CAE, wie Ansteckungsrisiko mindern?

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Winnie23

ziegen zum decken bringen

Beitrag von Winnie23 »

Hallo
also wenn ich hier so mitlese geht mir das messer in der tasche auf!
jedem sei es überlassen ob man saniert oder nicht aber wenn ich tiere kaufe selbst aber nicht untersuche dann ist der jeweilige bestand "verseucht-unsaniert"
in dem moment wo diese tiere einen sanierte herde kontaktieren sind alle tiere als unsaniert einzustufen.

tip an alle die sowas machen!!! laßt euch bloß nicht erwischen, ich finds ne sauerei da ich jedes jahr genug dafür zahlen muß.

wenn ich dann das risiko habe das tiere mit unsanierten kontakt haben und ohne bösen gedanken auf ne schau kommen bin dann ich der dummer weil ich ans gute im menschen glaube und nicht damit rechne das herdbuchzüchter die sanieren sich tiere die unsaniert sind zum decken bringen lassen

mfg


Irene
Beiträge: 727
Registriert: 03.05.2003, 18:01

Beitrag von Irene »

Hallo!!
Das klingt als gäbe es nicht CAE -freie Herdebuchbetriebe auf Schauen und Ausstellungen,... #engel#
Warum dann "Herdebuch" und CAE -freiheit ?? #stoned# #stoned#
HERDEBUCH ist doch die "Elitezucht" oder ??
im fettnäpfchen stehend Irene


Wenn alles schief geht, kanns nur mehr besser werden!
Anonymous

Beitrag von Anonymous »

Irene hat geschrieben: Das klingt als gäbe es nicht CAE -freie Herdebuchbetriebe auf Schauen und Ausstellungen,... #engel#
Andersrum: es gibt Schauen für Herdbuchzuchten, die nicht am Sanierungsprogramm teilnehmen.

Warum dann "Herdebuch" und CAE -freiheit ?? #stoned# #stoned#
HERDEBUCH ist doch die "Elitezucht" oder ??
Du vergleichst Äpfel mit Birnen. :-)
Herdbuchzucht ist zunächst mal die Selektion und Vermehrung von Tieren, die einem bestimmten *genetischen* Zuchtziel entsprechen. Wobei die Zuchttiere in ihrem Zuchtwert überwacht werden.
CAE-Sanierung ist eine *freiwillige* Verpflichtung der Züchter im Herdbuch, CAE-positive Tiere aus der Zucht zu entfernen und die Bestände regelmässig auf CAE-Status zu untersuchen.
Herdbuchzucht ist nicht zwingend mit CAE-Sanierung verbunden, wenn auch als sinnvoll zu erachten.

Michael


Werner
Beiträge: 251
Registriert: 03.03.2003, 11:04

Beitrag von Werner »

Hallo,

selbstverständlich muß sich ein HB-Betrieb, der als unverdächtig eingestuft ist, an die Spielregeln halten. Die Frage der Übertragungswege kann man aber besser besprechen, wenn hier nichts hochgekocht wird. Keine schlechten und guten Ziegenhalter sortiert werden.
Es gibt noch weitere wichtige Erkrankungen, zB. die Paratuberkulose, die viel weniger beachtet wird. Sie befällt auch Rassen, die bei CAE gut wegkommen.
Definitiv gibt es Betriebe mit CAE verdächtig erkrankten Tieren, die ebenso ältere, gesunde Tiere halten. Ob diese infiziert sind prüft niemand. Kranke werden geschlachtet. Bei 40% CAE erkrankten Tieren im Bestand will dann sicher jeder sanieren anfangen.

mir geht es um Übertragungswege, auffällig ist ja schon die Neigung der Milchrassen zu erhöhter Empfänglichkeit. Viele Milchbetriebe sorgen sehr für ihre Ziegen(geben so auch mehr Milch). Nur an den Haltungsbedingungen sollte es also nicht liegen.


Wie sieht es in Ländern aus, in denen kein Winter in den Stall zwingt. Die Haltung annehmbar ist, gibt es dazu CAE Untersuchungen?


