Darf man gekochte Kartoffeln fuettern???

Vera
Beiträge: 474
Registriert: 03.12.2005, 11:26

Beitrag von Vera »

Hallo,

ich glaube ich sollte den Begriff Leckerchen mal definieren????

Leckerchen werden "mal" gegeben, nicht jeden Tag und nicht zu jeder Fütterung.

Da sehe ich absolut nichts bedenkliches.

Man soll die Tiere ja nicht davon ernähren.

Wenn ich meinen Tieren Kunststückchen zur Beschäftigung beigebracht habe, (Pfötchen geben, auf Kisten oder Tische Springen...) Dann haben sie eben mal eine Scheibe Möhre bekommen oder ein kleines Stück Apfel oder Banane...

Das ist genauso wenn mein Hund Fleischwurst bekommen dann in 1x0,5x0,5cm Stückchen <--- Das sind Leckerchen.

Also erstmal lesen


Das Leben ist zu kurz um sich zu Streiten....
Diskuspost

Beitrag von Diskuspost »

Hallo nochmal,

auf unserem Grundstueck - da, wo die Ziegen ihr Revier und ihren Offenstall haben - wachsen Tannen im Ueberfluss. Sie haben mindestens 20 zur Auswahl, scheuern sich an ihnen und fressen auch die Zweige ab und zu ab. Also, liebe Ziegenfreundin Anouschka, ist dieses Angebot als Leckerli hinreichend im taeglichen Speiseplan vorhanden.

Ich meinte halt, wie Vera beschreibt, Leckerlis. Ich moechte fuer unsere Ziegen halt einfach was in der Tasche habe, wenn ich zu ihnen gehe und sie sich irre freuen, uns zu sehen. Versteht ihr???

Genau wie Vera schreibt, meine ich KEINE dauernde Fuetterung mit diesen Leckerlis, sondern ab und zu und immer was anderes #daumen_hoch*

Wir wollen die Suessen nur ein bisschen verwoehnen, genau so, wie wir es mit unseren anderen Haustieren halt auch machen.

Liebe Gruesse sendet Angela


Ulli
Beiträge: 3007
Registriert: 13.03.2008, 07:18

Beitrag von Ulli »

Hallo erstmal!

Ich bin zwar noch absoluter Neuling in punkto Ziegen, nehme gewiss auch nicht jeden Ratschlag an- aber überlegt mal, ob die Mehrzahl der deutschen Bevölkerung (mich eingeschlossen) so aussehen würde wie sie es tut, wenn jeder nur essen würde was gut für ihn ist? Der hund meiner Eltern liebt Kuchen- ist der gut für ihn? NICHT WIRKLICH! Ich vertilge manchmal, auch nicht immer, eine ganze Tüte Chips... das ist garantiert nicht einmal für magere Menschen das Richtige!
Ich finde es auch schön, die Tiere zu verwöhnen... und werde sicher irgentwann die Folgen zu spüren kriegen. Ich VERSUCHE aber darauf zu achten, dass die Leckerlies gesund und die Folgen nur in Richtung mangelder respekt und nicht mangelnde Gesundheit gehen. MAL etwas, was nicht GANZ richtig ist, ist wohl schon OK... habe dem Bock Montag ein paar Grünrollis von den Kaninchen gegeben- nicht optimal, aber auch nicht absolut falsch.
Den Ansatz: "Wir Menschen essen falsch, warum dann nicht die Tiere auch?" halte ich für falsch, da wir Menschen angeblich mehr Verstand haben und wissen sollten, was wir tun...

Nich böse nehmen, war nur ein Gedankenanstoss...

Liebe Grüsse


Ziegenfreundin
Beiträge: 1698
Registriert: 09.04.2006, 11:30

Beitrag von Ziegenfreundin »

Liebe Angela :D ,

aber keine ZWERGZIEGEN bitte!!!!!!!Und mit etwas Geduld freuen sich die Zwergies genauso über dein Kommen, als wenn du "ab und zu mal" ein Leckerchen in der Hand hast. Versuchs doch mal mit normalen Streicheleinheiten und leisem Sprechen. Da verwöhnst du die Kleinen auch damit. #daumen_hoch* Mit den Leckerchen in der Hand ziehst du dir gerne Schreier heran, wenn du mal ohne dieses "ab und zu" zugefütterte Verwöhnprogramm erscheinst. ;-) Aber es ist eigentlich jedem seine Sache, mach wie du es für richtig hälst. Ich hoffe du hast tolerante Nachbarn :D

liebe Grüsse von der Ziegenfreundin Anouschka


Die ZIEGE gleicht dem
menschlichen HERZEN,
beide machen gerne SPRÜNGE !:-)
Fridolin
Beiträge: 1662
Registriert: 26.02.2006, 22:26

