren und mit Ejakulation auf einander aufztureiten!!!! Ich trenne meine Lämmer meist mit 8-9 Wochen nach Geschlechtern, ausser später geborene Böcke dürfen noch länger bei den Weibchen bleiben. Ob deine Ziegenweibchen noch was werden kann ich dir auch nicht sagen. Aber mit großer Wahrscheinlichkeit werden auch sie ziemlich klein bleiben, denn man sollte GUT entwickelte Weibchen auch erst frühestens mit 8 Monaten decken!!!! Die Lämmer dieser Inzucht können aber durchaus überleben, nur werden auch sie wahrscheinlich sehr, sehr kleinwüchsig sein und mitunter auch sehr viel anfälliger für Krankheiten sein! Ich würde dir ganz dringend empfehlen um es WIRKLICH richtig zu machen, die Geschlechter in Zukunft, lieber zu früh, als zu spät zu trennen! Gruß Sara


Helga Geißler
Beiträge: 76
Registriert: 13.02.2007, 09:20

Re: Trächtige Ziegenmädchen

Beitrag von Helga Geißler »

danke für "manche lernen es nie". Das ist genau der Tipp, den ich brauche!
Ich wusste, dass hier alle schlauer sind als ich. Sonst hätte ich nicht gefragt. Ja, ich entschuldige die "Direktheit" - ich würde Arroganz dazu sagen. Ich wünsche wirklich von Herzen, dass Dir nie etwas mit Deinen Tieren schief läuft.
____________________
Hallo Sara,

In klugen Büchern steht von 4 Monaten Geschlechtsreife und von Trockenübungen haben wir vorher nichts beobachtet. Vorher war die 2. Weide noch nicht ziegengerecht gezäunt und wir wollten das Böckchen nicht an der Kette laufen lassen. War schon schlimm genug, den großen Bock so gezähmt zu sehen. Er sollte aber die Damen nicht gleich wieder decken. Manchmal ist es eben mit dem Zeitmanagement etwas schwierig.
Wir haben mit frühestens 10 Wochen die Zicklein erst von den Müttern getrennt. Klappt das bei Dir mit 8 Wochen schon? Ich lese immer, dass es zu früh sein soll. Inzucht ist nur bedingt, 2 sind Halbgeschwister, 1 ist von einer außerhalb gedeckten Mutterziege.

Gruß Helga


Locura
Beiträge: 4653
Registriert: 31.05.2007, 10:01

Re: Trächtige Ziegenmädchen

Beitrag von Locura »

Helga Geißler hat geschrieben:danke für "manche lernen es nie". Das ist genau der Tipp, den ich brauche!
Ich wusste, dass hier alle schlauer sind als ich. Sonst hätte ich nicht gefragt. Ja, ich entschuldige die "Direktheit" - ich würde Arroganz dazu sagen. Ich wünsche wirklich von Herzen, dass Dir nie etwas mit Deinen Tieren schief läuft.

Ich denke, es geht nicht darum, einmal einen Fehler zu machen...das passiert uns allen und ist wohl (leider) menschlich.
Einen Fehler allerdings ein zweites Mal zu begehen, ist nun mal nicht gerade schlau, weil man aus dem ersten ja offenbar nicht gelernt hat.
Das ist es wohl, was Alrun zum Ausdruck bringen will.


Wir haben mit frühestens 10 Wochen die Zicklein erst von den Müttern getrennt.
Hier schreibst Du etwas von 10 Wochen, in Deinem ersten Beitrag steht aber was von vier Monaten. Verstehe ich nicht...


