Kranke Ziege - der Alptraum eines jeden Tierarztes? - Und un

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Fridolin
Beiträge: 1662
Registriert: 26.02.2006, 22:26

Beitrag von Fridolin »

Servus Altsteirer

Freue mich über die Gesundung Deines Leos und großes Lob an Dich und natürlich besonders an Deine Frau und auch an die Tierärztin!

@Moritz

Gerne würden wir hier noch in Schillingen zahlen, müssen uns aber auch mit der "Besatzungswährung" herumschlagen und uns über eine für uns bislang ungewohnt hohe Inflation ärgern. Das gehört aber eigentlich nicht zum Thema, war nur wieder einmal für mich ein willkommener Anlaß eine Breitseite auf diese EU abzuschießen.


Loise

Beitrag von Loise »

Hallo Altsteirer!

Zuerst Glückwunsch zum genesenen Bock.

Wir hatten vor zwei Jahren ein ganz ähnliches Szenario, nur bei uns war unsere ganze Herde (damals 18 Stück) betroffen.
Die Ziegen brachen während unserer Abwesenheit aus ihrem "Hochsicherheitstrakt" aus und machten sich über Efeu und Rhododendron her. Als wir abends wieder nach Hause kamen standen alle kotzend und schreiend im Stall. Nachdem wir aber schnell die ausgekotzten Blattbestandteile zuordnen konnten, hatten wir die Möglichkeit schnell homöopathisch gegenzusteuern. Wir gaben dann Rhododendron und Hedera helix in Tiefpotenzen und verbrachten die Nacht im Stall.
Die gesamte Genesung dauerte ca. 2 Tage und alle haben es gut überstanden. Der einzige Wertmutstropfen war eine Todgeburt 1 Woche nach der Vergiftung.

Nur noch zur Vollständigkeit angefügt: Die gesamte Behandlungdauer über war meine fachlich kompetente TÄ an meiner Seite.

Schönen Tag und liebe Grüße
Jutta


Straniero
Beiträge: 151
Registriert: 13.07.2013, 17:00

Beitrag von Straniero »

Hallo Altsteirer, freut mich zu hören das es deinem Leo wieder gut geht.
Seit dieser Episode ist er wesentlich zutraulicher als vorher und sucht meine Nähe.
das macht mein ZZ Bock auch seit er die 3. Blasenstein OP hinter sich hat, er schmiert mir ständig um die Beine, als ob er Danke sagen möchte. :D

lg

Lea


Shirley

Beitrag von Shirley »

Hallo.
Ich habe den Thread heute erst entdeckt, da ich schon lang nicht mehr hier war.

Schön, daß Ihr alles gut überstanden habt.

ich geb nun auch nochmal meinen unqualifizierten Senf ab ;-)

Zum Thema "Resignieren" möchte ich sagen, daß ich über die Wehleidigkeit meiner Ziegen sehr, sehr froh bin.
Im Gegensatz zu z.B. Sittichen (ein Spezialgebiet von mir...) merkt man bei Ziegen sehr sehr früh b.z.w. früh genug, wenn etwas nicht stimmt.
Kann ja sein, daß nur meine beiden so wehleidig sind, kann´s mir aber eigentlich nicht vorstellen...
Daß ab diesem Zeitpunkt der Lebenswille verschwunden ist, kann ich nicht bestätigen ! Ich halte Ziegen lediglich für sehr mitteilsam, was ihre Stimmung/Launen/Bedürfnisse/Befinden angeht.
Für einen so großen Organismus (im Vergleich zu einem Sittich) stehen ab dem Zeitpunkt des ersten Gejammers die Chancen, zu genesen noch sehr gut !
Ich finde eine solche Aussage des TAs also nicht so gut !

Da fällt mir allerdings ein, daß auch mein TA, als meine Lotte im Sommer sehr krank war, gefragt hat, wieviel ich "investieren" will. Als ich sagte, daß mir das egal sei, sagte er "ab in die Tierklinik".
Dort bleib sie dann tatsächlich auch 14 Tage (Kosten beliefen sich dann auf 60 Euro, weil es die Tierklinik der Tierärztlichen Hochschule war, aufgrund Zuschuss durch Ländermittel wegen "Vieh". Ich hätte aber auch 500 Euro ausgegeben) und kam dann aber auch kaputt, aber genesen wieder nach Hause.

Bevor ich sie in die Klinik fuhr, hatte sie zuhause (wohl als allergische Reaktion auf die Spritze des TAs) einen Kreislaufkollaps mit Zittern, rapidem Temperaturabfall und Schaum vorm Maul. Sie hat sehr gejammert und konnte sich kaum noch auf den Beinen halten. Ich hab sie heulend festgehalten und dachte, sie stirbt mir in den Händen weg. Als sie den Anfall hinter sich hatte und wieder transportfähig war, ging´s direkt in die Klinik.

Seither ist sie auch sehr liebebedürftig und anhänglich (inzwischen ist es schon wieder etwas abgeebbt).
Bei meinem Bock Alfred hat mir die Zuwendung nach seiner Kastration sehr viele Bonuspunkte eingebracht. ;-)

Ich glaube, sie wissen genau, wer es gut mit ihnen meint.
Das schätze ich so an diesen Tieren !
#daumen_hoch*
ich bin ein richtiger Ziegenfan geworden !


