landwirtschaftlichen Nebenerwerbsbetrieb

Smalltalk und Diskussionen über Gott und die Welt
Angoraziege
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Registriert: 20.08.2003, 21:37

Beitrag von Angoraziege »

Hallo Uli!

Das mit den Sozialversicherungsbeiträgen für die Landwirtschaft gilt nur wenn Du über eine bestimmte Flächengröße kommst.
Bei uns sind das 3,5 ha. Wer weniger hat muß nicht einzahlen. Wer ab 3,5 ha hat der kommt nicht um diese Pflicht herum, außer er arbeitet und ist dadurch schon Sozialversichert, dann kann man einen Antrag auf Befreiung stellen. Wenn aber der Ehepartner nicht arbeitet, dann muß mindestens dieser seine Beiträge berappen.

Das war bei uns der Fall und dann haben wir 1/4 ha wieder abgegeben und sind so unterhalb der 3,5 ha Grenze gewesen.

Viele Grüße
Damaris


Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum
Eifelhexe
Beiträge: 2059
Registriert: 26.05.2002, 00:00

Beitrag von Eifelhexe »

Hallo Damaris
vielen Dank für diesen guten Tip!!!!!!!!!!!!!!!
Wir sind gerade an der Grenze und ich werde mich in Zukunft hüten eine Zahl zu nennen die darüber geht!!! :wink:


Alles Liebe aus der Eifel,
Uli
PS: Die Natur ist der Balsam gegen die Leiden, die alle jene verursachen, die die Natur misshandeln.
Eckfritz
Beiträge: 54
Registriert: 24.10.2006, 18:19

Priviligierung

Beitrag von Eckfritz »

Ich habe jetzt versucht ganz ausgiebig nach der Möglichkeit der Priviligierung in diesem Forum gesucht; uns nichts gefunden. Wer hat das ganze Szenario denn durch und kann hier auch frei erzählen wie es geht? Kann man einen Betrieb von jemandem übernehmen und hat dann automatisch die Priviligierung? Wer weiß wie es auch tatsächlich funktioniert und zwar so das man es auch durchkriegt?


Osiris

Beitrag von Osiris »

Hallo , mein Mann und ich wir wollten unbedingt eine Reithalle bauen Schleswig-Holstein - Aussenlage!!! , und mussten uns durch diesen ganzen Dschungel von Vorschriften durcharbeiten ! Wir haben es geschafft und mussten dennoch die Reithalle mit einem Anwalt durchboxen ! Auch das haben wir geschafft ! Ist mittlerweile 11 Jahre her . Was wir aber auch alles machen mussten , das glaubt ihr nicht. Erstmal war die Privilegierung nicht über einen Hallenbau zu erreichen , und ohne Privilegierung keine Halle, sondern über die Tieranzahl und die Hektarzahl (Wirtschaftlichkeit) Wir also flugs Hektarzahl erhöht und die Tierzahl erhöht (Wie, das verrate ich auch gerne, aber nur per PN ... :D Alles was mit der Vergrößerung des Betriebes zu tun hatte, war für uns ungefährlich , denn mein Mann ist Beamter und kann sich befreien lassen und ich führte zu der Zeit einen Reitsportladen ! Natürlich kamen höhere Beiträge zur Berufsgenossenschaft , aber wir wollten ja die Halle... Wenn Euch aber mal jemand von der BG anruft und Euch so ganz nett fragt , ob ihr ihm bei einem neuen Projekt helfen wollt und Ihr könntet ja mal so eine Bestandsaufnahme machen , was Ihr an Arbeiten mit jungen Tieren so macht , bevor sie verkaufsfertig sind , dann sagt oder besser schreit NEIIINN und schmeißt den Hörer auf ! In die Falle sind wir nämlich reingetappt. Die Beiträge waren danach astronomisch... mit viel Mühe und Gehirnschmalz haben wir die Beiträge wieder auf den alten Level bekommen ! Von einer Freundin weiß ich , dass man in HH offensichtlich sogar selber auf Pachtland bauen darf , was ich immer noch nicht glauben kann ! Hier bei uns brauchten wir um alle Vorrausetzungen zu erfüllen ca 11 ha und 25 Haflinger .... ähhhh... das war ein krauses Jahr ! Das haben wir gemacht und heute sind alle zufrieden ! Das Finanzamt übrigens teilte uns mit , dass wir für sie dennoch Jobby seien ... Toll meint mein Steuerberater.... Ach und als der Bauamtsmensch da war , musste ich ihn ganz kräftig daran erinnern , dass ich glatt die Frauenschiene fahren würde , denn er versagte ja einer Mutter mit zwei Kindern den Beruf .... das zog auch recht gut , da die Fraueneschiene hier im Moment so sehr politisch gewollt ist . Eine echt brauchbare Unterstützung allerdings erhielten wir vom Bauernverband ! Daran sollten alle denken , die etwas bewegen wollen . Die haben überall Ortsgruppen und die haben Beratungsstellen ! Dort sind sie echt fit und kennen jede Möglichkeit! Ich kann das nur wärmstens empfehlen ! Puh ist das lang geworden ! Gruß Marion


