Beistellziege braucht Hilfe

Skima

Beitrag von Skima »

Hi TSA,

ja das sehr erschreckend. Das Pferd fand natürlich Interesse! Ist ja ne kostengünstige Reitmöglichkeit! Ich bin damit auch nicht wirklich glücklich, wie das Pferd behandelt wird. Der Zeige hingegen gehts noch schlechter. Aber jetzt bin ich da und versuch es zu klären. Das Problem ist, dass der Stallbesi das zwar auch nicht toll findet, aber auch nicht wirklich was dagegen unternimmt. Als ich der Ziege die Klauen geschnitten habe, habe ich nach einem geeigneten Wekzeug gefragt und er meinte nur: Was macht ihr euch für Gedanken über die Ziege!!?? Ich mache mir Gedanken ums Pferd, der Gaul ist das Geld was offen ist schon lange nicht mehr Wert!! Aber ich denke, dass er mehr handeln müßte. Im Moment habe ich das Gefühl, dass er die Situation einfach hin nimmt.

Mit dem Tierschutz ist auch so ne Sache, vielleicht kann man was wegen der Ziege erwirken, aber dem Pferd gehts ja prinzipiell gut: Er bekommt Futter, wasser, Artgenossen und Auslauf. In der letzten sekunde gibts dann auch noch nen Hufbeschlag, ne Impfung und nen TA, aber nur, wenn er absolut nicht mehr reitbar ist! Es ist echt traurig, aber es gibt anscheinend ne ganze Menge Menschen die ihre Tiere vergessen!! Und es sind echt zwei herzensgute Wesen.

Es ist alles sehr kompliziert und ich bin nun mal am Ende der ganzen Kette und habe am wenigsten Rechte *cry*. Sonst hätte ich schon gehandelt!

Gruß Skima


Skima

Beitrag von Skima »

Hi nochmal,

habe Deine Fragen erst jetzt gesehen.

Also, die Kosten fürs Pferd übernimmt mehr oder weniger eine Pflegerin die sich hauptsächlich ums Pferd kümmert, aber nur das allernötigste an Kosten, damit er mehr oder weinger reitbar bleibt. Die Stallmiete wird von der Pflegerin nicht übernommen! Die bezahlt keiner. Ich übernehme auch ein paar Kosten und besorge den beiden wichtige Sachen, die meiner Meinung nach fehlen! Für die Ziege wird nichts bezahlt. Ich bin mir auch nicht sicher, ob überhaupt bei der Anschaffung eine Bezahlung vereinbart wurde, da sie mit in der Box steht und auch nicht raus darf. Sie trinkt Wasser was natürlich ein wenig kostet, frist Heu und Stroh was den Stallbesi kostet und frist beim Pferd mit, wenn der Kraftfutter bekommt, das übernimmt die Pflegerin. Mehr Kosten sind zur Zeit nicht da für die Ziege. Eigentlich dürfte ich mich auch garnicht um die Tiere kümmern, ich glaube nicht, dass das versicherungstechnisch abgedeckt ist, wenn was passiert.

Alles zu komplizert!!

Gruß Skima


Lafayette
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Registriert: 13.05.2005, 12:53

Beitrag von Lafayette »

Hallo Skima,

dem Stallbesitzer sind in solchen Fällen komplett die Hände gebunden. Er kann die Tiere nicht verkaufen, da er keine vertragliche Grundlage dafür hat. An die entsprechenden Papiere kommt er auch nicht ran. Er kann sie auch nicht außerhalb vom Grundstück an den Zaun binden, weil dann macht er sich gegenüber dem Tierschutzrecht strafbar.

An unserem Stall haben wir gerade die gleiche Sittuation, allerdings ohne Ziege. Die Stallbesitzerin hat nach mehreren Aufforderungen an den Besitzer auch die Kosten für's Hufe schneiden selber bezahlt, da das Pferd nicht mehr richtig laufen konnte. Geld sieht sie nur sporadisch und nur nach Aufforderung. Da ist mit dem Besitzer ein nachträglicher Vertrag aufgesetzt worden. Das deutsche Vertragsrecht sieht vor, daß egal welche Klausel in Kraft tritt, erst angemahnt werden muß. Wird der Mahnung nachgekommen, sind in dem Fall der Stallbesitzerin wieder sämtliche Hände gebunden. Das ist eine "never ending story".

