warum brauchen ziegen das mineral KUPFER

Anonymous

Beitrag von Anonymous »

Amelie hat geschrieben:Hallo Werner und Michael,
vielen Dank für die ausfürlichen Antworten.Ich schließe daraus,dass ich meinen Lieben etwas Gutes tue,wenn ich sie mal an die Rinderschrottonne lasse.
War bei ZZ nicht was, von wegen "kein Kraftfutter"? ich würde eher ab und an Mineralfutter zugeben.

Michael


Amelie
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Beitrag von Amelie »

Hi,
kann sein das sich das auf ZZ bezog.Ich habe aber Große und die bekommen ständig Mineralfutter.Aber für Schafe und Ziegen.Und da meine ich aus den Beiträgen herausgehört zu haben,dass das nicht immer ganz ausreicht.
Ich wollte eigentlich auch nur wissen,ob ich mir Sorgen machen muß wenn wieder einmal eine zum Kuhschrot entwischt :-)


Liebe Grüße

Christine


Der Optimist sieht die Rose,der Pessimist nur die Dornen.
Werner
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Registriert: 03.03.2003, 11:04

Beitrag von Werner »

Hallo Nora,

bin eine von den Englisch-Nieten.
Dank der dürftigen verfügbaren Literatur in deutscher Sprache, werden die Kentnisse aber besser.
Das erste englische Thema war´s Buch "The Pack Goat". Hab ich mir dann von ner Freundin lesen und gekürzt in deutsch aufschreiben lassen. So konnte es nicht weitergehen, seither liegt der Langenscheidt neben der Tastatur.
Ein Problem der Infos aus dem entferntem Ausland ist die Umsetztung auf hiesige Verhältnisse, es passt lange nicht alles.
Kann einer gut spanisch ? Hab eine "Lungenwürmerseite" in spanisch die interresant wirkt. Beim ersten reinlesen mit dem Wörterbuch.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.colvet.es/infovet/oct01/cien ... oct01/cien ... iculo1.htm</a><!-- m -->

Man lernt nie aus. Und heute weis ich auch warum ich früher Englisch lernen hätte sollen. Ob mir´s meine Kinder glauben?

Gruß

Werner


sanhestar
Beiträge: 8258
Registriert: 17.03.2003, 11:56

Beitrag von sanhestar »

Hallo Werner, Amelie, etc.

hier eine Liste der Probleme, die durch Kupfermangel entstehen können:

Kupfermangel bei Ziegen

Der primäre Kupfermangel (niedrige Kupferspiegel in Boden und Futter) in Süd-Kalifornien und Arizone bereitet Züchtern von Schweitzer Ziegenrassen und LaMancha Ziegen Probleme. Kupfermangel wurde ausserdem bestätigt bei Burenziegen und Zwergziegen in Süd-, Mittel- und Nordkalifornien und in Arizona. In einigen Regionen in Mittel- und Nordkalifornien wurde ausserdem sekundärer Kupfermangel (durch das Vorhandensein von Kupferantagonisten) bestätigt.

Auch in Texas, Washington, Oregon, Missouri, Virginia, Colorado, South Dakota, Ohio, Wisconsin, Indiana und den meisten Neu-England-Staaten wurden Kupfermangelzustände bei Milch-, Buren und Zwergziegen bestätigt.

Traditionell weisen sandige Böden geringere Kupferwerte auf, aber auch Böden mit hohen Anteil an organischen Bestandteilen, zerstörte Schwarzerdeböden und bewaldete Kalkböden können starken Kupfermangel aufweisen. Kupfermangel bei Tieren kann auftreten, wenn die Tiere auf Böden weiden, die Kupfermangel aufweisen, die einen hohen Gehalt an Molybdän haben (mehr als 2 mg) – die Kupferaufnahme sollte das 5 bis 8fache der Molybdänaufnahme betragen. Weiden mit hohem Sulfatgehalt (mehr als 035% Gesamtschwefel), Eisengehalte über 250 bis 300 mg und Kombinationen aus diesen. Wasser, gewöhnlich Quellwasser oder Wasser aus heissen Quellen kann erhebliche Mengen an Schwefel enthalten, der die Verfügbarkeit von Kupfer reduziert. Wasser aus alkalischen Böden ist gewöhnlich stark mit Schwefel angereichert.