Man sollte sich die Ruhe und Nervenstärke eines Stuhles zulegen. Der muss schließlich auch mit jedem Ar*** klar kommen!
_________________________________________________________________________________

Die meisten Tiere haben Besitzer - Ziegen haben Personal!
_________________________________________________________________________________

Nehmt Euch mal die Zeit!!!
http://veg-tv.info/Earthlings
Trisha88
Beiträge: 584
Registriert: 06.05.2010, 17:00

Re: Trächtige Ziegenmädchen

Beitrag von Trisha88 »

Bei mir klappt das deswegen, weil ich die Lämmer von Hand aufziehe!! Und natürlich sind da alle Tiere unterschiedlich, aber bei meinen Lämmer ist das halt immer so. Und Locura hat da schon recht, das ist uns allen schon mal passiert dass man ein klein wenig zu spät dran war, aber dann bin ich eben das nächste Jahr früher dran.
Gruß Sara


Helga Geißler
Beiträge: 76
Registriert: 13.02.2007, 09:20

Re: Trächtige Ziegenmädchen

Beitrag von Helga Geißler »

Hallo Locura,

ja, das erste Mal war es Dummheit, aber das zweite Mal hatten halt die Bücher, zumindest die, wo ich reingeschaut habe, unrecht. Jetzt weiß ich, dass ich mich geirrt habe und die Vorwürfe nützen mir reinweg gar nichts.

Also mit 10 Wochen bzw. 12 - 2 Mädels waren mit 10 Wo. noch zu zart, haben wir die Lämmer von den Müttern getrennt. Wir melken für die eigene Nutzung und das ist dringend nötig. Also hatten wir eine Lämmergruppe von 5 Tieren.Ein Böckchen konnten wir mit 13 Wochen weiterreichen. Das zweite ist immer noch zum Weiterreichen da. Wir hatten dann gleich versucht nach 3 Wochen Mutterabstinenz das Böckchen wieder in die Damenherde zu nehmen, also von den Mädchen weg. Hat aber nicht geklappt. Ziegenmama und Böckchen waren glücklich und die Milch war weg. Böckchen wieder retoure.
Wir hatten ja im Hinterkopf, haben ja Zeit bis zur 16. Woche. Und das hat für uns "geklappt". Wir hätten sonst das Böckchen auf der großen Weide bei den Kälbern mit anpflocken müssen. Und das war für mich übelst. Ich hatte schon Probleme, als wir den großen Bock von den Damen wegnehmen mussten und er wurde angepflockt. Traurige Bockaugen.
Kannst du einfach nicht sehen. Aber seit der 16. Woche ist halt der Zaun ziegentauglich und die beiden haben die Kälber voll im Griff. Also ab der 16. Woche Böckchen von den Mädchen weg.

Böckchen ist aber nur Halbgeschwister von 2 Mädchen, mit dem 3. Mädchen ist das Böckchen nicht verwandt.
Das noch zu unserer Herdensituation.

Nun hatte ich aber gehofft, statt nur erhobener Zeigefinger irgendwelche Futter- oder Haltungstipps zu erhalten um evtl. meine Mädels doch noch ziehen zu können.
Bisher kann ich mit den Antworten leider noch nicht viel anfangen.

Vielleicht habt Ihr oder doch noch jemend eine Idee oder es gibt wenigstens ein klares Nein.

Gruß Helga


Bunnypark
Beiträge: 2934
Registriert: 19.01.2010, 10:12

Re: Trächtige Ziegenmädchen

Beitrag von Bunnypark »

hallo helga

dass man den büchern nicht alles glauben darf weißt du ja jetzt *fg*
in wirklich guten büchern würde stehen : sie werden mit "ungefähr" 4 monaten geschlechtsreif....dieser zeitpunkt ist so individuell wie die ziegen selbst. #engel#

kitze in der ersten inzuchtgeneration haben durchaus eine überlebenchance.....aber das kann dir niemand genau vorhersagen.
es ist stark abhängig von den elterntiere - haben beide starke gene, wird auch das kitz (halbwegs) gut durchkommen.
in der zweiten inzuchtgeneration siehts schon etwas schlechter aus, ein oder beide elternteile haben bereits gene mit geschwächten eigenschaften
aber auch hier wieder nicht genau vorauszusagen - nur würd ich hier nicht mit einer lebenden "weiterreichung" ausgehen. auch wenn diese kitze vom anschein gesund sind, sind sie vermehrt krankheiten ausgeliefert und die nächsten besitzer (bis auf den TA) dürften keine große freude haben.

