Klauen-Probleme
Hallo Ecmo,
ich habe mir Deine postings nochmal durchgelesen und würde Dir dringend zu folgenden Änderungen raten:
a) feuchter Untergrund: solange Deine Tiere im "Sumpf" stehen, wird sich die Problematik nicht bessern. Die Feuchtigkeit weicht das Horn auf, es bilden sich Taschen, feuchte Wärme, bestes Klima für Bakterien, die das Horn weiter schädigen. Biete Deinen Tieren wenigstens EINEN trockenen Platz an, z.B. rund um die Futterraufen, der Ruheplatz, o.ä. Das kann ein Palettenboden sein, ein höhergelegenes Stück Deiner Weide, für die Ziegen evtl. sogar mit Steinen errichtete Hügellandschaften, damit die Klauen wenigstens einmal täglich etwas durchtrocknen können. Du läufst Gefahr, dass die Tiere dauerhaft ruiniert sind.
b) Fütterung: hier befürtworten zwar einige Forenteilnehmer das Verfüttern von Brot aber täglich ein Eimer Brot, das ist meiner Ansicht nach viel zu viel. Deine Tiere bringen keine Leistung, daher ist ein gutes Grundfutter sehr viel wichtiger. Auch das Kraftfutter bitte langsam ausschleichen. Du magst hier keinen Zusammenhang sehen, aber ein gestörtes Pansen-Darm-Milieu schwächt die Abwehrkräfte und macht daher empfänglicher für alle Arten von bakteriellen Infektionen.
c) Mineralfutter: wenn Du die Ziegen mit den Schafen zusammenhälst, gehe ich davon aus, dass es ein kupferfreies Mineralfutter ist, das für Schafe geeignet ist. Dieses eignet sich NICHT für Ziegen, die Kupfer ungefähr in dem gleichen Maß benötigen wie Rinder. Kupfermangel führt unter anderem zu erhöhter Anfälligkeit für Klauenerkrankungen.
d) regelmässige Kontrolle und Behandlung der Klauen: dies ist, neben dem trockenen Boden, das A und O. Mehrmals pro Woche die Klauen JEDES Tieres kontrollieren, ggfs. mit Kupfersulfatlösung nachbehandeln bis die Erkrankung vollständig ausgeheilt ist.
Gruss
Sabine
			
			
									
									ich habe mir Deine postings nochmal durchgelesen und würde Dir dringend zu folgenden Änderungen raten:
a) feuchter Untergrund: solange Deine Tiere im "Sumpf" stehen, wird sich die Problematik nicht bessern. Die Feuchtigkeit weicht das Horn auf, es bilden sich Taschen, feuchte Wärme, bestes Klima für Bakterien, die das Horn weiter schädigen. Biete Deinen Tieren wenigstens EINEN trockenen Platz an, z.B. rund um die Futterraufen, der Ruheplatz, o.ä. Das kann ein Palettenboden sein, ein höhergelegenes Stück Deiner Weide, für die Ziegen evtl. sogar mit Steinen errichtete Hügellandschaften, damit die Klauen wenigstens einmal täglich etwas durchtrocknen können. Du läufst Gefahr, dass die Tiere dauerhaft ruiniert sind.
b) Fütterung: hier befürtworten zwar einige Forenteilnehmer das Verfüttern von Brot aber täglich ein Eimer Brot, das ist meiner Ansicht nach viel zu viel. Deine Tiere bringen keine Leistung, daher ist ein gutes Grundfutter sehr viel wichtiger. Auch das Kraftfutter bitte langsam ausschleichen. Du magst hier keinen Zusammenhang sehen, aber ein gestörtes Pansen-Darm-Milieu schwächt die Abwehrkräfte und macht daher empfänglicher für alle Arten von bakteriellen Infektionen.
c) Mineralfutter: wenn Du die Ziegen mit den Schafen zusammenhälst, gehe ich davon aus, dass es ein kupferfreies Mineralfutter ist, das für Schafe geeignet ist. Dieses eignet sich NICHT für Ziegen, die Kupfer ungefähr in dem gleichen Maß benötigen wie Rinder. Kupfermangel führt unter anderem zu erhöhter Anfälligkeit für Klauenerkrankungen.
d) regelmässige Kontrolle und Behandlung der Klauen: dies ist, neben dem trockenen Boden, das A und O. Mehrmals pro Woche die Klauen JEDES Tieres kontrollieren, ggfs. mit Kupfersulfatlösung nachbehandeln bis die Erkrankung vollständig ausgeheilt ist.
