Kruste an der Nase

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Fridolin
Beiträge: 1662
Registriert: 26.02.2006, 22:26

Beitrag von Fridolin »

Grüß Euch

Ich fürchte, es könnte sich um Lungenwürmer handeln. Lest Euch einmal diese Artikel durch:

http://www.agrarnet.at/filemanager/download/10821/

http://www.fvvetmed.unizh.ch/daten/Lern ... ologie.doc


Zirkuszuchtziegenzüchter
Beiträge: 310
Registriert: 09.08.2007, 22:22

Beitrag von Zirkuszuchtziegenzüchter »

Vielen Dank für Eure prompten Beiträge! Sie veranlassen mich dazu, etwas ausführlicher zu berichten:

Bei der „Krusten-Ziege“ handelt es sich um eine dreijährige, weibliche BDE, nicht laktierend.
Heuqualität einwandfrei, kein Kraftfutter.

Sie ist abgesehen von der Nase soweit gesund: keine Hinweise auf eine Lungenproblematik (weder Husten noch Lungengeräusche), kein Wurmproblem (Entwurmung, Kotuntersuchungen), normales Verhalten.
Sie hat auch nichts mit Heinz´Ziege gemein außer der Krusten-Optik.
Die Kruste ist außen (an der Oberfläche) dunkel, innen zur Hautseite hin eher weißlich-grau.

Dieses Erscheinungsbild ist meiner Meinung nach eher eine multifaktorielle Angelegenheit: irgendwas als Auslöser an der Nase (aber was nur?), zusätzlich eventuell Staubreizung, vielleicht dadurch etwas vermehrter Nasenausfluß, an dem wiederum Staub kleben bleibt. Zusätzlich wird die Haut auch noch durch mein Gepople gereizt.
Außerdem ist die Ziege von Geburt an immuntechnisch wahrscheinlich etwas schwächer auf der Brust (Drilling).

Zur mikrobiologischen Diagnose: Staph. aureus ist nur meine erste Vorabinformation. Ich habe sowohl Krustenmaterial als auch einen Abstrich aus der Nasenhöhle untersuchen lassen. Habe aber noch keine Info erhalten über Anzahl und eventuellen weiteren mikrobiellen Besatz darüber, aus welchem Material das Ergebnis stammen soll.
Kleine persönliche Anmerkung noch nebenbei: ich betrachte vor allem die mikrobiologischen Untersuchungsergebnisse etwas kritisch, da ich sie für sehr abhängig vom Personal (Probenehmer, Labor,..) halte. Das Gleiche gilt für Untersuchung auf Würmern...

Was im Falle meiner Ziege jetzt als primärer Auslöser oder als sekundäre Erscheinung anzusehen ist, keine Ahnung. Bin eben auf der Suche nach einer hilfreichen Behandlungsmethode, da ich die ganze Angelegenheit nicht für sehr dramatisch, aber behandlungsbedürftig halte.

Ich werde meine Behandlung fortführen, abwarten und Euch berichten, ob und wie sich (doch hoffentlich) der Erfolg einstellt.

Lieben Dank,

Eva :D


Moritz

Beitrag von Moritz »

Nachdem ja sogar nachweislich Säuglinge in Geburtskliniken vertauscht werden, kann ich Dich in Deinen Vorbehalten nur unterstützen, auch wenn ich nun wieder von Dritten geschmäht werde.
Noch mehr werde ich geschmäht, wenn ich sage, ich würde die Kruste nicht immer entfernen, sondern mal über mehrere Wochen ganz einfach ein- oder zweimal täglich Traumeel-Salbe dünnest auftragen (aber nie mit bloßer Hand, wegen Staphylococcus aureus).

Ich selbst habe Vorbehalte gegen Zirkusse mit Tieren.

Gruß Moritz
__________
Herr, erhöre Conni!