Kupfer kommt im Boden in zwei Formen vor: Cu2+ und Cu(OH)+. Im allgemeinen verringert sich die Aufnahme von Kupfer durch Pflanzen durch ein Ansteigen des pH-Wertes. Sobald der pH-Wert steigt, stiegt die Anlagerung und die Löslichkeit der Oxide sinkt. Mangel kann auf natürlichem Weg auf sehr basischen Böden auftreten und bei überkalkten Böden. Das Gegenteil ist der Fall auf sehr sauren Böden. Dies trifft auf alle Spurenelemente zu, ausgenommen Selen und Molybden.

Eine andere Ursache für Kupfermangel ist eine hohe Wurmbelastung der Tiere, die zu Kupferverlust führt. Auch Paratuberkulose und zu hohe Zinkgaben sind mit verantwortlich.

In den westlichen Staaten der USA ist normalerweise der Serumkupfergehalt geringer gegenüber anderen Regionen. Der durchschnittliche Serumkupfergehalt in Farmen in den westlichen Regionen lag bei 0,63 mg, im mittleren Westen und Süden bei 0,70 mg.

Futtermittelanalysen des kanadischen Labors für Landwirtschaftliche Boden- und Futtermittelanalyse ergab, dass über die Hälfte der analysierten Futtermittel weniger als den geschätzten Mindestgehalt von 10 mg enthielten. In den USA haben darüber hinaus bis zu 58% der Böden Molybden- und Eisengehalte, die hoch genug sind, um eine mangelnde Kupferabsorption zu verursachen. Dies kann durch übermässige Schwefelaufnahme noch gesteigert werden.

Hinweis: Luzerne ist eine Pflanze, die berüchtigt für ihre Empfänglichkeit auf Kupfermangel ist. Auch Weizen, Gerste und Hafer können Kupfermangel aufweisen.

Hinweis: Molybden ist generell in Luzerneheu zu finden. Kupfermangel tritt sehr wahrscheinlich auf, wenn die Kupfer-Molybden-Rate weniger als 4:1 beträgt.

Hinweis: Kupfer, das in den Boden eingebracht wird, hat eine lange Verweildauer. Ergänzungsdüngungen von 1,3 bis 2,7 Pfund pro Acre blieben unvermindert bis zu 35 Jahre im Boden nachweisbar.

Kupfermangel bei Weidetieren ist in den meisten Industrieländern in Europa, Nordamerika und Australien zu finden. Schon in den 1930er Jahren wurde Kupfermangel in Florida, Hollang, Neu-Seeland und Teilen Australiens beschrieben.

Die Gehalte von Spurenelementen im Futter können je nach Region, innerhalb eines Bundeslandes und sogar innerhalb eines Betriebes (Weideflächen) variieren. Die folgenden Proben wurden auf einer Ranch im Südwesten Montanas im späten Frühjahr und frühen Sommer entnommen.

Die Proben zeigen ausreichend Kupfer, Zink und Mangan, jedoch auch antagonistische Effekte von Eisen, Schwefel und Molybden.

Weide
Mineral A B C D
Cu, mg 7 19 7 0
Zinc, mg 36 36 24 37
Mn, mg 57 65 55 41
Mo, mg 0.62 0.19 4.1 -
S, % 0.26 0.47 0.46 0.36
Fe, mg 457 385 179 136

Es besteht wenig Zweifel, dass Kupfermangel bei Wiederkäuern ein weltweites Problem darstellt. Eine neuere Studie bei Weidetieren in den Tropen ergab, dass folgende Länder ebenfalls mit Kupfermangel zu kämpfen haben:

ARGENTINA KENYA
BOLIVIA INDONESIA
BRAZIL PANAMA
COLOMBIA PERU
COSTA RICA PHILIPPINES
ETHIOPIA SAUDI ARABIA
EL SALVADOR SENEGAL
ECUADOR TANZANIA
DOMINICAN REPUBLIC SWAZILAND
CUBA SURINAM
GUATEMALA SUDAN
GUYANA SOUTH AFRICA
HAITI TRINIDAD
HONDURAS URUGUAY
INDIA VENEZUELA
MEXICO ZAIRE
MALAWI ZIMBABWE
MALAYSIA
Kupfer ist nötig für die Absorption und Verwendung von Eisen, es hilft bei der Oxidation von Vitamin C und arbeitet zusammen mit Vitamin C bei Aufbau von Elastin, einem Hauptbestandteil der Muskeln. Ausserdem hilft es bei der Bildung von roten Blutkörperchen und der Knochenstruktur. Kupfermangel verhindert, dass die Zellen des Knochenmarks sich vollständig ausbilden.

