artgerechte haltung
Hallo Silke,
bei der Umstellung auf Offenstallhaltung kommt einiges zusammen:
- wie lange haben die Ziegen vorher den Winter immer im Stall verbracht
- zu welcher Jahreszeit stellt man auf Offenstallhaltung um. Die beste Zeit ist im Frühjahr und dann in den Winter hinein draussen lassen, so bildet sich durch den Wetterreiz ausreichend Winterfell
- im ersten Jahr/Winter kann es zu Anpassungsproblemen kommen, so richtig "winterhart" sind Ziegen, die aus Stallhaltung kommen, oft erst im 2. oder sogar im 3. Winter
- wie ist der Futterzustand der Tiere im Winter. Bei Winterfell kann es sein, dass man viel Fell mit gutem Futterzustand verwechselt und drunter sind die Ziegen knochendürr = frieren
- was füttert man über den Winter: viel Rauhfaser hält den Pansen aktiv, aktiver Pansen macht warm
Bei -3°C zucken unsere nicht mal mehr die Ohren, aber im ersten Jahr hatten sie schon Probleme, als sie von einem kuhwarmen Stall in eine unbeheizte Scheune ziehen mussten. Wurde von Jahr zu Jahr besser, jetzt wird sogar im Schnee geschlafen - das ist der 5. Winter Aussenhaltung.
Auf der anderen Seite ist schlammiger Untergrund und ein nasser, evtl. sogar zugiger Unterstand schlimmer als eine Stallhaltung mit guter Durchlüftung, Licht und Bewegungsmöglichkeiten.
Gruss
bei der Umstellung auf Offenstallhaltung kommt einiges zusammen:
- wie lange haben die Ziegen vorher den Winter immer im Stall verbracht
- zu welcher Jahreszeit stellt man auf Offenstallhaltung um. Die beste Zeit ist im Frühjahr und dann in den Winter hinein draussen lassen, so bildet sich durch den Wetterreiz ausreichend Winterfell
- im ersten Jahr/Winter kann es zu Anpassungsproblemen kommen, so richtig "winterhart" sind Ziegen, die aus Stallhaltung kommen, oft erst im 2. oder sogar im 3. Winter
- wie ist der Futterzustand der Tiere im Winter. Bei Winterfell kann es sein, dass man viel Fell mit gutem Futterzustand verwechselt und drunter sind die Ziegen knochendürr = frieren
- was füttert man über den Winter: viel Rauhfaser hält den Pansen aktiv, aktiver Pansen macht warm
Bei -3°C zucken unsere nicht mal mehr die Ohren, aber im ersten Jahr hatten sie schon Probleme, als sie von einem kuhwarmen Stall in eine unbeheizte Scheune ziehen mussten. Wurde von Jahr zu Jahr besser, jetzt wird sogar im Schnee geschlafen - das ist der 5. Winter Aussenhaltung.
Auf der anderen Seite ist schlammiger Untergrund und ein nasser, evtl. sogar zugiger Unterstand schlimmer als eine Stallhaltung mit guter Durchlüftung, Licht und Bewegungsmöglichkeiten.
Gruss
Sabine M.H.
http://www.working-goats.de Pack- und Fahrziegen
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Hallo Sabine.
die Ziegen sind alle von Februar/März letzten Jahres, es ist also sowohl ihr als auch mein erster Winter ;-) und sie kannten von zu Hause immer Außenhaltung mit Unterstand.
Das Feuchte nicht gut, weiß ich wohl auch, war aber auch etwas ratlos diesbezüglich, denn der Unterstand soll natürlich immer zugänglich sein und dann kommt eben auch Luftfeuchtigkeit hinein und mit den Klauen haben sie den ganzen Schlamm hereingetragen...ich auch beim Versuch des Saubermachens.
Ansonsten kannten sie den Winter als solches eben noch überhaupt nicht und waren anfangs auch ziemlich beleidigt, dass es plötzlich kein saftiges Gras mehr gab. Wie die Irren haben sie im Spätherbst täglich meinen Baumschutz zerpflückt, und ich ihn am nächsten Tag wieder zusammengeflickt. Das haben wir inzwischen Gott sei Dank hinter uns - gegessen wird, was auf den Tisch kommt, und das ist im Winter eben Rauhfutter! #baeh#
Wenn Du meinst, dass der Rest auch ein wenig Gewöhnung ist, dann bin ich ja beruhigt. Es war eben ganz deutlich zu spüren, dass sie sowas nicht kannten, die Kälte und den Wechsel von "Filetsteak" auf "Nackenschnitzel" und regelrecht beleidigt waren.
