Lungenkrebs - oder "Der Freßtrieb 'stirbt' zuletzt II&

[Moritz]

Liebe Elisabeth,
für die Euthanasie muß ein hier zugelassener TA kommen.
Er wollte uns erst noch eine schleichende Piroplasmose suggerieren und entsprechend behandeln, nahm dann aber doch davon Abstand, als er einen gewissen Sachverstand witterte.
Die Obduktion nahmen wir anschließend zusammen direkt in der Box vor:
Schnitt von ca 25 cm Länge hinter dem Rippenbogen (egal welche Seite), lange Handschuhe, Herausholen der Verdauungsorgane (Mägen, Leber, Darm teilweise, hingucken, wieder rein), Herausreißen des Tumors an der Pleura (teilweise, denn zu groß) und eines Lungenteils zum Vergleich des Gewebes, Beschau eines Teils der Lymphknotenstränge. Natürlich kann immer nur ein Arm in der Schnitthöhle wühlen.
Aufgrund der Größe und Form des Tumorteils kann man auf Gesamtgröße des Tumors schließen.
Natürlich hätte man in einem Labor auch Hirnschnitte (Vorkommen von Metastasen) machen können.
Uns war die Antwort, woran er litt, wichtig, so wußten wir, es war richtig, ihn einzuschläfern. Es war also keine eitrige Rippenfellentzüdung (wäre die Alternative gewesen).
Begraben wurde er Sonntag an einem Hang, von dem aus er die ganze weite Talsenke und seine Gefährten aus dem Halbschatten einer Eiche, die wir dort im Februar pflanzen werden, überblicken kann.

Mo