Handwerklich hergestelltes Naturprodukt

Bockhalter
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Registriert: 24.05.2005, 15:20

Beitrag von Bockhalter »

Hallo,
einig sind wir uns doch wohl darüber, das es unter Umständen bei Silagefütterung zu Problemen kommen kann.

.......ich zitiere mal aus: W.Scholz, "Käse aus Schaf-, Ziegen-und Kuhmilch selbstgemacht."
Um Schnittkäse aus Silomilch herzustellen, ist es manchmal notwendig, Nitrat zuzusetzen. In nicht richtig vergorener Silage entwickeln sich Bakterien (Clostridien). die über Luftinfektion in die Milch gelangen und den daraus hergestellen Käse in 3-4 Wochen einer Fehlgärung zuführen. Sie überleben die Pasteurisierung und beginnen sich zu vermehren. Dies ist bei Schnittkäse im Alter von 3-4 Wochen der Fall. Daraus ist ersichtlich,das bei allen anderen Milchprodukten diese Gefahr nicht besteht, da sie.........oder zu diesem Zeitpunkt bereits verzehrt sind.
Ende des Zitats.

Na dann guten Appetit.

Bei wem ist die Stallluft ständig so rein das man immer ausschließen kann, das Keime in die Milch gelangen?

Dann steht da noch, das von Kosumentenschützern bemängelt wird, das bei Nitratzuführung die Abbauprodukte krebserregent sein können,.....als gegenargument führt der Autor an, in Pökelfleisch wären 1000fach höhere Nitratmengen enthalten und daher wäre der Vorwurf der Gesundheitsschädigung von Nitrat im Käse leicht zu entkräften.

Es gibt natürlich noch ein paar andere Bücher, steht aber fast das Gleiche drin.

Ich denke, jeder sollte mal darüber nachdenken, ob er seinen laktierenden Milchziegen Silage reicht.

Ich finde die Diskussion hier schon recht interessant,......wir werden weiterhin keine Silage an unsere Milchziegen verfüttern.
Was ist eigentlich mit der unter Kuhleuten vielgepriesene Maissilage?

Ich wünsche Euch allen noch einen recht schönen guten Feierabend. #freunde#


Winnie23

maissilo

Beitrag von Winnie23 »

hallo

nur nebenbei angemerkt:
Maissilage kann man nun auch in rundballen wicklen, so wie es mit dem gras auch gemacht wird.
wer´s nicht glaubt einfach mal googlen, oder Marc soll den link dazu reinstellen

mfg


Leiliche
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Beitrag von Leiliche »

Hallo,
die Diskussion über Silo/Silage ist sehr interressant aber auch kontrovers.

Wer isst z.B. kein Sauerkraut, oder sauere Bohnen?

Wie sieht es z.B. aus mit Sauerkraut verzehr und stillen???

Nur so als Einwurf gedacht, BraunHeu wird schon im Ersten Schlipf "Handbuch der Landwirtschaft" erwähnt.
Das Verfahren gibt es also schon sehr lange.
Zum Thema Ziegen sind nur Rauhfutter gewöhnt und vertragen das, was ist Grassilo den anderes als Rauhfutter, nur eben über Milchsäuregärung haltbar gemacht.

den Gruß entsendet
Andreas


Das Auge des Herrn mästet das Vieh
Fridolin
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Beitrag von Fridolin »

Servus Andreas (Leiliche)

Dein Vergleich mit dem Sauerkraut hinkt doch ein wenig, denn die Ziegen haben nun mal ein anderes Verdauungssystem als wir Menschen. Wir essen ja auch Fleisch. Gut, einige ganz schlaue Wissenschaftler und Experten sind in den 80er Jahren auf die glorreiche Idee gekommen, den Wiederkäuern tierisches Eiweiß zuzuführen um den Ertrag zu steigern. Der Ertrag wurde zwar tatsächlich gesteigert, aber mit den bekannten ganz gravierenden Folgen.

Ich will nun nicht behaupten, Silage zu verfüttern hätte ähnliche katastrophale Auswirkungen wie BSE, ich möchte aber schon auf den Umstand hinweisen, dass immer mehr Menschen plötzlich eine Kuhmilchallergie bekommen; Menschen, die bislang damit keine Probleme hatten. Wenn die nun auf Ziegenmilch umsteigen und dort dann ähnliche Symtome auftreten, ist das - so meine ich - kontraproduktiv.

Abgesehen davon ist ein Ziegenmagen für eher karges Futter geschaffen, anderes als z.B. Kühe. Wir merken das schon, wenn sie zuviel eiweißhaltiges Frischfutter oder Grummet zu fressen kriegen.

