Holzsplitter in einer Klaue
Holzsplitter in einer Klaue
Hallo, mein Anglo-Nubier-Bock Max hat sich gestern einen Holzsplitter in die Klaue getreten.
Es war sehr schwierig diesen rauszubekommen. Zum Glück war er sehr nah der Klauenwand, sodaß ich diese keilförmig einschneiden konnte und den Splitter stückchenweise mit einer Klemme ziehen konnte. Dieser Splitter bröselte jedesmal ab.
Ich habe die Stelle gut ausgespült und mit Holzteer eingepinselt.
Wie entfernt ihr solche Splitter, wenn sie eingetreten sind?
Vlg Claudia
Es war sehr schwierig diesen rauszubekommen. Zum Glück war er sehr nah der Klauenwand, sodaß ich diese keilförmig einschneiden konnte und den Splitter stückchenweise mit einer Klemme ziehen konnte. Dieser Splitter bröselte jedesmal ab.
Ich habe die Stelle gut ausgespült und mit Holzteer eingepinselt.
Wie entfernt ihr solche Splitter, wenn sie eingetreten sind?
Vlg Claudia
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Moritz
Ich weiß nicht, was man im Saarland eine "Klemme" nennt. Mann nimmt eine starke Pinzette, Flachzange, Spitzzange - je nachdem - nach eingehender Analyse.
Man schneidet von Anfang an soweit auf, daß man sicher sein kann, alles zu entfernen.
Man schaut, ob wirklich alles entfernt ist.
Man schaut, ob die Verletzung blutet.
Man desinfiziert.
Man behandelt dann gegebenenfalls mit Lotagen.
Man hat sichergestellt, daß das Tier eine Tetanusinfektion nicht riskiert.
Falls erforderlich, legt man einen Klauenverband an, den man täglich (falls erforderlich) bis alle 2 Tage wechselt (Kompressenstückchen mit Salbe/Gel und wasserdichter Verband).
Da unter dem Verband die Klaue weich wird, schneidet man regelmäßig nach, damit Trittfläche und Wuchs optimal sind.
Man fühlt regelmäßig die Klaue durch gleichzeitiges Abfühlen der anderen Klaue (anderes Bein) auf Temperatur (Entzündungsmöglichkeit) ab.
Man sichert Lebensraum der Tiere möglichst gegen Wiederholung solcher
"Unfälle" ab, häufige Kontrolle aller möglichen Gefahrenpunkte. Spart Sorgen, Geld, Verzweiflung.
AUF KEINEN FALL SCHMIERT MAN HOLZTEER - übrigens bei keinem Tier -
AUF DIE KLAUE. Jede Kolonie anaerober Keime würde jubeln.
Gruß MO
Man schneidet von Anfang an soweit auf, daß man sicher sein kann, alles zu entfernen.
Man schaut, ob wirklich alles entfernt ist.
Man schaut, ob die Verletzung blutet.
Man desinfiziert.
Man behandelt dann gegebenenfalls mit Lotagen.
Man hat sichergestellt, daß das Tier eine Tetanusinfektion nicht riskiert.
Falls erforderlich, legt man einen Klauenverband an, den man täglich (falls erforderlich) bis alle 2 Tage wechselt (Kompressenstückchen mit Salbe/Gel und wasserdichter Verband).
Da unter dem Verband die Klaue weich wird, schneidet man regelmäßig nach, damit Trittfläche und Wuchs optimal sind.
Man fühlt regelmäßig die Klaue durch gleichzeitiges Abfühlen der anderen Klaue (anderes Bein) auf Temperatur (Entzündungsmöglichkeit) ab.
Man sichert Lebensraum der Tiere möglichst gegen Wiederholung solcher
"Unfälle" ab, häufige Kontrolle aller möglichen Gefahrenpunkte. Spart Sorgen, Geld, Verzweiflung.
AUF KEINEN FALL SCHMIERT MAN HOLZTEER - übrigens bei keinem Tier -
AUF DIE KLAUE. Jede Kolonie anaerober Keime würde jubeln.
Gruß MO
Hallo Moritz,
auch mir wurde beigebracht, bei Ablösung der Klaue von der Klauenwand (durch Dreck, Steinchen o. ä.) und die Möglichkeit nicht besteht, die Klauenwand so weit wegzuschneiden (z. B. könnte ja dann die halbe Klaue weg sein oder zu tief), mit Teer (Holzteer) die Klaue zwischen Klauenwand und Klaue nach Reinigung zu bepinseln. Mir erschien das damals einleuchtend.
Warum soll ich das nicht tun? Zum Wohle meiner Ziegen lerne ich gerne dazu. Aber bitte für Laien (keine BTA o. ä.) erklären.