Gruss
Sabine
Sabine M.H.
http://www.working-goats.de Pack- und Fahrziegen
						http://www.working-goats.de Pack- und Fahrziegen
vielen dank !!!!sanhestar hat geschrieben:Hallo Ecmo,
ich habe mir Deine postings nochmal durchgelesen und würde Dir dringend zu folgenden Änderungen raten:
a) feuchter Untergrund: solange Deine Tiere im "Sumpf" stehen, wird sich die Problematik nicht bessern. Die Feuchtigkeit weicht das Horn auf, es bilden sich Taschen, feuchte Wärme, bestes Klima für Bakterien, die das Horn weiter schädigen. Biete Deinen Tieren wenigstens EINEN trockenen Platz an, z.B. rund um die Futterraufen, der Ruheplatz, o.ä. Das kann ein Palettenboden sein, ein höhergelegenes Stück Deiner Weide, für die Ziegen evtl. sogar mit Steinen errichtete Hügellandschaften, damit die Klauen wenigstens einmal täglich etwas durchtrocknen können. Du läufst Gefahr, dass die Tiere dauerhaft ruiniert sind.
b) Fütterung: hier befürtworten zwar einige Forenteilnehmer das Verfüttern von Brot aber täglich ein Eimer Brot, das ist meiner Ansicht nach viel zu viel. Deine Tiere bringen keine Leistung, daher ist ein gutes Grundfutter sehr viel wichtiger. Auch das Kraftfutter bitte langsam ausschleichen. Du magst hier keinen Zusammenhang sehen, aber ein gestörtes Pansen-Darm-Milieu schwächt die Abwehrkräfte und macht daher empfänglicher für alle Arten von bakteriellen Infektionen.
c) Mineralfutter: wenn Du die Ziegen mit den Schafen zusammenhälst, gehe ich davon aus, dass es ein kupferfreies Mineralfutter ist, das für Schafe geeignet ist. Dieses eignet sich NICHT für Ziegen, die Kupfer ungefähr in dem gleichen Maß benötigen wie Rinder. Kupfermangel führt unter anderem zu erhöhter Anfälligkeit für Klauenerkrankungen.
d) regelmässige Kontrolle und Behandlung der Klauen: dies ist, neben dem trockenen Boden, das A und O. Mehrmals pro Woche die Klauen JEDES Tieres kontrollieren, ggfs. mit Kupfersulfatlösung nachbehandeln bis die Erkrankung vollständig ausgeheilt ist.
Gruss
Sabine
zu deiner antwort:
zu a)
das wird schwer.. wir haben nur kleine Partiellen auf einer Anhöhe über der Mosel... dh wir müssen so ca alle 3-4 wochen umsetzten .. und zwar quer über den "Berg" .. gross was bauen kann man auch nicht, da alles was nicht mobil ist, verboten ist ... ist so besonderes landschaftsschutzgebiet ... (keine festen zäune, hütten ect ..) desswegen haben wir halt ein karre gebaut .. die ziegen springen in die karre und die schafe liegen drunter... da ist es eigentlich immer rel trocken ...
b) der eimer ist ein 10 liter eimer .. und den teilen sie sich zu 7. ist das auch noch zu viel? und das kraftfutter ist jetzt kein kraftfutter wie bei milchkühen .. es ist mehr so ne art getreidemix .. so ähnlich wie hasenfutter .. und das gibts auch nur, wenn es kalt ist im winter für ein bisschen zusätzliche kalorien für die wärmeproduktion ... zur zeit gibts das nicht ... erst wenn es (irgendwann mal) kalt wird
(bin eigentlich intensivpfleger und versuch mir immer so ein bisschen von "meinen" patienten her was abzuleiten .. ist wohl nicht immer so ganz das richtige)
c) puh bei dem leckstein bin ich jetzt überfragt, was mein schwiegerdad da letzt gekauft hat ... muss wohl dann 2 verschiedene hertun ..