Zirkuszuchtziegenzüchter
Beiträge: 310
Registriert: 09.08.2007, 22:22

Beitrag von Zirkuszuchtziegenzüchter »

Hallo Moritz,

bis vor kurzem habe ich es tatsächlich auch so gehalten und nicht den Dauerpopler abgegeben. Aber spätestens als die Ziege erschwert nur Luft bekam vor lauter Kruste, habe ich dann doch eingegriffen.
Keine Sorge, habe laborpackung Gummihandschuhe im Stall...

Das mit den Zirkusziegen hat eigentlich den Hintergrund, daß meine Ziegen eigenmächtig und ohne mein Zutun ihre Kunststücke und Hampeleien aufführen (sowohl zu meiner Entzückung als auch zu meinem Mißfallen)...

Eva :-)


Zickengeschwader
Beiträge: 130
Registriert: 23.10.2006, 13:01

Beitrag von Zickengeschwader »

Hallo

Das mit dem Krustenentfernen war auch ganz speziell für den Fall Lippengrind gedacht! ;) Und da auch nicht durch "popeln" sondern vorsichtiges weichen.
Diese Krusten wären nämlich, abröckelnderweise auch die Hauptinfektionsquelle für andere Ziegen und es kann sich dann recht hartnäckig im Bestand halten.
Wenn die Haut darunter intakt aussieht, wird es aber auch eher was anderes sein.
Ich würde das übrigens mit dem bakteriellen Ergebnis da genauso vorsichtig erstmal bewerten, wie Ihr auch. Wichtig war mir da hauptsächlich, dass es insgesamt nichts mit einer Atemwegsgeschichte zutun hat.

Möglich wäre auch eine Verhornungsstörung der Haut, evtl. durch organische Ursachen, allerdings bin ich da in Punkto Ziege überfragt, inwiefern es das so geben kann.

Die Verwurmungssache und der Verdacht Lungenwürmer ist auch eher was gewesen, dass die Ziegen von Heinz betreffen könnte, die ab und zu husten.
Ist halt ein bißl Kuddelmuddel mit zwei verschiedenen Krustenzicken im gleichen Thread.... :-)

Viele Grüße, Kathrin


Die Welt, sie ist ein Irrenhaus und HIER ist die Zentrale.....
Anja M.

Kruste an der Nase

Beitrag von Anja M. »

Hallo!
Eine Möglichkeit habt ihr bisher noch nicht angesprochen: Zinkmangel. Hat meine alte laktierende BDE fast immer im Herbst mit weissen Punkten an der Nase und Nasenkrusten. Dann muss ich ihr wieder Zink zufüttern und dann bessert es sich.
Mal nachlesen unter: <!-- w --><a class="postlink" href="http://www.ziegen-caprine.ch">www.ziegen-caprine.ch</a><!-- w -->
Liebe Grüße,


Fridolin
Beiträge: 1662
Registriert: 26.02.2006, 22:26

Beitrag von Fridolin »

Grüße Euch

Zinkmangel wäre freilich auch eine Möglichkeit. Hier einige Auffälligkeiten bei Zinkmangel:

- Haarausfall, anfangs Haarlose Stellen um Auge (Brillenbildung) um Mund und um Nase so an den Ohren.
- Weisse Flecken auf Nase und Mund.
- Nasenausfluss dann Verkrustungen in der Nase daraus folgernde Mühe zum Atmen durch die Nase.
- Faltige Lederhaut vor allem am Hals, sind erste Anzeichen.
- Schnupfen gehört ebenfalls zu den ersten Anzeichen.
- Darüber hinaus kann der ganze Köper, jedoch am stärksten die Haut der Hinterextremitäten betroffen sein.
- Mit der Zeit kann es zu Rötungen und Krustenbildung kommen, die dem Lippengrind sehr ähnelt.

Aus http://www.zwergziegen.ch/ Siehe unter Krankheiten-Zinkmangel.