Vielen Dank und
LG
Silke
auch mir wurde beigebracht, bei Ablösung der Klaue von der Klauenwand (durch Dreck, Steinchen o. ä.) und die Möglichkeit nicht besteht, die Klauenwand so weit wegzuschneiden (z. B. könnte ja dann die halbe Klaue weg sein oder zu tief), mit Teer (Holzteer) die Klaue zwischen Klauenwand und Klaue nach Reinigung zu bepinseln. Mir erschien das damals einleuchtend.
Warum soll ich das nicht tun? Zum Wohle meiner Ziegen lerne ich gerne dazu. Aber bitte für Laien (keine BTA o. ä.) erklären.
Vielen Dank und
LG
Silke
Hallo Moritz, auch auf die Gefahr hin von dir in irgendeiner Form GERÜGT zu werden, habe ich diesen Beitrag hier hingesetzt.
Trotzdem danke für deine Hilfestellung.
Die von dir genannten Hilfsmittel trugen nichts zum Entfernen des Splitters bei. Ich fuhr zum TA und bekam eine sogenannte Klemme (ich erklär aber nicht was das ist, da man mit soviel Wissen eigentlich wissen müßte, was eine Klemme ist, das mußte ich jetzt schreiben).
Mit dieser konnte ich jedesmal ein Stück "festklemmen" und entfernen. Der Holzsplitter war aber so brüchig, daß jedesmal noch was drin blieb.
Wenn die Ziegen eine "Wildnis" abweiden dürfen passieren eben solche Mißgeschicke !
Die Klaue einzuwickeln, damit keine Luft dran kommt, finde ich überhaupt
nicht gut !
Holzteer ist ein altbewährtes Mittel, welches man immer im Stall haben sollte.
Seit 32 Jahren habe ich mit Tieren zu tun und weiß was ich anwende und was nicht.
Ich hätte mit meinem Bericht gerne noch von anderen erfahren wie sie mit solche einer Situation umgehen.
Ich habe mit meinem Beitrag nicht um Hilfe gebeten.
Vlg Claudia
Trotzdem danke für deine Hilfestellung.
Die von dir genannten Hilfsmittel trugen nichts zum Entfernen des Splitters bei. Ich fuhr zum TA und bekam eine sogenannte Klemme (ich erklär aber nicht was das ist, da man mit soviel Wissen eigentlich wissen müßte, was eine Klemme ist, das mußte ich jetzt schreiben).
Mit dieser konnte ich jedesmal ein Stück "festklemmen" und entfernen. Der Holzsplitter war aber so brüchig, daß jedesmal noch was drin blieb.
Wenn die Ziegen eine "Wildnis" abweiden dürfen passieren eben solche Mißgeschicke !
Die Klaue einzuwickeln, damit keine Luft dran kommt, finde ich überhaupt
nicht gut !
Holzteer ist ein altbewährtes Mittel, welches man immer im Stall haben sollte.
Seit 32 Jahren habe ich mit Tieren zu tun und weiß was ich anwende und was nicht.
Ich hätte mit meinem Bericht gerne noch von anderen erfahren wie sie mit solche einer Situation umgehen.
Ich habe mit meinem Beitrag nicht um Hilfe gebeten.
Vlg Claudia
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Anonymous
Wie?Moritz hat geschrieben: Man hat sichergestellt, daß das Tier eine Tetanusinfektion nicht riskiert.
Das kann tierisch ins Auge gehen. Verbände im Beinbereich können zu Stauungsödemen führen, da ist bei den Geissen einfach zu wenig "Fleisch" drunter. Been there, done that...Falls erforderlich, legt man einen Klauenverband an, den man täglich (falls erforderlich) bis alle 2 Tage wechselt (Kompressenstückchen mit Salbe/Gel und wasserdichter Verband).
Was sehr gut funktioniert sind Pfotenschuhe für Hunde aus Neopren. Elastisch, mit Klettbändern gut anpassbar und tragen Druckbelastungen gut ab. Schafschuhe haben wir zwar auch, die finde ich aber maximal unpraktisch.
Klingt nach wenig Buschwerk und sonstigen Ziegenleckereien. Kann man in der Landschaftspflege knicken.Man sichert Lebensraum der Tiere möglichst gegen Wiederholung solcher
"Unfälle" ab, häufige Kontrolle aller möglichen Gefahrenpunkte. Spart Sorgen, Geld, Verzweiflung.