d) wo bekomm ich denn die paste? und was/wie wirkt das kupfer? ... über spurenelemente und heilung ließt man ja viel .. bei uns die pat bekommen alle zb selen.... und zinkpaste? die macht ja auch trocken und "isoliert" ja ein bischen ...
vielen dank nochmal!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Hallo Ecmo,
schreib doch mal in Dein Profil, wie Du wirklich heist (Vorname würde mir reichen), damit ich Dich nicht so seltsam ansprechen muß-
Mich freut Deine ausführliche Rückmeldung auf die verschiedenen Beiträge. Dafür auch ein besonderes Danke an Dich !
Gruß Günter
			
			
									
									schreib doch mal in Dein Profil, wie Du wirklich heist (Vorname würde mir reichen), damit ich Dich nicht so seltsam ansprechen muß-
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Gruß Günter
Folge denen, die die Wahrheit suchen.
zweifle an denen, die sie gefunden haben.
						zweifle an denen, die sie gefunden haben.
Hallo,
hmm, schwierig, bei solchen Voraussetzungen. Dann muss die Pflege intensiviert werden.
zum Kraftfutter: Ziegen, wie Schafe sind Tiere, die aus extrem "widrigen" Regionen stammen: Hochgebirge, Wüstenähnliche Landschaften und aufgrund des Verdauungssystems in der Lage sind, aus minderwertigem Futter Energie zu gewinnen. Daher ist eigentlich jede Zufütterung bei Tieren, die keine Leistung erbringen müssen (Hochträchtigkeit, Laktation, hohe Milchmengen, möglichst schnelles Erreichen des Schlachtgewichtes) nicht notwendig. Die Moselhänge sind ja recht fruchtbar, für Ziegen und Schafe eigentlich in sich deutlich ausreichend.
Kraftfutter bei Kälte erreicht genau das Gegenteil: Ziegen und Schafe erzeugen Wärme durch die Tätigkeit ihrer Pansenbakterien. Diese arbeiten jedoch nur optimal bei ausreichendem Gehalt im Pansen an Rauhfaser = Heu, Stroh, Rinde, Buschwerk. Kurzkettige Kohlenhydrate, wie im Getreide, Getreidemischungen, Kraftfutter enthalten, sorgen für eine Imbalanz im Pansen, einem zu sauren pH-Wert, Disbiose = die "guten" Pansenbakterien werden in ihrer Arbeit behindert, können weniger Wärme erzeugen = Ziege/Schaf friert.
Brot ist kurzkettige Kohlenhydrate, gemischt mit Salz, evtl. anderen Gewürzen, modifiziert durch Gärung und Backen. Ich hab's grad nicht greifbar, aber früher galten Bäckerpferde, die die Brotabfälle erhalten haben, als kränker als andere Pferde. Die Klebereiweiße im Brot, vor allem im Weißbrot = Brötchen sollen die Darmwände verkleben. Für Pferde gibt es Studien, wie Brot sich im Darm auswirkt, kann ich bei Interesse raussuchen. Kurz gesagt: auch hier gilt, dass dies zur Dysbiose im Pansen führen kann.
Mineralleckstein: ich gehe, wie gesagt, stark davon aus, dass es ein kupferfreier Leckstein ist. In dem Moment, wo "geeignet für Schafe" auf einem Mineralfutter steht, ist es kupferfrei. Du kannst jedoch keine zwei Lecksteine aufstellen, da der Kupfergehalt, den Ziegen benötigen, für Schafe toxisch bzw. tödlich ist auf Dauer. Einzige Möglichkeit, die Ziegen separat mit Kupfer zu versorgen. Entweder oral durch Zugabe von stark verdünnter Kupfersulfatlösung oder durch die Eingabe von Kupferstäbchen in den Pansen, die über 6 Monate lang regelmässig kleine Mengen an Kupfer an den Organismus abgeben. Diese gibt's für Kühe (Kupferboli genannt) und können, runtergerechnet auf's Körpergewicht und z.B. in leere Drageehüllen "verpackt" auch Ziegen verabreicht werden. Am besten sprichst Du hierzu mal mit einem ziegenerfahrenen Tierarzt.
