Ohren eitern nach Ohrmarken setzen

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Klaus Heitele

Re: Ohren eitern nach Ohrmarken setzen

Beitrag von Klaus Heitele »

Hallo,
nachdem ich 10 mal Ohrmarken aus verschiedenen Fabrikaten gesetzt habe, und alle wieder herausmachen mußte, obwohl ich zuvor alles sorgfältig desinfiziert habe, werde ich keine Ohrmarken mehr einsetzen.
Das problemloseste wäre, wenn ein Chip mit einer Spritze unter die Haut am Hals gebracht würde.
Der Gesetzgeber hat diese Möglichkeit auch per Gesetz beschlossen !!!
Die Behörden und Organisationen bieten diese Möglichkeit nicht an, weil sie davon ausgehen, dass dieser Chip unter der Haut wandern kann und dann nach dem schlachten nicht mehr gefunden werden kann.
Dieses Argument ist aber nicht haltbar, da das Ziegenfleisch in der Regel portioniert wird, und dann in den einzelnen Portionen der Chip geortet weden kann.
Gesetz ist Gesetz. Wo kommen wir da hin, wenn Behörden oder Organisationen das Gesetz nicht umsetzen, weil sie der Ansicht sind, daß das Gesetz nicht korekt ist.
Ich lasse es darauf ankommen. Wenn ich einen Busgeldbescheid bekomme, werde ich dagegen Klagen.
Gruß Klaus


Uzou

Re: Ohren eitern nach Ohrmarken setzen

Beitrag von Uzou »

Hallo,
beim Entnehmen der Ohrmarke kann auch folgendes Problem auftauchen: Das Loch wächst innerhalb der Heilzeit wieder komplett zu! Das hatte ich und dann geht das Procedere erneut los! Wenn es also mit Desinfektion zu regeln ist, dann ist diese Variante besser.
Gruß Marion


Klaus Heitele

Re: Ohren eitern nach Ohrmarken setzen

Beitrag von Klaus Heitele »

Hallo Marion,
bei Deinen Flachohrziegen kann man so manches noch retten. Meine Rundohrziegen haben ein steifes röhrenförmiges Ohr. Dies führt dazu, dass die lichte Weite zwischen den zwei Ohrmarkenteilen zu eng ist, so dass beide Ohrmarkenhälften press ans Ohr gedrückt werden. Dies führt unweigerlich zu Entzündungen und kann auch mit Desinfektionsmittel nicht heilen.
Nach meinen Informationen wurden die Ziegenzuchtverbände nicht zu den Tests der Ohrmarken beteiligt.
Bei der Entwicklung von Ohrmarken waren irgenwelche Theoretiker am Werk, die die verschiedenartigen Probleme vor Ort nicht berüchsichtigt haben, und schon gar nicht im Interesse der Ziegen entschieden haben.
Gruß Klaus


Uzou

Re: Ohren eitern nach Ohrmarken setzen

Beitrag von Uzou »

Hallo Klaus,
das glaube ich Dir und Dein Problem scheint ja dann noch schlimmer als Meines. Bei mir ist es nur in Einzelfällen zu einem Problem geworden! Meine Tierärztin chipt glaub ich ihre Tiere (Weil Minizwergziegen) Da passt sonst gar Nichts... Soll ich sie mal fragen, wie sie das durchsetzen konnte? Sie ist aber nicht im Herdbuch. Sollten BDE´s und Walliser tatsächlich solche unterschiedlichen Ohren haben? War mir gar nicht bewusst ;-)
Gruß Marion


Zitronenbaum
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Registriert: 19.03.2011, 09:10

Re: Ohren eitern nach Ohrmarken setzen

Beitrag von Zitronenbaum »

Hallo
Wir hätten am liebsten tätowiert (die Tiere haben helle Ohren) oder zur Not den Chip gesetzt. Beides war uns allerdings nicht möglich. Vom Chip wurde mir zusätzlich abgeraten, wel Ziegen doch iuntereinander gröber sind und eine Zerstörung des Chip demnach eine zusätzliche Gefahr sei. Vom Bolus wurde mir ebenfalls abgeraten. Manche meinten, dass er angebl. verloren geht und die nächste Meinung war, dass er für Pansenprobleme mit verantworlich sein könnte, weil er wie Sand/Steine als dauerhafter Fremdkörper reizen könne.

Wo steht denn im Gesetz, dass der Chip für Ziegen okay ist. Ich kenne nichts über Ziegen und Chip, sondern nur Vorschriften über OM und alternative Möglichkeiten eine OM + Bolus/Fußfessel .....