Naja.
Viele Grüße, Silke
die Ziegen sind alle von Februar/März letzten Jahres, es ist also sowohl ihr als auch mein erster Winter ;-) und sie kannten von zu Hause immer Außenhaltung mit Unterstand.
Das Feuchte nicht gut, weiß ich wohl auch, war aber auch etwas ratlos diesbezüglich, denn der Unterstand soll natürlich immer zugänglich sein und dann kommt eben auch Luftfeuchtigkeit hinein und mit den Klauen haben sie den ganzen Schlamm hereingetragen...ich auch beim Versuch des Saubermachens.
Ansonsten kannten sie den Winter als solches eben noch überhaupt nicht und waren anfangs auch ziemlich beleidigt, dass es plötzlich kein saftiges Gras mehr gab. Wie die Irren haben sie im Spätherbst täglich meinen Baumschutz zerpflückt, und ich ihn am nächsten Tag wieder zusammengeflickt. Das haben wir inzwischen Gott sei Dank hinter uns - gegessen wird, was auf den Tisch kommt, und das ist im Winter eben Rauhfutter! #baeh#
Wenn Du meinst, dass der Rest auch ein wenig Gewöhnung ist, dann bin ich ja beruhigt. Es war eben ganz deutlich zu spüren, dass sie sowas nicht kannten, die Kälte und den Wechsel von "Filetsteak" auf "Nackenschnitzel" und regelrecht beleidigt waren.
Naja.
Viele Grüße, Silke
Die Geister scheiden sich hier - wie nicht anders zu erwarten - zwischen den gewerblichen und den Hobby-Ziegenhaltern. Einigkeit wird es zwischen diesen beiden Gruppen in dieser sehr heiklen Frage daher auch kaum geben.
Denn selbst in der eigenen Famileie gibt es unterschiedliche Ansichten zur Ziegenhaltung. Ich, als städtisches Weichei, weigere mich Z.B., ein Böckchen zu schlachten und "verurteile" ES dazu, sein Leben als Kastrat zu fristen. Meine Freundin meint dazu, dass dies alles andere als human sei. Ist das Kastrieren also artgerecht? Ich selbst muss diese Frage verneinen, trotzdem bin ich noch nicht soweit, dies auch zu akzeptieren und umzusetzen.
Jedenfalls habe ich in diesem Forum schon etliche Anregungen erhalten und einiges auch bereits umgesetzt. Zum Wohle meiner Ziegen - wie ich hoffe.
Denn selbst in der eigenen Famileie gibt es unterschiedliche Ansichten zur Ziegenhaltung. Ich, als städtisches Weichei, weigere mich Z.B., ein Böckchen zu schlachten und "verurteile" ES dazu, sein Leben als Kastrat zu fristen. Meine Freundin meint dazu, dass dies alles andere als human sei. Ist das Kastrieren also artgerecht? Ich selbst muss diese Frage verneinen, trotzdem bin ich noch nicht soweit, dies auch zu akzeptieren und umzusetzen.
Jedenfalls habe ich in diesem Forum schon etliche Anregungen erhalten und einiges auch bereits umgesetzt. Zum Wohle meiner Ziegen - wie ich hoffe.
das Thema Hörner contra Enthorung ist dann aber falsch angesetzt, denn das Hörnergen ist rezessiv (zumindest beim Rind, und ich denk mal, bei Ziegen auch). Und man nimmt an, dass die Rinderartigen (zu welchen Ziegen gehören) ursprünglich Hornlos waren.
Und um beim Tierschutz zu bleiben: genau darum unterstütze und bevorzuge ich es, dass man auf genetisch Hornlose züchtet, was eigentlich dominant vererbt wird, aber in den letzten Jahrhunderten qwenn nicht sogar Jahrtausenden nicht getan wurde, da ja die Hörner gebraucht wurden, um die Tiere besser vor den Wagen spannen zu können.
bin ich gegen die Hörner, da es einfach ein wahnsinniges Unfallrisiko und Gefahrenpotential darstellt, v.a. bei Rindern.
