Gentechnik im Futter

Lafayette
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Beitrag von Lafayette »

H@llo zusammen,

Mazzu, genau so, wie in Deinem Link geschrieben, ist es aber in der Realität. Auch hier in Deutschland. In Italien ist man vermutlich eh noch etwas dickfelliger.

Conni, gerade in Deiner hessischen Heimat wird viel Silomais angebaut. Da weiß man nie, ob da nicht BT Mais mit dabei ist! Bis auf Roggen sind die Getreidearten mehr oder weniger selbstbestäubend. Da ist die Gefahr nicht so groß, sie ist aber da!
Nochwas, meine Ziegen mögen noch nicht mal Mais!

Aus Amerika werden Getreidesorten kommen, die durch Genveränderungen nicht mehr in der Lage sind als Saatgut zu fungieren. Man will den Nachbau aus dem eigenen Getreide verhindern um den Profit für die Saatgutfirmen zu erhöhen. Wenn da durch einen Windstoß der Pollen verweht wird, ist man mit seiner herkömmlichen Getreidesaat trotzdem gekniffen!

Das ist Shareholder Value auf Kosten der Natur und des Menschen!

Es gäbe nur politische Wege gentechnisch/biotechnisch veränderte Pflanzen und deren Produkte auszugrenzen. Das Problem dabei ist aber, daß immer das Machbare auch gemacht wird
Die Politik argumentiert über Ertragssicherung für die Landwirte, qualitative Verbesserung der Produkte und Sicherung des Weltnährstandes. Im Fall Deutschland kommt noch die Urangst dazu, im globalen Technologiewettstreit bei dieser Problematik als Außenseiter da zu stehen.

Fazit: Wir als Verbraucher am Ende der Nahrungskette sind nicht in der Lage gentechnisch veränderte, pflanzliche Produkte aus unserem Leben auszuschließen.

Gruß, sehr nachdenklich
Lafayette


Elise
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Gentechnik

Beitrag von Elise »

Hallo Lafayette, muß dir recht geben. Außerdem liegen die Landwirte, die meisten jedenfalls, schon an der kurzen Kette. Habe mich mit einigen unterhalten und was die so von sich geben hört sich gar nicht gut an. Die Preise sind sowieso im Keller (für die Bauern). Vlg Claudia


Inge
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Beitrag von Inge »

Mal wieder was zum Thema Gentechnik in der Landwirtschaft:
http://www.schrotundkorn.de/2006/200607b01.html

Interview

„Gen-Raps ist außer Kontrolle“

Der kanadische Bauer Percy Schmeiser ist dem Streit mit dem Konzern Monsanto nicht ausgewichen und hat teuer dafür bezahlt. Doch er kämpft weiter gegen Gentechnik auf den Feldern. Weil er weiß, was sie anrichtet. // Interview: Leo Frühschütz, Fotos: Maria Scherf

Percy, Sie haben vor dem Menschenrechtsausschuss der Vereinten Nationen in Genf die kanadische Regierung beschuldigt, Menschenrechte der Verbraucher und Landwirte zu verletzen. Was werfen Sie ihr konkret vor?

Kanada hat vor zehn Jahren den Anbau von genmanipuliertem Raps und Soja erlaubt. Mit der Einführung dieser Genpflanzen haben die kanadischen Bauern jegliche Selbstbestimmung verloren. Ihr Land wird mit Gen-Raps und Gen-Soja kontaminiert, mit allen negativen Konsequenzen: zerstörte Ernten, zerstörte Existenzen.

Gibt es dafür konkrete Beispiele?

Viele. Ein Beispiel bin ich selbst. Meine Frau und ich haben über 40 Jahre lang Raps angebaut und gezüchtet. Wir hatten Sorten entwickelt, die speziell an die regionalen Bedingungen angepasst waren. 1998 stellte sich heraus, dass unsere Rapsfelder und damit unser Saatgut mit Gen-Raps von Monsanto verunreinigt waren. Die Arbeit von über 40 Jahren war zerstört.


Schrot&Korn-Autor Leo Frühschütz im Gespräch mit Percy Schmeiser.

Hat Monsanto den Schaden ersetzt?