Problem ist, dass gerade die Milchziegen und div. Schafe genau diese Ohrenform haben und von Haltern mit vielen Tieren teilweise nicht nur die vorgeschr. gelben OM, sondern oft auch zusätzlich noch Züchter-/Haltervergebene "Hausmarken" tragen. Das Bild der Hobbyhalter, deren Tiere angeblich leiden und das der anderen Halter, die gerne noch zusätzl. Marken nutzen beisst sich da schon irgendwie ...

LG Zitronenbaum


sanhestar
Beiträge: 8258
Registriert: 17.03.2003, 11:56

Re: Ohren eitern nach Ohrmarken setzen

Beitrag von sanhestar »

Zitronenbaum hat geschrieben:Hallo
Wir hätten am liebsten tätowiert (die Tiere haben helle Ohren) oder zur Not den Chip gesetzt. Beides war uns allerdings nicht möglich. Vom Chip wurde mir zusätzlich abgeraten, wel Ziegen doch iuntereinander gröber sind und eine Zerstörung des Chip demnach eine zusätzliche Gefahr sei.
Alle unsere Ziegen tragen seit Jahren einen Chip und bei keiner ist dieser kaputt gegangen. Wie soll das bitte funktionieren? Der Chip sitzt im Unterhautgewebe am Hals. Ziegen beissen und stossen sich kaum in dieser Region (das machen Pferde oder Hunde), sondern schlagen entweder die Köpfe zusammen oder zielen für die Rumpfregion, Vorder- oder Hinterbeine.

Und selbst wenn, der Schlag geht gegen weiches Körpergewebe, nicht eine harte Unterlage.

Um ganz sicher zu gehen, könnte man natürlich (wenn man als Offizieller in Brüssel, etc. nachdenken würde) auch die Lokalisierung des Chips simpel ändern. Die Amerikaner sind uns da voraus, die hatten Studien laufen über einen möglist optimalen Platzierungspunkt für den Chip: der Schwanz.

Chip kann nicht mehr im Körper wandern, sondern maximal noch zur Schwanzspitze, wenig Muskelaktivität, daher wenig Risiko für ein Wandern, würde beim Schlachten schnell und einfach gefunden, weil man nur eine schmale Körperregion absuchen muss.

Der Chip wird in der Original-EU-Veordnung erwähnt, aber diese darf jedes EU-Mitgliedsland so anpassen für örtliche Gegebenheiten, wie es passt und gewünscht wird.


Sabine M.H.
http://www.working-goats.de Pack- und Fahrziegen
Uzou

Re: Ohren eitern nach Ohrmarken setzen

Beitrag von Uzou »

Hallo,
bei Ziegen wär ich gegerell auch für einen Chip, da ich aber sehe wie oft in Zoos Keiner mehr gefunden wird... die Prozentzahl ist unglaublich hoch... bleibe ich skeptisch. Und: der Hals ist wirklich nicht der passende Platz, denn dann fiele der Oberhals als zu verwertendes Teil aus. Ferner bringt das für größere Betriebe neue Kosten, denn sie dürfen sicher nicht selber chippen, also wieder erhöhte Kosten. Die TA´s bemühen sich ja in der Hobbyszene eine Tierkrankheit nach der Anderen untersuchungspflichtig zu machen, Wenn nun noch das Chippen dazukommt und dann das Nachchippen der verlorengegangenen Chips...
Also Selberchippen und ein anderes unverfängliches Körperteil... dann wäre ich dabei.
Gruß Marion


Klaus Heitele

Re: Ohren eitern nach Ohrmarken setzen

Beitrag von Klaus Heitele »

Hallo,
ideal wäre, wenn mehrere Möglichkeiten der Kennzeichnung angeboten werden. Chip, Transponder unter die Haut, Tätovierung......
Das Problem der derzeitigen Möglichkeiten besteht doch darin, dass die gelben Ohrmarken von 100 m noch gesehen werden können. Ich sehe in der Praxis keinen Grund, weshalb die Ohrmarken ein elektronisches Teil haben sollen. Wenn man die Tiere mit einem elektronischen Teil identifizieren will, muß man die Ziegen eh einfangen. Dann kann man auch auf die Zahlen auf den Chip sehen oder noch einfacher auf die Tätovierung.
Gute deutsche Wertarbeit bestand früher insbesondere aus den mechanische Bauteilen. Diese sind wenig anfällig gegen Störungen und sind auch leicht zu reparieren.
Darum: Verändere nie ein System, wenn es funktiniert !!!
Bei der Kennzeichnung von Ziegen hat man Neuerungen eingeführt die nicht funktionieren und auch noch viel Geld kosten.
Hier waren Theoretiker am Werk, die neue Techniken einführten um angeblich fortschrittlich zu sein.
Das ideale Leben besteht aber darin, einfach und Bescheiden zu leben. Alles Andere geht auf Kosten von verplemperter Lebenszeit und sauer verdientem Geld.
Gruß Klaus


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