pflanzlich entwurmen
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- Registriert: 13.02.2007, 09:20
Hallo Zusammen,
kann man Wurmbefall am Kot erkennen?
Ich möchte ja auch alles gut und richtig machen für meine Ziegen, gerade jetzt, wo Kitze da sind. Bei der Frage nach Chemie habe ich aber auch Bauchschmerzen. Als ich Kind war, hatte meine Oma auch eine Ziege zur Milchgewinnung. Von Entwurmung war da nie die Rede. Wir hatten Katzen und Hunde. Entwurmung, was heute unabdingbar scheint, kannte keiner.
Klar, Ziege von damals, Hund und Katze gibt es nicht mehr. Das lag aber unter Garantie nicht am Wurmbefall. Auch unsere Eltern hatten keine Panik, dass wir als Kinder Krank werden könnten, weil ....
Ob vielleicht die Industrie damit verdient?
Viele Grüße
Helga
kann man Wurmbefall am Kot erkennen?
Ich möchte ja auch alles gut und richtig machen für meine Ziegen, gerade jetzt, wo Kitze da sind. Bei der Frage nach Chemie habe ich aber auch Bauchschmerzen. Als ich Kind war, hatte meine Oma auch eine Ziege zur Milchgewinnung. Von Entwurmung war da nie die Rede. Wir hatten Katzen und Hunde. Entwurmung, was heute unabdingbar scheint, kannte keiner.
Klar, Ziege von damals, Hund und Katze gibt es nicht mehr. Das lag aber unter Garantie nicht am Wurmbefall. Auch unsere Eltern hatten keine Panik, dass wir als Kinder Krank werden könnten, weil ....
Ob vielleicht die Industrie damit verdient?
Viele Grüße
Helga
Hallo Helga,
bei Hunden, deren Nahrungsaufnahme ich kontrolliere, entwurme ich auch nur bei absouter Notwendigkeit (positive Kotuntersuchung). Katzen/Freigänger schon häufiger wegen Mäusefang und dem damit verbundenen Bandwurm.
Unsere Ziegen werden regelmässig mittels Kotuntersuchung und optischer Kontrolle auf Wurmbefall überprüft. Da ich bei diesen Tieren am wenigsten Einfluss auf Wurmbefall nehmen kann (Weidehaltung, Übernahme von Weiden, auf denen zuvor andere Tiere weideten, Wildtiere, Vögel, Schnecken, Moosmilben, Menschen als Überträger bzw. Zwischenwirte) bin ich da ziemlich hinterher. Aber in den meisten Fällen eben immer zuerst die mikroskopische (!) Kotuntersuchung und dann die nötige Aktion. Würmer kann man im Kot nicht direkt feststellen, man kann nur anhand der Kotbeschaffenheit den Verdacht auf Würmer stellen (zusammenhängender Kot, Durchfall), diese kann sich jedoch auch aufgrund der Fütterung ändern.
Ziegen zeigen sehr, sehr lange keine körperlichen Symptome von Wurmbefall - als Beutetiere müssen sie ihre Fressfeinde über evtl. Krankheiten im Unklaren lassen. Wenn sich also Symptome zeigen, ist der Befall meist schon fortgeschritten mit entsprechenden Schäden im Tierkörper (Darmschleimhaut, Leber, Lunge, Blutgefässe, Mangelernährung)
Gruss
bei Hunden, deren Nahrungsaufnahme ich kontrolliere, entwurme ich auch nur bei absouter Notwendigkeit (positive Kotuntersuchung). Katzen/Freigänger schon häufiger wegen Mäusefang und dem damit verbundenen Bandwurm.
Unsere Ziegen werden regelmässig mittels Kotuntersuchung und optischer Kontrolle auf Wurmbefall überprüft. Da ich bei diesen Tieren am wenigsten Einfluss auf Wurmbefall nehmen kann (Weidehaltung, Übernahme von Weiden, auf denen zuvor andere Tiere weideten, Wildtiere, Vögel, Schnecken, Moosmilben, Menschen als Überträger bzw. Zwischenwirte) bin ich da ziemlich hinterher. Aber in den meisten Fällen eben immer zuerst die mikroskopische (!) Kotuntersuchung und dann die nötige Aktion. Würmer kann man im Kot nicht direkt feststellen, man kann nur anhand der Kotbeschaffenheit den Verdacht auf Würmer stellen (zusammenhängender Kot, Durchfall), diese kann sich jedoch auch aufgrund der Fütterung ändern.
Ziegen zeigen sehr, sehr lange keine körperlichen Symptome von Wurmbefall - als Beutetiere müssen sie ihre Fressfeinde über evtl. Krankheiten im Unklaren lassen. Wenn sich also Symptome zeigen, ist der Befall meist schon fortgeschritten mit entsprechenden Schäden im Tierkörper (Darmschleimhaut, Leber, Lunge, Blutgefässe, Mangelernährung)
Gruss
Sabine M.H.
http://www.working-goats.de Pack- und Fahrziegen
http://www.working-goats.de Pack- und Fahrziegen
Hallo Helga,
ja, kann man am Kot sehen, wenn die Verwurmung stark ist und das Tier nicht ungewöhnlich resistent. Auch das Fell sieht anders aus, die Schleimhäute können schwach durchblutet sein. Heute behandelt man seine Tiere aber meist schon vorher. Wurmprobe machen oder machen lassen.