Kupfer unterstützt, zusammen mit Eisen, die Blutbildung (Anämie), Fellpigmentierung, Fruchtbarkeit (im Zusammenspiel mit Zink), Immunabwehr (auch im Zusammenspiel mit Zink), Knochenstärke, Bindegewebe, Herz, Nervenscheiden. Ein klassisches Symptom von Kupfermangel ist das "Swayback" Syndrom neugeborener Lämmer = eine Hinterhandschwäche bedingt durch die fehlende Myelinisierung der Nervenscheiden (ich schreib's medizinisch, da Du ja wohl Hintergrundwissen hast). Kupfer ist nötig für die Resorption von Eisen und Zink, wird jedoch auch schnell zu zuviel Zink, Schwefel, Molybdän und Eisen geblockt. Auch eine hohe Parasitenlast kann zu Kupfermangel führen bzw. durch Kupfermangel ausgelöst werden.
Du sprichst von einer Paste, ich vermute, Du meinst Kupfersulfatlösung. Diese bekommst Du in jeder Apotheke. Für die Klauenbehandlung benötigst Du 10%ige Kupfersulfatlösung (NICHT für innerliche Anwendung geeignet), zur Kupferversorgung bitte max 2%ige Kupfersulfatlösung einsetzen, wenn Du es so lösen willst, melde Dich bitte nochmal zwecks Dosierung.
Falls Du englisch verstehst:
It's easier to kill a goat with kindness than to starve them!
Gruss
			
			
									
									hmm, schwierig, bei solchen Voraussetzungen. Dann muss die Pflege intensiviert werden.
zum Kraftfutter: Ziegen, wie Schafe sind Tiere, die aus extrem "widrigen" Regionen stammen: Hochgebirge, Wüstenähnliche Landschaften und aufgrund des Verdauungssystems in der Lage sind, aus minderwertigem Futter Energie zu gewinnen. Daher ist eigentlich jede Zufütterung bei Tieren, die keine Leistung erbringen müssen (Hochträchtigkeit, Laktation, hohe Milchmengen, möglichst schnelles Erreichen des Schlachtgewichtes) nicht notwendig. Die Moselhänge sind ja recht fruchtbar, für Ziegen und Schafe eigentlich in sich deutlich ausreichend.
Kraftfutter bei Kälte erreicht genau das Gegenteil: Ziegen und Schafe erzeugen Wärme durch die Tätigkeit ihrer Pansenbakterien. Diese arbeiten jedoch nur optimal bei ausreichendem Gehalt im Pansen an Rauhfaser = Heu, Stroh, Rinde, Buschwerk. Kurzkettige Kohlenhydrate, wie im Getreide, Getreidemischungen, Kraftfutter enthalten, sorgen für eine Imbalanz im Pansen, einem zu sauren pH-Wert, Disbiose = die "guten" Pansenbakterien werden in ihrer Arbeit behindert, können weniger Wärme erzeugen = Ziege/Schaf friert.
Brot ist kurzkettige Kohlenhydrate, gemischt mit Salz, evtl. anderen Gewürzen, modifiziert durch Gärung und Backen. Ich hab's grad nicht greifbar, aber früher galten Bäckerpferde, die die Brotabfälle erhalten haben, als kränker als andere Pferde. Die Klebereiweiße im Brot, vor allem im Weißbrot = Brötchen sollen die Darmwände verkleben. Für Pferde gibt es Studien, wie Brot sich im Darm auswirkt, kann ich bei Interesse raussuchen. Kurz gesagt: auch hier gilt, dass dies zur Dysbiose im Pansen führen kann.
