Wer kennt sich aus mit Hufkrankheiten ????

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AnniFB

Wer kennt sich aus mit Hufkrankheiten ????

Beitrag von AnniFB »

Hallo ich habe ein Problem mit den kleinen Ziegen die gerade mal im Februar geboren sind. Seit ein paar Tagen haben sie alle an den Vorderhufen schmerzen, so dass sie meistens auf den Knien rutschen. Ich mache die kleinen Hufe täglich sauber. Zwei Tage laufen sie normal und dann fängt es wieder an. Kann es sein das es daran liegt, weil der Boden sehr nass und matschig ist? Was kann ich machen. Habe schon von einem Bekannten so ein Pulver bekommen das so ähnlich wie Blauspray aussieht. Hilft auch einigermaßen. Wenn irgendjemand Tips hat oder eine gewisse Ahnung was das sein kann, dann würde ich mich sehr freuen wenn mir jemand Hilft.
Mfg Anika


sanhestar
Beiträge: 8258
Registriert: 17.03.2003, 11:56

Beitrag von sanhestar »

Hallo Anika,

hast Du die Klauen auch schon mal geschnitten? Ist zwar, wenn die Kleinen vom Februar sind, noch etwas früh, aber evtl. haben Deine Ziegen durch das Matschwetter eine bakterielle Infektion in der Klaue - such mal nach "Moderhinke" im Forum.

Dann wäre es gut, wenn Du uns schreiben könntest, ob die Klauen sich warm anfühlen (Entzündung) und ob die Kleinen eine erhöhte Temperatur (Fieber) haben.

Haben die Ziegen denn eine Möglichkeit, auf festen, trockenen Boden auszuweichen?

Gruss


Sabine M.H.
http://www.working-goats.de Pack- und Fahrziegen
Moritz

Beitrag von Moritz »

Guten Ostermorgen,

natürlich kann es mit dem matschigen Boden zusammenhängen. In diesem halten und vermehren sich besonders gut Keime der Moderhinke genannten Krankheit. Sie zerstören die Klauenballen, greifen die Zwischenklauenhaut an, führen zu Geschwüren, Abszessen und - läßt man alles unbehandelt - sie ruinieren letztendlich die Leber.

Zitat: "so ein Pulver"? Ist es krümeliges Pulver, könnte es Kupfersulfat sein, das schon mal in sich hochgiftig ist und nur bei gesicherter Diagnose in Wasser aufgelöst als 5%ige Lösung für Klauenbäder benutzt wird. Du solltest zunächst den Bekannten fragen, wie das "Zeug" heißt, und Dir genau nennen lassen, wie man es anwendet.

Erste Maßnahme wäre, die Lämmer auf trockenen Untergrund, ständig gesäuberte Einstreu zu stellen und nicht in den Matsch zu lassen: als Lauffläche eher Beton, als Liegefläche saubere Einstreu.
Sonst Riesenproblem, das schwer zu beheben ist - langwierig.
Gruß Moritz


Amelie
Beiträge: 1991
Registriert: 14.03.2007, 08:02

Beitrag von Amelie »

Hallo Anika,
das wichtigste ist es wirklich sie jetzt trocken zu halten.Wenn es schon zu solchen Schwierigkeiten kommt ist das unumgänglich.Hier mal ein Link über Klauenkrankheiten <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.landwirtschaftskammer.de/fac ... mer.de/fac ... ganter.pdf</a><!-- m -->
Trotzdem würde ich dir raten so bald wie möglich einen Ta drauf schauen zu lassen,wenn du dich selber da nicht so gut auskennst.Als erste Maßnahme bitte noch einmal säubern,Blauspray drauf (zweimal täglich) und in eine saubere Box/Stall.


Liebe Grüße

Christine


Der Optimist sieht die Rose,der Pessimist nur die Dornen.
AnniFB

Beitrag von AnniFB »

Vielen Dank schonmal für eure Hilfe
Ich denke das ich mal mit meinem Tierarzt in Verbindung setzen werde, da bin ich auf der sicheren Seite.
LG ANIKA


sanhestar
Beiträge: 8258
Registriert: 17.03.2003, 11:56

Beitrag von sanhestar »

Hallo Anika,

gute Entscheidung, nur bitte nicht "mal", sondern BALD!

Moderhinke ist eine üble Sache und kann das Gesamtbefinden stark verschlechtern. Bei dem aktuellen Wetter und dem Alter Deiner Lämmer keine gute Sache - EILE ist geboten!

Gruss


Sabine M.H.
http://www.working-goats.de Pack- und Fahrziegen
Moritz

Beitrag von Moritz »

Gut, daß wir hier noch einmal nachlesen.
Das geringe Lebensalter (hatte ich anfangs nicht bedacht oder überlesen) spricht meines Erachtens gegen Moderhinke.
Es gibt jedoch bei Lämmern Infektionen über die Nabelschnur: Eindringen von Streptokokken und allerlei anderen Erregern (müssen wir nicht alle aufzählen), die sich dann gern im Bereich der Gelenke ansiedeln, zu Arthritiden führen, oft mit Fieber einhergehen.
Du solltest also unter Verwendung dieser Info wirklich rasch einen TA konsultieren.
Fieber messen (digital, After), die Gelenke abtasten (Flüssigkeitseinlagerung, starke Wärme??) wegen des entzündlichen Prozesses.

Damit ist nicht zu spaßen, es geht nicht von allein weg, führt rasch zu Verlusten oder Verkrüppelung.

Kann natürlich auch aufgrund Immunschwäche frühe Form von CAE sein, die ich nicht aus eigener Anschauung kenne.
Bitte andere ans Thema.

Gruß Moritz


Vera
Beiträge: 474
Registriert: 03.12.2005, 11:26

Beitrag von Vera »

Hallo,
wie Moritz schon schreibt, habe ich auch erst an eine Gelenkentzündung gedacht, sind die Gelenke geschwollen? Warscheinlich nicht, wenn du es auf die Beine stellst, bleibt es stehen oder knickt es gleich wieder an den Gelenken ein?

Kupfersufgetragen ist bei schlimmen Fällen super. Bei Lämmern würde ich allerdings mit CTC Spary abeiten, nicht das freiverkäufliche sondern das vom TA, da da Antibiotikum drinnen ist.

Ansonsten TA fragen, der solls mal mit Penicilin dem Braunen versuchen, das ist gut gegen Gelenkprobleme.

LG Vera


Das Leben ist zu kurz um sich zu Streiten....
Locura
Beiträge: 4653
Registriert: 31.05.2007, 10:01

Beitrag von Locura »

Vera hat geschrieben: Ansonsten TA fragen, der solls mal mit Penicilin dem Braunen versuchen, das ist gut gegen Gelenkprobleme.
Ähm, Penicillin ist ein Antibiotikum und sollte nicht "blind" verabreicht werden.
Diese "Och, gegen irgendwas hilft's schon-Einstellung" führt zu Nutzungsresistenzen; mal abgesehen davon, dass eine Antibiose immer den Körper belastet!


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