Knoten im Euter

[Anja M.]

Hallo!
Alle Jahre wieder: meine alte Milchziege gibt wieder extrem viel Milch (reiche Wiesen!), und wie letztes Jahr, entstehen wieder Beulen im Euter, von hinten gesehen unterhalb des Schwanzes, nahe der Mitte.
Ich hab letztes Jahr auch untersuchen lassen, der Tierarzt hat damals mit einer Spritze Sekret aus einem Knoten entnommen und es waren erhöhte Staphylokokkenwerte. Dies konnte er in voller Milchleistung nicht effektiv bekämpfen und trocken stellen konnten wir sie damals noch nicht, weil ihr Lamm zu jung war. Und oh Wunder: je mehr das Kleine getrunken hat, desto kleiner wurden die Knoten und verschwanden schließlich ganz.
Im Winter hat das Kleine irgendwann aufgehört Milch zu trinken, aber die Milch fließt jetzt noch immer reichlich. Jetzt melke ich schon zweimal täglich aber die Knoten wachsen dennoch. Was mich sehr beunruhigt, obwohl die Ziege völlig unbeeindruckt ist, keinerlei ´Folgen.
Habt Ihr einen Tipp, gerne auch Naturheilkundlich oder Homöopatisch!
Anja

[Finn]

Dies konnte er in voller Milchleistung nicht effektiv bekämpfen

was bedeutet das?
mastitis wird üblicherweise mit einem antibiotikum behandelt, was in akuten fällen (fieber) zwingend notwendig ist.

staphylokokken können zu brand führen (gewebezerstörende gifte), meist mit tödlichem ausgang!

chronische mastitis ohne störung des allgemeinbefindens (knoten im euter) sind ein problem bei zu hoher milchleistung. wird die ziege gemolken? meist entstehen sie durch gewebsschädigungen, die beim melken verursacht werden und dann eintrittspforten für bakterien sind. deswegen während der melksaison die striche dippen und dies auch noch kurze zeit nach dem trockenstellen weiterführen (ca 1-2 wochen).

die milch darf nicht verwendet werden! besonders toxinbildende staphylokokken verursachen lebensmittelvergiftungen!

[Anja M.]

Hallo Finn,
danke für Deine Antwort.
Die Milch habe ich untersuchen lassen, die ist aber in Ordnung.
Die Ziege wird zweimal täglich gemolken und erfreut sich ansonsten bester Gesundheit. Das letzte Mal vergingen die Knoten als das Kitz getrunken hat, was nun nicht mehr möglich ist. Die Frage ist nun: muss ich die Ziege trocken stellen? Gibt es noch andere Möglichkeiten?
Anja

[Ulli]

Hallo!

Wenn der Knoten von einer Stauung herrührt kann Schüssler Salz Nr 8, 3 mal täglich 2 Tabletten helfen..

Wenn es eine andere Ursache hat schadet es nicht.

LG Ulli

[Anja M.]

Das probier ich aus. Hab auch schon an Pulsatilla gedacht, würde irgendwie vom Typus auch zu der Ziege passen.
Meckernde Grüße,
Anja

[Schwänli]

hallo anja,
ich weiß ja nicht, ob ihr immer noch das knoten problem habt, aber meine alte ziege hat auch einen riesigen knoten im euter. als ich sie holte (tierschutz) hatte sie eine heftige einseitige mastitis. das eine euter ist immer noch größer und alle abmelkversuche scheiterten. haben auch medikamentös alles versucht. ich muss sie alle paar tage melken, aber das ist ok so. der knoten hat die größe einer grapefruit, aber sie hat keine schmerzen. ist auch unser kleinstes problem, denn die gute ist nun schon 18 jahre alt!

[Trisha88]

Hallo, dass ist in der Regel bei alten Milchziegen mit guter bis extremer Milchleistung normal. Diese Beulen sind für gewöhnlich abgekapselte chronische Entzündungsprozesse, auch daher rührend da die Ziegen mit zunehmend Alter ein schwächeres Immunsystem haben und dadurch Entzündungen selbst nicht mehr so gut bekämpfen können, aber auch einfach oft eine Alterserscheinung. Mit den Jahren die, die Ziegen schon auf dem Buckel haben altert das Euter genauso, vielleicht sogar noch schneller es musste ja immer Milch erzeugen, die Milchdrüsen werden dann gerne knotig aus der jahrelangen Belastung heraus. Einen Tipp kann ich dir aber geben, ich weiss ja nicht ob du noch mehr Milchziegen hast die vielleicht jünger sind, du solltest bei laktierenden Milchziegen immer den Harnstoffgehalt im Auge behalten, da ein zu hoher Harnstoffgehalt von einem Eiweißüberschuss herrührt (Harnstoff = Abbaustoff im Körper vom Eiweiß, d. h. Tier bekommt zu viel Eiweiß was es nicht braucht, z. B. eiweißreiches Gras), dieser Überschuss belastet die Nieren der Tiere, welche dann wiederum Krankheitserreger im Körper und auch im Euter nicht mehr ausreichend bekämpfen können, dadurch können auch solche chronischen Entzündungsprozesse entstehen oder ebenso kann der Zellgehalt in der Milch zu Teils extrem ansteigen. Achtet man darauf ein wenig und ergreift bei einem Überschuss die nötigen Gegenmaßnahmen kann man solchen Sachen auch schon etwas vorbeugen. Mit Gegenmaßnahmen meine ich zum Beispiel mal mehr eiweißarmes, rohfaserreiches Heu und Stroh und in sofern du eiweßreiches Kraftfutter fütterst dieses eine Weile zu reduzieren! Liebe Grüße Sara :D

[Schwänli]

danke sara, das war sehr interessant!
meine alte war zwar nie milchziege, hat aber mindestens 2 x ausgetragen (wovon ich weiß).