Mineralleckstein: ich gehe, wie gesagt, stark davon aus, dass es ein kupferfreier Leckstein ist. In dem Moment, wo "geeignet für Schafe" auf einem Mineralfutter steht, ist es kupferfrei. Du kannst jedoch keine zwei Lecksteine aufstellen, da der Kupfergehalt, den Ziegen benötigen, für Schafe toxisch bzw. tödlich ist auf Dauer. Einzige Möglichkeit, die Ziegen separat mit Kupfer zu versorgen. Entweder oral durch Zugabe von stark verdünnter Kupfersulfatlösung oder durch die Eingabe von Kupferstäbchen in den Pansen, die über 6 Monate lang regelmässig kleine Mengen an Kupfer an den Organismus abgeben. Diese gibt's für Kühe (Kupferboli genannt) und können, runtergerechnet auf's Körpergewicht und z.B. in leere Drageehüllen "verpackt" auch Ziegen verabreicht werden. Am besten sprichst Du hierzu mal mit einem ziegenerfahrenen Tierarzt.
Kupfer unterstützt, zusammen mit Eisen, die Blutbildung (Anämie), Fellpigmentierung, Fruchtbarkeit (im Zusammenspiel mit Zink), Immunabwehr (auch im Zusammenspiel mit Zink), Knochenstärke, Bindegewebe, Herz, Nervenscheiden. Ein klassisches Symptom von Kupfermangel ist das "Swayback" Syndrom neugeborener Lämmer = eine Hinterhandschwäche bedingt durch die fehlende Myelinisierung der Nervenscheiden (ich schreib's medizinisch, da Du ja wohl Hintergrundwissen hast). Kupfer ist nötig für die Resorption von Eisen und Zink, wird jedoch auch schnell zu zuviel Zink, Schwefel, Molybdän und Eisen geblockt. Auch eine hohe Parasitenlast kann zu Kupfermangel führen bzw. durch Kupfermangel ausgelöst werden.
Du sprichst von einer Paste, ich vermute, Du meinst Kupfersulfatlösung. Diese bekommst Du in jeder Apotheke. Für die Klauenbehandlung benötigst Du 10%ige Kupfersulfatlösung (NICHT für innerliche Anwendung geeignet), zur Kupferversorgung bitte max 2%ige Kupfersulfatlösung einsetzen, wenn Du es so lösen willst, melde Dich bitte nochmal zwecks Dosierung.
Falls Du englisch verstehst:
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Gruss
Sabine M.H.
http://www.working-goats.de Pack- und Fahrziegen
						http://www.working-goats.de Pack- und Fahrziegen
christoph ....Günter hat geschrieben:Hallo Ecmo,
schreib doch mal in Dein Profil, wie Du wirklich heist (Vorname würde mir reichen), damit ich Dich nicht so seltsam ansprechen muß-
Mich freut Deine ausführliche Rückmeldung auf die verschiedenen Beiträge. Dafür auch ein besonderes Danke an Dich !
Gruß Günter
wie überall ... geben und nehmen...
vielen lieben dank für die super gute antwort ..sanhestar hat geschrieben:Hallo,
hmm, schwierig, bei solchen Voraussetzungen. Dann muss die Pflege intensiviert werden.
zum Kraftfutter: Ziegen, wie Schafe sind Tiere, die aus extrem "widrigen" Regionen stammen: Hochgebirge, Wüstenähnliche Landschaften und aufgrund des Verdauungssystems in der Lage sind, aus minderwertigem Futter Energie zu gewinnen. Daher ist eigentlich jede Zufütterung bei Tieren, die keine Leistung erbringen müssen (Hochträchtigkeit, Laktation, hohe Milchmengen, möglichst schnelles Erreichen des Schlachtgewichtes) nicht notwendig. Die Moselhänge sind ja recht fruchtbar, für Ziegen und Schafe eigentlich in sich deutlich ausreichend.
