Hilfe Clostridien/ Kokzidien

Fridolin · Beitrag von **Fridolin** » 12.10.2007, 11:09

Servus

Du meinst aber wohl hoffentlich nicht, dass alle Tiere, also Ziegen, Hühner und Hasen draussen zusammen herumlaufen. Dann ist Dir nämlich nicht mehr zu helfen.

Nur jetzt nicht den Fehler machen und ihn mit Kraftfutter aufzupäppeln versuchen. Gib ihm weiterhin viel frisches Heu und immer wieder Laubzweige und vor allem Fichten- oder Tannenreisig, das ein natürliches Abwehrmittel gegen Darmwürmer ist. KEIN geschnittenes frisches Gras vorlegen! Wenn, dann soll er das selbst auf der Weide fressen.

Aber Achtung!!!!!! Die bisherige Weide muss nun absolut gesperrt werden, auch für die anderen Ziegen, denn die ist voll von Parasiteneiern!!!!!

Im nächsten Jahr bist Du dann schlauer und machst eine PORTIONSWEIDE, die Du ständig wechselst, die abgeweide Fläche ganz kurz niedermähst und mindestens 4 Wochen ruhen lässt. sonst hast Du jedes Jahr dieses Problem.

Naddel_Z · Beitrag von **Naddel_Z** » 12.10.2007, 21:41

Hallo,
danke für deinen Tipp Ihn nicht mit Kraftfutter aufzupäppeln aber warum nicht???
Das würd mich jetzt interessieren!

Heu und Graß bekommt er täglich frisch, Tannenzweige habe ich noch nicht probiert nur Laubbäume wie z.B Haselnuss, Birke, Eiche und Apfelbaum.

Achso, warum soll mir nicht mehr zu helfen sein wenn ich die Hühner und die Ziegen zusammen laufen lasse???
Hat man die Tiere früher auch alle getrennt gehalten?
Kann mich bei meiner Oma damals nicht dran erinnern?
Die hatte Schweine und Hühner und Gänse auf einer Wiese.

Na abtrennen kann ich das Stück in 2 Teile meinst du das reicht?
Ist aber eh nicht wirklich Graß drauf und wenn dann fressen sie das nicht, wir gehen immer spazieren und da fressen sie dann! Ansonsten bekommen sie jede Menge Heu und sicherlich auch mal ein Apfel oder Stück Brot.

LG Nadja

Anonymous · Beitrag von **Anonymous** » 13.10.2007, 08:31

Naddel_Z hat geschrieben:Hallo,
danke für deinen Tipp Ihn nicht mit Kraftfutter aufzupäppeln aber warum nicht???
Das würd mich jetzt interessieren!

Weil Getreide nicht das geeignete Futter für Wiederkäuer und deren Verdauungsorgane ist. Zu viel Getreide führt zu Fehlgärungen, die zum Tode führen können. Aber das sollte man als Besitzer eines Wiederkäuers eigentlich wissen. Im Krankheitsfalle ist IMMER Heu angesagt und Äste weil das genügend Rauhfaser für den Pansen beinhaltet.

Naddel_Z hat geschrieben: Achso, warum soll mir nicht mehr zu helfen sein wenn ich die Hühner und die Ziegen zusammen laufen lasse???
Hat man die Tiere früher auch alle getrennt gehalten?
Kann mich bei meiner Oma damals nicht dran erinnern?
Die hatte Schweine und Hühner und Gänse auf einer Wiese.

Schweine sind keine Ziegen. Und es ist auch nicht alles gut und richtig was man schon seit 100 Jahren so macht.
Du hast ein Parasitenproblem. Du fragst hier um Hilfe. Wenn du dich schon selbst nicht über Parasiten, deren Entwicklungszyklus usw informierst, dann hör doch wenigstens auf die Ratschläge von den Leuten, die sich offensichtlich besser auskennen.

Naddel_Z · Beitrag von **Naddel_Z** » 14.10.2007, 12:14

Hallo,
wie gesagt vielen Dank für deine Erklärungen!
Ja das Parasitenproblem kommt ja nun definitiv von dem kleinen Gustav, er hat es von der Weide mitgebracht auf der er vorher stand. Aber das heißt ja nicht gleich das es alle haben müssen.
Wie ich des öfteren hier schon gelesen habe das es bei Jungtieren schneller ausbricht, gehe ich davon aus das es bei den anderen Tieren eventuell vorhanden ist aber das Imunsystem damit gut zurecht kommt.

Ich denke ich werde die Weide in Portionsweiden einteilen und dann werde ich sehen ob die Tiere damit gut zurecht kommen.

Danke schön
Nadja

Anonymous · Beitrag von **Anonymous** » 14.10.2007, 20:54

Naddel_Z hat geschrieben: Ja das Parasitenproblem kommt ja nun definitiv von dem kleinen Gustav, er hat es von der Weide mitgebracht auf der er vorher stand. Aber das heißt ja nicht gleich das es alle haben müssen.