Anonymous

Beitrag von Anonymous »

schuehlw hat geschrieben:Der Nebeneffekt des Nebenerwerbs bringt etliche unangenehme Dinge mit sich: Beitrag zur Landw. Berufsgenossenschaft,
Überprüfungen der Betriebsstätte, Haftpflicht/Unfall- und andere Versicherungen usw. Wenn man nicht die Registrierung zur Antragstellung von Fördergeldern oder ähnl. braucht, sollte man es lieber weiterhin als Hobby laufen lassen. Ein richtiger Bauer kann man auch ohne Betriebsnummer sein. Viele Grüße Werner
Ist zwar ein Uraltbeitrag, aber ich sehe das anders:
Selbstverfreilich kann man auch ohne Betriebsnummer Bauer sein. Die Betriebsnummer bekommt man aber bei unseren Tierhaltungen schon von Amts wegen, vom Zuchtverband etc. pp. Wenn man in D an alles so einfach kommen würde, wie irgendwelche Nummern... #shock#

Ob wir uns ggü. der BG "outen" sollten habe ich auch lange überlegt, allerdings haben wir uns pro BG entschieden
1. früher oder später kriegen sie einen :-( Und dann wirds teuer
2. BG-pflichtig ist man ab einer *genutzten Fläche* von 2500qm (zumindest in Hessen, Saarland,RLP und BaWü). Dazu muss man die Fläche nicht besitzen oder gepachtet haben, es reicht die Nutzung :-( Es gibt wohl ein paar Ausnahmen (Geflügel ohne Bodenbearbeitung z.B.)
Bis dahin empfand ich die BG-Zwangsmitgliedschaft als Schikane.
Aber: es dürfte mit die günstigste Unfallversicherung sein.
Hier kommt Punkt
3.: Jeder von uns, der Heu selbst macht, mit dem Traktor/Motormäher arbeitet oder im Rahmen seiner Tierhaltung irgenwelche Bodenbearbeitung durchführt, sollte sich die BG wirklich überlegen. Diese Tätigkeiten sind komplett über die BG abgesichert und nicht nur das: auch die Freunde und Bekannten, die uns dabei helfen! Auch die Wege zu unseren Tieren sind versichert...Speziell der Punkt der Helfer hat uns überzeugt. Nicht auszudenken, wenn einer unserer Freunde unversichert verunfallt, während er uns beim heuen hilft...