Kraftfutter bei Kälte erreicht genau das Gegenteil: Ziegen und Schafe erzeugen Wärme durch die Tätigkeit ihrer Pansenbakterien. Diese arbeiten jedoch nur optimal bei ausreichendem Gehalt im Pansen an Rauhfaser = Heu, Stroh, Rinde, Buschwerk. Kurzkettige Kohlenhydrate, wie im Getreide, Getreidemischungen, Kraftfutter enthalten, sorgen für eine Imbalanz im Pansen, einem zu sauren pH-Wert, Disbiose = die "guten" Pansenbakterien werden in ihrer Arbeit behindert, können weniger Wärme erzeugen = Ziege/Schaf friert.
Brot ist kurzkettige Kohlenhydrate, gemischt mit Salz, evtl. anderen Gewürzen, modifiziert durch Gärung und Backen. Ich hab's grad nicht greifbar, aber früher galten Bäckerpferde, die die Brotabfälle erhalten haben, als kränker als andere Pferde. Die Klebereiweiße im Brot, vor allem im Weißbrot = Brötchen sollen die Darmwände verkleben. Für Pferde gibt es Studien, wie Brot sich im Darm auswirkt, kann ich bei Interesse raussuchen. Kurz gesagt: auch hier gilt, dass dies zur Dysbiose im Pansen führen kann.
Mineralleckstein: ich gehe, wie gesagt, stark davon aus, dass es ein kupferfreier Leckstein ist. In dem Moment, wo "geeignet für Schafe" auf einem Mineralfutter steht, ist es kupferfrei. Du kannst jedoch keine zwei Lecksteine aufstellen, da der Kupfergehalt, den Ziegen benötigen, für Schafe toxisch bzw. tödlich ist auf Dauer. Einzige Möglichkeit, die Ziegen separat mit Kupfer zu versorgen. Entweder oral durch Zugabe von stark verdünnter Kupfersulfatlösung oder durch die Eingabe von Kupferstäbchen in den Pansen, die über 6 Monate lang regelmässig kleine Mengen an Kupfer an den Organismus abgeben. Diese gibt's für Kühe (Kupferboli genannt) und können, runtergerechnet auf's Körpergewicht und z.B. in leere Drageehüllen "verpackt" auch Ziegen verabreicht werden. Am besten sprichst Du hierzu mal mit einem ziegenerfahrenen Tierarzt.
Kupfer unterstützt, zusammen mit Eisen, die Blutbildung (Anämie), Fellpigmentierung, Fruchtbarkeit (im Zusammenspiel mit Zink), Immunabwehr (auch im Zusammenspiel mit Zink), Knochenstärke, Bindegewebe, Herz, Nervenscheiden. Ein klassisches Symptom von Kupfermangel ist das "Swayback" Syndrom neugeborener Lämmer = eine Hinterhandschwäche bedingt durch die fehlende Myelinisierung der Nervenscheiden (ich schreib's medizinisch, da Du ja wohl Hintergrundwissen hast). Kupfer ist nötig für die Resorption von Eisen und Zink, wird jedoch auch schnell zu zuviel Zink, Schwefel, Molybdän und Eisen geblockt. Auch eine hohe Parasitenlast kann zu Kupfermangel führen bzw. durch Kupfermangel ausgelöst werden.
Du sprichst von einer Paste, ich vermute, Du meinst Kupfersulfatlösung. Diese bekommst Du in jeder Apotheke. Für die Klauenbehandlung benötigst Du 10%ige Kupfersulfatlösung (NICHT für innerliche Anwendung geeignet), zur Kupferversorgung bitte max 2%ige Kupfersulfatlösung einsetzen, wenn Du es so lösen willst, melde Dich bitte nochmal zwecks Dosierung.
Falls Du englisch verstehst:
It's easier to kill a goat with kindness than to starve them!
Gruss
wo bekommt man denn so ein tolles wissen her ..
in den büchern, die ich hab, steht sowas net drin ...
wie oft guckst du nach den klauen?
ok .. kraftfutter ist gestrichen .. außer für die mädels wenn sie junge haben ...
und das brot auch ...
hört sich sehr einleuchtend und logisch nachvollziehbar an ..
