MUSS man schlachten bei CAE
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Wuschel
hallo nochmal, (bisserl lürzer ;-) )
@sabine, was du da zusammengefunden hast ist schon mal ein guter ansatz. wobei ich das was ich vorher schrieb aus dem gedächtniss kam nicht aus dem leerbuch (etc.). was das mit den lenti- und retro auf sich hat http://www.vu-wien.ac.at/i123/spezvir/retrovir1.html ist das lenti glaub eine ordnung der retro- .
ich hatte in der "anatomie und physiologie der haustiere"- sowie der "tiergesundheitslehre"- vorlesung folgendes gelernt, bei den mamalia (säugern) unterscheiden sich drei imunisierungsarten,
es gibt:
plazenta imunisierer (zb. mensch, schwein ....)
kolostrum imunisierer (zb. wiederkäuer)
gemischt imuniserer (hund etc.)
das heisst bei der cae sanierung hat die mutterlose aufzucht deshalb auch so großen erfolg. weil eben über den mutterkuchen keine antikörper abgegeben werden. darum wird davon ausgegangen das eine uterus übertragung nicht stattfindet.
was anderes noch:
gestern habe ich chaplin zum schlachter fahren lassen, klinische cae. hier im forum vermisse ich gegenüber der cae panikmache, mal beiträge über erfahrungen mit cae.
und (jetzt wirds doch wieder lange) habe ich ja grad eine felderhebung über cae ausbreitung unter ziegen, so das die hochdotierten die mir immer wieder die vorgehensweise gegenüber cae einreden, kleinlaut vom betrieb gehen weil alles so nicht stattfindet wie es allg. gelehrt und gewünscht ist. es wurde dann auch zugegeben das maximal 30 % der positiven cae ziegen klinische symptome zeigen.
willi
@sabine, was du da zusammengefunden hast ist schon mal ein guter ansatz. wobei ich das was ich vorher schrieb aus dem gedächtniss kam nicht aus dem leerbuch (etc.). was das mit den lenti- und retro auf sich hat http://www.vu-wien.ac.at/i123/spezvir/retrovir1.html ist das lenti glaub eine ordnung der retro- .
ich hatte in der "anatomie und physiologie der haustiere"- sowie der "tiergesundheitslehre"- vorlesung folgendes gelernt, bei den mamalia (säugern) unterscheiden sich drei imunisierungsarten,
es gibt:
plazenta imunisierer (zb. mensch, schwein ....)
kolostrum imunisierer (zb. wiederkäuer)
gemischt imuniserer (hund etc.)
das heisst bei der cae sanierung hat die mutterlose aufzucht deshalb auch so großen erfolg. weil eben über den mutterkuchen keine antikörper abgegeben werden. darum wird davon ausgegangen das eine uterus übertragung nicht stattfindet.
was anderes noch:
gestern habe ich chaplin zum schlachter fahren lassen, klinische cae. hier im forum vermisse ich gegenüber der cae panikmache, mal beiträge über erfahrungen mit cae.
und (jetzt wirds doch wieder lange) habe ich ja grad eine felderhebung über cae ausbreitung unter ziegen, so das die hochdotierten die mir immer wieder die vorgehensweise gegenüber cae einreden, kleinlaut vom betrieb gehen weil alles so nicht stattfindet wie es allg. gelehrt und gewünscht ist. es wurde dann auch zugegeben das maximal 30 % der positiven cae ziegen klinische symptome zeigen.
willi
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Susanne
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Susanne
hallo susanne,
also das hiess im umkehrschluss das der mensch seine antikörper nicht über die muttermilch bekommt, diese sieht ja auch nicht aus wie kolostrum sondern wie milch.
aber: bei der stallhaltung hiess es auch das es wichtig seie, das neugeborene (lamm-kitz-kalb) an der zitze trinken zu lassen, weil es sich dann auch sofort mit dem pathologischen klima auseinander setzt
willi
also das hiess im umkehrschluss das der mensch seine antikörper nicht über die muttermilch bekommt, diese sieht ja auch nicht aus wie kolostrum sondern wie milch.