Hallo Sabine,

kannst du mir ne Adresse zu der australischen Quelle zukommen lassen?
Zu der imunsteigernden Wirkung von Kupfer hab ich noch nicht wirklich viel gefunden.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.colvet.es/infovet/oct01/cien ... oct01/cien ... iculo1.htm</a><!-- m -->

ist auch schon alles. Alle anderen Sachen haben sich auf einen starken Kupfermangel bezogen. (Der herscht bei uns jetzt nicht mehr)

Gruß

Werner


T/D Hespelt

Beitrag von T/D Hespelt »

Hallo Sabine, unser Züchter hat uns erzählt das mehrere aus seinem Verband im Rahmen einer landwirtschaftlichen Ausstellung Tiere " ausgeliehen" haben. Diese wurden in einiger Entfernung zu Schafen in Laufställen zum streicheln für Besucher " angeboten". Angeblich wurde durch den Kontakt Besucher/Schafe/ Besucher/Ziege CAE übertragen so das mehrere Züchter die einen sanierten Bestand hatten danach einen sanierten Bestand HATTEN. #shock# Ammenmärchen??? Über HIV gibt es ja ähnliche Berichte ( Ansteckung durch mangelnde Hygiene oder Händeschütteln... #bonk# ) aber da guckt man schon kurz blöd aus der Wäsche wenn man so ne Story hört. Jedenfalls weiß ich nun wann der beste Zeitpunkt für ne Serumprobe ist. Vielen Dank!!! Kunden bringen fast immer frische Felle ( blutig) die dann von uns gesalzen oder eingefroren werden deshalb die Frage nach der "Haltbarkeit " des Erregers. Für uns wäre ein positiver Befund insofern kompliziert da wir dann keine Möglichkeit mehr hätten unsere Mädels von einem Zuchtbock gleicher Rasse belegen zu lassen..... Wir hätten damals unsere Tiere ins Herdbuch aufnehmen lassen können sind aber keine Vereinsmeier und wollen auch nicht lebend verkaufen sondern " züchten" auschließlich für den Eigenbedarf. Jedenfalls würde sich unser Kumpel freuen wenn er nicht jedesmal duschen müsste wenn er uns besucht :D :D :D Liebe Grüße Tanja


Anonymous

Beitrag von Anonymous »

Werner hat geschrieben: selbstverständlich muß sich ein HB-Betrieb, der als unverdächtig eingestuft ist, an die Spielregeln halten. Die Frage der Übertragungswege kann man aber besser besprechen, wenn hier nichts hochgekocht wird. Keine schlechten und guten Ziegenhalter sortiert werden.
Eben. CAE-Sanierung oder nicht sagt nichts über die Qualität der Zucht aus oder die tierethische Grundeinstellung des Züchters, sondern nur über eine etwas andere Zielsetzung in Verbindung mit einer Abwägung von Kosten ggü. dem Nutzen.

Bei 40% CAE erkrankten Tieren im Bestand will dann sicher jeder sanieren anfangen.
...wobei die Sanierungsprogramme beim Überschreiten der 25%-positiv-Reagenten sogar zum Entfernen des kompletten Bestands und anschliessendem Neuaufbau raten :-(
mir geht es um Übertragungswege, auffällig ist ja schon die Neigung der Milchrassen zu erhöhter Empfänglichkeit. Viele Milchbetriebe sorgen sehr für ihre Ziegen(geben so auch mehr Milch). Nur an den Haltungsbedingungen sollte es also nicht liegen.
Könnte es nicht an der Nutzungsform liegen? Dauerlaktation mit Hochleistung ist natürlich eine enorme Belastung für die Tiere. Und dieser Nutungsform unterliegen natürlich primär Milchziegenrassen...vgl. <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.wtm.at/0102_2007.php#7">http ... #7</a><!-- m -->


Gruss,
Michael


Winnie23

das is der unterschied

Beitrag von Winnie23 »

hallo

so wie ich das mitbekommen habe kann es sich kein wirklich großer betrieb leisten seine herde zu sanieren, denn da kommt dann wieder die kosten nutzungsrechnung zu tage. ist für mich auch verständlich
die betriebe schauen aber auch darauf das sie größtenteils frisches blut aus sanierten betrieben bekommen.
zum glück hab ich noch keine positive ziege gesehen!
tubercullose ist wieder eine andere sache der meiner meinung nach auch verstärkt nachgegangen werden sollte

mfg


sanhestar
Beiträge: 8258
Registriert: 17.03.2003, 11:56

Beitrag von sanhestar »

Hallo Tanja,

bei Erzählungen aus dritter Hand bin ich vorsichtig. Deine Geschichte bestätigt jedoch einen der Faktoren, unter dem CAE erscheinen kann - STRESS - mal wieder.

