Yersinien-Abort

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schuehlw
Beiträge: 2139
Registriert: 24.02.2003, 22:40

Yersinien-Abort

Beitrag von schuehlw »

Hallo Spezialisten!
Yersinien gehören zu den enteropathogenen Erregern, die Yersiniosen auslösen. Verschiedene Untergruppen sind bekannt, darunter die Yersinia-
Pseudotuberculosis. Kommt es während der Trächtigkeit zu einer Infizierung, kann es zum Abort kommen.
Hat jemand Erfahrungen/Erkenntnisse/Informationen darüber?
Anm.: Habe selber kein akutes Problem im eigenen Bestand, jedoch bei befreundetem Betrieb.
Danke für Info´s Gruß Werner


"Du bist zeitlebens für das verantwortlich,
was du dir vertraut gemacht hast!"
Anonymous

Yersinia

Beitrag von Anonymous »

hallo werner,
was möchtest du denn genau wissen? im "brandis pulverer - med. mikrobiol." gibts ein relativ ausführliches kapitel über yersinien. vorsicht, es ist eine zoonose. haustiere (v.a. jungtiere) stecken sich über exkremente infizierter schweine/wildnagetiere/vögel an. der mensch kann sich ebenfalls damit anstecken. die erkrankung kommt v.a. in der kalten Jahreszeit gehäuft vor. die baktis können angezüchtet werden. es können begleit und folgeerkrankungen auftreten .....
viele grüsse! karin


schuehlw
Beiträge: 2139
Registriert: 24.02.2003, 22:40

Beitrag von schuehlw »

Hallo Karin,
Danke, dass Du als einzige von über 50 Lesern geantwortet hast.
Ich nehme an, dass Dein Mann da ja auch gewisse Informationen hat.
Bei allem Expertenwissen, das da vielfach in der letzten Zeit durchkam, hatte ich gedacht, etwas Brauchbares zu finden. Googeln kann ich selber, z.B. <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.bueger.de/prima/infos/Yersin ... tm</a><!-- m -->
Das Thema erscheint mir jedoch weitreichender: Als Folgesymptom einer Yersiniose wird auch eine "Arthritis" benannt.
Inwieweit könnte bei CAE-Sanierungen eine Verwechslung vorliegen und Fehldiagnosen (CAE-statt Yersiniose) erstellt worden sein?
Zur Info: Das A bei CAE steht für Arthrose!!!
-wobei die Sanierung von Pseudo-Tuberkulose verm. genauso schwierig und aufwändig ist, wie CAE.
Unvorstellbar, dass ganze Bestände gemerzt worden sind und es sich in Wahrheit gar nicht um CAE gehandelt hatte.
Nachdenkliche Grüße Werner


"Du bist zeitlebens für das verantwortlich,
was du dir vertraut gemacht hast!"
Bunz

Beitrag von Bunz »

hallo Werner,
zu Deinem leichten, indirektem Vorwurf, daß keiner geantwortet hat, möchte ich dir mitteilen, daß ich als langjähriger Ziegenhalter dieses Wort (Yersiniose) noch nie gehört habe.
Zu denken gibt mir allerdings Deine Erkenntnis, daß es in diesem Zusammenhang bei der CAE-Bestimmung zu Fehldioagnosen kommen könnte.
Hmmm
lg
Bunz


Elise
Beiträge: 1768
Registriert: 21.08.2005, 17:49

Beitrag von Elise »

Hallo schuehlw, da hast du ja ein hochinteressantes Thema ins Forum gestellt, habe mich durchgelesen. Möchte nicht wissen, wieviele Fehldiagnosen da gestellt wurden, bezüglich CAE. Da gibt es also mehr Krankheiten, welche in den Büchern aber nicht beschrieben sind und sogar meldepflichtig sind.
Ich habe erst seit ein paar Monaten Ziegen und bin froh immer wieder neues lesen zu können.

Vlg Claudia


Loise

Beitrag von Loise »

Lieber Werner,

auch ich wusste vorher noch nicht wirklich viel darüber (alles kann man ja auch nicht wissen lol lol )

Aber nach Durchsicht über die gefundenen Artikel frag ich mich warum du befürchtest dass eine Verwechslung mit CAE ein Problems ein könnte...

CAE wird bei uns getestet....und reagiert auf positve Testergebnisse....nicht auf ein "Gelenksproblem"....nicht jede Ziege die Gelenksprobleme hat ist CAE positiv.

Für Arthrosen gibt es vielfältige Erreger....ich kann dir im Moment ein Lied davon singen *cry*

Meine geliebte Penelope (eine AN) hat eine Epiphysitis und eine Klauenrehe....außerdem hat sie Mykoplasmen....diese sind aber Gott sei Dank schon im Augen- und Rachenbereich bekämpft worden.

In einer Sache hast du aber Recht...Verdacht bei irgendeiner Lahmheit fällt sogar auf der VU Wien sofort auf CAE.....das war die erste Frage die mir gestellt wurde.

Zu deinem Thema kann ich dir aber trotzdem keine guten Infos geben #bonk#

LG Jutta


Anonymous

Beitrag von Anonymous »

hallo werner,
bei einer akuten yersiniose kann der nachweis wohl relativ einfach durch die anzüchtung der yersinien (bakterien) erfolgen. bei spätfolgen einer yersiniose, wie z.B. einer arthritis, erfolgt der nachweis beim menschen durch den nachweis yersiniose-spezifischer antikörper, da unklar ist ob zu diesem zeitpunkt auch noch yersinien anzuzüchten wären.. früher waren das relativ unspezifische testverfahren, wie z.b. die komplementbindungsreaktion, heute gibt es sehr gute serologische testverfahren, wie z.b. den immunoblot. ob eine solch aufwendige serologische diagnostik auch bei ziegen durchgeführt wird weiss ich allerdings nicht (mein mann ist zwar "infektiologe" aber (leider!) ganz überwiegend für zweibeiner). aber prinzipiell gibts wahrscheinlich auch eine geeignete serologische untersuchung für ziegen!?!? die gefahr einer (sero)diagnostischen verwechslung mit CAE-Viren sollte eigentlich relativ gering sein, da kreuzreaktionen serologischer testverfahren bei so geringer "erreger-verandtschaft" unwahrscheinlich sind.
ein anderes prinzipielles problem bzgl. der serodiagnostik (auch bei cae) ist, dass kein testverfahren unfehlbar ist, d.h. es gibt keine 100 %ige sensitivität und spezifität - fehldiagnosen können also, je nach testqualität, mehr oder weniger, prinzipiell vorkommen. im humanen bereich werden daher bei "weitreichenden" diagnosen sogenannte abklärungsverfahren eingesetzt. was in der cae-diagnostik alles labortechnisch untersucht werden kann, konnte mir bis jetzt leider noch keiner sagen. demnächst werde ich mich aber mal näher drum kümmern ..... spätestens wenn meine ziegen dran sind .....
das mit dem cae ist ein interessantes thema .... kennst du den dr. regli,? er hat ein gutes buch über ziegenkrankheiten geschrieben. für spezielle fragen könnte man den evtl. auch mal anmailen??
viele grüsse! karin


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