Von wegen. Monsanto hat uns vorgeworfen, ihr Saatgut illegal angebaut zu haben und uns vor Gericht auf Patentzahlungen verklagt. Die ersten zwei Instanzen gaben Monsanto Recht. Sie entschieden, dass es egal ist, wie der Gen-Raps auf unsere Felder gelangte. Der Raps sei das Eigentum von Monsanto. Wir mussten Monsanto unser gesamtes Saatgut ausliefern. Das bedeutet, du kannst als Bauer über Nacht deine gesamte Ernte und dein Saatgut verlieren, weil der Wind deine Felder mit Gen-Pflanzen kontaminiert, die du gar nicht haben willst.

Und die dritte Instanz?

Der oberste Gerichtshof von Kanada bestätigte 2004 die Eigentumsrechte von Monsanto, entschied aber, dass wir keinen Cent an Monsanto zahlen müssen. Der Konzern wollte eine Million kanadische Dollar, das sind etwa 700.000 Euro. Das wäre das Ende unserer Farm gewesen. Allerdings mussten wir unsere Gerichtskosten selbst tragen. Die beliefen sich auf 400.000 Dollar.

Wie haben Sie das finanziert?

Wir haben unser Land verpfändet und einen Teil unserer Rücklagen für den Ruhestand aufgebraucht. Außerdem hatten wir viele Unterstützer aus der ganzen Welt. Alleine hätten wir es nicht geschafft.

Viele kanadische Farmer haben verunreinigte Felder. Warum hat Monsanto ausgerechnet Sie verklagt?

Monsanto hat damals gezielt Saatgut-Züchter ausgesucht. Außerdem war ich als Bürgermeister und früherer Abgeordneter gut bekannt. Monsanto selbst hat das als Testfall bezeichnet. Sie wollten wohl ausprobieren, wie weit sie mit ihrer Macht gegen die Rechte der Farmer vorgehen konnten.


Unermüdlich warnt Percy Schmeiser vor den Gefahren der Gentechnik. Hier im Gespäch mit dem Dokumentarfilmer Bertram Verhaag („Leben außer Kontrolle“) und einer Bio-Bäuerin

Was sagten die anderen Farmer dazu?

Ich bekam sehr viel Unterstützung. Aber viele Farmer hatten Angst, sich öffentlich zu äußern. Monsanto drohte den Bauern, wenn ihr euch hinter Schmeiser stellt, dann seid ihr dran. Monsanto hat konzern-eigene Privatdetektive. Sie marschieren ohne Erlaubnis über die Felder und stehlen dort Saatgut oder Pflanzen, um sie auf Monsanto-Gene untersuchen zu lassen. Wenn ein Farmer sie erwischt und mit dem Gericht droht, dann lachen sie nur und sagen: „Verklag´ uns doch. Wenn wir mit dir vor Gericht fertig sind, hast du keine Farm mehr.“

Dürfen die das?

Monsanto ist sehr mächtig. Die kanadische Regierung unterstützt die Gentechnik-Industrie bedingungslos. Monsanto arbeitet mit den zuständigen Behörden Hand in Hand. Wenn Bauern hören, was mich mein Prozess gekostet hat und wie lange das Verfahren dauerte, dann geben sie lieber klein bei. Für einen kleinen Bürger gibt es gegen einen Milliarden-Konzern keine Gerechtigkeit.

„Der Gen-Raps in Kanada ist außer Kontrolle“, berichtet Percy Schmeiser. Jetzt planen Gentechnik-Firmen den Anbau in Mecklenburg-Vorpommern.

Welche wirtschaftlichen Folgen hatte der Anbau von Gen-Raps und Gen-Soja in Kanada?

Die Landwirte haben Exportprobleme bei Raps und Soja, weil viele Länder genmanipulierte Produkte ablehnen. In Kanada gibt es kein gentechnikfreies Raps- und Sojasaatgut mehr. Auch die Imkerei ist zerstört, weil der gesamte kanadische Honig mit genmanipuliertem Erbgut kontaminiert ist. Aber noch schlimmer sind die sozialen Folgen.

Was meinen Sie damit?