Was habt ihr so gegen die Volierenhaltung. Lieber Käfige?
Kann nur sagen, dass sich z.B. in der Schweiz, wo die Käfighaltung nun seit über 20 Jahren verboten ist, die Volierenhaltung durchgesetzt hat, da sie beim Kompromiss "Tiergerecht contra Preis/Kosten" am besten dasteht. Und effektiv sagt der Kunde/Konsument, was produziert wird und nicht der Bauer. Denn es wird produiert, was der Konsument will, das darf man nie vergessen und außer Acht lassen.
Und um beim Tierschutz zu bleiben: genau darum unterstütze und bevorzuge ich es, dass man auf genetisch Hornlose züchtet, was eigentlich dominant vererbt wird, aber in den letzten Jahrhunderten qwenn nicht sogar Jahrtausenden nicht getan wurde, da ja die Hörner gebraucht wurden, um die Tiere besser vor den Wagen spannen zu können.
bin ich gegen die Hörner, da es einfach ein wahnsinniges Unfallrisiko und Gefahrenpotential darstellt, v.a. bei Rindern.
Was habt ihr so gegen die Volierenhaltung. Lieber Käfige?
Kann nur sagen, dass sich z.B. in der Schweiz, wo die Käfighaltung nun seit über 20 Jahren verboten ist, die Volierenhaltung durchgesetzt hat, da sie beim Kompromiss "Tiergerecht contra Preis/Kosten" am besten dasteht. Und effektiv sagt der Kunde/Konsument, was produziert wird und nicht der Bauer. Denn es wird produiert, was der Konsument will, das darf man nie vergessen und außer Acht lassen.
Hallo,
Hornlosigkeit: wie erklärt man sich dann, dass die Wildformen der Wiederkäuer gehörnt sind und dass sich bei den Ziegen bei reiner Zucht auf Hornlosigkeit der Gendefekt zum Hermaphroditen einstellt?
Ich habe heute mal spasseshalber in einem guten Anatomieatlas geblättert und dabei ist mir aufgefallen, dass sich die Schädelform von gehörnten und hornlosen Ziegen gravierend unterscheidet.
Gruss
Hornlosigkeit: wie erklärt man sich dann, dass die Wildformen der Wiederkäuer gehörnt sind und dass sich bei den Ziegen bei reiner Zucht auf Hornlosigkeit der Gendefekt zum Hermaphroditen einstellt?
Ich habe heute mal spasseshalber in einem guten Anatomieatlas geblättert und dabei ist mir aufgefallen, dass sich die Schädelform von gehörnten und hornlosen Ziegen gravierend unterscheidet.
Gruss
Sabine M.H.
http://www.working-goats.de Pack- und Fahrziegen
http://www.working-goats.de Pack- und Fahrziegen
Hallo Fridolin,
in den Höhlen in Frankreich sind auch Bezoarziegen abgebildet - gehörnt.
Gruss
in den Höhlen in Frankreich sind auch Bezoarziegen abgebildet - gehörnt.
Gruss
Sabine M.H.
http://www.working-goats.de Pack- und Fahrziegen
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Hallo zusammen!
@Bougle: Vielleicht kannst du auch als angehender Veterinär die Leute um die Häufigkeit der Zwitterbildung informieren bei Verpaarung von genetisch hornlosen Ziegen!!!
Auch der Versuch die WDE in den 30er Jahren rein hornlos zu züchten schlug fehl eben aus oben genanntem Grund!!!
Der richtige Ansatz wäre das Enthornen von Ziegen an der Uni richtig zu lehren, damit nicht immer wieder Enthornungen fehlschlagen, und das vor allem bei Böcken, wenn die 8er Methode nicht angewandt wird. Da laufen dann arme Kreaturen mit schief gewachsenen Hornresten durch die Gegend, bleiben damit irgendwo hängen und reißen sich diese dann von der Basis los, legen damit die Nebenhöhlen frei und verenden dann elendiglich.
@Sabine: in meinem Bestand gibt es viele unterschiedliche Kopfformen, wobei ich keinen Unterschied zwischen Enthornten und Hornlosen feststellen kann.
LG Jutta
@Bougle: Vielleicht kannst du auch als angehender Veterinär die Leute um die Häufigkeit der Zwitterbildung informieren bei Verpaarung von genetisch hornlosen Ziegen!!!
