Euter hängt bis auf den Boden

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MMannal
Beiträge: 75
Registriert: 17.08.2005, 22:59

Euter hängt bis auf den Boden

Beitrag von MMannal »

Bei meiner hochträchtigen Ziege hängt nun das Euter bis auf den Boden. Die Zitzen sehen aus wie umgedrehte Kegel.
Ich schätze da sind mind. 2 ltr Milch drin. Ist das normal?
Gibts sowas wie ein ausgeleiertes Euter oder Euterbruch?

Ich hatte diese Ziege gemolken bis November letzten Jahres. Das Euter hatte sich nie ganz zurückgebildet, doch es war recht klein.

Seit 4 wochen ist es wieder gewachsen und wie. Ich habe schon Angst das platzt. gibts sowas?
(Ich bin aber auch schwanger und habe das gefühl meine Br... platzen)

Können die Kitze nachher diese Riesenzitzen überhaupt ins Maul nehmen?

Es sind glaube ich BDE Buren ziegen mix.

Vielen Dank für Eure Hilfe


Bougle
Beiträge: 233
Registriert: 16.12.2005, 11:24

Beitrag von Bougle »

vielleicht braucht die Ziege einen BH. Problem: Gefahr, dass sie draufsteht und sich verletzt.


Hitzewelle
Beiträge: 744
Registriert: 11.04.2005, 09:59

Beitrag von Hitzewelle »

Gegenfrage:

Gibt es sowas denn für Ziegen lol


Für Kühe kenn ich das, wird angelegt, damit es keine Zitzenverletzungen gibt. Für Ziegen müsste man sich das dann wohl selber basteln.

Wenn ich das so lese krieg ich auch schon Angst, wenn meine Ziege im Mai lammt. Ist zwar erst die zweite Geburt, aber das Euter hat sich nie wirklich zurückgebildet und hängt jetzt auch noch fast bis zu den Sprunggelenken. Es ist aber schon ziemlich leer geworden mittlerweile.


Viele Grüße
Christine
Lafayette
Beiträge: 1256
Registriert: 13.05.2005, 12:53

Beitrag von Lafayette »

:D ja Hitzewelle, muß man nach Kuhvorbild selber basteln. Meine Dolly-Buster-Ziege bekommt sowas im Sommer umgebunden, damit sie sich nicht an den niedrigen Schwarzdornbüschen verletzt.

MMannal, ich glaube nicht, daß Deine Ziege einen Zentralbandriß hat. Dann würden die Zitzen seitlich abstehen. Wenn die Zitzen jedoch voluminös Kegelförmig sind, könnte ein Zisternenbruch vorliegen. Das muß man sich aber genau angucken können. Sei es aber wie es wolle, ändern kannst Du daran nichts.

Vermutlich wirst Du den Lämmern über die ersten Tage helfen müssen. Die Kleinen suchen die Zitzen nämlich immer recht weit oben. Wenn das Euter zu prall ist, dann hilft nur Abmelken, damit die Kleinen die Zitzen ins Mäulchen bekommen. Irgendwann kapieren die Lämmer aber, daß die Milchbar tiefer hängt und passen sich an. Das dauert halt nur ein paar Tage... Bei meiner Dolly B..., äh Maggi ist es ähnlich. Wobei bei ihr das Euter nicht so extrem herunter hängt.

Es ist der helle Wahnsinn, was weibliches Bindegewebe alles aushält. Da platzt so schnell nix :wink:.

Grüßle
Lafayette


Bibi
Beiträge: 490
Registriert: 05.05.2003, 19:43

Beitrag von Bibi »

Hallo MManal (hast du auch einen Namen?),

ich hatte bis letztes Jahr auch eine Ziege mit so einem euter wie du es beschreibst. Zum Melken war das echt spitze!!

Aber jetzt zu dem Problem mit den Kitzen: Ich hatte im Frühjahr Drillinge von der Ziege. Am Anfang hing das euter auch fast bis zum Boden. Am zweiten Tag war eines der Kitze gestorben. Es lag einfach tot im Stall. Ich bin im Nachhinein davon überzeugt, dass es verhungert ist, weil es die Zitzen so weit unten nicht gefunden hat. Achte also, wie von Lafayette schon angemahnt, die ersten Tage gut drauf, dass die Kleinen auch wissen, wo sie saufen müssen!!! Hilfe ist wahrscheinlich anfangs angebracht. Aber meine beiden verbliebenen Kitze hatten es schon nach zwei Tagen raus und sind prächtig gediehen (der Bock ist schon Papa geworden).

Also: Kopf hoch und durch!


Liebe Grüße aus Bayern

Birgit
-Johanna-

Beitrag von -Johanna- »

Hallo,

so ein Super-Euter-Exemplar hatte ich auch. Alle hier beschriebenen Probleme waren vorhanden. Trotzdem haben wir sie viele Jahre gehabt, sie war unsere beste und leistungsfähigste Milchziege.

Sie hatte allerdings immer wieder ernste Euterverletzungen. Anfangs beim Vorbesitzer ist sie mehrfach in Dornenbüschen hängengeblieben. Bei mir ist diese Gefahr nicht, dafür hatte sie immer wieder Trittverletzungen. Alle Verletzungen sind allerdings gut ausgeheilt, was nie ausheilte, war später eine chronische Mastitis.