aber: bei der stallhaltung hiess es auch das es wichtig seie, das neugeborene (lamm-kitz-kalb) an der zitze trinken zu lassen, weil es sich dann auch sofort mit dem pathologischen klima auseinander setzt
willi
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Susanne
willi jetzt muss ich dir den aber doch widersprechen. muetter haben auch colostrum und es sieht auch so aus. dick und gelb.Willi hat geschrieben:hallo susanne,
also das hiess im umkehrschluss das der mensch seine antikörper nicht über die muttermilch bekommt, diese sieht ja auch nicht aus wie kolostrum sondern wie milch.
aber: bei der stallhaltung hiess es auch das es wichtig seie, das neugeborene (lamm-kitz-kalb) an der zitze trinken zu lassen, weil es sich dann auch sofort mit dem pathologischen klima auseinander setzt
willi
war jedenfalls bei mir so.
wenn du eine cae freie herde haben willst kanst du die kleinen halt nicht trinken lassen. sehr bedauerlich, ich weiss
susanne
hi susanne
wiedersprich ruhig, weil so stichfest mit der mamma milch ist das auch nicht, das mit der imunisierung haben sie uns so erzählt in den heiligen hallen des agrarstudiums.
nochwas das mit dem trinken lassen, hatte mir der amts-vet. dann erzählt, das die anfangs-permeabilität der darmwand (diese geht ja nach ca. 4 stunden lebenszeit verloren) soviele antikörper rüberlässt das die cae viren in der zeit abgewehrt würden .... halte ich aber auch für eine wage theorie.
willi
wiedersprich ruhig, weil so stichfest mit der mamma milch ist das auch nicht, das mit der imunisierung haben sie uns so erzählt in den heiligen hallen des agrarstudiums.
nochwas das mit dem trinken lassen, hatte mir der amts-vet. dann erzählt, das die anfangs-permeabilität der darmwand (diese geht ja nach ca. 4 stunden lebenszeit verloren) soviele antikörper rüberlässt das die cae viren in der zeit abgewehrt würden .... halte ich aber auch für eine wage theorie.
willi
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Susanne
hallo willi,Willi hat geschrieben:hi susanne
nochwas das mit dem trinken lassen, hatte mir der amts-vet. dann erzählt, das die anfangs-permeabilität der darmwand (diese geht ja nach ca. 4 stunden lebenszeit verloren) soviele antikörper rüberlässt das die cae viren in der zeit abgewehrt würden .... halte ich aber auch für eine wage theorie.
willi
ist aber eine tolle theorie. zu schoen um wahr zu sein. ich wuerde die kleinen auch lieber bei der mutter trinken lassen. spart doch ne menge arbeit und zeit wenn man mal ueberlegt wieviele stunden eine geburt dauern kann.
susanne
Hallo,
möcht nochmal auf das/die Viren maedi/cae kommen. Es scheint ja doch Ansteckungen auch auf Veranstalltungen gegeben zu haben. Leider sind da ja noch keine Ergebnisse bekannt. Auch ohne Sprung und Kolostrum.
http://www.aramis-research.ch/d/11.html
Die derzeitige Meinung cae/maedi sind verschiedene Viren die nur den Test als falsch positiv erscheinen lassen, wär mir schon recht. Es gibt aber auch Berichte wonach es mehrere Lentivirustypen sind die den Test positiv erscheinen lassen. Oder aber eben Meinungen die von -einem- eher Wandlungsfähigem Virus ausgehen. (srlv)
siehe Überwachung von Retrovirusinfektionen bei kleinen Wiederkäuern
http://www.tiho-hannover.de/einricht/wh ... cts_33.htm
Mir gehts so, daß ich wenig Chancen auf eine Gesamtsanierung sehe, wenn Schaf und Ziege das gleiche Virus tragen. Dann kann ich aber auch den Verlust vom Gen Material und auch das dann sinnlose töten der infizierten gesunden Tiere nicht akzeptieren.