Können wir uns darauf einigen, dass es Käse ist, Buchenholzteer auf infizierte Verletzungen zu schmieren? Und auf Klauenverletzungen mit Taschenbildung?AUF KEINEN FALL SCHMIERT MAN HOLZTEER - übrigens bei keinem Tier -
AUF DIE KLAUE. Jede Kolonie anaerober Keime würde jubeln.
Bei einer sauber ausgeschnittenen Klaue die mit Octenisept o.ä. behandelt wurde und nach dem Abtrocknen mit Hufteer behandelt wurde - was soll da passieren?
Gruss,
Michael
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Butterblume
- Beiträge: 639
- Registriert: 14.04.2005, 18:45
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Moritz
Hier wird niemand gerügt, sondern in den meisten Fällen knallhart ohne Gesäusel gesagt, was nach Verfassers Meinung - die ja selbstverständlich nicht einmal stimmen muß - SACHE ist.
Wenn einer 72 Jahre raucht, muß das ja nicht allein deshalb richtig sein.
32 Jahre Holzteer ebensowenig.
Holzteer schließt ab und schließt ein, nämlich Feuchtigtkeit in Klauen (nicht gut, STAU) und Erreger aller Art (nicht gut, weil viele sich gerade unter Luftabschluß vemehren und dann in Klaue aufsteigen). "Teer" kann ich nehmen, wenn das Tier vorher länger (24 Std.) auf trockenem Untergrund stand (nicht auf suppender Einstreu) um den relativ gesunden Klauenboden zu schützen.
Tetanusschutz ist Ansichtssache. Manche impfen alle Tiere (generell aufgebauter Tetanusschutz). Aber, bei dem, der nicht impft: wenn blutende Verletzung an Klaue, spritzt man möglichst schnell SERUM (also baut nicht lange durch Mehrmals-Impfung einen Schutz auf, das würde im akuten Fall nicht helfen). Kann man sich ja mal beim TA erkundigen.
Was ich hier Klauenverband nenne, habe ich genau beschrieben: Stückchen Kompresse (mit Salbe) mit "Kuh-Leukoplast" (vielleicht kann sich mancher das so besser vorstellen), ganz wenig um die Klaue und immer wechseln wie genannt - das bietet keine Gefahr. Die Verletzung muß oft versorgt werden (siehe oben). Es wird also nicht das Bein umwickelt, sondern nur die Klaue, wenn es geht (und es geht meistens) die eine Klauenhälfte.
Auch sind solche Verbände nicht 100% dicht, deshalb das Wechseln, bei dem neben der Kontrolle die erneute Salbengabe und die neue (trockene) Kompresse angelegt wird. Da kommt immer genug Luft ran.
Ist die Verletzung dramatatisch, muß das Tier bei Regen, naßem Untergrund, mehrere Tage eingesperrt oder in einen trockenen Paddock getan werden.
Ist eine Klemme denn etwas zum Spreizen, damit ich den Fremdkörper zwischen Wand und Klauenkörper entfernen kann?
Mit "Lebensbereich absuchen" war gemeint: Stall, Bohlen, Rampen, Spiel- und Ruheplätze. Daß wir nicht durchs Gebüsch kriechen - außer auf der Suche nach Würmern im Kot - geht schon in Ordnung.
Wer lernen wollte, konnte!
Schönen Restwinter, in drei Monaten werden die Tage schon wieder länger! Fast. MO
Wenn einer 72 Jahre raucht, muß das ja nicht allein deshalb richtig sein.
32 Jahre Holzteer ebensowenig.
Holzteer schließt ab und schließt ein, nämlich Feuchtigtkeit in Klauen (nicht gut, STAU) und Erreger aller Art (nicht gut, weil viele sich gerade unter Luftabschluß vemehren und dann in Klaue aufsteigen). "Teer" kann ich nehmen, wenn das Tier vorher länger (24 Std.) auf trockenem Untergrund stand (nicht auf suppender Einstreu) um den relativ gesunden Klauenboden zu schützen.
Tetanusschutz ist Ansichtssache. Manche impfen alle Tiere (generell aufgebauter Tetanusschutz). Aber, bei dem, der nicht impft: wenn blutende Verletzung an Klaue, spritzt man möglichst schnell SERUM (also baut nicht lange durch Mehrmals-Impfung einen Schutz auf, das würde im akuten Fall nicht helfen). Kann man sich ja mal beim TA erkundigen.
Was ich hier Klauenverband nenne, habe ich genau beschrieben: Stückchen Kompresse (mit Salbe) mit "Kuh-Leukoplast" (vielleicht kann sich mancher das so besser vorstellen), ganz wenig um die Klaue und immer wechseln wie genannt - das bietet keine Gefahr. Die Verletzung muß oft versorgt werden (siehe oben). Es wird also nicht das Bein umwickelt, sondern nur die Klaue, wenn es geht (und es geht meistens) die eine Klauenhälfte.