Von daher würde ich die BG nicht mehr von vorneherein verteufeln wollen.
Genauso ist es mit der Betriebshaftpflicht. *Eigentlich* sind Ziegen zahme Haustiere (zumindest meint das die Versicherung). Von daher über die Privathaftpflicht abgedeckt. Aber nur, wenn die Ziegen auf eigenem Grund gehalten werden. Beim Nachbarn die Streuobstwiese abweiden ist schon grenzwertig und sollte bei der Versicherung angezeigt werden.
Eine Betriebshaftpflicht ist aber für Hauseigentümer gar nicht so uninteressant: Wir haben einen Grossteil unserer "Bagatellversicherungen" rund ums Haus (Tierhalterhaftpflicht f. 2 Hunde, Gebäudehaftpflicht, Öltank etc) auflösen können, weil sie in unserer Betriebshaftpflicht mit an Bord sind. Letzendlich kostet uns die Betriebshaftpflicht 25 Eur mehr im Jahr, ich darf aber sogar Zuchtstiere halten :-)

Ihr seht, es ist einfach eine Sache des persönlichen Sicherheitsbedürfnisses und einer sorgfältigen individuellen Risikoabwägung.

Gruss,
Michael


Osiris

Beitrag von Osiris »

Hallo , ja , da stimme ich Dir zu ,aber wenn der Verein unter Vortäuschung falscher Angaben einen über den Tisch zieht, dann verlier ich das Vertrauen !!! Natürlich bin ich ebenso für die Sicherheitskontrollen , die sie durchführen , denn sie helfen tatsächlich , nur belügen sollen sie mich nicht ! Grüße Marion


Anonymous

Beitrag von Anonymous »

Osiris hat geschrieben:Hallo , ja , da stimme ich Dir zu ,aber wenn der Verein unter Vortäuschung falscher Angaben einen über den Tisch zieht, dann verlier ich das Vertrauen !!! Natürlich bin ich ebenso für die Sicherheitskontrollen , die sie durchführen , denn sie helfen tatsächlich , nur belügen sollen sie mich nicht ! Grüße Marion
Stimmt. Wenn das bei Dir tatsächlich so gelaufen ist, dann hat das was vom Gebaren der GEZ-Drückerkolonnen :-(
Wenn man aber so mitbekommt, wie in der Landwirtschaft getrickst wird, um der BG zu entgehen, kann man jedoch - zumindest ein Stück weit - eine gewisse kriminelle Energie bei der Informationsbeschaffung durch die BG verstehen. Wenn das bei Dir aber derart krass war, ist das durch nichts zu entschuldigen.

Gruss,
Michael


Eckfritz
Beiträge: 54
Registriert: 24.10.2006, 18:19

Beitrag von Eckfritz »

Jaaa, es hat jetzt zwar viele Antworten gegeben, aber wie man wirklich priviligiert wird hat keiner gesagt. Es muss doch eine Möglichkeit geben wie man das hinkriegen kann. Weiß denn niemand einen definitiv guten Rat?


Anonymous

Beitrag von Anonymous »

Bemüh' doch einfach mal selbst Google.



Um Dir die Suche zu vereinfachen:
Link

Das dürfte noch am Interessantesten sein:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.fes-kommunales.de/_data/_B_V ... _data/_B_V ... ereich.pdf</a><!-- m -->

Privilegierung hat nichts mit BG-pflichtigkeit zu tun.
Bei uns hier hast Du nur eine Chance für das Bauen in Aussenbereichen, die keinem Bebauungsplan unterliegen, wenn Du einen zukunftssfähigen Betrieb hast - was das auch immer für die jeweilige Kulturform heissen mag.
Haupterwerb heisst das dann automatisch auch.

Als Nebenerwerbler oder gar Hobbylandwirt hast Du bei uns keine Chance.


HTH,
Michael


Eckfritz
Beiträge: 54
Registriert: 24.10.2006, 18:19

Beitrag von Eckfritz »

Hallo Michael,

bei meiner google-Suche hatte ich nur ein Wort eingegeben und daher nicht viel gefunden, danke für den Hinweis. Was ich nicht verstehe ist der Satz "Als Nebenerwerbler oder gar Hobbylandwirt hast Du bei uns keine Chance. " Wer bist Du, was machst Du?


Hier auf dem Dorf ist jeder kleine Nebenerwerbslandwirt priviligiert, nur gibt es seit Jahren anscheinend keine neuen Nebenerwerbslandwirte mehr.


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