Moralisches Empfinden bezüglich Schlachtung

Ziegentrekking Altmühlfra
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Beitrag von Ziegentrekking Altmühlfra »

Huhu Sonja,

vorweg: Ich betrachte dich ob deiner Einstellung keinesfalls als emotionales Weichei. #freunde#

Ich selber lasse ja auch schlachten - und ich muss ehrlich sagen, ich sehe nichts verwerfliches daran. Meine Schlachttiere haben bis zu ihrem Tod ein gutes Leben; sie werden betüddelt, werden artgerecht ernährt und gehalten und ich gehe mit ihnen sogar spazieren. Dennoch steht für mich von Anfang an fest, wer eine Packziege wird und wer auf dem Teller landet. Dabei mache ich es genau wie Sara schon geschrieben hat, ich ziehe von vornherein eine emotionale Grenze.


Ziegentrekking Altmühlfra
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Beitrag von Ziegentrekking Altmühlfra »

@ Thomas: Asche über mein Haupt - so hatte ich das bislang noch gar nicht gesehen. *oops*


ElliBesch
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Beitrag von ElliBesch »

[quote='Martin M.','index.php?page=Thread&postID=164582#post164582']Hallo Elli,
die Kastenstandhaltung wie sie auf Deinem Bild zu sehen ist, ist seit 1.1.2013 in Deutschland verboten, Sauen dürfen nur noch im Laufstall in Gruppen gehalten werden.
Find ich auch gut so.
Wie wir unsere Tiere halten könnt ihr ja auf unserer HP sehen

Liebe Grüße
Martin[/quote]
Hallo Martin,

die Einhaltung des Verbotes wäre schön. Wenn es so wäre. Glaub ich aber leider nicht wirklich. Guck mal

Ich gehe sowieso davon aus, dass die Forianer hier alle nicht zu dieser Spezies gehören, denen das Mitgefühl für sogenannte 'Nutztiere' völlig abhanden gekommen ist. Ja, und Bunnypark hat den Nagel auf dern Kopf getroffen. Der Mensch an sich verdrängt diese schrecklichen Bilder, wenn er Appetit hat und der Duft von Bratwürschl &Co seine Nase erreicht. Ich jedenfalls ziehe meine Konsequenzen und verzichte auf Billigprodukte. Ich werde demnächst übrigens mal pflanzliche Milch probieren. Bin mal gespannt, wie sie schmeckt!

LG Elli&Co


Bild

Not being vegan is a mistake. ^^
Bunnypark
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Beitrag von Bunnypark »

@alex :-D

ich könnte dir jetzt folgenden link vor augen führen http://derstandard.at/1295570657095/Naehrstoff-Ausgleich-Strenge-vegetarische-Kost-kann-Mangel-erzeugen

ist bei genauerem hinsehen natürlich und meiner meinung nach teilweise humbug (blödsinn #engel# )

es ist bestimmt nicht ca oder sonstiges mineralium....sondern die fehlende kompination verschiedenster stoffe die mangelerscheinungen verursachen/verursachen können

wenn man den extremen fleisch(fr)esser als ausgang nimmt, ist es klar dass veganer hier bei weitem besser dastehen

wie ich schon geschrieben hab, ist es eine frage der gesamtheit....hier spielen viel mehr faktoren mit als wir beide es uns vorstellen können

du kannst streng vegitarisch leben, bei zuviel schoko haste die gleichen bzw ähnliche problemchen #jubel#


dein angesprochenes risiko bei fleischkonsum kann ich natürlich nichts entgegensetzen #heul# ist eine folge der industrialisierunmg
das heisst aber nicht, dass menschen die sich von den eigenen, unbelasteten tieren in einem gesundem maß ernähren, schlechter als veganer abschneiden....würde eher zu besser tendieren


Herrchen unser, der du bist am Hofe; geheiligt werde deine weide; das astwerk komme, unser Wille geschehe, wie im stall so auch auf der Weide; Uns're täglichen Kräuter gib uns heute; Und vergib uns unsere Schuld, wenn wir hopsen auf nachbars Weide; führ uns also nicht in Versuchung, sondern Erlöse uns von dem Astwerkmangel....so is'es .Bild
Nellyhexe
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Beitrag von Nellyhexe »

nochmal zu dieser Kastenstandhaltung der gedeckten Sauen - gestern war eine Reportage über Bio um 20 Uhr 15 im ZDF und da ging es auch kurz um diese Standhaltung, die ja angeblich verboten ist. Die haben festgestellt, das die Landwirte die Schweine maximal, ich glaube 14 tage da drin sein dürfen, es aber teilweise auf 14 Wochen und mehr ausgeweitet haben.

