Problem mit dem Wald

Anonymous

Beitrag von Anonymous »

Hallo,

auf unserer Wiese vorm Haus, wo die Ziegen schon mal im Frühjahr das erste Gras abfressen dürfen, steht ein Pflaumenbaum.
Den haben wir einfach mit Maschendraht umwickelt. Allerdings war das immer nur für ein paar Tage.
Den Draht haben sie in Ruhe gelassen. Aber wie gesagt, das war immer im Frühjahr und dann war ihnen das saftige Gras wichtiger,
als der olle Baum.


Anonymous

Beitrag von Anonymous »

Conni hat geschrieben:hallo, michael !
wir versuchen nach möglichkeit nicht mit der chemischen keule draufzuhauen, wenns geht. und hier gibt es alternativen, wie z.b. die stämme mit einem rindenschutz aus holz zu versehen oder mit in wasser gelöster/eingeweichter ziegenkacke einzuschlämmen. letzteres hält leider nur begrenzt und ist in regenreichen wochen schneller runtergespült, als draufgekleistert... meiner meinung nach ist der manuelle schutz der beste.
liegrü ! von #blackwhite# conni
Ich habe hier die Möglichkeit, meine Geissen auf einer Fläche mit Walnussbäumen weiden zu lassen (die Walnussproblematik ist mir bekannt), auf unserem Auslauf hier habe ich die Bäume mit drei Pfosten und einem Lattengitter geschützt. Ist mir aber bei rund 20 Bäumen eher zu aufwendig. Bei einem anderen Züchter habe ich eine interessante Variante gesehen, der hat auf einer Streuobstwiese 3 E-Zaunpflöcke mit Litze umwickelt und versorgt sie via "Überlandleitung" mit dem Zaungerät mit. Funktioniert prima.
Die Sache mit den Schälschutzmitteln gefällt mir aber trotzdem. Quasi die Evolution der "Ziegenkackenschlämme", weil dauerhaft wirksam.

Michael


Diego
Beiträge: 190
Registriert: 23.09.2006, 11:02

Beitrag von Diego »

Hallo Cybister,

Weißt du wo man das Schäl-
schutzmittel kaufen kann
und wie teuer es in etwa ist?

Viele Liebe Grüße,
Andreas


Anonymous

Beitrag von Anonymous »

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.witasek.com/shop/shop.htm">h ... tm</a><!-- m -->

Ich habe mit den Mitteln auch noch keine Erfahrung, bin da aber bei der Recherche drüber gestolpert.

HTH,
Michael


Fridolin
Beiträge: 1662
Registriert: 26.02.2006, 22:26

Beitrag von Fridolin »

@bubi

Was ist, wenn Du nur einen kleinen Bereich des Waldes für Deine Ziegen freigibst und dort die Bäume schützt? Verwende billige Bretter, Pfosten oder Rundholz, stelle sie senkrecht und ohne Zwischenräume zum Baum und umwickle das ganze Gebilde recht lose mit Draht, damit der Baum nicht abgeschnürt wird. Damit nichts verrutscht, fixiere den Draht mit U-Haken an den Brettern. Vergiss aber nicht auf die Wurzeln und schaufle Erde darüber! Nach einer Zeit gibst Du einen anderen Teil des Wäldchens frei, befreist die ersten Bäume von ihrer Umhüllung und verwendest die Bretter für die nächsten Bäume. Ich denke, dass dies ein recht günstiger und trotzdem sehr wirksamer Schutz für die Bäume ist. Lass die Ziegen auf jeden Fall aber an Buschwerk und vielleicht auch den einen oder anderen Baum heran, der ohnehin durchforstet gehört. Deine Ziegen werden es Dir danken.


Diego
Beiträge: 190
Registriert: 23.09.2006, 11:02

Beitrag von Diego »

Hallo,

Ich denke das ist eine sehr
gute Idee, ich überlege
es mir nochmal, vielleicht
mache ich es so, dann
muss ich wenigstens keine
Chemie einsetzen.

Viele Liebe Grüße,
Andreas


Anonymous

Beitrag von Anonymous »

Wie Jürgen schon geschrieben hat: Waldweide ist nicht erlaubt. Hier mal die Paragraphen zur Info:

LWaldG Ba-Wü:
§83 (2): Ordnungswidrig handelt, wer vorsätzlich oder fahrlässig
16. im Wald unbefugt Vieh treibt, Vieh weidet oder weiden läßt.

Die Ordnungswidrigkeit kann mit einer Geldbuße bis zu 2500.- Euro, in besonders schweren Fällen bis zu 10.000 Euro geahndet werden.

§84: Ordnungswidrig handelt wer vorsätzlich oder fahrlässig
6. entgegen §38 Abs 1 ohne Genehmigung ein Gehege oder eine ähnliche Einrichtung im Wald errichtet.

Ob in Niedersachsen andere Rechte/Vorschriften gelten, klärt ein Blick ins Landeswaldgesetz. :wink:


Moritz

Beitrag von Moritz »

Frage: Gilt das dort auch für kleine Privatgehölze, sagen wir 1000 qm, oder nur den staatlichen Forst, der bei Dir angrenzt.


Anonymous

Beitrag von Anonymous »

Das gilt für alle Waldbesitzarten....egal ob Staats-, Gemeinde oder Privatwald.

Wald ist eigentlich jede mit Waldplanzen bestockte Fläche...aber lies selbst im Gesetz nach:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.wald-online-bw.de/pdf/gesetz ... df</a><!-- m -->


schuehlw
Beiträge: 2139
Registriert: 24.02.2003, 22:40

Beitrag von schuehlw »

Hallo Andreas,
ich weiß nicht, ob Dir das hilft: In der neuesten Ausgabe vom Forum für Kleinwiderkäuer (Fachzeitschrift aus der Schweiz) steht ein interessanter Artikel. Auszug: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.caprovis-data.ch/index.php?k ... ndex.php?k ... /news_site</a><!-- m -->
Auch in der Nähe von Karlsruhe läuft ein FFH-Projekt mit Ziegenbeweidung im Wald um die Traubenkirsche zu reduzieren.
Wenn ich es richtig lese, handelt es sich um ein privates Waldstück bei Dir?
Ich meine, ein Versuch ist es wert.
Um erhaltenswerte Bäume zu schützen, wurden mehrere Möglichkeiten beschrieben. Eine weitere: Die Stämme mit einer Mischung aus Lehm, Mist und Kalk zu bestreichen und mit Jutegewebe als Armierung zu umwickeln. Darauf, dass Stämme >20cm Durchmesser nicht geschält werden, würde ich nicht vertrauen.
In meiner Pflegefläche befindet sich auch ein "Mini-Wald", der nächstes Jahr angegangen werden soll.
Viele Grüße und schreib mal, wie es geworden ist
Viele Grüße Werner


"Du bist zeitlebens für das verantwortlich,
was du dir vertraut gemacht hast!"
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