Ich erzähle Ihnen ein Beispiel. Monsanto druckt Anzeigen, in denen Farmer eine Belohnung bekommen, wenn sie dem Konzern Nachbarn melden, die illegal Gen-Raps oder Gen-Soja anbauen. Der denunzierte Bauer bekommt Besuch von zwei Detektiven. Die sagen, „wir haben Informationen, dass Sie illegal Saatgut von Monsanto anbauen. Entweder Sie unterzeichnen diese Erklärung oder wir sehen uns vor Gericht wieder und dann sind Sie Ihre Farm los“. In der Erklärung müsste er sich verpflichten zu zahlen und über die ganze Angelegenheit nicht zu reden. Dann gehen die Detektive, und der Farmer sitzt da und überlegt, welcher Nachbar ihn verpfiffen hat. Das Ergebnis solcher Methoden ist, dass das Misstrauen rapide wächst und der soziale Zusammenhalt im ländlichen Raum zerbricht. Meine Großeltern kamen 1890 aus Bayern über die USA nach Kanada. Sie mussten mit den Nachbarn zusammenarbeiten, um Straßen, Schulen, die ganze Infrastruktur aufzubauen. Dieser Zusammenhalt ist zerstört.

Was können die EU und Deutschland aus den kanadischen Erfahrungen lernen?

Die wichtigste Lektion ist: Es gibt keine Koexistenz, keinen Sicherheitsabstand. Die Ausbreitung genmanipulierter Organismen (GMO) lässt sich nicht kontrollieren. Die Wahlfreiheit ist verloren, wenn GMO eingeführt werden. Ich höre hier dieselben Argumente, die uns 1996 erzählt wurden: hohe Ernten, weniger Chemikalien, Bekämpfung des Hungers. Nichts davon ist wahr. Nach zwei Jahren sanken die Erträge um 15 Prozent bei Soja und um 7 Prozent bei Raps. Die Qualität ist nur noch halb so gut. Hinzu kommt, dass die Getreide-Bauern jetzt dreimal so viel Pestizide brauchen, weil sich der pestizidresistente Raps ihrer Nachbarn als Super-Unkraut in Getreidefeldern ausbreitet.

Ist es nicht schon zu spät, den Siegeszug der Gentechnik zu verhindern?

Ich habe in den letzten Jahren über 50 Länder besucht, die meisten mehrfach. Überall wächst der Widerstand. In Kanada sind seit zehn Jahren keine neuen GMO mehr eingeführt worden. Wir haben den Einsatz der Terminator-Gene verhindern können. Aber ich weiß auch, dass wir nicht aufhören dürfen zu kämpfen, denn die Konzerne werden weiterhin und mit allen Mitteln versuchen, Gentechnik durchzusetzen.

Sie sind 75. Was gibt Ihnen die Kraft, weiterzukämpfen?

Natürlich wäre es viel einfacher, jetzt daheim zu sein, die 15 Enkelkinder zu besuchen, mit ihnen fischen zu gehen oder Baseball anzuschauen. Es ist hart, immer so lange von der Familie weg zu sein. Aber die Sache ist wichtig. Wir wollen unseren Enkeln eine Welt mit sauberen Lebensmitteln, Wasser, Boden und Luft hinterlassen. Außerdem habe ich mich immer für die Bauern eingesetzt. Meine Frau Louise und ich haben uns geschworen: So lange wir am Leben sind, werden wir für das Recht der Farmer auf der ganzen Welt kämpfen, ihr eigenes Saatgut anzubauen. Louise hat eine sehr starke Persönlichkeit. Ohne ihre Unterstützung hätte ich das nicht geschafft.

Mehr über den Fall Schmeiser

Percy Schmeiser hat alle Dokumente über seinen Streit mit Monsanto unter <!-- w --><a class="postlink" href="http://www.percyschmeiser.com">www.percyschmeiser.com</a><!-- w --> ins Internet gestellt. Die deutsche Übersetzung eines Vortrages von ihm hat das Umweltinstitut München veröffentlicht.

Percy schildert seinen Fall auch in dem Buch „Gefahr Gentechnik“ von Manfred Grössler, Concordverlag, ISBN 3-9501887-1; 24,90 Euro.

David gegen Goliath: Schmeiser versus Monsanto

Percy Schmeiser: Bauer und Saatgutzüchter, wohnt in Bruno in der westkanadischen Provinz Saskatchewan und besitzt eine 600 Hektar große Farm. Er war lange Bürgermeister und auch einige Jahre Abgeordneter im Parlament der Provinz. Percy ist seit über 50 Jahren mit seiner Frau Louise verheiratet, die beiden haben fünf Kinder und 15 Enkel.