Beitrag von Fridolin »

Grüß Euch

Beim Durchlesen dieses Threats habe ich mir gedacht, die Vera meint das sarkastisch und legt mit der Würstchengeschichte noch nach, damit jeder sehen kann, dass das nicht wirklich ernst gemeint ist. Jetzt muss ich aber erkennen, dass das offensichtlich doch ernst gemeint war.

Ich muss mich nun doch ein wenig zurückhalten um nicht wirklich grob zu werden. Trotzdem möchte ich feststellen, dass das so ziemlich der größte Schwachsinn ist - ich vermeide das Wort "Schweinerei" - den ich in diesem Forum jemals gelesen habe.

@Diskuspost

Bitte nimm Dir an Vera, die anscheinend wirklich schon für den 1. April übt, nicht ernst und füttere Deinen Ziegen keinesfalls tierische Produkte!!!!!!!! Auch kein Hunde- oder Katzentrockenfutter, was wir hier ebenfalls schon einmal hatten. Diese Idee hatten von 20 Jahren bereits sog. Experten, die den Kühen zur Ertragssteigerung tierisches Eiweiß unterjubelten und denen wir nun das BSE zu verdanken haben. Die Natur lässt sich viel gefallen, schlägt dann aber unbarmherzig zurück. Die Leidtragenden sind dann aber zuerst einmal die geknechteten Kreaturen, die aus Habgier oder bloßer Gedankenlosigkeit zum Handkuss kommen.

Und wenn Du wirklich Suppengemüse verfüttern willst, dann gönne Deinen Ziegen frische bzw. leicht angewelktes Grün und nicht das abgekochte. Die sind nämlich mit allerlei Gewürzstoffen durchtränkt.

Wenn Du dir aber die Mühe machst, z.B. Himbeerblätter oder ähnliches zu sammeln, dann wären das Leckerlies, die Deinen Ziegen auch wirklich gut tun würden. Diverse Äste von Laub- und Nadelbäumen natürlich ebenfalls.
Heimisches Obst taugt nur in sehr geringen Mengen, weil der Pansen auf Rohfaser, nicht aber auf Feuchtfutter ausgelegt ist.


Moritz

Beitrag von Moritz »

Man kann sicher einen dreckigen Plastiksack, ein Nutella-Brot, Omas alten Büstenhalter oder ein großformatiges Aktfoto von Carla Bruni an Ziegen verfüttern, alles würde verschlungen, nur:
es hätte aus der Sicht der fütternden Person nicht den emotionalen Stellenwert eines Leckerlis.
Und solange die Fütternde nicht einsieht, daß sie es für ihre eigenen emotionalen Bedürfnisse tut, solange sie es nicht schafft, in einem Eimer mit Brombeerblättern (zur Zeit mein Lieblingsthema) eben diese Zuwendung zum Tier und für sich das Glücksgefühl zu finden, solange bleibt diese Diskusssion müßig.

Man lese alle Beiträge noch einmal und erkenne, wann denn am Schluß immer wieder aufkommt: "doch nur soooon gaaanz klein wenig!"
Gruß Moritz


Diskuspost

Beitrag von Diskuspost »

Hallo Moritz,

"Einige Fehler muss man schon haben, sonst kann man sich nicht bessern."

Ich bin Ziegenneuling und moechte alles gern richtig machen. Deshalb bin ich auch in diesem Forum, um Tipps zu erhalten und mich in Sachen Zwergziege weiterbilden zu koennen.

Wir moechten, dass es unseren Tieren gut geht, ob jetzt Leckerli hin oder her. Vielen Dank fuer Deinen Tipp mit den Brombeerblaettern als Leckerli... Probiere ich gleich heute aus.... Soviel dazu und meine emotionalen Beduerfnisse.....