Und Tiere zum Anfassen - das mag ich überhaupt nicht und ich knuddel Tiere auf Ausstellungen möglichst nicht - Hände in den Taschen - da überträgt sich nicht nur CAE, sondern gottweisswas.

Ohne die genaue Vorgeschichte der Herden, Betriebe und der serokonvertierten Tiere zu kennen, ist sowieso eine Beurteilung nicht möglich.

@Werner: empfehle Dir das Buch "Natural Goatcare" von Pat Coleby, da ist unheimlich viel zu CAE zusammengetragen.

BTW - Amerikaner, Australier, Neuseeländer haben viel mehr Angst vor Pseudotuberkulose als vor CAE. Für sie ist CAE (und die Sanierung) hauptsächlich ein Managementproblem, während bei einer Pseudoinfektion in der Herde vielen "das Messer in der Tasche aufgeht".

@Winnie: bei einer Sanierung muss nicht zwingend der gesamte Bestand gekeult werden, man kann Blutlinien dadurch erhalten, dass man die Jungtiere mutterlos aufzieht (und bitte nicht mit der Milch aus der eigenen Herde....) und dann erst die Muttertiere merzt.

Ach ja, das ist ein weiterer Grund für z.B. grossflächige Infektionen in einer Herde: wenn die Lämmer mit der Flasche aufgezogen werden und die Milch aus dem "Herdenpool" stammt = Sammelmilch. Da reicht es, wenn eine Ziege Erreger ausscheidet, um z.B. einen ganzen Lämmerjahrgang zu gefährden. Ebenso ist unerhitzte Milch eine weitere Infektionsquelle für Flaschenlämmer.

Gruss


Sabine M.H.
http://www.working-goats.de Pack- und Fahrziegen
Tandgrisner
Beiträge: 140
Registriert: 18.09.2006, 21:41

Beitrag von Tandgrisner »

Ich möchte noch einmal auf die beiden Artikel eingehen.

Zum ersten. Es wurde ein Betrieb untersucht, der von Anfang an hochgradig durchseucht war. Wie kommen die Autoren denn dazu, daraus auf Ansteckung im Betrieb zu schließen? Die Einzige Aussage ist doch, dass die meisten Tiere positiv sind, und nun in immer höheren Maße krank werden. Meine Schlußfolgerung: Gegen CAE muss etwas unternommen werden.

Zum zweiten: Dass Zwerg und Burenziegen weniger betroffen sind ist logisch, sie werden nicht gemolken und die Kitze saugen in der Regel nur an der eigenen Mutter. So wird die wichtigste Übertragungsquelle ausgeschaltet. Das kann man sich auch bei den Kitzen vorstellen, die auf der Alm geboren werden. Wärend die im Winter im Stall geborenen dann doch wohl mal öfter mit der Flasche mit "Sammelmilch" aufgezogen werden.

Für mich bleibt klar, bei unsanierten Beständen niemals die Milch von anderen Müttern verwenden. Für mich scheint logisch, dass die mutterlose Aufzucht von Milchziegen und die dabei verwendete Mischung der Milch, das Problem CAE erst hat so groß werden lassen.


Werner
Beiträge: 251
Registriert: 03.03.2003, 11:04

Beitrag von Werner »

Hallo,

dann wäre eine Selektion auf Mehrlingsgeburten, mein jetzt Drilling oder mehr ein Fehler, ein erhötes Risiko? (Da kommt doch vermehrt Milchmangel vor, oder?)
Bei welchen Rassen wird die Kitzanzahl als wichtige Leistung gesehen und von den Züchtern ausgebaut?


Gruß

Werner


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