Das heißt aber daß er permanent Würmer ausscheidet, die die anderen aufnehmen. Und ich riskier doch nicht sehenden Auges eine Erkrankung, wenn es nicht sein muß, oder? ;-) Denn jede Schwächung des Immunsystems bedeutet, daß die Parasiten leichtes Spiel haben, z.B. Fellwechsel, kalte Nächte usw....

Tandgrisner · Beitrag von **Tandgrisner** » 14.10.2007, 23:23

Also um ein hier genanntes Ammenmärchen abzustellen. Coccicien sind hoch spezialisierte Parasiten, die von Geflügel oder Kanninchen können Ziegen nicht infizieren und umgekehrt. Jede Art hat seine eigenen. Sogar Schafe und Ziegen haben wohl in der Regel keine gemeinsamen Coccidien. Das ist natürlich bei Würmeren anders (da haben Schafe und Ziege gemeinsame) aber natürlich werden auch keine Geflügelwürmer auf Ziegen übertragen. Bei Bakterien sieht das dann etwas anders aus.

Ganz interessanter Link:

<a class="postlink" href="http://www.clemson.edu/agronomy/goats/h ... my/goats/h ... cidia.html</a>

Zitat: "It was thought for many years that the coccidia of sheep and goats were interchangeable between those species, but now it appears that most, if not all, coccidia species are unique to their host. Coccidia from chickens will not infect goats." (Man dachte viele Jahre dass die Coccidien von Schafen und Ziegen untereinaner austauschbar sind, aber es scheint nun so, dass die meisten, wenn nicht alle, Coccicidienarten nur einen einzigen Wirt befallen. Coccidien von Hühner infizieren Ziegen nicht)

Naddel_Z · Beitrag von **Naddel_Z** » 15.10.2007, 15:40

Vielen Dank, du sprichst mir aus der Seele! :D
Genau das hat meine TÄin auch gesagt.
Sie hat auch gesagt das die Kokzidien, nie ganz weg sind. Aber ein gesundes Tier damit keine Proleme hätte.

LG Nadja

Anonymous · Beitrag von **Anonymous** » 15.10.2007, 20:23

Naddel_Z hat geschrieben: Aber ein gesundes Tier damit keine Proleme hätte.

Bis zu dem Zeitpunkt, wo sie sich - aus was für Gründen auch immer - explosionsartig vermehren und das liebe Tierchen dran stirbt.

Ich finde, man sollte Kokzidien und Parasiten nicht verharmlosen. Wenn du hier eine Umfrage startest, dann wirst du nur wenige finden, die nicht schon ein Tier dadurch verloren haben. Und genau deswegen versucht man anderen zu helfen, damit sie nicht die gleichen Fehler machen.

Naddel_Z · Beitrag von **Naddel_Z** » 15.10.2007, 22:12

Ich bin Euch allen auch sehr dankbar für Eure Hilfe!
Habe die Tiere nun ja alle getrennt, d.h. Nur die Ziegen ein Stall, die Hühner ein Stall und die Kaninchen auch jeder einen Stall, tägliches säubern der Ställe mach ich eh immer, das einzige was im Moment eben nicht anderes geht ist das die Hühner und Ziegen frei im Garten laufen. Ich muss ehrlich sagen ich möchte die Hühner auch nicht den ganzen Tag im Stall einsperren.
Von daher werd ich es mal mit Portionsweiden versuchen.

Vielen Dank nochmals #freunde#
Nadja

Eifelhexe · Beitrag von **Eifelhexe** » 16.10.2007, 23:46

Hallo ihr Lieben
wir betreiben Wechselwiese. Es liegt immer mindestens ein halbes Jahr zwischen den einzelnen Besuchen. Noch dazu geben wir unseren Tieren jeden tag ein neues frisches Stück Weide..... und trotzdem!!
Schlimmste Kokzidiose auch bei unseren erwachsenen Tieren in diesem Frühjahr. Führte bei unserem besten Bock trotz Medikamente und TA zum Tot.
Wir hatten sogar auf einem Gelände das in den letzten 10 Jahren keine Tiere mehr gesehen hat die Infektion mit Kokzidien.
Ach ja noch eine Aussage von unserem TA.
Wenn ein Tier bereits abgemagert ist durch Durchfall z.B. dann sollte man sehr wohl eine Handvoll Getreide füttern!!!
Sehr gut geeignet sind Hafer und Weizenkleie.
Warum?
Es ist ganz klar, das der Organismus bereits Mängel aufweist, das bischen das der Körper verarbeitet sollte dann auch mehr Vitamine und Mineralien enthalten als in Heu vorhanden sind.
Heu ist natürlich !!!! das Hauptnahrungsmittel!!!
Aber etwas Kraftfutter tut nur gut!!