Da kann es ja noch soviel verboten sein, wenn es dann doch immer noch Hintertürchen gibt, und die schwarzen Schafe es doch noch praktizieren.

Und es kam dabei raus, also bei dem Bericht, das die biologisch gehaltenen Tiere es auf jeden Fall viel viel besser und tiergerechter haben als die konventionell gehaltenen, gemästeten armen Tiere.


Ulli
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Beitrag von Ulli »

Hallo Alex!

Nicht, dass er mich verletzt hat war sein Urteil- ein Hahn, der seine Hennen zerhackt (ich meine NICHT die ausgerupften Federn beim Treten sondern gezieltes Zerhacken) hat für MICH verspielt..

Aber denk ruhig, was Du willst..

LG Ulli


Leben ist gefährlich und endet immer tödlich
Martin M.
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Registriert: 05.01.2013, 14:53

Beitrag von Martin M. »

Hallo ihr Lieben,
ich hab vorhin Eure Beiträge gelesen und gerade auf mdr den Filmbeitrag: Massenware Bio gesehen.
Ich hab gerade sooooo einen Hals, nicht wegen Eurer Beiträge, sondern wegen dem Bericht.
Da werden Massentierhaltungen gezeigt Zuchtsauen in Kastenständen (Beitrag war von 2011) Stände sind seit 1.1.2013 verboten, zerrupfte Biohühner und Betriebsleiter, die keinen Einblick in Ihre Ställe gewähren.
Das ist furchtbar, schlimm und entsetzlich.
Aber jetzt kommt das, was mich so aufregt, was ist mit uns Kleinbetrieben, was ist mit den konventionellen und Biobetrieben, die sich zum Wohl ihrer Tiere tagaus-tagein plagen und schinden, die ihre Tiere täglich ausmisten, ihnen Platz bieten und bei denen das Wohl jedes Tieres im Vordergrund steht, die werden dann von den Zuschauern genauso in den Dreck gestoßen, wie die gezeigten Betriebe. (weil sie es nicht anders kennen)
Und warum? Weil diese Betriebe nicht im Fernsehen gezeigt werden, weil das keinen interessiert, das ist nicht spektakulär.
Oder habt ihr schon mal Berichte über solche Betriebe gesehen, ich nur äußerst selten.
Es ist doch gar kein Bezug zu der Landwirtschaft mehr da, in meiner Kindheit sind wir als Kinder bei den Bauern in den Ställen gewesen, da war es selbstverständlich, dass Montags ein Stier vom Bauern zum Metzger geführt wurde und geschlachtet wurde, genau wie Schweine, das war was ganz normales. Da wusste man noch von welchem Bauern das Fleisch war, das auf dem Teller lag.
Und was ist heute, wo sind die Kinder?
Am Computer, an der Playstation, vor dem Fernsehen, wieviele Kinder gehen denn noch raus in die Natur, in Ställe, ich kann hier bei uns keine mehr sehen. Leider
Wie soll denn da ein Kind die Zusammenhänge erkennen, wie denn?
Die Leute haben keine Ahnung mehr von der ganzen Materie.
Die Kinder kennen es doch nicht anders, dass das Fleisch beim Billigdiscounter gekauft wird, eingeschweißt in kleine Portionen, dass das mal ein Tier war, bedenkt da keiner mehr. Am einfachsten ist das daran zu merken, wenn die Kinder fragen, wo denn die lila Kühe sind.
Und es ist auch richtig, wie es in den Beiträgen von Euch zu lesen war, dass die Leute kein Geld mehr für Lebensmittel haben, aber für Urlaub 3 mal im Jahr ist Geld da und für Freizeitaktivitäten auch. Komisch
Ich bin wirklich manchmal (gerade nach solchen Berichterstattungen) nah dran aufzugeben, aber dann denk ich mir immer, ich kann es unserer Kunden wegen nicht machen, die unsere Produkte schätzen und die Betriebsabläufe kennen und uns dadurch immer wieder ermutigen weiterzumachen.
Ich frag mich nur immer und immer wieder: Wo führt das noch hin?
Denn die Kinder von heute, sind die (ahnungslosen) Verbraucher von morgen.
Und jeder Betriebsleiter, der nichts zu verbergen hat, wird Einblicke in seine Ställe gewähren, in der heutigen Zeit laut Vorschrift mit Schutzkleidung aber das dürfte das geringste Problem sein.