(*g* wir menschen sollten ja auch lieber länger Kohlenhydratketten essen...)
hmmm .. dann ist das mit dem kupfer doch schwerer .. dachte vielleicht merken die schafe das kupfer und "wissen" dass es net gut für sie ist und lassen es dann bleiben ...
dank googel toolbar hab ich mir 2-3 worte übersetzt ...
und weiss denke, ich weiss was du damit sagen willst ...
muss mich ja schon immer verteidigen, wenn ich bei bekannten erzähle, die tiere sind das ganze jahr draußen ..
hab aber auch schon festgestellt ..
2 bekannte haben auch schafe .. der eine hat seine wie ich auf dem berg und der andere unten "am fuss des berges" und der hat auch feste ställe .. die oben sind "gesünder" und sterben auch weniger junge und die kleinen sind auch robuster ..
was hällst du dann vom füttern von zb kartoffeln / -schalen, rüben, karotten und sonstigem gemüse, außer Kohl und Kohlarten...
vielen vielen lieben dank!!!!!!
chris
Hallo Chris,
also, übersetzt heisst das:
es ist leichter, eine Ziege mit Zuneigung zu töten, als sie verhungern zu lassen.
Was Du bei den Schafen beschreibst, ist bei Ziegen genauso: Stallhaltung, nicht artgerechte Umgebung = Niederungen, das ist a) hoher Infektionsdruck und b) Schwächung des Immunsystems sowie c) allgemeine Stoffwechselprobleme durch mangelhafte Bewegung, Wetterreize, etc.
Ich habe ein paar "Kandidaten", die ebenfalls zu Klauenproblemen neigen, bei denen schaue ich, wenn nichts ist, einmal die Woche die Klauen an. Waren Probleme da/sind Probleme vorhanden, checke ich 2-3x pro Woche bzw. behandle entsprechend, bis wieder Ruhe eingekehrt ist. Es sind interessanterweise die Tiere, die entweder durch Stress (niedrige Rangposition) oder andere Faktoren ein angeschlagenes Immunsystem haben. Die anderen, die unter den gleichen Bedingungen stehen, sind das ganze Jahr über symptomfrei.
Ich will mich morgen mal schlau machen, inwieweit diese Anfälligkeit mittels Symbioselenkung angegangen werden kann (Homöopathie hat zwar Besserung gebracht aber keine durchschlagenden Erfolge). Ich fürchte, der warm-feuchte Winter wird uns nämlich nochmehr solcher Probleme bescheren.
Zum Wissen: das wirst Du wenig in den gängigen Büchern finden. Ein gutes Buch, auch zum Thema Fütterung, ist der Zwergziegenratgeber (auch, wenn er für Zwerge ist) und dann - für Dich leider weniger zugänglich - englische Literatur. Es gibt dann noch ein sehr ausführliches deutsches Buch über Ziegenhaltung (teuer), dessen Titel mir jedoch nicht einfällt.
Gruss
			
			
									
									also, übersetzt heisst das:
es ist leichter, eine Ziege mit Zuneigung zu töten, als sie verhungern zu lassen.
Was Du bei den Schafen beschreibst, ist bei Ziegen genauso: Stallhaltung, nicht artgerechte Umgebung = Niederungen, das ist a) hoher Infektionsdruck und b) Schwächung des Immunsystems sowie c) allgemeine Stoffwechselprobleme durch mangelhafte Bewegung, Wetterreize, etc.
Ich habe ein paar "Kandidaten", die ebenfalls zu Klauenproblemen neigen, bei denen schaue ich, wenn nichts ist, einmal die Woche die Klauen an. Waren Probleme da/sind Probleme vorhanden, checke ich 2-3x pro Woche bzw. behandle entsprechend, bis wieder Ruhe eingekehrt ist. Es sind interessanterweise die Tiere, die entweder durch Stress (niedrige Rangposition) oder andere Faktoren ein angeschlagenes Immunsystem haben. Die anderen, die unter den gleichen Bedingungen stehen, sind das ganze Jahr über symptomfrei.