Auch der Versuch die WDE in den 30er Jahren rein hornlos zu züchten schlug fehl eben aus oben genanntem Grund!!!
Der richtige Ansatz wäre das Enthornen von Ziegen an der Uni richtig zu lehren, damit nicht immer wieder Enthornungen fehlschlagen, und das vor allem bei Böcken, wenn die 8er Methode nicht angewandt wird. Da laufen dann arme Kreaturen mit schief gewachsenen Hornresten durch die Gegend, bleiben damit irgendwo hängen und reißen sich diese dann von der Basis los, legen damit die Nebenhöhlen frei und verenden dann elendiglich.
@Sabine: in meinem Bestand gibt es viele unterschiedliche Kopfformen, wobei ich keinen Unterschied zwischen Enthornten und Hornlosen feststellen kann.
LG Jutta
habe noch nie gehört, das die Zwitterbildung erhöht ist bei genetisch hornlosen. Es gibt darüber aber auch recht wenig Literatur bzw. ist mir bis jetzt nur recht wenig untergekommen. Woher hast du diese Info?Loise hat geschrieben:Hallo zusammen!
@Bougle: Vielleicht kannst du auch als angehender Veterinär die Leute um die Häufigkeit der Zwitterbildung informieren bei Verpaarung von genetisch hornlosen Ziegen!!!
Auch der Versuch die WDE in den 30er Jahren rein hornlos zu züchten schlug fehl eben aus oben genanntem Grund!!!
Das ist momentan ein Problem bei unserer Ausbildung, dass genau Kleinwiederkäuer unterrepräsentiert sind (daher findet man auch wenige TAs die sich da auskennen, nicht wegen Interesse sondern eben wegen der Ausbildung und die Ausbildung/der Stoff lässt es nur in geringem Umfang zu, nebenher noch zusätzliches zu lernen).
Das enthornen von Kitzen richtig lernen? Das ist eben so geregelt, dass das der Besitzer selber macht, zumindest bei Rindern ist es so, also denk ich, auch bei Ziegen, aber das müsste ich zuerst nachlesen, hab aber ehrlich gesagt jetzt gerade weder Lust noch die nötige "Muße" um es zu tun, muss wieder Milch-/Fleisch-/Schlachthygiene lernen gehen.
und im Allgemeinen: ich bin noch nicht fertig mit dem Studium, weshalb ich mich genau in gewissen REchtlichen Dingen einfach noch nciht auskenne, da ich noch ncihts damit zu tun hatte.
Hallo Bougle!
Enthornen von Kleinen Wiederkäuern ist in Österreich seit 1.1.2005 grundsätzlich verboten.
Nachdem ich das Enthornen bei Bewußtsein noch nie praktizierte, war auch immer ein TA von Nöten, welcher eine Narkose legte. Gleichzeitig wird bei uns Aktiv/passiv Tetanus geimpft..also von daher schon ein TA.
Gerade an deiner Uni ist ein tolles Team um die Kleinen Wiederkäuer bemüht...und lehrt sicher auch...Dr. Krametter & Co waren mir immer sehr hilfreich und kompetent entgegengekommen.
Klar muss sich jeder angehende TA nach seinen Möglichkeiten weiter- und fortbilden....da bei uns in Österreich nicht viel mit Ziegen zu verdienen ist wird es immer im Hintergrund stehen.
Viel Erfolg bei Hygieneprüfung!
LG Jutta
Enthornen von Kleinen Wiederkäuern ist in Österreich seit 1.1.2005 grundsätzlich verboten.
Nachdem ich das Enthornen bei Bewußtsein noch nie praktizierte, war auch immer ein TA von Nöten, welcher eine Narkose legte. Gleichzeitig wird bei uns Aktiv/passiv Tetanus geimpft..also von daher schon ein TA.
Gerade an deiner Uni ist ein tolles Team um die Kleinen Wiederkäuer bemüht...und lehrt sicher auch...Dr. Krametter & Co waren mir immer sehr hilfreich und kompetent entgegengekommen.
Klar muss sich jeder angehende TA nach seinen Möglichkeiten weiter- und fortbilden....da bei uns in Österreich nicht viel mit Ziegen zu verdienen ist wird es immer im Hintergrund stehen.
Viel Erfolg bei Hygieneprüfung!
LG Jutta