Hinweis: Mineralfutter für Ziegen UND Schafe enthalten nicht genug Kupfer für Ziegen. Ziegen sollten kein Mineralfutter für Schafe erhalten, ohne zusätzlich Kupfer zu erhalten.


Kupfer wird aktiv durch die Darmwände transportiert und der LEber gespeichert. Kupfermangel verhindert, dass Eisen in Hämoglobin eingebaut wird, was zu einer Form von Änamie führt, die nicht von Eisenmangel unterschieden werden kann. Kupfer spielt eine Rolle bei der Absorption und Mobilisation von Eisen. Kupfermangel behindert die Bildung von Bindegewebseiweißen, Kollagen und Elastin. Schwache Knochen (Osteoporose) und geschädigte Arterienwände sind die deutlicher sichtbaren Symptome.

In vielen Regionen kann Kupfermangel recht einfach durch das Verfüttern von Mineralfutter mit ausreichendem Kupfergehalt (z.B. Pferde- oder Rindermineralfutter) behoben werden.


Wenn man zurückblickt nach Anfang und Mitte der 1980er Jahre, erkennt man, dass dieses Problem sich schon damals zu manifestieren begann. Gelegentlich zeigte sich ein Tier mit dem damals noch unbekannten Zeichen von Kupfermangel. In den Anfängen gab es nur wenige Tiere mit den klassischen Kupfermangelsymptomen, doch das Testen der ganzen Herde zeigt, dass diese schwer unterversorgt waren. Einige Blutlinien und Rassen scheinen mehr (Schweizer Rassen) oder weniger (Anglo-Nubier) Probleme zu haben.

Während eine Leberbiopsie noch immer die zuverlässigste Methode ist, den tatsächlichen Kupferstatus eines Tieres zu erfahren, finden sich nur wenige Tierarztpraxen oder Universitätskliniken, die bereit sind, diese Prozedur an Zuchttieren durchzuführen. Doch sind die Kupferspiegel in der Leber noch immer die einzige zuverlässige Quelle, zu der Zugang besteht. Bei der Bestimmung des Kupferspiegels im Blut wird der Gesamtkupfergehalt bestimmt. Von diesem sind jedoch nur 3% für die Enzymtätigkeit verfügbar. Die Werte im Blutserum und –plasma fallen als letztes, nachdem die Reserven in der Leber bereits auf unter 30 mg/kg Leber Trockengewicht gefallen sind. Die Blutwerte können normal, niedrig oder sogar erhöht sein, während die Depots in der Leber und den Nieren stark unterversorgt sind. Kupferbestimmung per Blutprobe ist eine schlechte Entscheidung (Hinweis: Serumzinkwerte können sich bei Stress extrem schnell verändern). Normale Kupfergehalte in der Leber bei Ziegen sind 25mg-150mg – unversorgte Tiere zeigen 0,1mg-15mg.

Während die Blut- und Leberwerte eingesetzt werden, um einen Kupfermangel zu diagnostizieren, tragen sie nichts bei zur Berteilung bei, ob ein Kupfermangel behoben wurde. Die Effizienz einer Kupferversorgung muss an der Beseitigung der klinischen Symptome gemessen werden und nicht am Ansteigen der Kupfergehalte im Körper. Kupferwerte im Haar sind höchst unterschiedlich.

Die Verluste der Ziegenzüchter waren unermeßlich, in den frühen 190er Jahren verlor ein Züchter in Arizona bis auf 3 Lämmer den gesamten Jahrgang aufgrund Kupfermangels. Die Lämmer kamen entweder tot zur Welt oder starben innerhalb der ersten Wochen. Der Verlust an erwachsenen Tieren war enorm in Herden, die die schwersten Probleme aufwiesen. Auf der anderen Seite kam es oft nicht zu den klassischen Kupfermangelsymptomen, sondern zu unspezifischen Symptomen, wie wiederkehrende Staphylokkokeninfektionen an Euter, Nase, Maul und Haut (teilweise auch des ganzen Körpers) und dünnes/raues/verblasstes Fell (sonderbar „stachliges“ Fell bei einige Saanenziegen), teilweise nicht mehr als eine kahle Schwanzspitze oder helle Flecken auf der Nase. Andere Herden mit schwerwiegenderen Problemen zeigten eine erhöhte Anzahl von gangränöser Mastitis, Risse in der Gebärmutter und den Beckenbändern (abdominale Hernien), grosse Blutergüsse, die auf Injektionen oder sogar auf kleinere Verletzungen folgten. Osteoporose, die sich wie eine Verletzung des Rückenmarks äusserte, verdrehen und biegen der Vorderbeine bei Lämmern und Jährlingen (s. Foto),