http://www.vet.sg.ch/home/tiergesundheit/cae.html
Über den Versuch die Erkrankung zu sanieren ohne den Gen Pool zu verkleiner gibts zwei Berichte unter
http://elib.tiho-hannover.de/dissertati ... _2000.html
http://elib.tiho-hannover.de/dissertati ... u_2001.pdf
Susanne
Das Problem mit den Mineralien (Kupfer) bei der gemeinsamen Haltung haben wir schon auch. Unsere Weideflächen haben für die Ziegen aber teilweise zu hohen Grasanteil, den fressen die Ziegen nicht gern ab, die Schafe aber schon. Zwischendurch sind die Tiere auch auf vershiedenen Weiden, dann gibts für die Ziegen Kupfer.
Gruß
Werner
möcht nochmal auf das/die Viren maedi/cae kommen. Es scheint ja doch Ansteckungen auch auf Veranstalltungen gegeben zu haben. Leider sind da ja noch keine Ergebnisse bekannt. Auch ohne Sprung und Kolostrum.
http://www.aramis-research.ch/d/11.html
Die derzeitige Meinung cae/maedi sind verschiedene Viren die nur den Test als falsch positiv erscheinen lassen, wär mir schon recht. Es gibt aber auch Berichte wonach es mehrere Lentivirustypen sind die den Test positiv erscheinen lassen. Oder aber eben Meinungen die von -einem- eher Wandlungsfähigem Virus ausgehen. (srlv)
siehe Überwachung von Retrovirusinfektionen bei kleinen Wiederkäuern
http://www.tiho-hannover.de/einricht/wh ... cts_33.htm
Mir gehts so, daß ich wenig Chancen auf eine Gesamtsanierung sehe, wenn Schaf und Ziege das gleiche Virus tragen. Dann kann ich aber auch den Verlust vom Gen Material und auch das dann sinnlose töten der infizierten gesunden Tiere nicht akzeptieren.
http://www.vet.sg.ch/home/tiergesundheit/cae.html
Über den Versuch die Erkrankung zu sanieren ohne den Gen Pool zu verkleiner gibts zwei Berichte unter
http://elib.tiho-hannover.de/dissertati ... _2000.html
http://elib.tiho-hannover.de/dissertati ... u_2001.pdf
Susanne
Das Problem mit den Mineralien (Kupfer) bei der gemeinsamen Haltung haben wir schon auch. Unsere Weideflächen haben für die Ziegen aber teilweise zu hohen Grasanteil, den fressen die Ziegen nicht gern ab, die Schafe aber schon. Zwischendurch sind die Tiere auch auf vershiedenen Weiden, dann gibts für die Ziegen Kupfer.
Gruß
Werner
Hallo,
habe auch noch was zusammengetragen:
- hauptsächliche Übertragung durch Kolostrum währen der ersten Fütterungen
Warum? Das CAE-Virus versteckt sich in Makrophagen (Abwehrzellen) und wird dadurch mit Kolostrum übertragen, das sehr reich an Abwehrzellen ist. Ziegen können auch eine Euterform der CAE haben, dann wird das Virus vermutlich direkt über das Eutergewebe ausgeschieden
Schluss: sobald die Durchlässigkeit der Darmwand für die mütterlichen Antikörper verschwunden ist, sollte das Risiko einer Infektion geringer werden.
- CAE wird nicht in Ziegenrassen gefunden, die typisch für Entwicklungsländer sind, auch nicht in Fleisch- oder Wollziegen. CAE ist typisch für Milchziegen und tritt in den Industrieländern verstärkt auf, in den Entwicklungsländern bei Ziegenrassen, die aus den Industrieländern importiert wurden
- eine Studie fand Gen-Marker für die Anfälligkeit für CAE bei Saanenziegen (WDE) sowie bei Toggenburgern (da jedoch ohne klinische Erkrankung), jedoch nicht bei Chamois-farbenen Ziegen (der Text ist in englisch, kann diese Rasse leider nicht zuordnen) aus der Schweiz
Schluss: CAE gehört zu den "hausgemachten" Krankheiten. Selektionsfehler, Inzucht, Verstärken von Genkombinationen, etc.