Es bleibt den Stallbesitzern einfach nichts anderes übrig, als eine Reitbeteiligung mit rein zu nehmen, daß sich wenigstens ums Tier gekümmert wird und irgendwelche Nebenkosten bezahlt werden. Da heiligt der Zweck ganz brutal die Mittel.

Mehr als Dich um Pferd und Ziege kümmern bleibt Dir nicht. Wenn Du Pech hast und mit den Tieren was passiert, dann hast Du, bzw. der Stallbesitzer den schwarzen Peter gezogen. Dessen solltest Du Dir sehr bewußt sein.

Da sich solche Fälle häufen, braucht man sich nicht wundern, wenn Einstellerverträge mit Kautionen und knallharten Vertragsbedingungen abgeschlossen werden.

Grüßle
Lafayette


Skima

Beitrag von Skima »

Hallo,

ja ich bin mir dem bewußt, dass wenn was passiert, ich dafür verantwortlich gemacht werden kann. Aber ich kann doch die Tiere nicht sich selbst überlassen, zumal ich eigentlich auch gedacht habe, dass die Pflegerin das Pferd übernommen hat, was jetzt aber von ihr widerrufen wurde (klar, dann müßte sie ja die offenstehende Rechnung bezahlen!). Ich bezahle einen RB-Betrag den ich aber nicht an den Stallbesi sondern an die Pflegerin bezahle.

Was würdet ihr denn machen? Mir liegen die zwei sehr am Herzen und würde auch beiden nehmen, wenns rechtlich wäre.

Ich hätte evt. eine Pflegestelle für die Ziege, dann wäre sie artgerecht untergebracht und die eigentl. Besi kann sie dann jeder Zeit abholen, wenn sie wollte. Aber wie sieht es da rechtlich aus, wenn die Ziege was anstellt? Schlecht! Ich müßte sie übernehmen, dann wäre sie zumindest über meine Haftpflicht abgedeckt.

Ich muß´unbedingt die Tele. von der Besi rausfinden, aber wie nur?
Dem Stalbesi sind wirklich die Hände gebunden, aber er macht auch nicht wirklich viel was dagegen. Er versucht noch nicht mal die aktuelle Adresse ausfindig zu machen! Wenn er sie hätte, könnte er vielleicht ne Räumungsklage veranlassen! man muß doch solche Leute wieder los bekommen!

verzweifelte Grüße Skima


Lafayette
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Registriert: 13.05.2005, 12:53

Beitrag von Lafayette »

Hallo Skima,

die Räumungsklage geht nicht! Und zwar müßte sich der Stallbesitzer beim zuständigen Amtsgericht einen sog. Titel erwerben, damit er die rückständige Stallmiete einfordern, bzw. einklagen kann. Jedoch hat der Stallbesitzer mit Sicherheit keinen schriftlichen Vertrag mit den Tierbesitzern. Ohne Vertrag kann er sein Geld nicht einklagen, obwohl das BGB mündliche Verträge zuläßt! Das ist eine richtig doofe Sittuation.
Viele Pensionspferdehalter haben auch immer so ein paar "schwarze Pferde" im Stall. Die Einnahmen davon laufen nicht über die Bücher. Sowas kann in Verbindung mit einer gerichtlichen Auseinandersetzung auch mal auffliegen.

Sollten jetzt die Tierbesitzer ausgewandert sein, kann der Stallbesitzer den Zugriff auf die Tiere nur über den rechtlichen Weg erreichen. Und da sind wir wieder an dem Punkt, wo das Spiel von vorne beginnt - denn ohne Vertrag ist nichts machbar.

Bevor Du nicht sicher weißt wo die Tierbesitzer abgeblieben sind, solltest Du die Ziege ganz bestimmt nicht irgendwohin in Pflege geben.

Wenn Du den vollständigen Namen der Tierbesitzer hast, dann gib' den doch mal in google ein und guck was passiert.
Rührende, tränenreiche Tiergeschichten erweichen u.U. auch mal die Beamten beim Einwohnermeldeamt und der Polizei.

Irgendwie habe ich den Eindruck, daß Dir der Stallbesitzer irgendetwas verschweigt. Du läufst also Gefahr, daß Du irgendwie ins Fettnäpfchen trittst.

Versuche die Adresse der Besitzer ausfindig zu machen und konfrontiere den Stallbesitzer damit. Irgendwie muß er dann reagieren. Dann kann man mal weitersehen.

Grüßle
Lafayette


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