Sie war damals meine erste Ziege und aus persönlichen Gründen habe ich sie sehr alt werden lassen. Heute würde ich so eine Ziege -wegen der Mastitis- wesentlich früher schlachten lassen.

Ganz wichtig ist die Hilfe für die Lämmer in den ersten Tagen. Später wissen sie, dass sie -sozusagen- auf Knien trinken müssen, aber am Anfang stehen sie hilflos rum und stupsen in die Beuge.

Für die Euterverletzungen hat uns Schaette Wundspray gut geholfen und Arnika-Tropfen im Mekfett gerührt.

So eine Ziege macht eine Menge mehr Arbeit, aber man kann sie trotzdem über die Runden bringen, wenn man das will. Ein weiterer Nachteil, ist allerdings, dass sie das schlechte Euter an ihre Lämmer weitervererbt.

Gruß -Johanna-


MMannal
Beiträge: 75
Registriert: 17.08.2005, 22:59

Beitrag von MMannal »

Na ich kann ja mal einen meiner Still BHs ausprobieren.

Die Gefahr einer Verletzung gibts eigentlich nicht, bei uns hats keine Dornen büsche.
Also ist das Euter schlecht, wenns soweit runterhängt.

Daß ich da helfen muß am Anfang, habe ich mir schon gedacht, bin nur mal gespannt, was die Ziege dazu sagt.

Sollte ich denn nach der Geburt irgendwann mal was ausmelken, daß sie es leichter hat?
Es ist eben wie bei uns Frauen auch, manche haben keine Brust und geben Milch wie eine Kuh und manche habed doppel D und keine Milch.

Nun, die Spannung steigt, bald schlage ich mein Feldbett im Stall auf.

Gruß

Moni


Bibi
Beiträge: 490
Registriert: 05.05.2003, 19:43

Beitrag von Bibi »

Hallo Moni,

ich würde nicht behaupten, dass dieses Euter "schlecht" ist. Es entspricht nicht dem gewünschten Rassestandard und kann halt Verletzungsprobleme machen. Wir hatten keine Probleme damit, ich fand es einfach nur toll zum Melken, da man richtig mit der ganzne Hand arbeiten kann.
Ausmelken musst du nach der Geburt nicht, wenn die Kleinen saufen. Es wäre wichtig, dass sie das Kolostrum erwischen. Trinken kannst du die Milch die erste Woche sowieso nicht, da sie da noch dickflüssig und nicht schmackhaft ist.

Wenn du wissen willst, wann die Lämmer kommen, dann ist die beste Methode ein Nachfühlen an den Bändern links und rechts vom Schwanzansatz. Kruz oberhalb des Schwanzes müsstest du im Normalfall mit Daumen und Zeigefinger zwei harte Stränge fühlen können. Kurz vor der Geburt werden sie weich oder sind gar nicht mehr zu fühlen. Außerdem schwellen die Schamlippen an.

Mach dir keine Panik, meistens schaffen es die Mädels ganz allein!


Liebe Grüße aus Bayern

Birgit
MMannal
Beiträge: 75
Registriert: 17.08.2005, 22:59

immer noch nix

Beitrag von MMannal »

wieder nichts diese Nacht.

Nun ist das so, daß das Euter manchmal am Stroh streift. Vor allem wenn sie Pinkelt. Ist das Hygienetechnisch nicht gefährlich?

Also ich werde natürlich die Ziege auch nicht gleich schlachten, nur weil sie ein Großes Euter hat. Melken lässt sich das gut, ist halt weit unten und ich mit meinem dicken Bauch komme da schlecht ran.

Aber das ändert sich ja in drei bis vier Monaten.

Ich habe irgendwo gelesen, man kann nach 6 Wochen anfangen zu melken. ist das OK? Dann die Lämmer über Nacht weg und morgens melken. Würde mir von der Menge her auch reichen.

Soviel Milch brauche ich für den Anfang nicht. Muß erstmal damit klar kommen.

Habe schon überlegt, wie ich mir einen kleinen einfachen Melkstand bauen könnte.

Gruß Moni


Eifelhexe
Beiträge: 2059
Registriert: 26.05.2002, 00:00

Beitrag von Eifelhexe »

Hallo Moni
ich kann wegen des Euters nix sagen, mangels Erfahrung, aber dem einen Satz von Birgit

Ausmelken musst du nach der Geburt nicht, wenn die Kleinen saufen.

möchte ich nochwas hinzufügen (falls Du Anfängerin bist und es nicht weisst :wink: )

Abmelken ist schon manchmal notwendig wenn es z.B. nur ein Lamm ist oder so viel Milch da ist das die Kleinen (zumindest in den ersten Tagen!!) nicht mit der Menge fertig werden. Pass bitte ab dem zweiten Tag auf und kontrolliere das Euter ob es hart und heiss wird. Das kann zur Mastitis führen!!


Alles Liebe aus der Eifel,
Uli
PS: Die Natur ist der Balsam gegen die Leiden, die alle jene verursachen, die die Natur misshandeln.
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