Anämie … eigentlich alles, was man sich vorstellen kann. Jedermann war ratlos, auch die Tierärzte und Spezialisten an der Universität, wie diese so gut versorgten Herden so massiv mit Krankheiten geplagt sein konnten. Andererseits gab es wiederum Herden, die keine Probleme hatten. Wir wissen nun, dass viele dieser Probleme das Resultat eines durch Kupferunterversorgung geschwächten Immunsystems waren, andere Probleme, wie Knochenschäden, Ataxien, Fell, Kardiovaskulär) waren die direkte Folge geringer Kupfergehalte.
Oft und am schwersten betroffen sind junge Lämmer, sie zeigen alles vom klassischen Symptom des Swayback-Syndroms (angeborener Kupfermangel) und enzootische Ataxie (verspätet einsetzende Ataxie), die durch die entmyelisierung des Rückenmarks (Zusammenbruch der isolierenden fetthaltigen Umhüllung der Nerven im Gehirn und Rückenmark) entstand. Diese Form der Ataxie ist nicht umkehrbar. Bis hin zu hellfarbigen Augenringen, dünnes Haar über der Nase und/oder um die Augen und/oder Ohren, geringe Grösse, generelle Schwäche oder schmerzende Gelenke und ein generell schlechtes Wachstum. Die Muttertiere sind oft nicht in der Lage, ihre Lämmer mit ausreichend Kupfer zu Welt zu bringen. Oft sind die Lämmer so stark unterversorgt, dass sie an Osteoporose (weiche, poröse Knochen, die leicht biegen und brechen z.B. gebrochene Rippen bei Neugeborenen), schwerer Anämie oder anderen Gesundheitsproblemen leiden. Manche sind nicht in der Lage, die Geburt zu überleben, andere erscheinen bei der Geburt normal und die Symptome zeigen sich kurz danach oder Wochen/Monate später, immer abhängig vom Grad der Unterversorgung und dem einzelnen Tier.

Wäre Kupferversorgung einfach durch das bestimmen der Kupferwerte in der Nahrung und das Zugeben einer leicht verfügbaren Kupferquelle zu lösen, ware Kupfermangel kein Problem. Da die Kupferresorbtion und der Kupferstoffwechsel jedoch von Molybden, Schwefel, Kalzium, Zink, Eisen, Mangan, Cobalt, Blei, Cadmium und Selen beeinflusst werden, ist es oft nicht einfach zu entscheiden, wie viel Kupfer zusätzlich zugeführt werden muss.

In der Anfangszeit (nachdem wir das Problem identifiziert hatten), versuchten wir, das Problem durch die orale Zufuhr von Mineralmischungen mit hohem Kupfergehalt (bis zu 1000 mg) und dem Verfüttern von nicht ziegenspezifischem Futter (Pferdefutter, Pferdemineralfutter) zu lösen, doch bis heute schaffen es diese Methoden nicht, die körpereigenen Kupferreserven zu erhöhen. Die Resorption von Kupfer kann zwischen 0 und 75% schwanken, abhängig von zahlreichen Faktoren. Die Kupferverfügbarkeit in den meisten Futtermitteln, die an Nutztiere verfüttert werden, liegt zwischen 1% und 15%. Die meisten Mineralfutter enthalten Kupferoxid in Pulverform, dessen Verfügbarkeit in dieser Form gering ist, die grösste Menge passiert unresorbiert den Darmtrakt.
Hinweis: andere Regionen der USA erreichen gute Ergebnisse mit dem Verfüttern von kupferhaltigem Mineralfutter
In unserer Region fanden wir heraus, dass wir mit Kupferboli (Kupferoxiddraht-Boli), die nach Körpergewicht dosiert werden, die besten Ergebnisse erzielen können. Die ersten Boli wurden im Jahr 1994 von Neuseeland nach USA gebracht, später fanden wir einen Marke von Rinderboli, die auf Ziegen herunterdosiert werden konnten. In dieser Region tragen mittlerweile 2000 bis 2500 Ziegen seit 9 Jahren einen Bolus (Stand 2002).