Nachdem mein Bock im Vorjahr auch einige Flecken an der Schnauze bekommen hat - allerdings keine Brillenbildung und kein Schnupfen - habe ich im Drogeriehandel Zinktabletten gekauft, wovon ich ihm einmal pro Woche je eine Kapsel verabreicht habe. Geschadet hat es ihm nicht und die Flecken sind allmählich auch weggegangen. Habe dann aufgehört und bemerke nun, dass er wieder ein wenig fleckig wird. Werde wohl wieder mit der Therapie weitermachen. Man muss nur aufpassen, dass man nicht zuviel erwischt, weil zuviel Zink baut wiederum Kupfer ab und das ist auch nicht gut. Bei Kupfermangel gibt es übrigens ebenfalls die Brillenbildung und die Fellhaare sehen wie ausgebleicht und stumpf aus.

Auch Bierhefe enthält ein ausgewogenes Verhältnis von Zink und Kupfer.


Ziegenhund
Beiträge: 649
Registriert: 20.09.2006, 09:18

Beitrag von Ziegenhund »

Bei Kupfermangel gibt es übrigens ebenfalls die Brillenbildung und die Fellhaare sehen wie ausgebleicht und stumpf aus .
Auch Bierhefe enthält ein ausgewogenes Verhältnis von Zink und Kupfer.
Empfehlung

Also bis jetzt hab ich das noch gar nicht erwähnt ; ist auch hier nicht das richtige Thema . Als ich meine Burenziege kaufte hatte sie ein Dunkelbraunes Fell, mittlerweile
schaut es ausgebleicht und Stumpf aus ! Ich schreibe das dem Winterfell zu,da ich auch Kupferhaltiges Mineralfutter gebe. Aber stutzig macht mich das schon, das der braune Fellanteil deutlich ausgebleichter ausschaut !?
Gruß Heinz


Solange Menschen denken das Tiere nicht fühlen,müßen die Tiere fühlen,das Menschen nicht denken!!
Fridolin
Beiträge: 1662
Registriert: 26.02.2006, 22:26

Beitrag von Fridolin »

Servus Ziegenhund

Versuche es einmal mit Bierhefe. Die gibt es im Landhandel - vielleicht bekommst Du auch eine etwas geringere Menge als die - zumindest bei uns erhältlichen - 20 kg Säcke. Mit einem 20 kg Sack ( kostet ca. 24 Euro ) kommst Du jedenfalls ewig aus. Wir haben die Bierhefe in einer Plastiktonne mit verschließbarem Deckel aufbewahrt. Sofern keine Feuchtigkeit dazukommt, wird die Hefe auch nicht schlecht. Davon gibst Du Deinen Ziegen pro Woche eine eher kleine Menge, entweder in einem Schüsselchen oder Du tauchst Apfelspalten in die Hefe, die darauf haften bleibt. Pro Tier dann vielleicht drei bis vier Apfelvierteln, das reicht dann schon für eine Woche. Du musst keine Angst haben, dass das den Ziegen vielleicht nicht schmeckt. Die gieren förmlich darauf und lecken sich auch noch so kleine Reste von ihren Mäulchen, falls Du Ihnen die Bierhefe in einer Schüssel gibst. Du wirst sehen, nach wenigen Wochen wird das Fell weich und glänzend.

Bierhefe enthält allerdings sehr viel Phosphor, welches zur Blasensteinbildung beitragen könnte. Pass also vor allem auf, falls Du Kastraten hast. Die dürfen zwar auch - aber eher weniger als die Ziegen -bekommen.


Ziegenhund
Beiträge: 649
Registriert: 20.09.2006, 09:18

Beitrag von Ziegenhund »

Hallo Fridolin,
ich weiß ja das Du auf die Bierhefe Stehst. Deshalb hab ich sie mir schon vor einiger Zeit besorgt. Allerdings streue ich sie sehr unregelmäßig über das Futter ! Mich hat es nur mit dem Kupfermangel und den Zusammenhang mit dem blassem Fell stutzig gemacht.
Also geb ich die Bierhefe jetzt mal regelmäßiger.
Gruß heinz


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