Die Silagefütterung wird ja auch nicht gemacht um den Wiederkäuern etwas ganz besonders Gutes zu tun, sondern hat wirtschaftliche Gründe. Man kann nun darüber streiten, ob dieser Kompromiss eingegangen werden soll oder nicht, ich meine aber, dass zumindest Hobbyziegenhalter davon lassen sollten. Denn die haben weder das notwendige Gerät noch haben sie das notwendige Know how und schon gar nicht haben sie in der Regel die Stückzahl an Tieren, um einen Silageballen in der vorgesehenen Zeit zu verfüttern.


Leiliche
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Beitrag von Leiliche »

Hallo Fridolin,
danke für Deine erklärenden Worte.
Mich interessiert das Thema nur deshalb so, weil wir dieses Jahr Silo in 100liter Fässern gemacht haben, und es unsere Ziegen nur als Leckerli ca. 1/20 der täglichen Ration ausmacht.
Der Rest ist Heu, Ehmd/Grummet, Esparsetten-Heu in abnehmenden Teilen.

den Gruß entsendet
Andreas


Das Auge des Herrn mästet das Vieh
Ramonas-Ziegenranche
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Silomilch

Beitrag von Ramonas-Ziegenranche »

sooo jetzt mag ich auch noch!
Habe zwei Söhne beide sind auf Ziegenmilch + -käs angewiesen.
Beide verweigern 1. gekaufte Ziegenmilch (bockalat)
2. gekauften Käs´(beiß deinen Bock in den Sack)
3. Milch von Silo gefütterten Geißen
Ein Kind mit 4.Monaten hat von Silo und Heu keine Ahnung, aber der
Geschmack trübt es nicht. Hab selber probiert bäh bäh bäh mag keine Silomilch geschweigeden so´n Käs. Verarbeite für meinen Käs´nur frischgemolkene Milch. Nach 4 Tagen nimmt se nen Ziegngschmack an,
dann mag so´n Käs au koinner mehr.


Fridolin
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Beitrag von Fridolin »

Servus Andreas (Leiliche)

Esparsetten würden mich auch einmal interessieren. Werden die von den Ziegen auch als Frischpflanzen gefressen oder nur als Heu? Habe gelesen, dass Esparsetten früher einmal als ausgesprochene Futterpflanze gegolten haben, nun aber eher in Vergessenheit geraten sind.

Grüß Dich Romana

Bevor wir selbst zu melken angefangen haben, habe ich mit einmal eine Haltbar Ziegenmilch aus dem Supermarkt gekauft. Die war so etwas von schrecklich, dass mir heute noch förmlich die Spuke wegbleibt und ich den Großteil weggeschüttet habe. Ich begann zu verstehen, warum die Leute Ziegenmilch als grauslich beschreiben. Als wir dann unter einiger Überwindung unsere Eigenbaumilch gekostet hatten, fragten wir uns, was um alles in der Welt wir da im Supermarkt bekommen hatten? Da lagen Welten dazwischen!Inzwischen sind wir begeisterte Ziegenmilchtrinker geworden und meine Freundin macht auch vorzüglichen Feta Käse daraus, der dank der Salzbeigabe den Geschmack nicht verändert. Wird der dann in Würfel geschnitten und in Oliven- oder (wir sind Österreicher) in Kernöl eingelegt, ergibt das eine ausgesprochene Köstlichkeit. Aber dafür gibt es ja einen eigenen Themenbereich hier im Forum, war nur ein kurzer gourmetmäßiger Ausreisser.


Ramonas-Ziegenranche
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bäää bäää Ziegenmilch

Beitrag von Ramonas-Ziegenranche »

Guten abend Fridolin.
Das mit der gekauften Ziegenmilch glaubt dir aber sonst keiner, das die pfui schmeckt, der sie noch nie probiert hat. #jubel# freue mich das wir einer meinung sind.


Leiliche
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Beitrag von Leiliche »

Hallo Fridolin,
die Ziegen fressen Esparsette frisch vom Acker, als Heu und als Silofutter.
Und das mit besonderer Vorliebe, sogar noch vor Ehmd/Grummet.

den Gruß entsendet
Andreas


Das Auge des Herrn mästet das Vieh
schuehlw
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Beitrag von schuehlw »

Hallo zusammen!
Ja, das tun sie!
Esparsette wurde früher auch als "Gesundheu" tituliert.
Allerdings gedeihen sie nicht auf jedem Boden.
Hab´s dieses Jahr (wie vieles Andere) mal ausprobiert.
Braucht kalkreichen Boden. Trotz kalken war der Ertrag eher spärlich.
Ist aber ´ne Super-Futterpflanze!
Gruß Werner


"Du bist zeitlebens für das verantwortlich,
was du dir vertraut gemacht hast!"
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