Bock vorübergehend zeugungsunfähig machen

[Klaus Heitele]

Hallo,
habe u. a. einen Bock mit dem ich im Herbst nicht züchten möchte. Jetzt habe ich erfahren, dass man mit einem Medikament einen Bock vorübergehend zeugungsunfähig machen kann. Bei Kühen (Stier) wird das regelmäßig so gemacht. Kastrieren möchte ich ihn nicht lassen.
Wer kennt sich aus, oder hat das bereits bei einem Bock machen lassen?
Gruß Klaus

[sanhestar]

Hallo,

ich würde als erstes mal den Namen des Medikamentes in Erfahrung bringen. Denn, was mir beim schnell googeln da grad so über den Weg gelaufen ist, gibt es einmal die endgültige Lösung ohne Wiederherstellung der Zeugungsfähigkeit, als auch eine zeitweilige Lösung:

- Nekrose der Hoden - da ist dann nix mehr mit "erholen sich wieder"
- Immunisierung gegen einen Botenstoff - hält 3-6 Monate an

Ich persönlich bin jedoch seeehr kritisch gegenüber solchen Methoden, die mittels künstlicher Stoffe in den Hormonhaushalt eingreifen. In vielen Fällen - gerade bei Frauen, die die Pille genommen haben, sieht man das - findet der Hormonhaushalt nach dem Absetzen dann leider nicht mehr zu seinem Gleichgewicht zurück und es entwickeln sich Spätfolgeschäden, die bei schulmedizinischer Betrachtung nicht auf die Hormontherapie zurückgeführt werden.

Gibt es denn keine Möglichkeit, den Bock entweder auswärts unterzubringen oder ihn in eine Jungbockgruppe ohne Kontakt zu den weiblichen Tieren zu stellen?

[sanhestar]

gefunden:

"Beim
Schaf hingegen ist bekannt, dass die Impfung gegen GnRH die Fortpflanzung langfristig
beeinträchtigen kann (Brown et al., 1994; Brown et al., 1995; Clarke et al., 1998; Janett et
al., 2003). So zeigten 20-25% der präpubertär im Alter von 3-4 und 13-14 Wochen gegen
GnRH immunisierten männlichen Lämmer mit 2 Jahren eine verminderte Hodengrösse
(Brown et al., 1994). In einer weiteren Studie (Janett et al., 2003) wies eines von 10
11
männlichen Lämmern ein Jahr nach der Impfung mit Improvac? kleine Hoden und anhaltend
tiefe Testosteronkonzentrationen (<0,1 ng/ml) im Plasma auf. Nach prä- oder peripubertärer
Impfung von weiblichen Lämmern waren im Alter von 2 Jahren mindestens 60% der Tiere
immer noch anöstrisch und wiesen kleine Uteri und Ovarien auf (Brown et al., 1995). Als
Ursache für die anhaltende Unterdrückung (3-4 Jahre) der Gonadenfunktion bei präpubertär
geimpften Schafen wurde eine reduzierte GnRH-Sekretion ermittelt (Clarke et al., 1998)."

aus
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.zora.uzh.ch/42301/1/2010_Dis ... 1/2010_Dis ... Tobias.pdf</a><!-- m -->

[Stony Hill]

Hallo Klaus!

Wende dich doch mal an die Schweizer Forschungsstation...da haben einige Ziegenhalter wohl Erfahrungen zu dem Thema. Das hatte ich im Querlesen mal so aufgeschnappt!

LG Andrea

[Klaus Heitele]

Hallo Sanhestar,
ich würde den Bock gerne abgeben. Würde ihn sogar sehr günstig abgeben. Es ist ein super Schwarzhalsziegenbock (Sattelgeiß) der von Kupferhalsziegen abstammt. Finde aber leider keinen Abnehmer. Schlachten kann ich ihn nicht. Wäre auch viel zu schade.
Gruß Klaus

[sanhestar]

Hallo Klaus,

d.h. dieser Bock soll bei Dir nie wieder in den Deckeinsatz gehen? Aber Kastration kommt nicht in Frage, weil Du die Gene erhalten willst?

[Klaus Heitele]

Hallo,
so ist es. Der Bock kann im Rahmen der Mendelschen Gesetzen auch Kupferhalziegen zeugen, da die Eltern Kupferhalsziegen sind. In Deutschland gibt es nur 12 und weltweit nur 170 Kupferhalsziegen.
Gruß Klaus

[sanhestar]

Hast Du den Bock schon über die GEH oder VIEH.de angeboten?