Mex

Beitrag von Mex »

Hallo Shirley,

habe Deinen Beitrag gelesen :


Bevor ich sie in die Klinik fuhr, hatte sie zuhause (wohl als allergische Reaktion auf die Spritze des TAs) einen Kreislaufkollaps mit Zittern, rapidem Temperaturabfall und Schaum vorm Maul. Sie hat sehr gejammert und konnte sich kaum noch auf den Beinen halten. Ich hab sie heulend festgehalten und dachte, sie stirbt mir in den Händen weg. Als sie den Anfall hinter sich hatte und wieder transportfähig war, ging´s direkt in die Klinik.
Kannst Du mir bitte sagen, welches Präparat der TA Deiner Ziege verabreicht hat, und wie,
soll heißen i.v. (intravenös) i.m. (in den Muskel) s.c. ( unter die Haut )
und ob er/sie es langsam oder schnell injiziert (verabreicht ) hat

Würde mich im Hinblick auf eine Anaphylaxie (allerg. Reakt.) interessieren

Dankeschön

Viele Grüße
Jürgen


Finn

Beitrag von Finn »

Shirley hat geschrieben: merkt man bei Ziegen sehr sehr früh b.z.w. früh genug, wenn etwas nicht stimmt.
meine erfahrung ist eine andere. ziegen sind zwar wehleidig wenn man ihnen z.b. injektionen o.ä. verabreichen will, aber im krankheitsfall merkt man ihnen sehr lange nichts an. und wenn man etwas merkt, ist es schon recht weit fortgeschritten und deswegen oft zu spät wenn man nicht sofort und richtig handelt.


Mex

Beitrag von Mex »

@ Finn

Da muss ich Dir widersprechen. Den Ziegen (ich hatte bis vor 8 Jahren nur
Schafe ) merkt man, wenn man das "Feeling" richtig einsetzt einen evtl.
krankhaften Zst. viel früher an, als z.B. Schafen.

Was nicht heißen soll daß
nur wenige diese Eigenschaft besitzen. Ich würde mich freuen, wenn die
Sinne hierfür geschärft würden, um RECHTZEITIG eingreifen zu können, und
glaubt mir, ich weiß wovon ich schreibe. Wer viele Std. bei seinen Tieren
verbracht hat, und ich unterstelle viele Forumteilnehmer kennen das,

zu helfen, teilweise ausweglose Situationen hinnehmen
müssen, der weiß über dieses Gefühl mehr als notwendig wäre.

Stichwort : Wehleidig

setzt Bewußtsein, und Intelligenz voraus, Ziegen sind nicht wehleidig,
sondern auf Ihren Unversehrtheitszustand bedacht ! wie so viele andere
Tiere

Wehleidig sind Patienten aus südlichen Gefilden, dieses Argument fußt
aus meiner langjährigen Tätigkeit i.d. Notfallmedizin, kann ich gerne in
Granitsteine meißeln.

@ Moritz
Hier ein herzlicher Gruß an Dich und Deine Lieben, verbunden mit Dank für so manches Gespräch im Sinne unserer Tiere !



Gruß

Jürgen


Matscher
Beiträge: 289
Registriert: 08.11.2007, 21:11

Beitrag von Matscher »

Eine Ziege kann sich keine Wehleidigkeit leisten, da das Rudel wegen Selbsterhaltung schwache Tiere aussondert. Wenn sie´s also "zugibt", isses spät. Wie auch bei Hunden, Pferden......allen in Gesellschaft lebenden "Rudeltieren". Schwäche zeigen ist meist nachteilig. Besonders auf uns Menschen geprägte Tiere (auch nach Krankheit) nehmen dabei eine Sonderstellung ein. Geht schnell bis zur Simulation für mehr Zuwendung bzw. Erreichen eines höheren Ranges durch Anerkennung/ Nähe zum Rudelchef Mensch.
Jedenfalls bekommt der Halter einer überschaubaren Herde, welche er 2mal täglich versorgt und auch beobachtet! Veränderungen mit. Hoffentlich schnell genug. Sofortiges Reagieren ist dann aber Pflicht! und keine Garantie. Bei aller "Abgeklärtheit" kullern dann doch mal Tränen, wenn das umsorgte Tier morgens um 5 Uhr am Bett stirbt. Damit muss man halt umgehen können lernen, Medizin kann nicht zaubern, auch wenn das heute vielfach suggeriert wird. Doch auch die Humanmedizin spricht da eine andere Sprache, auch wenn wir Menschen das nicht wahrhaben wollen. Ich wohne und arbeite auf´m Friedhof und kann Geschichten erzählen, die nicht in der Zeitung stehen. Und wer glaubt, dass der Tod nur Fremde trifft: wir haben 2007 einsehen müssen, dass das nicht stimmt.
Gruss, Mathias


Mex

Beitrag von Mex »

@Mathias

ich glaube an Deinem Statement zu erkennen, daß an Dir auch nicht alles "vorübergeht", und das zeichnet Dich aus, das darfst Du mir ruhig glauben, ich erhalte vom "Sensenmann" Lektionen, und lerne daraus, physisch als auch psychisch und nehme es an.

Sorry für den "schwarzen Humor", doch auch wir müssen Ventile für unser Tun annehmen.

Ich könnte mehr als 1 Buch in meinem Job schreiben, aber die Zeit fehlt dafür, das wird auch gut so sein......

Wenn Du möchtest schreib mir irgendwann mal 'ne PN

Herzliche Grüße

Jürgen


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