ich würd ab jetzt jedenfalls die werdenden mütter genau beobachten um trächtigkeits komplikationen frühzeitig zu erkennen. artengerechte fütterung bzw mineralstoffe, sauberer stall und vermehrte aufmerksamkeit auf parasiten sollten jetzt selbstverständlich sein (zumindest wär ich jetzt übervorsichtig)
besondere aufmerksamkeit auch zum geburtstermin....eine todgeburt (auch mitten in der trächtigkeit), frühgeburt bzw komplikationen sind nicht unwahrscheinlich. - es ist ja alles möglich
wenn du einen guten TA kennst(der sich mit ziegen auskennt), würd ich auch mit ihm wegen möglicher komplikationen reden - er ist ja der erste der dir bei problemen helfen kann.

PS: mach dir keine sorgen wegen einen erhobenen zeigefinger - mittelfinger wär schlimmer *fg*


Herrchen unser, der du bist am Hofe; geheiligt werde deine weide; das astwerk komme, unser Wille geschehe, wie im stall so auch auf der Weide; Uns're täglichen Kräuter gib uns heute; Und vergib uns unsere Schuld, wenn wir hopsen auf nachbars Weide; führ uns also nicht in Versuchung, sondern Erlöse uns von dem Astwerkmangel....so is'es .Bild
Pecora
Beiträge: 199
Registriert: 09.01.2010, 10:51

Re: Trächtige Ziegenmädchen

Beitrag von Pecora »

Eine Möglichkeit, in Zukunft ungewolltes Decken zu verhindern, wären (passende) Bockschürzen :-) .
Klappt bei unserem Schafbock wunderbar, und hat den Vorteil, dass wir die Tiere nicht trennen müssen.

Grüsse
Pecora


Barbara2
Beiträge: 638
Registriert: 09.07.2003, 14:06

Re: Trächtige Ziegenmädchen

Beitrag von Barbara2 »

Hallo Helga,
wie Bunnypark schon geschrieben hat, ist es jetzt enorm wichtig, dass die Tiere keine zusätzlichen Belastungen durch z.B. Parasiten haben. Ich würde also auf jeden Fall von jedem Tier einzeln Kotproben auf Würmer und Kokzidien untersuchen lassen. Die Tiere kommen jetzt in den 4. Trächtigkeitsmonat. Ich würde jetzt anfangen, Getreide zuzufüttern. Und zwar würde ich morgens und abends mit einer kleinen Menge (z.B. 50 g pro Tier und Mahlzeit) beginnen und das dann langsam steigern. In das Getreide würde ich unbedingt Schaette Ursonne Ziegen mischen, auch hier die Dosis langsam steigern. Zusätzlich hängen bei uns noch Leckschalen für Schafe (weil es von Blattin keine für Ziegen gibt) wo sich die Tiere selbst bedienen können. Wichtig ist einfach, dass die Tiere bestens mit hochwertigem Futter versorgt werden. Wenn Du Weidehaltung betreibst, die Tiere auf Flächen lassen, die in diesem Jahr noch nicht von Ziegen beweidet wurden, und unbedingt allerbestes Heu und Öhmd zur freien Verfügung bereitstellen. Beim Heu ist es wichtig, dass es täglich frisch gegeben wird und die Reste entfernt werden.
Du mußt damit rechnen, dass die Tiere eventuell nicht genügend Milch haben, daher am besten jetzt schon nach Biestmilch umsehen und auch nach einer Quelle für frische Ziegenmilch falls Du zufüttern oder überhaupt mit der Flasche aufziehen mußt.
Aufpassen, dass die Tiere nicht von älteren Ziegen gemoppt werden, und genügend Rückzugsmöglichkeiten schaffen. Für die Geburten die Räumlichkeiten schon mal überprüfen. Du wirst vielleicht einzelne Mutter/Kind-Buchten brauchen.
Liebe Grüße
Barbara


Antworten