Monsanto: Agrarchemie- und Gentechnik-Konzern, Aktiengesellschaft mit Hauptsitz in Saint Louis, USA. Gegründet 1901, Umsatz 2005: 6,3 Milliarden US-Dollar, 255 Millionen US-Dollar Nettogewinn, 13.700 Mitarbeiter, Vorstandsvorsitzender Hugh Grant. Monsanto hat in den letzten sieben Jahren für 13 Milliarden Dollar Saatgutfirmen aufgekauft und ist nun der weltweit größte Anbieter. Bei Gentechnik-Saatgut hat der Konzern 90 Prozent Marktanteil.


Viele Grüße aus dem Spessart
Inge

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Fridolin
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Beitrag von Fridolin »

Nachdem wir Österreicher uns in einem Anfall von Wahnsinn, freiwillig der EU unterworfen haben, müssen auch wir die Konsequenzen daraus tragen und umsetzen, was in Brüssel an Scheisse produziert wird. Wir müssen also Gentechnik zulassen, auch wenn das 98 Prozent der Bevölkerung nicht wollen. Allerdings gilt in Österreich die Regel, dass der Anbauer von Gentechnik dafür haftet, wenn es durch Pollenflug zur Verunreinigung und Bestäubung von angrenzenden Anbaugebieten kommt. Die Ansprüche auf Schadensersatz sind derart hoch angesetzt und auch die gesellschaftliche Ausgrenzung, dass es bislang noch niemand wagte, Gentechnik anzubauen. Freilich hilft das wenig in grenznahen Bereichen und es ist nur eine Frage der Zeit, bis ganz Österreich gentechnisch kontaminiert ist.

Solange will die Besatzungsmacht aber nicht warten. Es läuft bereits eine Klage der EU gegen Österreich und ich brauche wenig Phantasie um zu erahnen, wie die Kettenhunde der Kommission im EuGH entscheiden werden. :evil:


Elise
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Beitrag von Elise »

Hallo, es ist fast unvorstellbar was da abgeht.

Saatgutmafia kann ich da nur sagen. Da wird ganz offen Diktatur betrieben.

Vlg Claudia

PS: Danke für das Einstellen dieses Beitrages.


Inge
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Beitrag von Inge »

Hallo zusammen,

bei Greenpeace kann man online für eine Kennzeichnungspflicht für tierische Produkte stimmen (falls man sein Fleisch und seine Milch nicht selbst "produziert").

http://de.einkaufsnetz.org/21105.html

Achtung Gesetzeslücke! Gentechnik im Tierfutter

Milch, Fleisch und Eier von Tieren, die mit Gen-Pflanzen gefüttert wurden, müssen nicht gekennzeichnet werden. Europäische Konsumenten unterstützen dadurch unwissentlich den Anbau von Gen-Pflanzen....


Viele Grüße aus dem Spessart
Inge

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Beitrag von Inge »

Veranstaltung mit Percy Schmeiser:
http://www.zivilcourage-neumarkt.de/ind ... 0&Itemid=2

Gentechnisch veränderte Lebensmittel, das Thema geht uns alle an – Landwirte und Verbraucher. Futtermittel aus gentechnisch veränderten Pflanzen sind bereits im breiten Einsatz in der Landwirtschaft der Region. Gentechnisch veränderte Pflanzen werden im Landkreis Neumarkt jedoch noch nicht angebaut.

Während hierzulande noch über Freilandversuche diskutiert wird, ist in weiten Teilen Nordamerikas die Gentechnik in der Landwirtschaft bereits außer Kontrolle. Percy Schmeiser, ein kanadischer Bauer, hat es selbst erleben müssen. Seither kämpft er weltweit durch Aufklärung gegen die Gentechnik auf den Feldern. Mitte September ist er zu Gast in Neumarkt. Er wird von den negativen Konsequenzen und verheerenden Folgen – zerstörte Ernten - zerstörte Existenzen - Terminatorgenen und seiner zermürbenden Auseinander-setzung mit dem Saatgutriesen Monsanto berichten.

Die Interessengemeinschaft „Zivil Courage Neumarkt für einen gentechnikfreien Landkreis Neumarkt“ lädt herzlich zu diesem Erlebnisbericht des engagierten Kanadiers ein. Für eine Simultanübersetzung ins Deutsche ist gesorgt. Der Eintritt ist frei.