Anhaltende Forschung an Tieren, die einen Bolus tragen, zeigen, dass wir normale Kupfergehalte in der Leber erreichen. Bis zum heutigen Tag (Mai 2003) hatten wir keinen einzigen Fall von Kupfervergiftung und nur einen Fall mit erhöhten Kupferwerten in der Leber. Die Konzentrationen in der Leber bleiben weiterhin im unteren Normbereich (30-80mg), nur 3 Tiere testeten oberhalb diesen Bereichs in den 8 Jahren, die wir nun Boli einsetzen.
Wir fanden heraus, dass die Boli alle 5-6 Monate erneuert werden müssen, um ausreichende Kupferspiegel zu erhalten. Nach 4 Monaten fallen die Kupferdepots in der Leber rapide. Um die neugeborenen Lämmer bestmöglich zu schützen, applizieren wir die Boli so, dass die Mutterziegen während der gesamten Trächtigkeit ausreichend versorgt sind.

Dies ist ein immer fortschreitendes Programm. Wir erhalten ständig neue Informationen, Ideen, etc. Je mehr Zeit vergeht, können wir evtl. das Programm auf weniger häufige Erneuerung der Boli verändern oder sogar eine vollständige andere Methode zur Problemkorrigierung finden. Unsere Hoffnung ist, dass wir die primäre Problemquelle (Heu/Futter) beheben können und keine Notwendigkeit zur unterstützenden Versorgung mehr besteht.
Unsere Untersuchungen wurden hauptsächlich vom California Animal Health & Food Safety Laboratory System und der University of Arizona durchgeführt, vor kurzem kam noch Texas A&M hinzu, als in dieser Region Kupferunterversorgung entdeckt wurde. Auf der anderen Seite gibt es noch immer Tierärzte, die das Problem nicht kennen oder es verleugnen.
Zusätzliche Information, Kopien der Laboruntersuchungen und Information für Tierärzte stehen zur Verfügung für Tierärzte, die hierzu Fragen haben.
Ein Beispiel:

(Photos & history of Toggenburg buck by Linda Colquitt - Eders Toggs, Alpines & Colquitt's Saanens)
Dieser Toggenburger Bock wurde 03/92 in einer Herde mit schweren Kupfermangelproblemen geboren. Andere Tiere der Herde musssten wegen Gliederlähmung eingeschläfert werden. Dieser Bock hatte eine normale, mittelbraune Toggenburger-Färbung bei der Geburt und blieb in der Herde für 3 Monate. Die ganze Herde wurde einige Monate später auf Kupermangel getestet und seine Zwillingsschwester wies den geringsten Wert in der ganzen Herde auf (0,06mg). Nur 6 der 17 Tiere hatten einen normalen Wert von 0,8-1,2mg. Im Alter von 6 Monaten war der Bock komplett weiß.
Nachdem die Blutergebnisse bekannt wurden, erhielt der Bock 0,25 ml einer MolyCu-Injektion. Es wurden keine weiteren Veränderungen in seiner Ernährung gemacht. Nach ca. 10 Tagen hatte er dunkle Haarwurzeln. Das untere Bild wurde ca. 1 Monat nach der Injektion gemacht. Im Februar 1993 erhielt er einen Kupferbolus von 2,5 mgs (die einzigen damals erhältlichen). Im May wurde er für eine Show getrimmt und zeigte ein normales Toggenburger Braun. Das Trimmen zeigte definitiv den Farbwechsel: 1/3 der Haare nahe der Haut war braun, die restlichen 2/3 Länge nahezu weiß.

Es ist sehr wichtig zu betonen, dass sich bei Kupfermangel nicht immer Pigmentverlust zeigt und dass die Tiere unter anderen Symptomen leiden können.

ACHTUNG! Kupfer kann giftig sein. Hier wird eine Lösung für eine lokal begrenzte Region beschrieben. Die Gegebenheiten in einer anderen Region können komplett unterschiedlich sein. Daher sollte keine der vorgestellten Möglichkeiten einer korrigierenden Kupferzufuhr ohne vorherige, genaueste Diagnose des Problems und Beratung durch einen Tierarzt durchgeführt werden.

Sehe gerade, dass die Bilder nicht mit übernommen wurden. Diese sind, wie der Artikel im englischen Original zu finden unter

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.saanendoah.com/copper1.html" ... ml</a><!-- m -->

man beachte das erste Bild der Ziege mit den verkrümmten Vorderbeinen, auch das ist ein Symptom von Kupfermangel!

Zwergziegen sind kupferempfindlich und haben einen Kupferbedarf, der eher Schafen entspricht.