Liebe und nachdenkliche Grüße
Martin
Zuletzt geändert von Martin M. am 13.02.2013, 22:41, insgesamt 2-mal geändert.


Dipla
Beiträge: 2752
Registriert: 17.08.2011, 10:14

Beitrag von Dipla »

Ich glaube mit ein Problem ist die Anonymisierung des Tieres. Das Schwein ist kein Schwein mehr, das ist ein Schnitzel, ein Schinken, Gehacktes usw.
Bei Zigtausenden von Tieren die in diesen Massenanlagen vor sich hinvegitieren auch kein Wunder, man hat einfach keinen Bezug mehr zum Einzelnen, es ist ein Einheitsbrei. Sicherlich fällt es mir auch daher so schwer mich mit dem Thema zu beschäftigen, ich habe keinen Einheitsbrei, liebe jedes meiner Tiere und wenn dann Fleisch auf dem Teller landet esse ich nicht Braten, ich esse einen Namen denn das Tier hatte einen. Für mich war das damals der Punkt, ich aß nicht ein Bratenstück, ich aß Fridolin, Horror!
Also gibt´s für mich wohl letztendlich nur 2 Möglichkeiten, kein Fleisch mehr essen oder mich daran gewöhnen daß es unser Fleisch ist. Denn da weiß ich wenigstens wie gut es die Tiere hatten, blöde Entscheidung :-(

Was mich bei euch noch interessieren würde, vor allem bei den Leuten die ihre Tiere schon schlachten ließen, wieviele Tiere habt ihr? Fällt es euch einfacher bei kleinem oder bei größerem Tierbestand? Ich bilde mir immer ein zu einem größeren Tierbestand hat man nicht mehr DEN Bezug, stimmt das?


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Cirkle-B-Ranch

Beitrag von Cirkle-B-Ranch »

hallo dipla,

was ist ein großer bestand ???

wir hatten im letzten frühjahr 18 rinder und 10 ziegen ...

wir schlachten regelmäßig, da unsere kunden den weg des fleisches nachvollziehen können und
die art unserer haltung toll finden.

rinder und ziegen sind nun mal nutztiere - wenn ich 2 ziegen hinterm haus hab zum kuscheln, ok -
wenn ich aber mehrere weibliche und einen bock hab, muß ich mir gedanken um die nachzucht machen.


gruß CBR


Martin M.
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Registriert: 05.01.2013, 14:53

Beitrag von Martin M. »

Hallo Dipla,
man 'gewöhnt' sich vielleicht mit der Zeit daran, wenn man viele Tiere das Jahr über schlachtet, oder anders ausgedrückt man denkt anders darüber, denn wenn man sich jedesmal Gedanken machen würde, dann könnte man irgendwannmal kein Tier mehr schlachten.
In dem Moment wenn das Tier zum schlachten geht denkt man schon darüber nach, aber dann muss das Gedanklich erledigt sein, sonst würde es mir genau so gehen wie Dir.
Ich denk schon einen Moment dran, wenn ein mir namentlich bekannten Tier auf meinem Teller liegt (Rind) , aber dann muss auch gut sein, dann musst Du einfach so abgebrüht sein und das Stück Fleisch sehen und nicht das Tier. Hart aber anders ist es einfach nicht möglich. Ging mir aber anfangs genauso, als ich die ersten paar mal von unserem eigenen Rindfleisch gegessen hab, aber entweder daran gewöhnen oder kein Fleisch mehr essen.
Letztendlich musst Du diese Entscheidung für Dich ganz persönlich treffen.

Liebe Grüße
Martin


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