Etwas sarkastische Gruesse sendet Angela


Tandgrisner
Beiträge: 140
Registriert: 18.09.2006, 21:41

Beitrag von Tandgrisner »

Manchmal ist es ganz gut zu gucken was die Leute früher gemacht haben, als auf dem Lande noch jedes zweite Haus ein paar Ziegen hatte. Die das noch mitgemacht haben sind hier aber leider nicht hier im Forum, die haben ja in der Regel keinen Netzanschluss. Aber man kann ja mal in älteren Büchern nachgucken.

Z. B. Hans-Peter Einhorn, Ziegen, 1988, VEB Deutscher Landwirtschaftsverlag:

"Kartoffeln (1 bis 2 kg je Tier und Tag) sollten zerkleineret und roh angeboten werden, da der Einsatz gedämpfter Kartoffeln in der Ziegenfütterung kaum nennenswerte Vorteile bringt.......
.....Um den Rohfasergehalt der Gesamtration zu erhöhen, sollte bei Kartoffelfütterung stets Heu oder Stroh vorgelegt werden."

Die Menge bezieht sich natürlich auf eine Milchziege und nicht auf einen Hobby-Zwergziegen-Kastraten, aber auch da schaden eine oder zwei Kartoffeln am Tag, wenn die Gesamtfütterung stimmt, natürlich nichts. Und eine Zwergziege die gerade Drillinge aufzieht sollte auch etwas mehr zu fressen bekommen als ein paar dürre Zweige.

Gruß

Andreas


Fridolin
Beiträge: 1662
Registriert: 26.02.2006, 22:26

Beitrag von Fridolin »

Grüß Euch

Nicht alles was "früher" gut und recht war, ist auch wirklich richtig. Wobei 1988 zumindest für meine Generation nicht wirklich in grauer Vorzeit liegt. An die 80er Jahre kann ich mich jedenfalls noch recht gut erinnern. Das war ja auch die Zeit, wo - wie bereits von mir erwähnt - man in landwirtschaftlichen Fachkreisen die Fütterung von Milch- und Fleischvieh optimiert hat und BSE herangezüchtet hat. Gut möglich, dass auch das von Tandgriser erwähnte "Fachbuch" aus so einer Ecke kommt. Ich möchte - um weitere Auslegungen zu vermeiden - hier jenen Link hereinstellen, der hoffentlich jedem der es besser zu wissen scheint, etwas nachdenklich machen möge:

Kartoffel (Solanum tuberosum)

Ursache für akute oder chronische Vergiftungen sind Solanidin und Steroide-Alkaloide

Alkaloide in Pflanzen: Die Pyrrolizidinalkaloide werden in der Leber in Metaboliten umgewandelt, welche irreversibel mit der DNA und anderen Makromolekülen reagieren und zur Schädigung der Leberzellen führen, was auch viele Monate nach der Aufnahme der Alkaloidhaltigen Pflanzen zum Tode führen kann.


Aus http://www.zwergziegen.ch/fuetterung.html

Ich hoffe, dagegen gibt es keine Einwände mehr!

PS.: Da wurde jetzt wieder einmal ein fachinformativer Gedankenaustausch zwischen Moritz, dem Neofranzosen und den Österreichern Altsteirer und mir zum Thema "Aktfoto Carla Bruni" von jemanden, der dem österr. Schmäh mit Unverstand begegnet, zensuriert. Aber sei`s drum, man muss ja auch nicht unbedingt schmunzelnd durchs Leben gehen.


Therapiehof

Beitrag von Therapiehof »

@den anderen Andreas:
Du kannst gerne mal den Versuch starten und hier im ländlichen Südschwarzwald versuchen an ältere Menschen auf dem Wochenmarkt meinen leckeren Ziegenkäse zu verkaufen... geht eigentlich nicht, fast jeder sagt : "Igitt Ziege, nee danke, das schmeckt nicht" Da sind genau die Kinder, deren Eltern hier früher alle eine Ziege in einem dunklen Loch gehalten haben, oder irgendwo angebunden. Die Kuh des kleinen Mannes eben. Auch da wurde die Ziege mit der Sau verwechselt und alles mögliche, auch Kartoffeln gefüttert. Das Geschmackserlebnis dieser so erzeugten Ziegenmilch hat Generationen traumatisisert. Also lass es gut sein mit der guten alten Zeit und dem tollen Wissen das die Altvorderen bzgl. Ziegenfütterung gehabt haben sollen. Manchmal ust es ganz gut auf die "alten" zu hören, in diesem Fall aber nicht.


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