Meine Ziegen leben in einem Offenstall, wie es ihn eigentlich nach Lehrbuchmeinung überhaupt nicht geben sollte: Nämlich alles andere als zugfrei. Nicht nur, dass die (windexponierte!) Vorderseite zu einem guten Drittel offen ist (ohne Tür), sondern zwischen den (horizontal genagelten)Brettern des Stalls kann man teilweise fast die Hand durchstrecken, und ringsum ist zwischen dem obersten Brett und dem Dach ca. 20-40 cm Frischluft. Das ganze wird im Winter auch nicht irgendwie weiter abgedichtet. Im letzten Winter hat es den Schnee auch schon mal bis an die rückwärtige Wand getrieben. Die Tiere waren stets kerngesund.
Dabei war die Tiefstreumatratze noch gar nicht mal besonders dick. Ich habe die Einstreu niemals irgendwie behandelt, war mit dem Nachstreuen auch nicht sonderlich sorgfältig. Das Ausmisten im Frühjahr war zwar etwas anstrengend, aber bei weitem nicht so schlimm, wie ich mir das vorgestellt hatte (war das erste mal). Vor allem aber: Der Geruch war fast enttäuschend schwach - noch nicht mal "leicht unangenehm".
Wie schon in einem früheren Beitrag hier gesagt wurde, scheint also die Lüftung einen wesentlichen Einfluss auf die Entwicklung der Tiefstreu zu haben - was ja eigentlich auch naheliegend ist.
Tiefstreu-Haltung
Ich kenn die Tiefstreuställe aus DDR-Zeiten, wir hatten 2000 Schafe im Stall und es wurde ein-, maximal zweimal im Jahr mit nem Kran ausgemistet. Der Gestank und der Matsch in den tieferen Schichten war phänomenal aber der Fußbodenheizungseffekt ist großartig. Es war selbst im bitterkalten Winter immer warm im Stall, man muss natürlich täglich frisch drüber streuen. Keine schlechte Sache. Bei meinen Eltern zu Hause ist es ähnlich, da wird aber öfter ausgemistet, sonst wächst der Mist bald an die Decke 