Ich will mich morgen mal schlau machen, inwieweit diese Anfälligkeit mittels Symbioselenkung angegangen werden kann (Homöopathie hat zwar Besserung gebracht aber keine durchschlagenden Erfolge). Ich fürchte, der warm-feuchte Winter wird uns nämlich nochmehr solcher Probleme bescheren.
Zum Wissen: das wirst Du wenig in den gängigen Büchern finden. Ein gutes Buch, auch zum Thema Fütterung, ist der Zwergziegenratgeber (auch, wenn er für Zwerge ist) und dann - für Dich leider weniger zugänglich - englische Literatur. Es gibt dann noch ein sehr ausführliches deutsches Buch über Ziegenhaltung (teuer), dessen Titel mir jedoch nicht einfällt.
Gruss
Sabine M.H.
http://www.working-goats.de Pack- und Fahrziegen
						http://www.working-goats.de Pack- und Fahrziegen
Vorbeugen ist wichtig. Gerade in Ställen mit Hochstreu sollten die Ziegen immer die Möglichkeit haben, auf einen harten Untergrund auszuweichen. Liegeflächen an den Wänden, Aufstiegshilfen aus Betonsteinen ( mit der Lochung selbstverständlich seitlich), im Freien künstliche Kletterberge aus Erde und Steinen, nach Art einer Trockenmauer. Nächstes Jahr werde ich einen Teil des Zuganges zur Weide mit Betonsteinen auslegen - absichtlich sehr uneben mit vorstehenden Kanten und dazwischen groben Schottersteinen.
			
			
									
									... dann war ich ja mit dem übersetzten net so schlecht .. ;-)
hmm.. hast du mir einen trick zum fangen?
wenn die auf der weide sind, sind die ja schnell als ich ..
bis jetzt gings mit brotlocken immer einigermassen ...
aber dann auch noch ne weile nimmer .. da waren die dann zu misstrauisch...
vielen dank noch mal für deine tips und hilfe!!!!
			
			
									
									hmm.. hast du mir einen trick zum fangen?
wenn die auf der weide sind, sind die ja schnell als ich ..
bis jetzt gings mit brotlocken immer einigermassen ...
aber dann auch noch ne weile nimmer .. da waren die dann zu misstrauisch...
vielen dank noch mal für deine tips und hilfe!!!!
sanhestar hat geschrieben:Hallo Chris,
also, übersetzt heisst das:
es ist leichter, eine Ziege mit Zuneigung zu töten, als sie verhungern zu lassen.
Was Du bei den Schafen beschreibst, ist bei Ziegen genauso: Stallhaltung, nicht artgerechte Umgebung = Niederungen, das ist a) hoher Infektionsdruck und b) Schwächung des Immunsystems sowie c) allgemeine Stoffwechselprobleme durch mangelhafte Bewegung, Wetterreize, etc.
Ich habe ein paar "Kandidaten", die ebenfalls zu Klauenproblemen neigen, bei denen schaue ich, wenn nichts ist, einmal die Woche die Klauen an. Waren Probleme da/sind Probleme vorhanden, checke ich 2-3x pro Woche bzw. behandle entsprechend, bis wieder Ruhe eingekehrt ist. Es sind interessanterweise die Tiere, die entweder durch Stress (niedrige Rangposition) oder andere Faktoren ein angeschlagenes Immunsystem haben. Die anderen, die unter den gleichen Bedingungen stehen, sind das ganze Jahr über symptomfrei.
Ich will mich morgen mal schlau machen, inwieweit diese Anfälligkeit mittels Symbioselenkung angegangen werden kann (Homöopathie hat zwar Besserung gebracht aber keine durchschlagenden Erfolge). Ich fürchte, der warm-feuchte Winter wird uns nämlich nochmehr solcher Probleme bescheren.
Zum Wissen: das wirst Du wenig in den gängigen Büchern finden. Ein gutes Buch, auch zum Thema Fütterung, ist der Zwergziegenratgeber (auch, wenn er für Zwerge ist) und dann - für Dich leider weniger zugänglich - englische Literatur. Es gibt dann noch ein sehr ausführliches deutsches Buch über Ziegenhaltung (teuer), dessen Titel mir jedoch nicht einfällt.
Gruss