- CAE und Maedi werden seit neuestem als zwei Varianten des SRLV (small ruminant lenti virus) betrachtet. Ziegen können sich an der Maedi-Variante anstecken, wenn sie sehr eng mit erkrankten/infizierten Schafen zusammenstehen und testen dann CAE-positiv.
Diese Erkenntnis sollte eigentlich nicht als Überraschung kommen, enge Stallhaltung bedeutet Stress, Stress reduziert die Abwehrkräfte, dadurch leichtere Infektion. Was meiner Meinung nach auch die Ansteckung bei Ausstellungen erklären würde, nämlich sehr viel Stress für die Tiere, die dann auf unnatürlich engem Raum stehen müssen. Ich denke mal, dass nicht unbedingt eine Ansteckung stattfinden muss, sondern dass durchaus auch eine bis dahin latente Infektion mit dem CAE-Virus hochkommt und dann für eine Antikörperreaktion sorgt.
- nicht jede CAE-infizierte Ziege testet positiv. Wie überall gibt es auch bei Ziegen sog. Non-responder, die einfach keine Antikörper bilden.
Gruss
habe auch noch was zusammengetragen:
- hauptsächliche Übertragung durch Kolostrum währen der ersten Fütterungen
Warum? Das CAE-Virus versteckt sich in Makrophagen (Abwehrzellen) und wird dadurch mit Kolostrum übertragen, das sehr reich an Abwehrzellen ist. Ziegen können auch eine Euterform der CAE haben, dann wird das Virus vermutlich direkt über das Eutergewebe ausgeschieden
Schluss: sobald die Durchlässigkeit der Darmwand für die mütterlichen Antikörper verschwunden ist, sollte das Risiko einer Infektion geringer werden.
- CAE wird nicht in Ziegenrassen gefunden, die typisch für Entwicklungsländer sind, auch nicht in Fleisch- oder Wollziegen. CAE ist typisch für Milchziegen und tritt in den Industrieländern verstärkt auf, in den Entwicklungsländern bei Ziegenrassen, die aus den Industrieländern importiert wurden
- eine Studie fand Gen-Marker für die Anfälligkeit für CAE bei Saanenziegen (WDE) sowie bei Toggenburgern (da jedoch ohne klinische Erkrankung), jedoch nicht bei Chamois-farbenen Ziegen (der Text ist in englisch, kann diese Rasse leider nicht zuordnen) aus der Schweiz
Schluss: CAE gehört zu den "hausgemachten" Krankheiten. Selektionsfehler, Inzucht, Verstärken von Genkombinationen, etc.
- CAE und Maedi werden seit neuestem als zwei Varianten des SRLV (small ruminant lenti virus) betrachtet. Ziegen können sich an der Maedi-Variante anstecken, wenn sie sehr eng mit erkrankten/infizierten Schafen zusammenstehen und testen dann CAE-positiv.
Diese Erkenntnis sollte eigentlich nicht als Überraschung kommen, enge Stallhaltung bedeutet Stress, Stress reduziert die Abwehrkräfte, dadurch leichtere Infektion. Was meiner Meinung nach auch die Ansteckung bei Ausstellungen erklären würde, nämlich sehr viel Stress für die Tiere, die dann auf unnatürlich engem Raum stehen müssen. Ich denke mal, dass nicht unbedingt eine Ansteckung stattfinden muss, sondern dass durchaus auch eine bis dahin latente Infektion mit dem CAE-Virus hochkommt und dann für eine Antikörperreaktion sorgt.
- nicht jede CAE-infizierte Ziege testet positiv. Wie überall gibt es auch bei Ziegen sog. Non-responder, die einfach keine Antikörper bilden.
Gruss
Sabine M.H.
http://www.working-goats.de Pack- und Fahrziegen
http://www.working-goats.de Pack- und Fahrziegen