Viele Grüße aus dem Spessart
Inge

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Inge
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Beitrag von Inge »

TV-Tipp des Gentechnischen Netzwerkes (bekomme ich per E-Mail):

SÜDWEST, 22.30 - 23.15 Uhr (45 Minuten):
"BETRIFFT: DIE GEN-VERSCHWÖRUNG"
http://www.swr.de/betrifft/index.html
Dokumentation (Deutschland, 2006, von Manfred Ladwig) über den Einsatze der Agro-Gentechnik weltweit und die Gefahren und Risiken von gentechnisch veränderten Nutzpflanzen und Lebensmitteln (Manfred Ladwig hat mit der Dokumentation "Krieg ums Essen" schon eine sehr gute Dokumentationen zur Agro-Gentechnik gedreht, die neue Dokumentation "Die Gen-Verschwörung" dürfte wieder sehr gut werden, bitte aufnehmen !)
--> Programminformation (Nähere Informationen zur Sendung beim SWR noch nicht abzurufen)
=> Kurzinformationen zur Sendung (über Google-Recherche):
http://www.prisma.de:
"Wie sicher ist die Gentechnik wirklich?" Dieser Frage ist "betrifft"-Autor Manfred Ladwig weltweit nachgegangen. In Deutschland ist der Anbau in diesem Jahr erstmals erlaubt. In den USA oder Argentinien wird Gentechnik schon seit einem Jahrzehnt eingesetzt. Aus den USA kamen die ersten Produkte. Vom weltweit größten Hersteller Monsanto/St.Louis heißt es: "Die Gentechnik ist ungefährlich". Allerdings ergibt die "betrifft"-Recherche des Autors Ladwig, das gentechnisch verändertes Essen gar nicht so ungefährlich ist. Für Mensch und Umwelt.
http://www.ila-bonn.de/aktuelles/tvradio.htm:
Manfred Ladwig widerlegt die These des Saatgut-Multis Monsanto, St. Louis, daß gentechnisch veränderte Lebensmittel für Mensch und Umwelt ungefährlich seien. Bei seiner Recherche stößt er auf ein Interessengeflecht zwischen Politik, Industrie und Behörden, entlarvt manipulierte Unterlagen und dokumentiert den massiven Druck der Industrie auf die Kritiker der Gentechnik.
--> Wiederholung am Mittwoch, 18. Oktober 2006, von 7.50 - 8.35 Uhr auf SÜDWEST
--> Möglichkeit zur Nachbestellung des Films über SWR-Mitschnittdienst (25 EURO bei Sendungen der letzten 6 Wochen für private Nutzung, Näheres siehe http://www.swr.de/unternehmen/mitschnit ... index.html)