Meiden schlechter Standorte war/ist die eigentliche Maßnahme gegen Verwurmung, wer nicht entsprechend resistent gegen Würmer war, flog raus. Kinder mit Würmern mussten früher wochenlang Möhren essen.
Behandlungsversuche gab es auch früher, hab mal aus den Büchern was rausgesucht.
Im "Tierarzneibuch" von 1904 werden nur die makroskopisch sichtbaren Würmer als solche Angegeben und die Behandlung als aussichtslos beschrieben. Gehirnblasenwurm(?), Leberegel, Bandwürmer etc. werden genannt.
Die Symptome einer starken Verwurmung werden als chronischer Darmkatarrh meist mit Magenbeteiligung oder Wurmkolik bezeichnet. Behandelt wird mit Abkochunen aus Leinsamen, Eibischwurzel, Enzianwurzel, Tormentill, Eichenrinde... auch Eisenvitriol, Tannin und Höllenstein werden versucht.
Wurmabtreibung mit Brechweinstein, Aloepulver, Kupferoxid oder Farnkraut, Bittersalz,Enzianpulver oder Arsenik-Tabletten.
Im Buch "Die Ziegenzucht" von 1918 wird empfohlen ein verdächtiges Tier bis zu seiner Abschlachtung aufzustallen, und die Eingeweide, Weichteile und Leber nach der Schlachtung zu verbrennen.
Gruß
Werner
ja, kann man am Kot sehen, wenn die Verwurmung stark ist und das Tier nicht ungewöhnlich resistent. Auch das Fell sieht anders aus, die Schleimhäute können schwach durchblutet sein. Heute behandelt man seine Tiere aber meist schon vorher. Wurmprobe machen oder machen lassen.
Meiden schlechter Standorte war/ist die eigentliche Maßnahme gegen Verwurmung, wer nicht entsprechend resistent gegen Würmer war, flog raus. Kinder mit Würmern mussten früher wochenlang Möhren essen.
Behandlungsversuche gab es auch früher, hab mal aus den Büchern was rausgesucht.
Im "Tierarzneibuch" von 1904 werden nur die makroskopisch sichtbaren Würmer als solche Angegeben und die Behandlung als aussichtslos beschrieben. Gehirnblasenwurm(?), Leberegel, Bandwürmer etc. werden genannt.
Die Symptome einer starken Verwurmung werden als chronischer Darmkatarrh meist mit Magenbeteiligung oder Wurmkolik bezeichnet. Behandelt wird mit Abkochunen aus Leinsamen, Eibischwurzel, Enzianwurzel, Tormentill, Eichenrinde... auch Eisenvitriol, Tannin und Höllenstein werden versucht.
Wurmabtreibung mit Brechweinstein, Aloepulver, Kupferoxid oder Farnkraut, Bittersalz,Enzianpulver oder Arsenik-Tabletten.
Im Buch "Die Ziegenzucht" von 1918 wird empfohlen ein verdächtiges Tier bis zu seiner Abschlachtung aufzustallen, und die Eingeweide, Weichteile und Leber nach der Schlachtung zu verbrennen.
Gruß
Werner
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- Registriert: 13.02.2007, 09:20
Hallo zusammen,
danke für eure Tipps. Ich habe von meinen drei Ziegen die Kotproben untersuchen lassen. Das war ein Akt. Der Tierarzt sagte, es sollen Sammelproben sein. Hatte auch davon noch nie etwas gehört. Hintergrund: die Tiere geben nicht permanent die gleichen Stoffe ab, da sie in der Natur als Beutetiere keine Schwachspuren legen wollen. Also, einen ganzen Tag aufpassen, wer köddelt, Marmeladenglas greifen mit dem richtigen Namen, wo liegt die Schaufel, hin zur Ziege, rein, zu, wieder auf Warteposition. .... geschafft.
Ergebnis: nur eine Ziege hat ganz geringe, kaum nachweisbare Menge von Hemathoden (bitte Fehler überlesen), die nicht behandelt werden muss. Der zusammengeballte Kot bei manchen Ziegen liegt jetzt am Grünfutter. Das ist kein Problem, wenn auch Rauhfutter zur Verfügung stellt. Die Ziegen regulieren das selbsttätig.
Liebe Grüße
Helga
danke für eure Tipps. Ich habe von meinen drei Ziegen die Kotproben untersuchen lassen. Das war ein Akt. Der Tierarzt sagte, es sollen Sammelproben sein. Hatte auch davon noch nie etwas gehört. Hintergrund: die Tiere geben nicht permanent die gleichen Stoffe ab, da sie in der Natur als Beutetiere keine Schwachspuren legen wollen. Also, einen ganzen Tag aufpassen, wer köddelt, Marmeladenglas greifen mit dem richtigen Namen, wo liegt die Schaufel, hin zur Ziege, rein, zu, wieder auf Warteposition. .... geschafft.
Ergebnis: nur eine Ziege hat ganz geringe, kaum nachweisbare Menge von Hemathoden (bitte Fehler überlesen), die nicht behandelt werden muss. Der zusammengeballte Kot bei manchen Ziegen liegt jetzt am Grünfutter. Das ist kein Problem, wenn auch Rauhfutter zur Verfügung stellt. Die Ziegen regulieren das selbsttätig.
Liebe Grüße
Helga
Alternative Entwurmung
Das Mittel heißt Para-X ,enthält Wermut etc. und ist rein pflanzlich.Laut Tierarzt auch für Ziegen anwendbar.