Rinderschrot = Kraftfutter hat eigentlich im Ziegenpansen nicht unbedingt was zu suchen, nur bei entsprechendem Bedarf und ich würde mir eher Sorgen machen hinsichtlich Pansenazidose, Klauenrehe, Pansenblähungen, Fehlgärungen, etc. wenn die Ziegen an's Schrot gelangen und "zuschlagen", als über den Kupfergehalt.


Sabine M.H.
http://www.working-goats.de Pack- und Fahrziegen
Osiris

Beitrag von Osiris »

Liebe Sabine ! Danke für dies erstklassige Posting ! Das klärt einiges und ich habs mir ausgedruckt . Marion


Anonymous

Beitrag von Anonymous »

Hallo Sabine

Guter Bericht Danke !!

Ich lasse alle paar Jahre Bodenproben untersuchen um den Zustand der Weideflächen zu wissen und dem entsprechend zu düngen.

Zudem gebe ich seit ewigen Zeiten Rindermineral.

schöne Grüße
NORA


Amelie
Beiträge: 1991
Registriert: 14.03.2007, 08:02

Beitrag von Amelie »

Liebe Sabine,
#danke# #danke# für den tollen Bericht und die viele Mühe die du dir immer mit der Beantwortung unserer Fragen machst.Damit sind alle meine Unsicherheiten beseitigt.


Liebe Grüße

Christine


Der Optimist sieht die Rose,der Pessimist nur die Dornen.
Sven
Beiträge: 8291
Registriert: 06.03.2001, 00:00

Beitrag von Sven »

Hallo Sabine,

auch von mir ein dickes Lob und Dankeschön für Deine Mühe, so eine geniale Info zu schreiben. Sollen wir den Beitrag ähnlich dem für die Lämmer als festen Link einstellen?

Viele liebe Grüße,
Sven


Fridolin
Beiträge: 1662
Registriert: 26.02.2006, 22:26

Beitrag von Fridolin »

Bin nun einigermaßen verwirrt! Schon allein wegen der Tatsache, dass ich nirgends einen Mineralleckstein speziell für Ziegen finden und noch weniger kaufen kann. Überall steht nur drauf: Für Schafe und Ziegen.

Wir haben nun aber gelernt, dass Schafe kein oder nur sehr wenig Kupfer brauchen, Ziegen hingegen schon.

Wie bzw. womit kann ich sicherstellen, dass meine Ziegen genügend Kupfer über die Nahrung erhalten. Ich stelle zwar keine Symptome fest, die einen Kupfermangel vermuten lassen, würde aber trotzdem gerne wissen, in welchen Pflanzen natürliches Kupfer vorkommt.

Oder sollte ich auf Rinder- oder Pferdelecksteine zurückgreifen, in denen ist - lt. Analyse - ja Kupfer enthalten.

Wer kann mir weiterhelfen?


Anonymous

Beitrag von Anonymous »

Ich füttere seit Jahren Rindermineral und Bierhefe von beidem
pro Tag 25- 50 Gramm



Inhaltsstoffe der Bierhefe
Getrocknete Bierhefe enthält 16 Aminosäuren (und ist damit ein wichtiger Lieferant von hochwertigem tierischen Eiweiß), sowie 15 verschiedene Mineralien und Spurenelemente, u.a. das wichtige Antioxidans Selen. Weiterhin enthält sie mehr Vitamine des B-Komplexes als jedes andere natürliche Nahrungsmittel. Bierhefe ist äußerst fettarm, cholesterinfrei und hat einen niedrigen Natriumgehalt. Daneben verfügt Bierhefe auch über einen nennenswerten Gehalt an Lezithin, einer fettähnlichen Substanz, die für die Konzentrationsfähigkeit von besonderer Bedeutung ist, da Lezithin die chemischen Vorstufen des Hirnbotenstoffes Acetylcholin enthält.

Auszug einer Durchschnittsanalyse je 100g Bierhefe getrocknet:

Vitamine
Vitamin E: 0,1 mg
Vitamin H: 0,02 mg
Vitamin B1: 13 mg
Vitamin B2: 4 mg
Vitamin B3: 40 mg
Vitamin B5: 8 mg
Vitamin B6: 4,3 mg
Vitamin B9: 0,8 mg
Vitamin B12: 0,02 mg

Mineralien
Natrium: 80 mg
Kalium: 1410 mg
Kalzium: 50 mg
Magnesium: 230 mg
Phosphor: 1800 mg
Schwefel: 350 mg
Eisen: 17,5 mg
Zink: 8 mg
Kupfer: 3,3 mg


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