SÜDWEST, 23.15 - 0.50 Uhr (95 Minuten):
"LEBEN AUSSER KONTROLLE - VON GEN-FOOD UND DESIGNER-BABYS"
Mehrfach preisgekrönte sehr gute Dokumentation (Deutschland, 2004, von Bertram Verhaag und Gabriele Kröber) über die Gefahren und Risiken der Gentechnik anhand von Beispielen aus mehreren Ländern weltweit (sehr gute Dokumentation, lief bereits letzten Montag auf WDR), zusammengefasster Film aus den drei Teil-Dokumentationen:
1. Gentechnik bei Pflanzen (u. a. über GV-Raps in Kanada und Interview mit Percy Schmeiser, Aktivitäten von Vandana Shiva in Indien, Interview mit ihr),
2. Gentechnik bei Tieren (u. a. über GV-Lachse bei "Aqua Bounty"),
3. Gentechnik beim Menschen (u. a. Gen-Tests durch P.I.D., Datenbank von menschlicher DNA auf Island)
--> Programminformation (http://www.wdr.de):
Gentechnik ist eines der wichtigsten Themen unseres Jahrhunderts. Der Film von Bertram Verhaag und Gabriele Kröber zeigt auf, dass die Risiken und Gefahren der Genmanipulation bislang noch nicht abschätzbar sind.
Weder an Pflanzen noch an Tieren oder gar am Menschen.
--> zu 1. Kanada: Hier werden seit Jahren großflächig genmanipulierter Raps und Soja angepflanzt. Percy Schmeiser gehört zu denjenigen kanadischen Farmern, die herkömmlichen Raps anbauten - bis ein starker Sturm während der Erntezeit genmanipulierten Raps auf Schmeisers Felder wehte. Raps, der von der US-Firma Monsanto patentiert wurde. Seitdem prozessiert Monsanto gegen Schmeiser wegen widerrechtlichem Anbau des von ihr patentiertem Saatguts.
In Indien stehen viele kleine Bauern vor dem Ruin, weil ihnen die 2002 erstmals zugelassene gentechnisch veränderte Baumwolle von Monsanto eine katastrophale Ernte beschert hatte. Als einzigen Ausweg aus der Schuldenfalle sehen Tausende von Bauern nur noch den Selbstmord. Die promovierte Physikerin, Autorin und Kämpferin für die Umwelt Vandana Shiva engagiert sich seit mehr als 20 Jahren für die indischen Kleinbauern und die Erhaltung der biologischen Artenvielfalt. Sie sammelt traditionelles Saatgut und gibt es an Bauern weiter. Vandana Shiva ist strikt gegen jegliche Patentierung von Nahrungsmitteln. Mit privatem Geld hat sie vor etwa 15 Jahren die Versuchsfarm NAVDANYA gegründet.
--> zu 2. Die kanadische Firma "Aqua Bounty" steht kurz vor der Marktzulassung ihrer sterilen, genmanipulierten Riesenlachse. Kann der Verzehr von "Genfood" chronische Krankheiten und die Schwächung des Immunsystems hervorrufen? Das vermuten zumindest einige Wissenschaftler. Nur wenige Wissenschaftler erforschen unabhängig von der Finanzierung durch private Unternehmen die Auswirkungen transgener Tiere und Pflanzen auf die Umwelt und Gesundheit, so wie der Norweger Terje Traavic.
--> zu 3. Seit der Entschlüsselung des menschlichen Genoms scheint die Heilung von Krankheiten wie Multiple Sklerose, Diabetes oder Alzheimer in greifbare Nähe gerückt. Man sucht nach Genen für Kriminalität, für Depressionen oder für Alkoholismus. Die Reproduktionsindustrie wirbt mit einer genetischen Analyse für das "perfekte" Kind.
Auf Island ist eine große Datenbank entstanden, die im Besitz einer privaten Firma ist: Blutproben, DNS-Analyse und vorliegende Patientendaten aller Isländer sollten hier gesammelt werden. Die Zuordnung bestimmter Gene zu verschiedenen Erb- oder auch Volkskrankheiten soll so ermöglicht werden. Die Schweizer Firma F. Hoffmann-La Roche stellte für die Identifizierung von Genen, die für bestimmte Krankheiten verantwortlich sind, 200 Mio. $ in Aussicht - allerdings erst bei erfolgreicher Datenlieferung.
Der Einfluss der Gentechnologie auf unser Leben nimmt zu - und oft sind wir uns dessen nicht bewusst. Gentechnologie: Eine Chance oder ein riskanter Eingriff in unser Leben? Für Bertram Verhaag fällt die Antwort eindeutig aus: Ein gigantischer Menschenversuch ohne Kontrollgruppe.
--> Weitere Informationen zum Film und Möglichkeit zur Bestellung des Films (33 EURO zur privaten Nutzung, 80 EURO mit Vorführrechten) siehe http://www.denkmal-film.com (klicken auf "Leben ausser Kontrolle")


Viele Grüße aus dem Spessart
Inge

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Beitrag von Inge »

mal wieder ein interessanter Link zum Thema Gentechnik: http://www.greenpeace.de/fileadmin/gpd/ ... report.pdf


Viele Grüße aus dem Spessart
Inge

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Beitrag von Inge »

http://www.br-online.de/umwelt-gesundhe ... ttel.shtml

Gentechnikfreies Futter bekommt, wer will

Nein, zu gentechnisch veränderten Pflanzen sagen längst nicht nur die Biobauern. Die meisten Landwirte in Deutschland lehnen Gentechnik auf ihren Feldern und in ihren Trögen ab. Sagen sie zumindest. Denn mittlerweile gibt es garantiert gentechnikfreies Soja in großem Maßstab zu kaufen. ........


Viele Grüße aus dem Spessart
Inge

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