Auch sind solche Verbände nicht 100% dicht, deshalb das Wechseln, bei dem neben der Kontrolle die erneute Salbengabe und die neue (trockene) Kompresse angelegt wird. Da kommt immer genug Luft ran.
Ist die Verletzung dramatatisch, muß das Tier bei Regen, naßem Untergrund, mehrere Tage eingesperrt oder in einen trockenen Paddock getan werden.
Ist eine Klemme denn etwas zum Spreizen, damit ich den Fremdkörper zwischen Wand und Klauenkörper entfernen kann?
Mit "Lebensbereich absuchen" war gemeint: Stall, Bohlen, Rampen, Spiel- und Ruheplätze. Daß wir nicht durchs Gebüsch kriechen - außer auf der Suche nach Würmern im Kot - geht schon in Ordnung.
Wer lernen wollte, konnte!
Schönen Restwinter, in drei Monaten werden die Tage schon wieder länger! Fast. MO
So, da geb ich als Huf- und Klauenpfleger und THP auchmal ne Idee ab ;-)
1. Holzteer ist out. Können wir gerne ein neues thread führen. (Früher schüttete man auch Diesel über Ferkel zum aneinander gewöhnen ... )
2. Es gibt gute Huf- udn Klauenheilmittel, zB Klausan von Schaette, THM, usw.
3. Wer keinen Klauenpfleger hat, sollte sich Kurse und Literatur über Klauen, Pflege, Krankheiten antun. Rechtzeitig. Es ist nicht Lehr- und Handlungsinhalt der VetMed.
4. Niemand will dem Tier innerlich (oral oder injiziert) zB etwas homöopathisches geben?! Gegen Infektionsgefahr, für Wundheilung, zur Anregung der Hornstrukturerneuerung? Erhöhung der Kräuter-Futter-Anteile für eben diesen Indikationskreis?!
Fragt mich ruhig weiter :-)
LiGr Claudia
1. Holzteer ist out. Können wir gerne ein neues thread führen. (Früher schüttete man auch Diesel über Ferkel zum aneinander gewöhnen ... )
2. Es gibt gute Huf- udn Klauenheilmittel, zB Klausan von Schaette, THM, usw.
3. Wer keinen Klauenpfleger hat, sollte sich Kurse und Literatur über Klauen, Pflege, Krankheiten antun. Rechtzeitig. Es ist nicht Lehr- und Handlungsinhalt der VetMed.
4. Niemand will dem Tier innerlich (oral oder injiziert) zB etwas homöopathisches geben?! Gegen Infektionsgefahr, für Wundheilung, zur Anregung der Hornstrukturerneuerung? Erhöhung der Kräuter-Futter-Anteile für eben diesen Indikationskreis?!
Fragt mich ruhig weiter :-)
LiGr Claudia
artgerechter Tierschutz - Privatinitiative
mobile Tierheilpraxis
Huf- und Klauenpflege
Seminare und Kurse
NEU: http://foerderverein.lucky-farm.de
http://www.youtube.com/luckyfarm09
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Huf- und Klauenpflege
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http://www.youtube.com/luckyfarm09
Hallo Luckyfarm, von homöopathischen Mitteln habe ich bewußt hier nichts geschrieben.
Da Hufteer schon lange bei mir im Schrank steht und ich handeln mußte war es das Mittel der Wahl.
Ich lasse mich aber gerne eines Besseren belehren. Ich habe ja auch um Erfahrungsaustausch gebeten.
Meine Frage an dich: Was würdest du homöopathisch oder kräutermäßig geben in solch einer Situation? Danke für eine Antwort.
@Moritz, mit der Klemme konnte ich den Holzsplitter "festklemmen" und dann ziehen. Mit der Pinzette entstand nicht genug Druck um ihn zu halten und dann zu ziehen. Wenn ich heute daran denke stelle ich ein Bild ein.
Vlg Claudia
Da Hufteer schon lange bei mir im Schrank steht und ich handeln mußte war es das Mittel der Wahl.
Ich lasse mich aber gerne eines Besseren belehren. Ich habe ja auch um Erfahrungsaustausch gebeten.
Meine Frage an dich: Was würdest du homöopathisch oder kräutermäßig geben in solch einer Situation? Danke für eine Antwort.
@Moritz, mit der Klemme konnte ich den Holzsplitter "festklemmen" und dann ziehen. Mit der Pinzette entstand nicht genug Druck um ihn zu halten und dann zu ziehen. Wenn ich heute daran denke stelle ich ein Bild ein.
Vlg Claudia